Hilfe! Vitotwin produziert zu wenig Strom und keiner weis warum....

  • Hallo sailor773,


    nein, es geht nicht um die 70%-Grenze und es geht primär nicht um eine Wirtschaftlichkeitsberechnung.


    Es geht um die nicht erneuerbare Ressource Erdgas und die Maximierung des Eigenverbrauchs. Der Vitowin hat seit 11.2012 bis heute mehr als 1000kWh Wärme zur Brauchwasserbereitung abgegeben. Das sind ca, 7,5% von der abgegeben Wärme für das Heizen. Damit gebe ich Dir Recht, das sind Peanuts.
    Mit dem Kauf der PV-Anlage habe ich mir einen Tauchsieder mit dem entsprechenden Steuerungsequipment für 988,-€ dazugekauft. Primärer Ansatz für diesen Elektroheizstab war, dass, bevor eine Netzeinspeisung stattfindet, das Brauchwasser erwärmt wird. Dazu sind übrigens keine Programmieraufwendungen erforderlich. Das Leistungsregelungsmodul erfasst, wann eine Netzeinspeisung statt findet und regelt ensprechend die Heizleistung. Die grundsätzliche Freigabe zur Brauchwassererwärmung gibt ein parametrierbares (z.B. Freigabe, wenn Batterieladung > 95%) Multifunktionsrelais des Batteriewechselrichters.
    Das Equipment ist aktuell vorhanden und funktioniert auch bereits so wie beschrieben, sodass ich meinen Vitotwin für die Brauchwasserbereitung aktuell nicht brauche. Es ist einfach mein Wunsch, einmal gekauftes Equipment wieder zu verwenden und wenn ich dadurch die erforderlich Erdgasmenge nicht brauche, die Einspeisung minimieren und den Eigenverbrauch maximieren kann, dann bin ich happy.


    Du hast wahrscheinlich auch Recht damit, dass ich meinen Heizungsbauer damit nerve. Aber, der Brauchwasserspeicher ist ebenfalls da und es sollte nach meinen Vorstellungen einfach möglich sein den Brauchwasserspeicher so anzuschließen, dass ich ihn noch nutzen kann. Für den Vitotwin gab es mehrer Anlagenkonfigurationen, für den Vitavalor gibt es nur noch eine. Damit beschränken sich auch die Einsatzmöglichkeiten. Mir erschließt sich auch nicht der Grund. Aus meiner ganz oberflächlichen Sicht könnte der Vitavalor doch so konstruiert sein, dass er den Vitotwin 1:1 ersetzt und die bestehende Installationen und Speicherkonfigurationen könnten zu einem nicht unerheblichen Teil beibehalten werden.
    Ja, hätte, wäre, wenn..


    Mal sehen was der Heizungsbauer bei Viessmann erreicht. Ich bin nicht sehr zuversichtlich, dass eine abweichende Anlagenkonfiguration freigegeben wird. Dann werde ich halt meinen Tauchsieder hier oder im www anbieten wie sauer Bier. :D


    Wenn den tatsächlich jemand will, dann spende ich den Erlös diesem Forum....ist ja nur Peanuts.


    Der Vollwartungsvertrag ist natürlich eine feine Sache und Deine Bemerkung zu den evtl. noch kommenden Ausfällen, wenn ich beim Vitotwin bleibe, ist ein ganz stichhaltiges Argument.
    Ich bin inzwischen so weit, dass Dein Schlusswort auch zu Meinem wird.


    Grüßle
    Loule

  • Hallo Loule,

    Für den Vitotwin gab es mehrer Anlagenkonfigurationen, für den Vitavalor gibt es nur noch eine. Damit beschränken sich auch die Einsatzmöglichkeiten. Mir erschließt sich auch nicht der Grund.

    Der Grund ist, dass die Brennstoffzelle eine spezielle Betriebscharakteristik hat. Anders als beim Vitotwin bedeutet jeder Start für die Brennstoffzelle eine Belastung, die sich negativ auf die Lebensdauer auswirkt. Deshalb darf das Teil laut technischen Daten maximal einmal am Tag starten; besser wäre sicher einmal im Monat oder gar nur einmal im Jahr. Hinzu kommt, dass die Bz hohe Rücklauftemperaturen noch schlechter verträgt als das Vitotwin. Die Hydraulik der Vitovalor ist deshalb darauf ausgelegt, in Verbindung mit einer intelligenten Regelung möglichst lange Laufzeiten zu ermöglichen bzw. die Anzahl der jährlichen Starts zu minimieren. Nachdem Viessmann Dir offenbar eine Zehnjahresgarantie auf die Haltbarkeit der Brennstoffzelle gibt, werden sie mit Sicherheit bei der Hydraulik nichts zulassen, was auch nur ein geringes Risiko beinhaltet, die optimale Betriebsweise zu beeinträchtigen.


    nein, es geht nicht um die 70%-Grenze und es geht primär nicht um eine Wirtschaftlichkeitsberechnung.


