Hilfe! Vitotwin produziert zu wenig Strom und keiner weis warum....

  • Moin Corny,

    Schau dir bitte mal die obigen Fotos von der Nachspeise an. Würde gerne genau wissen ob das Wasser was taugt oder ob mir der Vitotwin ev. "verkalkt".

    also ich bin ja auch kein Heizungsbauer, deshalb mit aller Vorsicht: Das "HWE" auf dem gelben Aufkleber bedeutet "Heizwasser-Enthärtung" (steht ja auch drunter). Dieser Begriff steht nach meiner Kenntnis für eine Teilentsalzung auf 8° Härte, was für das Vitotwin nicht ausreicht. Hierfür wäre eine Vollentsalzung nötig. Solche Kartuschen gibt es auch, z.B. von dem Hersteller SYR (den Deiner Kartusche konnte ich nicht erkennen): Die sehen genau so aus, tragen aber einen Aufkleber mit den Buchstaben "HVE" für "Heizwasser-Vollentsalzung".


    Ich glaube trotzdem nicht, dass die Leistungsminderung Deines Stirling von dem teil-enthärteten Wasser kommen kann. Aber wenn jetzt eh die Handwerker da sind, solltest Du das klären: Falls irgendwelche Schäden sichtbar sein sollten, wäre derjenige verantwortlich, der das Y-Stück eingebaut und dann eine falsche Kartusche eingesetzt hat.


    --> Könnte es ev. Sinnvoll sein eine noch höhere Heizkurve zu fahren damit man im 3. Stock nicht die Heizkörper (klein dimensioniert) auf 5 Stellen muss und somit kein Kurzschluss entsteht?

    Wenn es im dritten Stock nicht warm wird, kannst Du in der Tat erstmal eine höhere Heizkurve fahren, vielleicht hilft das. Mit der Stellung "5" hat das aber nichts zu tun, und mit "Kurzschlüssen" wohl auch nicht:

    • Die Thermostatventile versuchen immer, die jeweils eingestellte Raumtemperatur zu halten. Dabei steht die 3 für ca. 20°C, die 4 für ca. 24°C. Wenn Du (wahrscheinlich wegen der kalten Wände) eine Raumtemperatur von 23°C haben willst, solltest Du die Ventile in normalen Räumen einen Teilstrich unter 4 stellen. Fürs Badezimmer wäre vielleicht 4 richtig, fürs Schlafzimmer weniger als 3.
    • Sobald die Raumtemperatur am Ventil (deshalb dürfen die nicht mit Vorhängen o.dgl. "isoliert" werden!) unter den eingestellten Wert sinkt, macht das Ventil automatisch auf. Wenn also bei Deinem Untermieter tatsächlich nur 16°C herrschen, würde das Thermostatventil auch dann voll öffnen, wenn es nur auf 3 stünde. Die Stellung 5 bringt in dem Fall gar nichts - mehr als auf kann das Ventil nun mal nicht machen.
    • Ein "Kurzschluss" entsteht nur dann, wenn a) das Thermostatventil auf ist und b) auch die feste Voreinstellung beim hydraulischen Abgleich auf "voll auf" steht, und c) der fragliche Heizkörper an einer relativ kurzen Zuleitung hängt (so wie der bei unserer Modellbahn). Der hydraulische Abgleich hat den Hauptzweck, dass alle Heizkörper im Haus (also im EG direkt über dem Heizkeller ebenso wie im Dachgeschoss) einschließlich der zugehörigen Leitung mehr oder weniger den gleichen Durchflusswiderstand haben. Deswegen muss die Voreinstellung (vereinfacht gesagt) bei den HK im EG weiter zu sein als im 3.OG.

