BHKW für MFH

  • Und die Rechnung durch 8.760 Stunden macht keinerlei Sinn.... Was soll die denn aussagen?

    Eine Anzahl von kWh / a ist eine Leistung. Beispiel: Papa Bär wohnt in einer Wohnhöhle mit einem Verbrauch von 17.000 kWh Heizenergie pro Jahr. Rechnet man das aus: 17.000 kWh / a so kann man die a auf 8.760 h erweitern und dann das h kürzen: 17.000 kWh/a = 17.000 kWh / 8760 h = 17.000 / 8760 kW = 1,94 kW. Eine Energiemenge pro Jahr ist eine Leistung. Papa Bär könnte somit an der 2000 Watt Gesellschaft teilnehmen.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Leider fehlt mir das Simulationsprogramm. Wie ich das ganze mit Excel lösen kann weiß ich auch noch nicht wirklich klar. Könntest du das mir gegebenenfalls näher erläutern?


    ich habe mal meine JDL angehängt

    Aus dem Excel-Sheet werde ich nicht schlau. Was bedeuten die vielen Buchstaben? Die Jahredauerlinie für die Wärme sieht ein wenig komisch aus. Überlicherweise gibt es eine Kältespitze, einen Mittellastbauch für die Übergangszeit und einen Grundlastschwanz. Die Kältespitze fehlt. 1752 h ist keine Spitze, sondern ein reguläre Betriebsdauer für großzügig ausgelegte Heizkessel. Zum Grundlastschwanz: Hat das Haus eine WW-Zirkulation? Wenn ja, dann kann die für fast die Hälfte des Wärmebedarfs im Trinkwasserbereich zuständig werden.


    Zur Simulation eines Hauses mit Excel:
    Das wichtigste sind die elektrischen und thermischen Lastgänge. Am besten sind gemessene Werte, die man dann auf die gewünschte Größe rauf oder runterskalieren kann. An der Qualität der Inputdaten trennt sich die Spreu vom Weizen.


    In Excel kann man dann eine Spalte anlegen, mit 8760 Werten: Pro Stunde ein Wert, wobei das beim Strom zu argen Vereinfachungen führt, insbesondere wenn man eine Wirtschaftlichkeitsaussage treffen will - hier ist die Frage interessant ob Eigenverbrauch vorliegt oder Überschuss ins Netz eingespeist wird.


    Spalte A: elektrische Last
    Spalte B: thermische Last
    (Lasten negativ, Erzeugung positiv)


    Wenn Du soweit bist, ist das die halbe Miete. Die Weiteren Spalten kann man je nach belieben mit verschiedenen Anlagen und Fahrweisen zum Vergleich auffüllen. Das BHKW wird dabei immer mit dem elektrischem Output angegeben. Vereinfachend wird ein konstanter Wirkungsgrad angenommen, und um sich das leben einfacher zu machen, eine volle Modulationsbandbreite (mit Matlab/Simulink kann man einfach eine Mindeslast definieren, unter der die Anlage ausschaltet, das wird aber mit Excel etwas fummeliger). Der thermische Output des BHKW ist der elektrische Output geteilt durch Stromkennzahl s.


    stromgeführter Betrieb
    Spalte C:
    P(t) = Min (A, P_max)
    Spalte D:
    Q(t) = C/s


    wärmegeführter Betrieb
    Spalte E:
    P(t) = Min (s*B, P_max)
    Spalte F:
    Q(t) = E/s


    stromoptimierter, wärmegedeckelter Betrieb
    Spalte G:
    P(t) = Min (A, s*B, P_max)
    Spalte H:
    Q(t) = G/s


    Einsatz eines Spitzenlastkessels:
    Spalte G:
    Q_slk= B - Wärmeerzeugung aus D,F oder H


    Wärmespeicher sind Summen und dürfen im Modell auch gerne negativ werden:
    Spalte H:
    E_ws(t) = E_ws(t-1) + B + D/F/H


    Alternative zu G: Kessel nur dann einschalten, wenn der Speicher leer (negativ) ist und das Defizit ausgeglichen werden soll:
    Q_slk= Min(-H, 0)


    Das BHKW kann man natürlich auf vom Speicherfüllstand steuern lassen, z.B. das man bei niedrigem Speicher vom stromgeführten Betrieb in den wärmegeführten Betrieb wechselt und umgekehrt und bei vollem Speicher kann man entweder das BHKW ausschalten oder muss die Wärme über den Notkühler entsorgen. Dazu muss man den Speicherfüllstand als Eingangparameter nutzen, ähnlich wie bei der Kesselsteuerung.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Hallo zusammen,


    entschuldigt das ich mich erst jetzt wieder melde.


    @gunnar.kaestle


    so ganz habe ich das noch nicht mit deiner Methode zur Gebäudesimulation verstanden.


    Für die thermische und elektrische Last nehme ich a) die Heizlast und b) die abgeschätzten 25 kW elektrische Last, oder meinst du die Verbräuche in kWh?


    Wenn ich das dann so mache, wie verteile ich diese auf die 8760 h? Einfach 39000 W/ 8760h= 4,45 und das Ergebnis pro stunde abziehen? quasi 1. Stunde = 39000 W, 2. Stunde =38995,55 W usw.?


    Dann würde ich allerdings immer einen linearen Graphen erhalten.
    Ich habe leider keine Verbrauchswerte, da es sich um ein Neubau handeln soll.


    Sollen alle lasten bei der Rechnung als negative Zahl in die jeweiligen Formeln eingetragen werden?


    Sorry, vllt. stelle ich mich gerade auch ein wenig dumm an und mir scheint es selbst als hätt ich nen Brett vorm Kopf, aber irgendwie steig ich nicht ganz hinter.