Nano-BHKW Eigenbau oder von der Stange gebraucht oder gleich neu?

  • Hallo,



    wie im Titel steht mache ich mich bezüglich eines „micro“ / „nano“ BHKW schlau und habe zum einen ein paar Fragen und möchte diese aber gleichzeitig zu Aktuellen Zeitpunkt (Q4-2018) der Nachwelt festhalten.



    Kurz zu mir:
    Ich bin 32 Jahre alt, von Beruf Softwareentwickler (SAP) und leidenschaftlicher „Tüftler“ in Hardware und auch Software. Der Aufbau mach ich weitestgehend selbst, Presse etc. alles in Garage vorhanden. Mein Vater ist Elektromeister mit Konzession, somit ist Elektrisch auch alles fein.Für Abnahme Gas habe ich eine Heizungsfirma im Ort bzw. im Bekanntenkreis.
    Wartung würde ich auch gerne selbst erledigen, Motoren habe ich bereits im Kindesalter zerlegt und instandgesetzt. Da eine Hausautomatisierung vorhanden ist (Eigenentwicklung) würde ich auch die Steuerung des BHKW, falls erforderlich, selbst entwickeln.


    Zum beizten Objekt:
    1 Familien Haus 170m² gedämmt, Gasanschluss vorhanden. Aktuelle Primäre Heizung ist ein Ofen im Wohnzimmer mit Wasserführung + zusätzlicher Rauchgaswärmetauscher. 1000L Pufferspeicher mit Brauchwassererwärmung (Durchlaufprinzip / Hygienespeicher). BHKW soll somit als Zuheizung dienen, falls der mal ausfallen sollte ist das auch nicht schlimm.


    Warum das ganze? Ich möchte mich von meinem Ofen unabhängiger machen und würde alternativ ein Gas-Brennwertgerät kaufen (ist aber Langweilig und Stromabnahme habe ich immer genug ;) ).


    Stromabnahme:
    Ich habe bereits eine 11KW PV-Anlage auf dem Dach (Volleinspeisung) und 2 Module mit WR zum Eigenverbrauch. Grundstromaufnahme ca. 500W aufgrund vieler Technik PC`s etc. Wöchentlicher flexibler bedarf zum Laden eines (manchmal auch 2) 8 KW/Std. großen Akkus (Eigenbau, Elektro Cross).


    Gesuchte BHKW Art: Nano oder Micro BHKW, mit Erdgas, „gebraucht“ zum „Tüfteln“, jedoch mit Zulassung und günstigen Verschleiß / Ersatzteilen.



    Ich habe jetzt viele Hersteller / Modelle gefunden, die leider mittlerweile nicht mehr verkauft werden, bzw. die Hersteller vom Markt sind.
    Mir ist wichtig, dass ich kein Modell kaufe, wo es keine Teile etc. mehr gibt oder handelsübliche Motoren verwendet wurde.


    VAILLANT ecoPOWER 1.0“ ?!?
    Hierdurch ist mir der „VAILLANT ecoPOWER 1.0“ ins Auge gestoßen, der Leistungstechnisch gut passen würde und einen Standard Honda Motor verwendet (Kumpel schraubt nur an solche Landschaftsbau Motoren…)


    Sennertec Dachs ?!?
    Der Dachs ist mir eigentlich zu große (Leistung) jedoch solldieser ja sehr zuverlässig sein. Hier jedoch ist ein spezieller Motor drin, wo ich nicht um die Ecke mal günstig teile bekomme.
    Achtung: Einspeisevergütung bei gebrauchten BHKW gelten zum Zeitpunkt der Erstinbetriebname!




    Eigenbau mit Erfahrung anderen Leute ?!?
    Ist auch eine alternative, jedoch das meiste was mir gefallen hatte war immer Diesel (hab Gas im Haus und kein Bock auf einen Stinki Tank im Keller). Dann kommt noch hinzu das ich beim Gas ja auch eine Abnahme brauche, die mit einem Eigenbau bestimmt interessant wird…
    Achtung: Keine Einspeisevergütung!