    Nach Möglichkeit sollten beim hydraulischen Abgleich die Voreinstellungen außerdem so eingestellt werden, dass in den Heizkörpern das Wasser auch tatsächlich abgekühlt wird. Dazu muss es im HK langsam fließen, und auch dafür braucht es einen gewissen Mindestwiderstand. Und jetzt kommen wir (möglicherweise) zu Deinem Problem: Wenn ein Heizkörper zu klein dimensioniert ist, wird der Raum nur warm, wenn der Heizkörper von oben bis unten mit voller Kraft strahlt. Dann kann man den Durchfluss nicht mit der Voreinstellung begrenzen. Weil in so einem Raum dann oft auch das Ventil voll aufmacht, entsteht der "Kurzschluss": Allerdings eher im Erdgeschoss als im 3.OG, weil oben oft schon die langen Leitungen einen ausreichenden Widerstand bieten. Dafür ist es oben dann zu kalt.


    Mein Verdacht ist also, dass in Deinem Haus die Heizkörper unterdimensioniert sind. In dem Fall nützt der hydraulische Abgleich wenig, weil möglicherweise schon der Durchfluss bei den unteren Heizkörpern kaum begrenzt werden kann. Die greifen dann den Löwenanteil des Heizkreiswassers ab und leiten das heiße Vorlaufwasser weitgehend ungenutzt in den Rücklauf. Für die Heizkörper im 3. Stock bleibt dann nicht mehr genug übrig. Abhilfe wäre: VLT erhöhen und den Durchlauf in den unteren HK begrenzen, d.h. einen (erneuten) hydraulischen Abgleich machen.


    Du könntest auf alle Fälle mal probeweise die Heizkurve erhöhen, die Thermostatventile in allen Räumen auf vernünftige Werte einstellen (siehe oben) und dann (nach ein paar Stunden, evtl. auch am nächsten Tag ohne vorherige Nachtabsenkung, damit das System Zeit hat sich zu stabilisieren) mal alle Heizkörper in allen bewohnten Räumen oben und unten anfassen, bzw. besser die Temperaturen elektronisch messen. Die Auswertung ist wie folgt:

    • Heizkörper, die sich oben warm und unten kühler anfühlen, sind in erster Näherung richtig eingestellt.
    • Heizkörper, die oben und unten fast gleich warm sind, müssen über die Voreinstellung begrenzt werden. Wenn dann der Raum nicht mehr warm wird, ist der Heizkörper zu klein.
    • Wenn die Heizkörper im 3. Stock bei gleicher Ventilstellung insgesamt deutlich kühler sind als im EG, hat kein (ausreichender) hydraulischer Abgleich stattgefunden.
    • Die Vorlauftemperatur sollte eigentlich nur dann erhöht werden, wenn es in allen voll beheizten Räumen gleichmäßig zu kalt ist. Wenn bei gegebener VLT (und bedarfsgerechter Stellung der Thermostatventile) einige Räume warm werden aber andere nicht, war entweder die Heizkörperdimensionierung fehlerhaft oder der hydraulische Abgleich. Oder beides. Das hätte dann der Heizungsbauer zu verantworten: Es sei denn, aus baulichen Gründen war der Einbau ausreichend dimensionierter Heizkörper nicht möglich. Aber dann hätte er Dich zumindest darauf hinweisen müssen.

    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Moin,


    auf dem Bild wo die Buderus Pumpe zu sehen ist befindet sich unter dem Thermometer ein schwarzes Kästchen - soll das der Mischer sein ? Warum sehe ich dort keinen Anschluss vom Rücklauf ( 3-Wege ) ??
    Auf der Rohrisolierung ist keine ENEV Kennzeichnung, dachte das wäre ein Muss bei Neuanlagen ??


    Grüße

  • auf dem Bild wo die Buderus Pumpe zu sehen ist befindet sich unter dem Thermometer ein schwarzes Kästchen - soll das der Mischer sein ?

    Glaub' ich nicht, für mich sieht das aus wie der Temperaturfühler für die HK-Vorlauftemperatur. Der Mischermotor beim Vitotwin ist ein deutlich größerer grauer Würfel (Maße 17x17x18 cm - Gehäuse vorne hellgrau, mischerseitig dunkelgrau). Auf dem Foto ist so etwas nicht zu sehen, der Dreiwege-Mischer muss also woanders sitzen.

