Wir haben im Sommer 2015 eine Kraftwärmekopplung von Brötje in unserem 3-Familienhaus installiert. Ich muss dazu sagen, dass wir diese Investition auf Zuruf unseres Installateurs gemacht haben ohne dies groß in Frage zu stellen. Wir haben damals nicht die Wirtschaftlichkeit in Frage gestellt, nicht nach möglichen Installateuren gefragt, die diese Maschinen warten können bzw. überhaupt die Investition hinterfragt. Wir haben dem Installateur vertraut.
Der Einbau dieser KWK war auch für ihn das erste Projekt und ws das letzte.
Wir haben nun im 2. Quartal 2018 festgestellt, dass wir anscheinend seit dem 4. Quartal 2017 keinen Strom mehr erzeugen.
Nachdem wir durch die Syna (Stromanbieter) Nachricht erhalten hatten, dass etwas mit der Stromeinspeisung nicht funktioniert --> Gleicher Stand 31.12. zu 30.3. haben wir nach erfolglosem Suchen eines neuen Installateurs (unser damaliger Installateur ist aufgrund Krankheit nicht mehr verfügbar) Brötje direkt kontaktiert. Die Kontrolle ergab, dass nicht nur der Fehler 283:Alternat Überstrom, sondern ein Fehler 308 besteht (gemäß Protokoll Brötje -->gemäß Wartungsanleitung von Brötje bedeutet der Fehler "Stop Widerstand Test" --> der Widerstand ist zu ersetzen).
Auf Nachfrage wurde keine genaue Erklärung geliefert, wie dieser Fehler zustande kam bzw. was dieser Fehler überhaupt bedeutet.
Fazit der Diskussion mit Brötje: Dieser Fehler kann nur durch Austausch des Sterling Motors behoben werden. Eine Reparatur ist nicht möglich.
Ein entsprechendes Angebot liegt uns vor. Der neue Motor inklusive Einbau soll rund 10.000€ kosten.
Da unser damaliger Installateur uns über eine mögliche Garantieverlängerung auf 3 Jahre hingewiesen hat und diese somit nicht abgeschlossen wurde, sind wir gerade einmal ein paar Monate außerhalb der 2.-Jahres-Garantie. Eine Kulanz von Brötje wird ausgeschlossen trotz mehrmaliger Kommunikation.
Wir haben damals für die gesamte Anlage 23.100 € netto gezahlt, darin enthalten das Systempaket Ecogen für 15.000€ netto.
Nun stellt sich natürlich für uns die Frage, ob wir diese Reparatur durchführen sollen oder ob eine Stilllegung der KWK nicht doch sinnvoller wäre. Außerdem erscheint mir das Ganze nicht ganz koscher. Eine Erklärung von Brötje ergab, dass eine Reparatur des Motors möglich wäre, dies aber aufgrund des Heliums nicht leicht durchzuführen ist. Sie würden es nicht machen.
Gibt es Erfahrungswerte hinsichtlich der EcoGen? Hatten wir einfach nur Pech oder gibt es vermehrt Probleme dieser Art? Ist eventuell doch eine Reparatur möglich und an wen könnten wir uns wenden? Rentiert sich die Reparatur - was würdet ihr tun?
Eine Stilllegung der Anlage würde in etwa das gleiche kosten. Wir müssten unsere dafür gegründete GbR auflösen, Vorsteuer anteilig zurückzahlen und den Buchgewinn versteuern sowie den Bafa Zuschuss entsprechend anteilig zurückzahlen.
Laut Aussage der Bafa sind wir leider kein Einzelfall. Eine Garantie von erweiterte Garantie von Brötje auf den Austauschmotor wird zudem ebenfalls ausgeschlossen.
Wir benötigen für die Stilllegung einen Nachweis über die Demontage für die Bafa. Die Steuerberaterin würde einen Restwert benötigen...was genau kann man da ansetzen? Gibt es Jemanden der sich für einen defekten Sterling Motor interessiert?
Die damalige Wirtschaftlichkeitsberechnung ergab folgendes:
Kennwerte Heizsystem:
thermische Anschlussleistung Gebäude 75000 kw(th)
Heizdauer 240 d
Heizzeit 24h/d
Laufzeit Sterling : 7098,17 h/a
Erlöse des KWK Erzeugers - Anteil selbstgenutzter Strom: 70%
Vergütungssätze:
KWK-Vergütung; 0,0541 €/kWh
EEX Quartalsdurchschnitt: 0,0512 €/kwh
Strompreis: 0,27 €/kwh
vermiedene Energiesteuer: 0,0055 €/kwh
vermiedene Nutzungsentgelte: 0,008 €/kwh
Erlöse:
Vergütung eingespeister Strom 207,49 €
Vergütung selbstgenutzter Strom 1384,91 €
Mineralölsteuerrückerstattung: 265,47 €
Jahreserlös bis 10. Jahr: 1857,87€/a
Jahreserlös ab dem 11. Jahr: 1527,62 €/a
Gasverbrauch im Durchschnitt: 6247,5 kWh, Durchschnittskosten 343,6125 €
Gesamtkosten Gas 4125 €
Verbrauch vom KWK 2640 €
Anteil des KWK Moduls: 64%
Stromlastgang
Stromverbrauch im Jahr 8000 kwh
Stromverbrauch am Tag 30,68 kwh
Lastverteilung:
selbst genutzter Strom : 4968,72 kwh
eingekaufter Strom: 3031,28 kwh
Stromproduktion durch das KWK Modul; 6743,26 kWh
etc...
Durch die KWK Anlage haben wir ca 800 € zusätzliche Kosten pro Jahr (Wartungsvertrag und Steuerberaterkosten).
Lohnt sich eine Reparatur?
Ich danke euch vielmals für eure Hilfe. Sollte es Rückfragen geben gerne.