Förderung für BHKW-Umstellung von Erdgas auf Biogas?

  • Hallo zusammen,


    ich bin Michael. Ich habe ein BHKW zuhause und überlege es von Erdgas auf Biogas umzustellen.
    Biogas ist zwar teurer aber besser für die Umwelt. Meine Frage an Euch: Bekomme ich irgendwelche
    Zuschüsse oder kann ich mir vielleicht sogar die EEG-Umlage sparen durch den Wechsel??


    Danke für euere Hilfe und Tipps



    Liebe Grüße



    Michael

  • Moin,



    Wenn Du das Gas aus dem Erdgasnetz entnimmst bleibt es physisches Erdgas, es ist also nicht besser für die Umwelt ! Nur der Trick der bilanziellen Durchleitung erlaubt es theoretisch ein BHKW am Gasnetz nach EEG zu vergüten ABER es muß lückenlos nach EEG Zertifiziert sein. Ich kenne keinen Anbieter der das für "Kleinanlagen" anbietet.


    Grüße

  • Sorry alikante ?( - aber hier von Trickserei zu sprechen, ist nicht legitim.
    Du hast recht, physikalisch ist es überwiegend Erdgas Dabei ist der Erdgasanteil natürlich davon abhängig ist, wo man das Bioerdgas entnimmt.
    Aber genauso wie MichiB. in Überlingen dann bei 100% kaufmännischem Bioerdgas-Bezug in Wahrheit 99% fossiles Erdgas bezieht - genauso erhalten 100 reine Erdgasbezieher physikalisch 1% Bioerdgas.
    Daher ist an einer bilanziellen Berechnung - genau wie beim Ökostrombezug - nichts Verwerfliches dran.
    Und natürlich gibt es auch Anbieter insbesondere in Baden-Württemberg, die Biomethan für Kleinanlagen anbieten. Jedoch ist der Preis für das Bioerdgas dann so hoch, dass es sich nicht lohnt.
    Die EEG-Umlage und die inzwischen niedrige EEG-Vergütung werden vom EEG 2017 bestimmt.
    Vereinfacht ausgedrückt zahlen auch kleine EE-Anlagen über 10 kW immer 40% EEG-Umlage auf Eigenstromverwendung.
    Für beide Fälle (KWK mit Biomethan oder Erdgas) gilt eine Bagatellgrenze von 10 kW. Solche kleine Anlagen zahlen auf die ersten 10 MWh Eigenstromnutzung pro Jahr keine EEG-Umlage.

  • Moin Markus,


    das Wort "Trick" war nicht abwertend und schon gar nicht im Sinne von Trickserei gemeint ;)


    Könntest Du unserem Fragesteller gleich noch Links oder Namen der zertifizierten Bio-Methan Lieferanten nennen, dann kann er gleich mal durchrechnen.


    Grüße und schönen Feiertag

  • Entsprechend § 42 EEG beträgt die Einspeisevergütung 13,32 Cent pro Kilowattstunde für Anlagen bis 150 kW, wobei wohl nur Anlagen bis 100 kW eine direkte Vergütung ohne Ausschreibung erhalten. Zuschläge gibt es für kleine Anlagen nach dem aktuellen EEG wohl nicht mehr. Das Problem ist aber der Biomethanbezug!


    Biomethan-Anbieterliste: https://www.carmen-ev.de/infot…93-anbieter-von-biomethan
    Engagiert sind soweit ich informiert bin: https://www.bmp-greengas.de/einsatz/bhkw/ und https://www.baywa-re.de/de/ene…han/belieferung-nach-eeg/


    Keiner dieser Anbieter beliefert nach meiner Kenntnis regulär kleine Anlagen unter 75 kW. Diejenigen Versorger die dies tun, können jedoch keine für eine EEG-Vergütung hinreichenden Zertifikate beibringen und berechnen ca. 11 bis 13 Cent/kWh. Dieser Biomethanpreis zehrt die Einspeisevergütung bereits auf, ohne das Geld zur Zahlung von Wartung/Reparaturen/Abschreibung vom BHKW bliebe. ||

  • Neben der finanziellen Seite sollte man auch erwähnen, dass der Betreiber eines Biogas-BHKW die Chance hat, ein sehr vertrauensvolles und inniges Verhältnis zu seinem Anlagenbauer aufzubauen, denn er sieht ihn (wenn alles gut geht) 1x im Monat...


    Biogas ist nicht homogen und reagiert mit den Bauteilen im BHKW, wie es eben will... was dann 3 Jahre gehalten hat, fliegt nach 3 Jahren und zwei Wochen daher...


    Wir lassen jedenfalls die Finger von Biogasanlagen, die Sache ist so schon anspruchsvoll genug und alle hier wären froh, wenn es mehr Unternehmen gäbe, die in der Lage wären, ein mit ERDGAS betriebenes BHKW zu bauen, welches von einer Wartung zur nächsten ohne Störung läuft.


    Dabei fällt mir gerade ein:
    Was macht eigentlich das Pellet-BHKW von Ökofen (oder wer war da noch dran??) ??

  • Du hast schon mitbekommen, dass es in diesem Thema um die Verstromung von zertifiziertem Biomethan, bezogen aus dem Erdgasnetz, geht und nicht um den Betrieb einer Biogasanlage?! Das kann selbst der BlueGen, den Du gerne verkaufst... :rolleyes:

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Zertifiziertes Biomethan hat nix damit zu tun, was ich geschrieben habe. Zertifiziertes Biomethan ist vielmehr Blödsinn und mir in der Praxis noch nie begegnet, wir sind ja auch nur bis 50 kW elek unterwegs

  • Zertifiziertes Biomethan hat nix damit zu tun, was ich geschrieben habe.

    Aber genau nach diesem Biogas hat der Fragesteller sich erkundigt ! Explizit nicht gefragt hat er nach Biogasanlagen !


    Grüße

  • Hallo Michi,


    Wie groß ist dein BHKW? Wohnen noch mehrere Parteien im Haus?


    Den Mieterstromzuschlag aus dem EEG §21(3) gibt es leider nicht, weil das EEG nur Mieterstromzuschlag für Solaranlagen zahlt, aber keinen für sonstige EEG-Anlagen.


    Wenn ich das EEG §42f (Anzulegende Werte für Biomasse, Vergärung von Bioabfällen) richtig lese, kann man je nach Biomassetyp mit 13,32 ct/kWh - 14,88 ct/kWh Einspeisevergütung rechnen (abzüglich Degression).


    Gruß,

    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)