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  • Habe mich etwas mit dem Stirlingmotor auseinander gesetzt und habe sehr viele Erfahrungen gemacht. Betreibe immer noch einen Whispergen erfolgreich mit langem Abgasrohr und habe im Durchschnitt 1016 - 998 kwh .
    Man sollte mindeste 10 Grad unterschied zwischen Vor und Rücklauf haben. Also Rücklauf muss kälter sein, denn das kühl den Stickstoff um deine Leistung zu erzeugen. Wird der Stickstoff nicht genügend gekühlt hat dein Stirlingmotor nicht die volle Leistung. Des weiteren nehmen deine Abdichtungen Schaden von den hohen Temperaturen im inneren des Motos, was zu weiteren Leistungsverlust führt. Sehr greine Kalkablagerungen oder Verschmutzungen durch schlechtes Heizungswasser (Elektro Chemische Korrosion ) zum Beispiel Aluminium und Kupferleitungen führen auch zu einer Verschlechterung des Wirkungsgrades weil der Wärmeaustausch nicht richtig statt findet.


    Ich habe meinen Whispergen von Heizkreis entkoppelt und Kühlerfrostschutz (nicht bei Trinkwasserspeicher verwenden ) mit aufgefüllt und habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht . Ist ja auch nicht viel Wasser in diesem Kreis. Der beheizt einen 800 L Pufferspeicher mit dem ich über einen Mischer die Heizung und das Warmwasser bediene . Beheize ein Haus mit 350 m²Wohnfläche und habe bis 3 Grad Minus kein Problem und der Whispergen läuft nur auf der ersten Brennerstufe..Lauft bei den Temperaturen ungefähr 20 Stunden durch und schaltet sich Nachts ab. Puffer fahre ich mit 65 Grad und habe einen Abfall von 25 Grad von oben bis unten. Wenn kein Abfall vorhanden ist wird er zu stark durchspühlt und es können sich keine Schichten bilden.Das ist auch ein Grund.


    Ich hoffe ich konnte etwas helfen .......

  • Hallo Corny82,
    folgendes zu deiner INFO. Ich habe in meinem Haus einen Vitotwin 300 und einen Holzkessel. Wenn ich den Holzkessel anheize und nicht aufpasse kommt es zu folgendem
    Effekt:
    Außentemp: 0,4Grad
    Vorlauf Vitotwin : 59 Grad
    Rücklauf Vitotwin: 56 Grad
    Durchfluss: 1056 Ltr./Std = 17,6 Ltr./min ( Dabei läuft noch eine zweite Pumpe im Kreis vom Vitotwin. Ich drücke gewaltsam meht Wasser durch als der Vitotwin evtl. selbst pumpen würde !!! )
    Leitsung el. : 420 Watt >>> wenn es noch wärmer wird geht der Stirling aus.
    Du musst dafür sorgen, das der Vitotwin nicht so warm wird auf der Heizungsseite sonst reduziert der Stirling die Leistung runter.
    Schalte mal den Zusatzbrenner ab wie oben beschrieben und prüfe was passiert.
    Ebenfalls kannst du die Leistung vom Zusatzbrenner reduzieren von 26kW auf 14kW oder so. Feuerungsautomat Codierung 9578 ( siehe handbuch Seite 88 )
    Umgekehrt kann es sein, das dein altes Haus eine viel zu hohe Vorlauftemp. braucht . Kannst du klären wie hoch ggf. die alte Heizung ging in der Temp. ?
    Ich hoffe die Info hilft zu verstehen warum du nur noch 750 Watt raus bekommst.
    Gruß an alle.

