Ich habe mir mal anhand von leicht zu ermittelnden Zahlen Gedanken gemacht, wie denn die Energiewende einen deutlichen Schritt vorangehen kann. Dies wäre unter den unabdingbaren Prämissen
a) Versorgungssicherheit
b) Grundlastfähigkeit
c) CO2-Minderung
d) kurzfristige Umsetzbarkeit
mit BSZ machbar.
Vorab:
Die Schwäche der Energiewende, nämlich die nicht vorhandene Grundlastfähigkeit, dient RWE & Co als Argument für deren im wahrsten Sinne des Wortes schmutzigen Geschäfte. Mit >950 Gramm/kWh ist Braunkohle mit weitem Abstand die klimaschädlichste Art der Stromerzeugung. Darüber hinaus werden Landschaften verwüstet, Leute zwangsweise umgesiedelt. Geht jedoch nicht anders, denn nachts scheint keine Sonne und der Wind weht auch nicht immer...
Windstrom muss mit teuren Trassen, die keiner vor der Haustüre haben will, von Nord nach Süd transportiert werden. Dies dient den Stromkonzernen als Hintertür-Argument, um die Energiewende zu bremsen.
Es steht außer Frage, dass niemand auf seine 24/7 Strombezug verzichten will. Dass Unternehmen 24/7 produzieren wollen und müssen.
Manche Befürworter von PV-Anlagen rechnen die Sache saldiert, was grundfalsch ist. Wenn ich zuhause 5.000 kWh pro Jahr verbrauche und meine PV 9.000 kWh produziert, kann ich mir nachts nichts dafür kaufen. Um dies zu kompensieren, kaufen sich manche dann noch einen Batteriespeicher. Dieser ist nur örtlich eine Lösung, aber nicht generell und es gibt wenige Produkte, über deren Sinn und Unsinn sich so streiten lässt. Scheint länger nicht die Sonne, hat man dennoch Netzbezug. Mein Nachbar hat nichts von meinem Batteriespeicher und meiner PV-Anlage, findet mich aber zumindest wegen der PV-Anlage toll, denn diese sieht er ja. Meine Heizung im Keller ist 25 Jahre alt, das ist mir aber egal, die sieht keiner und die neue würde auch keiner sehen...
Es gibt etliche Lösungen im Versuchsstadium, die Krux aus Grundlast und dem Nicht-Immer-Vorhandensein des erneuerbaren Stroms zu lösen. Diese werden, -wenn sie überhaupt kommen-, noch etliche Zeit brauchen. In dieser Zeit kommen RWE und Co. weiterhin mit Ihren Argumenten durch und die Leute werden mit Palliativmaßnahmen wie Kohlekommission verarscht.... "Wir sind ja dabei, was zu tun... braucht halt seine Zeit..."
Was kann eine Lösung sein?
Stark vereinfacht und in der Kürze der Zeit nur grob skizziert:
a) Es gibt in D etwa 16 Millionen Wohngebäude, die mit Erdgas-Zentralheizungen beheizt werden. Nicht in dieser Zahl enthalten sind Gas-Etagenheizungen und Ölheizungen, die auf Gas umgestellt werden könnten. EFH und ZFH sind ebenfalls nicht mit drinnen.
b) In den MFH sind die Heizkessel im Schnitt 20,1 Jahre alt, in EFH und ZFH im Schnitt 15 Jahre alt. Sehr vorsichtig gerechnet kann man davon ausgehen, dass hier ein Sparpotential bei der Erneuerung der Altanlagen von 15% erreichbar ist.
c) Es ist irre schwierig, den Gasverbrauch für Heizung und WW der unter a) genannten Objekte zu ermitteln. In D wurden im 10-Jahres-Mittel pro Jahr etwa 910 Mrd kWh Gas verbraucht, in dieser Zahl ist jedoch jeder Industriebetrieb, jeder Gasherd bei Lieschen Müller und eben auch die Kessel drinnen, die hier interessant sind. Laut Quellen im Internet ist der Anteil der Haushalte am Gesamtverbrauch etwa 1/3, dies wären also 300 Mrd. kWh. Bei 80% Verbrauch in a) sind dies dann relevant 240 Mrd kWh pro Jahr.
Die Einsparung durch Heizungssanierung wären also bei 15% 36 Mrd kWh....
d) Wenn man in jedem der 16 Millionen EINE BSZ BlueGEN installieren würde, ergäben sich folgende Daten:
-->Stromproduktion durch die BSZ pro Jahr 210 Mrd kWh, diese eben 24/7 rund um die Uhr
-->Gasverbrauch der BSZ bei 2,5 kWh/Bh 350 Mrd kWh. Da 84 Mrd Wärme substituiert werden, liegt der Gas-Mehrverbrauch bei 266 Mrd kWh. Bei Sanierung der Altkessel läge er saldiert bei 230 Mrd kWh
e) In D wurden 2017 654 Mrd kWh Strom erzeugt. Davon 76 Mrd kWh aus Kernenergie, deren Ende beschlossen ist und die dann ja irgendwo her kommen müssen. Aus Braunkohle stammen 148 Mrd kWh, in Summe also 224 Mrd kWh.
Man könnte also die Kernkraftwerke locker abschalten und fast alle Braunkohlekraftwerke. In jedem Fall könnte man die alten Dreckschleudern abschalten, ohne dass jemand (und darum ging es ja) nachts um 3 im Dunklen pinkeln muss....
Die Technik gibt es, sie ist vorhanden und morgen in jedem Objekt einsetzbar.
War einfach mal nur so ins Unreine gedacht....