    Habe ich in der engeren Auswahl ein gutes BHKW vergessen?
    Was haltet ihr von dem ecoPOWER 1.0? Gibt es diesen noch neu (finde nix), damit ich eine Bafa Förderung nutzen kann?
    Gibt es bei dem Dachs Modelle die ich nicht mehr kaufen sollte? Ab wann ist die "Netztrennvorrichtung" mit dabei gewesen?




    Danke und Grüße
    Andreas Meyer

  • Hallo Andreas,
    falls Eigenbau doch für Dich infrage kommt - aus Mangel an Alternativen - schau ab und zu in meinen Thread Bericht zu billig Eigenbau 800W Gas BHKW Er läuft mit Gas und lädt eine Batterie mit >500W bei eta=16% auf. Zur Zeit hat er 256 Bh auf dem Buckel. Mit 500W=2600rpm läuft er stabil im Dauerbetrieb (24h-Test). Ich peile aber 4000rpm und >5000 Bh Lebenszeit des Motors (150€) an. Die Software läuft auf einem Attiny, Atmega und Raspi mit Funkmodem. Sobald ich es verantworten kann, würde ich auch alles veröffentlichen. Bis dahin bekommen nur Leute die Pläne, die am Projekt mitmachen wollen.



    Gruss, Bernd

    DIY-800W-BHKW, Citroen C-Zero, 35qm PV, 7kWh LiFePo (15x250Ah), PIP-4048MS, 4kW Daikin comfora Heiz-Kühl-Klimaanlage

  • Hallo Bernd,


    dein Thread habe ich bereits gelesen und das ist der mit "Eigenbau mit Erfahrung anderen Leute ?!?" sogar gemeint :D Deine beiden Videos hatte ich mir angesehen. Ich habe ehrlich gesagt das Datum der Threaderöffnung verpeilt,
    dachte das wäre ein Altes Thema, was im Sand verlaufen ist...
    An deinem Projekt bin ich auf jedenfall interessiert! Hast du noch andere Videos / Infos zur Hardware? Wasserkühlung, Gasinjektion etc.? Wir könne auch gerne per PN Mail / Telefon austauschen...


    Ich hatte schon mal bei Elektro Motorrädern so eine Situation wo ich mich mit einem Zusammen getan habe, heute haben wir bessere Motorräder als die großen Werksteams und bei div. Rennen bewiesen :D


    Grüße, Andy

  • Hallo Zusammen,


    aufgrund der Problematik das ich noch keinen Gaszähler habe und für die Beantragung / Freigabe eine zugelassene Heizung / BHKW brauche...wird das mit einem Eigenbau dann wohl doch nix.


    Wo bekomme ich noch so ein VAILLANT ecoPOWER 1.0“ her?


    Grüße, Andy

  • Auf die Gefahr hin, dass ich mich hier unbeliebt mache (der will ja nur verkaufen...) wollte ich mal einwerfen, dass es im BHKW-Markt mehr gestandene Unternehmen (wie eben auch Vaillant u.s.w.) gibt, die an der Entwicklung und dem Bau eines dauerhaft funktionierenden BHKW gescheitert sind, als Unternehmen, die dies dauerhaft geschafft haben.


    Losgelöst davon sind dann beim Eigenbau noch belanglose Dinge wie Anmeldung beim Versorger, hierbei dann Zertifikate etc. zu berücksichtigen. Kann man aber auch alles ignorieren, genau wie die Tatsache, dass (Erdgas, kein Öl) man gewisse Dinge schlichtweg nicht darf und wenn dann die Hütte in die Luft geht, niemand zahlt..


    Analogien wie "ich habe mal am Moped geschraubt" sind im Extremfall lebensgefährlich, in jedem Fall aber Blödsinn.


    Man hat aber sicherlich Geld gespart, weil man sein BHKW selber gebaut hat und nicht Geiern wie mir Geld in den Rachen geworfen hat.

  • Sehe ich ähnlich, mit Gas sollte man kein Eigenbau starten.
    Da ist das Risiko zu groß wenn man sich nicht auskennt.
    Sogar bei Heizöl sollte man Ahnung von der Sache haben, ruck zuck ist irgendwo ein Schlauch undicht und pumpt dir den Inhalt deines Öltanks in den Keller.
    Ich habe bei mir extra einen Ablauf im BHKW Gehäuse wo Öl, Heizöl oder Kühlwasser direckt in eine Auffangwanne geleitet wird. Schwimmerschalter löst Notaus und Sirene.