  • Hallo,
    vielen Dank für eure Erfahrungen und Tipps. Sie sind wirklich hilfreich umder Sache auf den Grund zu gehen.
    ich habe in der Zwischenzeit selbst einen hydraulischen Abgleich hin bekommen( sailor773). Hatte mehrere Heizkörper die auf Stufe 8 (also voll offen) standen. Besonders ungünstig war das bei dem ersten in der Kette (Bad). Jetzt drosselt auch mal die Heizkreispumpe von dauerhaft 22Watt auf 12-17Watt und dasBad ist wärmer als es je war. Habe den Heizungsbauer darum gebeten dass noch malzu verbessern und hoffe es passiert auch bald...


    Mein Abgleich hat auch dazu geführt dass wenigstens nicht immer beide Brenner auf vollgas laufen. Danke Sailor773
    Somit konnte ich auch den Stirling einzeln beobachten ohne den Zusatzbrenner komplett zu blockieren ---> Keine Besserung der Leistung!


    Nach dem Viessmann den gestrigen Termin kurzfristig auf heute verschoben hat (war letztes mal auch schon so!) , kam heute tatsächlich jemand um den Stirling zu tauschen, Ein Mitarbeiter des Heizungsbauers war auch dabei.... Zum Glück habe ich einen toleranten Chef der wegen den sehr spontanen Urlaubsanfragen kein Fass auf macht.


    Als der Techniker die Anlage nach dem Sterlingtausch hoch gefahren hat wurden wieder gute 950 Watt produziert und ich war schon wieder guter Dinge...
    ---> Zu früh gefreut: Das ist jetzt ein paar Stunden her und die Anlage produziert jetzt noch um die 800 Watt. Egal ob beide oder nur der Sterling laufen. Ich befürchte es wird sich wieder bei 750 oder weniger einpendeln. Einen weiteren Urlaubstag erfolglos für das Ding verschwendet! Ich werd noch wahnsinnig....


    Gas- und Stromabrechnung habe ich auch bekommen. Von dem kläglichen Abschlag den ich vom Netzbetreiber für den Strom bekommen habe (knappe 50€/Monat) darf ich 200€ wieder zurück überweisen.
    Dafür habe ich 15.000kwh mehr Gas gebraucht als 2016... 450€ zum nach zahlen.Die Krönung ist das 2016 die Hütte noch schlechter isoliert war als jetzt... Eshätte also weniger werden müssen.
    Die Rechnung für den Strom den ich aus dem Netz gezogen habe ist noch nichtda, jedoch gehe ich davon aus dass ich aufgrund der mangelnden Stromproduktion auch nachzahlen darf. Ich hab langsam echt keinen Bock mehr.
    Der Ausbau scheint ernsthaft näher zu rücken.


    Die Sache mit der Heizwasserenthärtung habe ich dem Viessmanntechniker und dem Heizungbauer gesagt: Beide behaupten die Enthärtung sei OK!
    Die 2 Fachleute haben heute meine Heizkurve von 1,5/0 auf 1,4/2 eingestellt.


    @"Solar_Oldie": Danke, das werde ich versuchen. Zur alten Heizung kann ich nichts sagen. Da die alte Zentralheizung ein von Hand beschickter Feststoffkessel war, hat meine Oma die Räume die sie zum Schluss noch genutzt hat mit Öfen erwärmt und einen Durchlauerhitzer benutzt. Ich bin bald so weit das auch so zu machen... Ich habe keinen Zusatzwärmeerzeuger angeschlossen aber deine Beschreibung hilft mir ev.
    @lotter23: Auch interessant zu wissen....Glaube auch das im Puffer zu wenig Spreizung ist. -Nur warum?
    Die Kesselpumpe (im Vitotwin) war schon mal Thema und ist es noch: Ich habe sie auf min. 15% max. 65% eingestellt. Der Viessmanntechniker hat heute 35/85% eingestellt. Habe das gerade eben wieder runter gestellt . Als ich sie vor dem heutigen Serviceeinsatz so eingestellt hatte, hatte ich den Eindruck das sich die Leistung minimal verbessert hat. Zumindest die Rücklauftemp. sank etwas.


    Kann mich mal jemand mal aufklären was die " Mischerüberhöhung" (Code 830) genau macht?