    Es geht um die nicht erneuerbare Ressource Erdgas und die Maximierung des Eigenverbrauchs.

    Über den wirtschaftlichen Nachteil (Verzicht auf ca. 12 ct/kWh EEG-Vergütung um Erdgas für ca. 5 ct/kWh einzusparen) sind wir uns also einig. Aber diesem Verzicht steht leider auch kein ökologischer Vorteil gegenüber. OK, Du ersetzt Wärme, die Du ansonsten mit einem Wirkungsgrad von 90-98% (Hs) aus (fossilem) Erdgas gewinnen könntest, durch (regenerativen) PV-Strom. So weit, so gut. Aber der PV-Strom, den Du (unterhalb der Abregelungsgrenze) im Tauchsieder verbrauchst und deshalb nicht einspeist, würde ansonsten bei Deinem Nachbarn oder in Deinem Heimatort Strom ersetzen, der mit einem Primärenergie-Wirkungsgrad von maximal 55% (Hs) aus Erdgas oder gar mit 40% aus Kohle gewonnen wird. Der Verbrauch von fossiler Primärenergie verdoppelt sich also auf diese Weise. Das ist ökologisch kein gutes Geschäft.


    Zukünftig wird sich das ändern. Wenn wir in 20 oder 30 Jahren eine PV-Leistung von 100-150 GW installiert haben (falls es dazu kommt), müssen PV-Leistungsspitzen häufig und großräumig abgeregelt werden. Bevor man diesen Strom gar nicht nutzt ist es selbstverständlich besser, ihn zu speichern oder in Nutzwärme umzuwandeln. Und die Vergütung für eingespeisten Strom ohne EEG liegt sowohl jetzt als auch in 20 Jahren mit Sicherheit unter dem Erdgaspreis, so dass dann auch die Wirtschaftlichkeit für den Eigenverbrauch spricht. Aber so weit sind wir noch lange nicht.


    Dann werde ich halt meinen Tauchsieder hier oder im www anbieten wie sauer Bier.

    Das würde ich an Deiner Stelle trotzdem nicht machen, jedenfalls nicht wenn Du annimmst, dass Du bei einem Verkauf des Tauchsieders nicht mehr als Peanuts bzw. sauer Bier erlösen kannst.


    Auch bei einer Vitovalor kann es wohl passieren, dass aus irgendeinem Grund die Heizung bzw. der Zusatzbrenner ausfällt und der Kundendienst nicht gleich kommt. Bei unserem Vitotwin ist das seit 2012 dreimal passiert (natürlich immer im Winter, wenn die Solarthermie nichts bringt), und wir waren dann immer froh, dass wir noch unsere alte 6 kW Nachtstrom-Heizbirne im Pufferspeicher (aus Ölheizungs-Zeiten) in Betrieb nehmen konnten und so wenigstens ausreichend warmes Wasser im Haus hatten. Verbraucht haben wir in der Zeit natürlich hauptsächlich Braunkohlestrom, aber glaub' mir, das war uns egal.


    Ich würde also an Deiner Stelle den "Tauchsieder" behalten bzw. in der neuen Anlage so einbauen, dass er im Notfall Warmwasser machen kann. Und die Regelung kannst Du vielleicht mal brauchen, um mit Deinem PV-Strom im Sommer ein E-Auto aufzuladen.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Hallo BHKW-Freunde!



    Ich habe am Wochenende dem Fachbetrieb eine garstige E-Mail geschrieben... Heute morgen hat es dann spontan doch noch geklappt! Die Hydraulik ist geändert.


    Ich bin ja echt nicht besonders gläubig aber:


    "Haleluja! Denn er sah das es gut war...-Amen."
    Es sieht ganz so aus als ob das Stromproblem gelöst ist!


    Ich beobachte ja erst seit ein paar Stunden aber es sieht bisher echt gut aus. D.h. deutlich über 900 Watt!