    Gruß
    Thomas

    DC gekoppeltes Eigenbau BHKW, Kubota D722 mit Sincro FB4-48/100

    3 Victron Multiplus2_5000, 42KWh Lifepo4 (48x 280Ah EVE Zellen, REC BMS)

    9,9 KWp PV, 2,7 KWp PV, 3,85KWp PV

    WP Panasonic Aquarea 9KW

    Smart Forfour EQ

  • Hallo,


    ich habe leider auch keine Möglichkeit das BHKW außen zu montieren, sodass es im Fall keinen Schaden anrichten könnte. Mal abgesehen davon ist mein Haus erst 10 Jahre alt und ich will mit gutem Gewissen die Versicherungen etc. bezahlen und nicht gleich schon wissen, dass die im Worst-Case eh nicht bezahlen.


    Was gibt es denn jetzt noch für Nano BHKW zu kaufen? Mehr kommt für mich aufgrund des dann doch zu geringen Eigenverbrauchs nicht in Frage.
    In der BAFA Liste finde ich ganz viele Hersteller, viele sind jedoch nun vom Markt verschwunden..


    @Hans_Dampf
    Ich werde mich nun ein wenig mit dem neoTower® LIVING beschäftigen, der sieht erstmal gut aus.


    Wie sieht es mit einem "neuen" / gebrauchten VAILLANT ecoPOWER 1.0“ aus? Diese werden ab und zu mal bei eBay für um die 4000€ verkauft.
    Bis jetzt hatte ich von diesem hier im Forum nur gutes gelesen oder?


    Grüße, Andy

  • Andy, wenn Du ernsthaft Interesse hast, solltest Du Dich mit einer Brennstoffzelle beschäftigen, die ist im Leistungsbereich, in dem Du Dich bewegst, dem nt Living weit überlegen


    Der 1.0er von Vaillant wurde eingestellt, entweder weil


    a) dieser problemlos lief, Vaillant ohne Ende davon verkauft hat und die ganz ganz wenigen Probleme, die die Maschine mal an jeder 10.000sten Anlage hatte locker aus den Verkaufserlösen gedeckt werden konnten. Das irre viele Geld, welches das Produkt erwirtschaftet hat, hat selbst die Manager bei Vaillant beschämt, man hätte umsatz- und gewinntechnisch in einer Liga mit amazon, google und Co. gespielt. Dies war den bescheidenen Jungs aus dem Bergischen Land (da komme ich ja auch her) dann unheimlich und sie haben das Produkt eingestampft


    oder


    b) wirtschaftlich schon von der Idee her mit 1 kW nicht darstellbar, sehr problembehaftet, störungsanfällig an der Grenze zur Fehlkonstruktion und von den Absatzzahlen bei etwa 8% der Erwartung, was dann Honda dazu gebracht hat, den Vertrag zu kündigen und keine Motoren mehr zu liefern

  • Hallo Hansdampf,
    die Brennstoffzelle ist die Zukunftstechnologie schlechthin. Weil nur Wasserstoff - insbesondere in gebundener Form - als Saisonspeicherform dienen kann (neben Biomasse natürlich). Wie lautet denn die Milchmädchenrechnung dafür zur Zeit für ein Gerät der Klasse 700W ? Du als Profi steckst doch in der Materie. In meinem Kopf spukt sowas wie: Preis 20k, vom Staat 10k, 4k Einspeisung über 10Jahre -> 3x teurer als eine Gastherme. Liege ich da so falsch?

    DIY-800W-BHKW, Citroen C-Zero, 35qm PV, 7kWh LiFePo (15x250Ah), PIP-4048MS, 4kW Daikin comfora Heiz-Kühl-Klimaanlage

  • Hi,


    ich lese mich ja bereits seit Tagen durch das Forum und konnte keine nennenswerte Probleme mit dem ecoPOWER 1.0 finden. Daher denke ich ähnlich wie "alikante".
    Du hast doch auch so ein Gerät? Zufrieden?


    Ich bring gerade in Erfahrung ob mir irgendein Großhandel dieses Ding dennoch "neu" besorgen kann.
    Da hätte ich den Vorteil der BAFA + die kleine Eigenstrom Vergütung.