    Ich bleibe am Ball.
    Grüße


    Hier noch ein Foto um die Sache mit dem Mischer zu klären und eins um den Energiebedarf zu erklären (Bj.1796):

  • Moin Corny,

    Mein Abgleich hat auch dazu geführt dass wenigstens nicht immer beide Brenner auf vollgas laufen. Danke Sailor773

    War mir ein Vergnügen. :)

    ich habe in der Zwischenzeit selbst einen hydraulischen Abgleich hin bekommen (...) Habe den Heizungsbauer darum gebeten dass noch malzu verbessern und hoffe es passiert auch bald...

    Bei Deinem Haus kann sich das wirklich lohnen. Rätselhaft dabei ist mir nur eines: Du hast doch sicher auch (wie wir alle) für Dein Vitotwin die Förderung von der BAfA beantragt. Um die zu kriegen, ist ein hydraulischer Abgleich zwingende Voraussetzung. Als Nachweis hierfür muss man dem BAfA die entsprechenden Unterlagen einreichen, mit Stempel und Unterschrift des ausführenden Betriebes (Heizungsbauer). Also hätte ein HA in jedem Fall von vornherein durchgeführt werden müssen - selbst wenn er nicht so nötig gewesen wäre wie das offensichtlich bei Dir der Fall ist. Und wenn Dein Heizungsbauer von Viessmann zertifiziert ist, hätte er das wissen und den HA in seinem Angebot mit aufführen müssen (mal ganz abgesehen davon, dass der Ha bei Einbau einer neuen Heizung in ein altes Haus m.E. sowieso unabdingbar ist). Also nach Datenlage sieht es so aus, als ob Dein Heizi hier einiges mehr versaubeutelt hat als das fehlende Rücklauf-Thermometer.

    Als der Techniker die Anlage nach dem Sterlingtausch hoch gefahren hat wurden wieder gute 950 Watt produziert und ich war schon wieder guter Dinge...
    ---> Zu früh gefreut: Das ist jetzt ein paar Stunden her und die Anlage produziert jetzt noch um die 800 Watt.

    Bei welcher Kessel-Rücklauftemperatur (Diagnose Erzeuger, Code 8314 in F2)? Und wie hoch ist jetzt die Stirlingkopftemperatur (Code 8360 im gleichen Menüpunkt)? Ich möchte fast wetten, dass 8314 wieder viel zu hoch ist (50°C oder höher), und dass 8360 unter 500°C liegt.


    Dass ein neuer Stirling sofort wieder kaputt geht, halte ich für so gut wie ausgeschlossen. Theoretisch denkbar wäre, dass irgendwo ein Wurm in der Regelung steckt. Allerdings müsste der Viessmann-KD so etwas gefunden haben: Bevor die für teures Geld den Stirling tauschen, haben sie doch sicher alles andere überprüft.


    Meine Meinung ist nach wie vor, dass bei Deiner Anlage die Hydraulik verkorkst ist und dem Stirling eine viel zu hohe Rücklauftemperatur liefert. Es sieht jetzt so aus als ob die Regelung auf dieses Signal reagiert, indem sie die Leistung des Stirling herunterfährt. Ob das so gewollt ist oder ob das ein "Bug" ist, kann ich schlecht einschätzen. Du könntest jedenfalls mal im reinen Stirling-Betrieb am Gaszähler den Gasverbrauch messen und sehen, ob er unter ca. 0,7 m3 pro Stunde liegt. Wenn ja, läuft der Stirling mit gedrosselter Leistung. Bei 800 W sollte der Gasverbrauch irgendwo um 0,6 m3/h liegen.

    Zitat von Corny82

    Von dem kläglichen Abschlag den ich vom Netzbetreiber für den Strom bekommen habe (knappe 50€/Monat) darf ich 200€ wieder zurück überweisen.

