Das Abenteuer kann beginnen
Seit langem verschwende ich den einen oder anderen Gedanken daran, wie ich meinen Fußabdruck, den ich auf der Erde hinterlasse, möglichst gering ausfallen lasse*.
Auf meinem letzten Haus hatte ich mir noch eine 10kW-Photovoltaikanlage installiert, um einen Großteil meines Strombedarfes selbst zu erzeugen.
Mit der Anschaffung eines elektrischen Golf im Dezember 2017 wollte ich, zumindest in den helleren Jahreszeiten, diesen Strom dann auch zum Autofahren nutzen.
Nun hat es sich so ergeben, dass ich das alte Haus -und mit ihm auch die PV-Anlage- nochmals verkauft habe und 25km weiter neu angefangen habe.
Es wurde nochmals ein größeres Haus, mit noch größerem Grundstück und viel größerem Arbeitsaufwand. Gott erhalte meine Arbeitskraft!
Eine Photovoltaikanlage musste ich natürlich auch auf dem neuen Haus haben. Aus der Erfahrung heraus wurde sie mit 6,3kW etwas kleiner dimensioniert, dafür aber
um eine 10kWh-Speicherbatterie ergänzt. Ich möchte einfach weniger einspeisen und mehr selbst verbrauchen. Interessanterweise lag die neue Anlage mit Speicher preislich
auf dem gleichen Niveau, wie -4 Jahre zuvor- die 10kW-Anlage ohne Speicher.
Aufgrund einer zwischenzeitlich angetretenen Erbschaft ergab sich der finanzielle Spielraum, auch den Zweitwagen auf elektrisch umzustellen, so dass ich den Solarstrom im Sommer
fast restlos selbst verbrauchen kann. Umso mehr graute mir vor dem Winter … allein schon der notleidende Akku im Keller und dann den ganzen Strom, den ich zukaufen muss, im Hinterkopf…
Ich habe lange hin und her überlegt: Windkraft geplant, durch BHKW ersetzt, mit einer Blue-Gen-Brennstoffzelle geliebäugelt, gedanklich durch eine Viessmann Vitovalor ersetzt und die Kosten gescheut, über das
Genehmigungsverfahren für eine Kleinwindanlage beim Landkreis informiert (oder besser gesagt selbiges versucht) – erfolglos. Dort hat man keine Ahnung und der, der Ahnung hat ist im Urlaub. Schlussendlich,
nach einigen emails doch Informationen bekommen … ein Kernkraftwerk bekommt man wahrscheinlich genau so leicht genehmigt
In Summe gefiel mir, da die alte Heizungsanlage im neuen Haus ja auch schon stramm auf dreißig Jahre zuging, der Gedanke mit der Viessmann Vitovalor am besten. Ein neuer Brennwertkessel mit einer stromerzeugenden
Brennstoffzelle als Zugabe erfüllt eigentlich alle meine Wünsche. Also rein in’s Internet und einen Vertreter angefordert. Ein paar Tage später saß er in meinem Wohnzimmer, der nette Herr von Energy-World. Die Gegebenheiten
in meinem Haus angeschaut und schwupps das Standardangebot aus der Tasche gezogen, samt Berechnung, die belegen sollte, wie wirtschaftlich die Anschaffung wäre. Entsprechende Angebote finden sich in den Foren ja zu Hauf.
Insgesamt war das Angebot aber m.E. seriös – aber der Gesamtpreis von sage und schreibe 35.000 Euro hat mich doch abgeschreckt. Also hab‘ ich das Angebot erstmal bei Seite gelegt und mich vertrauensvoll
an einen ortsansässigen Heizungsinstallateur gewandt – erstaunlicherweise mit fast dem gleichen Ergebnis. Also hab ich beschlossen, das Projekt erstmal „reifen“ zu lassen.
Nachdem vier Monate in’s Land gegangen waren und ich im Oktober die ersten Male nennenswert heizen musste, wurde mir klar, dass ich im Keller keinen Gasbrenner hatte, sondern einen Kessel der bares Geld verbrennt ! Was nun?
Also gingen die ganzen Überlegungen von vorne los, bis ich zu dem Entschluss kam, dass das in und her nicht hilft und mich nur eine Entscheidung weiter bringen konnte.
Also habe ich mir das Angebot vom Heizungsbauer nochmals zu Gemüte geführt und mit viel Wohlwollen schöngerechnet.
Zack! Entscheidung gefallen. Es wird ein Vitovalor vom Ortsansässigen.
Ende November entschieden, führt der erste Weg zum Energieberater. Ohne den geht ja bezüglich der Förderung durch die kfw gar nix. Also hab ich dem die erforderlichen Unterlagen zugemailt und er hat den entsprechenden Antrag bei der kfw gestellt….
Hätte ich wohl auch allein gekonnt – aber es muss ja immer Geld kosten in Deutsche Land. Parallel dazu habe ich mit dem Heizungsbauer abgeklärt, ob er sein Angebot (hatte nur drei Monate Gültigkeit) aufrecht erhält – macht er.
Übrigens ist dieses Angebot etwas teurer als das von EW. Mir liegt aber daran, dass das Geld und die Arbeit hier in der Region bleibt.
Nach zwei Wochen kam das ok von der kfw. Warum dauert so etwas eigentlich so lang, wenn es doch eh alles über Standard-Formulare abgewickelt wird?
Also EVU angefragt, Heizungsbauer beauftragt, Elektriker ausgesucht und alle miteinander verknüpft … Es geht los!
Leider (für mich) hat der Heizungsbauer gut zu tun, so dass sich die Errichtung der Anlage leider erst im kommenden Jahr verwirklichen lässt. Aber gut. Bis dahin wird der hydraulische Abgleich berechnet, der Elektriker kann vorarbeiten und Weihnachten ist ja auch noch.
Ich lass mich überraschen und … wenn es für Euch interessant ist … Euch gerne weiter daran teilhaben.
*) Ja, ich weiß, egal was man tut – man läuft immer Gefahr, doch am Ende die große Umweltsau zu sein. Wer 2014 einen umweltfreundlichen, Co2-sparenden Diesel subventioniert bekommen hat, ist 2018 schon der große Luftverpester.
Wie es in drei Jahren um die Reputation von E-Autos oder anderen moderne Errungenschaften steht weiß heute noch keiner – das entscheiden die Grünen morgen … oder die Umwelthilfe
Gruß
rainking