    Wenn ich jetzt mal grob die Preise zu einer Brennstoffzelle nehme habe ich eine ähnliche grobe Rechnung wie Bernd(Anschlüsse etc. brauch ich ja überall, das wird sich nicht viel geben):
    22.000 € Gerät
    11.000 € KFW Förderung inkl. (siehe hier)


    macht 11.000 €. So wie ich das aber verstehe bekomme ich aber durch "Für den selbst produzierten Strom können Anlagenbetreiber eine pauschalisierte Auszahlung in Höhe von 1.800 Euro beantragen" keine weitere Förderung für den eigengenutzten Strom.
    Wenn ich mir ein gebrauchtes BHKW kaufe wie z.B. den "ecopwer 1.0" für 5000€ habe ich ebenfalls keine BAFA + keine Einspeisevergütung.


    Ja der Wirkungsgrad bei einer Brennstoffzelle ist nochmal etwas besser , aber macht auf dauer keine 6000€ aus, oder?


    Grüße, Andy

  • Hallo Hansdampf,
    die Brennstoffzelle ist die Zukunftstechnologie schlechthin. Weil nur Wasserstoff - insbesondere in gebundener Form - als Saisonspeicherform dienen kann (neben Biomasse natürlich). Wie lautet denn die Milchmädchenrechnung dafür zur Zeit für ein Gerät der Klasse 700W ? Du als Profi steckst doch in der Materie. In meinem Kopf spukt sowas wie: Preis 20k, vom Staat 10k, 4k Einspeisung über 10Jahre -> 3x teurer als eine Gastherme. Liege ich da so falsch?

    Die Milchmädchenrechnung 700 Watt kann ich Dir leider nicht machen, da wir keine Kiste 700 Watt verkaufen... da musst Du Dich an einen der hiesigen Viessmann-Fetischisten wenden, ich selber bin keiner...


    Beim BlueGen sieht die Sache erheblich besser aus... und der BlueGen macht irre Spaß, weil man eben 24/7 1,5 kW Strom produziert.... Deshalb ist er ja auch DIE Brückentechnologie für die Energiewende... Wer aber lieber in Wolkenkuckucksheim weiterträumt (Wasserstoff, Stromspeicher etc) kann dies gerne tun und sich dann wundern, wenn RWE und Co in Ermangelung sich auf dem Markt durchsetzender Alternativen so weiter machen wie bisher. Argument: Erneuerbar ist klasse. Man muss halt nur nachts um drei dann im Dunklen pinkeln gehen...


    Die Diskussion muss weg von Themen klassische Amortisation, demnächst kommt und man müsste mal und die TU Bärstadt unter der Leitung von Prof. Peter Lustig forsch gerade an.... hin zu: Was kann ich heute tun? Und dann gibt es eben immer mehr Leute, die sich deswegen, aber ausdrücklich eben auch aus finanziellen Gründen, für einen BlueGen entscheiden.


    Und nu stell mal die üblichen "Aber-was-ist-denn-wenn"-Fragen, die beantworte ich dann auch, mache ich ja immer, wenn es um den BlueGen geht.


    alikante:
    Glaub einfach mal, dass ich in dem Laden gearbeitet habe, da ne Menge Leute kenne... Hass auf Geld und Umsatz/Profit habe ich während meiner Tätigkeit bei Vaillant nie festgestellt.


    Die "andere Richtung" lautet:
    a) KWK bringt x Millionen Verlust im Jahr (Vertriebskosten, Reklamationen etc.)
    b) KWK wird dichtgemacht
    c) Danke fürs Gespräch


    Wir haben einen Kunden, der von uns an verschiedenen Standorten mehrere BHKW bekommen hat. Er hat noch in einem Standort 2 4.7er, für die er einen Vowa abgeschlossen hat. Die Kisten sind jetzt 7 Jahre alt und wenn Vaillant ihm vor 2 Jahren sein komplettes Geld wiedergegeben hätte, wäre das für Vaillant billiger geworden.

  • Ist mir doch völlig Schnurz ob Vaillant da kaufmännisch drauf legt, was Du über das Gerät schreibst

    sehr problembehaftet, störungsanfällig an der Grenze zur Fehlkonstruktion

    ist und bleibt Käse !!