    50 €/Monat war von vornherein viel zu viel. Der monatliche Abschlag für unseren Stirling liegt seit Inbetriebnahme 2012 bei 26 €/Monat. Die Abrechnungen zeigen, dass das passt. Falls Du bei der KWK-Zulage die Einmalauszahlung gewählt hast, müssten die Abschläge sogar noch niedriger sein um Rückzahlungen zu vermeiden.

    Dafür habe ich 15.000kwh mehr Gas gebraucht als 2016... 450€ zum nach zahlen.Die Krönung ist das 2016 die Hütte noch schlechter isoliert war als jetzt... Eshätte also weniger werden müssen.

    Bei allem Verständnis für Deinen Ärger mit dem Vitotwin: Der Gas-Mehrverbrauch hat mit der Minderleistung des Stirling nichts zu tun, sondern eher mit der verkorksten Hydraulik, dem fehlenden hydraulischen Abgleich, vielleicht zum Teil mit dem Wetter, sowie evtl. auch mit mehr beheizten Quadratmetern (seit wann hast Du oben untervermietet?).

    Die Rechnung für den Strom den ich aus dem Netz gezogen habe ist noch nichtda, jedoch gehe ich davon aus dass ich aufgrund der mangelnden Stromproduktion auch nachzahlen darf.

    Wenn der Stirling wegen Störungen und Reparaturen lange gestanden ist, kann das sein. Die Minderleistung selbst wirkt sich weit weniger aus: Wir haben das 2013 mal unfreiwillig ausprobiert, als unser Stirling zwei Monate lang (bis zum Austausch) nur mit 800 W lief. Aus den Zählerständen ließ sich ableiten, dass (bei einem Strom-Gesamtverbrauch um 20 kWh/Tag) weniger als die Hälfte der fehlenden Stromerzeugung in den Eigenverbrauch gegangen wäre.

    Die Sache mit der Heizwasserenthärtung habe ich dem Viessmanntechniker und dem Heizungbauer gesagt: Beide behaupten die Enthärtung sei OK!

    Wenn der Viessmann-Techniker das sagt, ist das Thema damit erledigt. Anscheinend wurden die Viessmann-Anforderungen zur Wasserhärte seit der Inbetriebnahme unseres Gerätes abgemildert.

    Kann mich mal jemand mal aufklären was die " Mischerüberhöhung" (Code 830) genau macht?

    Warum das so heißt weiß ich auch nicht, aber gemeint damit ist die Temperaturdifferenz zwischen der Vorlauf-Solltemperatur und Pufferspeicher-Solltemperatur. Nach Letzterer richten sich die Ein- und Ausschaltpunkte der Brenner. Dargestellt ist das in dem Diagramm im Manual, Kapitel "Kesseltemperaturregelung" (bei uns Seite 141): Die "Mischerüberhöhung" ist hier die Differenztemperatur TB.

    Der Ausbau scheint ernsthaft näher zu rücken.

    Also bevor Du eine Anlage verschrottest, die Dich ca. 20.000 EUR gekostet hat (von denen Du kaum etwas wiedersehen würdest, von den m.E. schwer abschätzbaren steuer- und förderrechtlichen Konsequenzen noch ganz abgesehen) solltest Du zweierlei tun:


    1) Fahr' doch mal spaßeshalber eine Woche lang die Anlage ganz ohne Stirling nur mit dem Zusatzbrenner. Damit stellst Du exakt den Betrieb ein, den Du nach Ausbau der Anlage mit einer normalen Gastherme hättest. Dann wirst Du sehen ob es damit besser läuft: Mit 80% Wahrscheinlichkeit nicht, weil die Hydraulik dann immer noch genau so verkorkst ist wie vorher.


    2) Wenn das meine Anlage wäre, so würde ich (jedenfalls bevor ich sie verschrotte) als erstes den Haupt-Schwachpunkt beseitigen, und das ist der - unter den von Dir beschriebenen Randbedingungen - aus meiner Sicht idiotische Anschluss des Vitotwin über den Wärmetauscher. Lass' den Heizungsbauer (egal was er dazu sagt) das abklemmen und stattdessen das Kesselwasser direkt über die Anschlüsse D (Kesselvorlauf) und M (Kesselrücklauf) durch den Pufferspeicher führen, so wie sich das gehört. Ich behaupte, dass daraufhin die Kessel-Rücklauftemperatur um mindestens 10 K absinkt - häufig werden es eher 20 K sein.


    (Liebe hier mitlesende Forumskollegen: Ich bin kein Heizungsbauer. Sieht irgend jemand, der mehr davon versteht - Alikante? - das anders?)


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

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    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Man bräuchte eine schematische Darstellung vom Pufferspeicher wie die Heizwendel verlaufen um weitere Aussagen zu treffen. Wenn die Rücklauftemperatur nicht geringer wird, stirbt der nächste Stirling auch wieder, wie man das schon am Leistungsverlust sieht !
    Schema von der gesamten Heizungsanlage mit Vor- und Rücklauf in zwei Farben zeichnen, mit allen angeschlossenen Geräten und Verbrauchern, sonst wirst du den Fehler nicht finden und am besten noch die gemessenen Temperaturen im Betrieb einzeichnen mit Fließrichtung.


    Dann kann man sich ein reales Bild machen und Dir wahrscheinlich helfen können.

  • Hallo!


    @sailor773:
    - Ja, es wurde auf dem Papier und an manchen Heizkörpern ein hydraulischer Abgleich gemacht... Hoffe das der Heizungsbauer bald kommt und meinen HA noch verbessert.
    - Was die Kesselrücklauftemp. und die Stirlingkopftemp. angeht hast du recht: Rücklauf (nahe 60) deutlich zu hoch und Stirlingkopf zu niedrig (ca.450°)
    - In dem Fall war der Stromabschlag mit 50€/Monat deutlich zu hoch angesetzt. Gut zu wissen das es bei euch auch nur 25€ sind....
    - Gasverbrauch: Es ist seit Anfang 2016 untervermietet und es war wie gesagt 2016 noch schlechter isoliert. Ich glaube auch das nicht der Vitotwin selbst daran schuld ist, sondern der mangelhafte hydraulische Abgleich und das nicht ideal gewählte Anschlussschema. Trotzdem bitter... besonders wenn man bedenkt das ich an besonders kalten Tagen noch einen kleinen Bullerjan betreibe.


    -Ausbau: Ich muss mich halt irgendwann entscheiden. Habe mit dem Heizungsbauer einen VOB-Vertrag. D.h. 4 Jahre Gewährleistung.... Dez.2015 wurde die Anlage eingebaut. Danach brauche ich den Vitotwin auch nicht mehr ausbauen zu lassen da ich sonst auf den 20.000€ sitzen bleibe. Meine grobe Rechnung sieht halt so aus: Ausbau-> 20.000€ zurück. Neue Gastherme: 5000-8000€.... dann blieben mir 12-15.0000€ um Holzöfen, massenhaft Brennholz und den extra Strom zu bezahlen... Mir wäre es ja auch lieber wenn die Stromproduktion halbwegs an die im Handbuch angegebenen Werte (je nach Rücklauftemp.) erreichen würde und ich mir den ganzen Ärger mit Aus- und Einbau sparen könnte. Die steuerlichen/bafa konsequenzen habe ich bisher verdrängt, ist jedoch ein Argument... Finde die KWK-Sache als solche ja nach wie vor Sinnvoll.


    Habe heute Nacht mal den Zusatzbrenner blockiert: ---> Heute morgen war es dann kalt in der Bude und es wurden ca. 840 Watt produziert bei einer Kesselrücklauftemp. von 49°C... Sollwert wären knappe 900 Watt...


    Heute morgen habe ich den Zusatzbrenner wieder frei geschaltet...
    Mittlerweile:
    Kesselrücklauf 60° (beide Brenner an)


    Sollwerte laut Handbuch: 880W (Siehe Kennlinie D@Sollwerte.jpg)
    Istwert laut Display Vitotwin: +/-780Watt


    Wohin verschwinden diese 100Watt? Ich glaube somit das die Hydraulik und der mangelhafte hydraulische Abgleich nicht die alleinige Ursache sein können



    @lotter23: Habe mein Hydraulikschema welches mir der Heizungbauer gebracht hat mal eingescannt...


    Grüße

  • Moin,

    Wohin verschwinden diese 100Watt?

    Ich glaube nach wie vor, dass die Regelung Deines Vitotwin nicht mit den hohen Rücklauftemperaturen klarkommt und "aus lauter Verzweiflung" den Stirling drosselt. RLT 60°C ist ein extrem ungünstiger Betriebszustand, viele Geräte würden da schon in Störung gehen. Hast Du mal am Gaszähler den Gasverbrauch im reinen Stirlingbetrieb gemessen? Was kam raus?

    Habe mit dem Heizungsbauer einen VOB-Vertrag. D.h. 4 Jahre Gewährleistung.... Danach brauche ich den Vitotwin auch nicht mehr ausbauen zu lassen da ich sonst auf den 20.000€ sitzen bleibe.

    Also ob ein VOB-Vertrag Deinen Heizungsbauer verpflichtet, so mir nichts dir nichts die Anlage wieder abzubauen und Dir Deine 20.000 € zurückzugeben, habe ich meine Zweifel - bin allerdings weder Heizungsbauer noch Rechtsanwalt. Aber ohne Letzteren wird es mit Sicherheit nicht laufen.


    Auf die Gefahr, mich zu wiederholen: Das entscheidende Problem dieser Anlage ist die hohe Rücklauftemperatur, und die liegt hauptsächlich am Anschluss des Kessels über den Vitocell-Wärmetauscher. Für ein Haus wie Deins, das sehr hohe Vorlauftemperaturen benötigt, ist diese Anschlussart offenbar schlicht ungeeignet. Warum Dein Heizungsbauer das so gemacht hat, ist mir ein Rätsel: Aus den in diesem Thread hochgekommenen Tatsachen ist jedenfalls kein einziger auch nur halbwegs stichhaltiger Grund ersichtlich, selbst das Thema mit der Wasserentsalzung hat sich ja in Wohlgefallen aufgelöst. Wie dem auch sei, Du hast jetzt meiner Meinung nach genau drei Möglichkeiten:

    • Entweder Du akzeptierst Dein Schicksal und lebst mit den 800 W (so lange das Gerät diese Tierquälerei aushält: Als Nächstes geht wahrscheinlich das Luftverteilerventil kaputt, das ist gegen hohe Temperaturen empfindlich...)
    • Oder Du gibst Deinem Heizungsbauer Gelegenheit zur Nachbesserung, das heißt er muss das Gerät von dem Wärmetauscher abklemmen und ordnungsgemäß am Pufferspeicher anschließen. Ich behaupte, dass die Anlage dann wesentlich besser funktioniert - aber wenn nicht, kannst Du sie danach immer noch ausbauen lassen.
    • Wenn sich der HB darauf nicht einlässt, solltest Du die Anlage vielleicht wirklich ausbauen lassen, immer vorausgesetzt Du kriegst auf diese Weise tatsächlich Dein Geld zurück. Denn glücklich wirst Du mit der Anlage - so wie sie jetzt ist - niemals werden.

    Grüße

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Laut Belegung vom Pufferspeicher und Zeichnung, die du reingestellt hast ist dein Vitotwin falsch angeschlossen !!! Schau dir die Belegung an und deine Zeichnung ....
    Heizungsvorlauf Vitotwin muss an Anschluss D und nicht an M oder O oder P wo er an der Zeichnung angeschlossen ist ......

  • Die Zeichnung ist nur ein Schema ! Es hat nichts mit einer richtigen Zeichnung zu tun . Ausschlaggebend sind die Anschlüsse am Pufferspeicher , denn die sind bezeichnet und sind zwingend, wenn man das richtige Resultat bekommen möchte.


    So wie das angeschlossen ist laut Schema, ist es falsch ..........