    Etwas getrübt wird die Freude jedoch durch die (nach wie vor) sehr häufig auftretende "Strömdruckwächter HK"-Fehlermeldung die immer noch alle 15 Min. - 1 Std. den Vitotwin kurz abschaltet.
    Ich habe die Heizkörper noch mal entlüftet und es scheint etwas besser geworden zu sein... Ich entlüfte morgen Abend noch mal und speise ev. noch Wasser nach...


    Grüße

  • Da ich grad nicht anderes zu tun hab, ein kleiner Erfahrungsbericht über den Garantietausch eines Vitotwin gegen einen Vitovalor.


    Bezüglich der Ursache des Leistungsverlustes bei meinem Vitotwin habe ich keine offizielle Aussage erhalten.


    Seit 25.06.2018 ist das allerdings Schnee von gestern. Die Fa. Viessmann mit meinem Heizungsbauer haben es wahr gemacht, dass ich nahezu kostenneutral den Vitotwin gegen ein Vitofalor PT2 ersetzt bekam. Insoweit Hut ab vor den Beiden.


    Da vielleicht andere soetwas noch vor sich haben möchte ich hier mitteilen, worauf ich das nächste Mal :D achten werde.
    Der Papierkram ist nicht wie vom Aussendienstmitarbeiter gesagt, ...Sie müssen nur den Vitotwin bem BAFA abmelden, alles andere machen wir.., an mir vorbei gegangen.

    Was die Förderung betrifft, wird das durch Viessmann und den Heizungsbauer gemacht.

    Viessmann hat den Dienstleister febis beauftragt die Förderung zu beantragen. Ich habe dazu febis eine Vollmacht gegeben. Bis heute habe ich nur die Rückmeldung vom Heizungsbauer, dass die Förderung durch ist. Da wird sich sicherlich in den nächsten Tagen noch was tun, da erst letzten Freitag der Brennstoffzellenteil in Betrieb genommen wurde.


    Allerdings habe ich unter Förderung noch mehr verstanden, wie

    • Anträge vor Inbetriebnahme an den Netzbetreiber
    • Anträge nach Inbetriebnahme an den Netzbetreiber
    • Anzeige an das BAFA

    Das blieb bei mir hängen.
    Der Netzbetreiber tut sich schwer mit der Mitteilung einer klaren Vorgehensweise, da er solch einen Fall noch nicht hatte. Ich schicke ihm das komplette Paket vor und nach der Inbetriebnahme, genauso wie damals beim Vitotwin. Ich denke auch, dass hier das BAFA den Takt an den Netzbetreiber vorgibt. Wenn ihm die Zulassung vom BAFA vorliegt, wird es bei ihm nach Schema F gehen. Jedenfalls habe ich den Vitotwin abgemeldet und den Vitovalor angemeldet. Für den Vitotwin muss ich Förderung zurückzahlen. Mal abwarten, was ich als Förderung nun noch für den Vitovalor kriege. Das BAFA hat mir jedenfalls sofort die Zulassung für den Vitovalor erteilt und bin nun gespannt, wie der Netzbetreiber das Thema weiter handhabt.

    Dabei hilft zwangsläufig ein Energieberater, denn ohne den keine Förderung.

    Einen Energieberater habe ich weder gesehen noch gesprochen. Wurde wahrscheinlich mit/durch febis abgewickelt.


    ....werden sie mit Sicherheit bei der Hydraulik nichts zulassen,....

    Das Thema Hydraulik war nicht verhandelbar. Damit gibt es auch keine Möglichkeit meinen Heizstab einzubauen, denn dazu fehlt die Öffnung im Speicher. Damit ist auch eine Backup-Lösung bei einem Brenner- und Brennstoffzellenausfall nicht gegeben. Aber das wäre sicherlich der Hosenträger zum Gürtel. Wenn einer den Heizstab mit Regler und Zähler braucht, bitte melden. Ich werde den Heizstab aber auch noch ordentlich im Marktplatz präsentieren.
    Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass nicht nur der Vitotwin zurückgenommen wurde, sondern die gesamte Anlage mit Heizwasser-Pufferspeicher und Speicher für das Brauchwasser.


    Bei der Anlagenvisualisierung und -bedienung mache ich aus meiner Sicht einen gewaltigen Rückschritt. Hatte vorher den WebServer von Siemens und konnte bequem am PC/Tablett/Smartfon die Betriebsdaten ansehen, loggen und die Anlagenparameter ändern. Der liegt übrigens jetzt auch bei mir rum.


    Die App Vicare (früher Vitotrol) funktioniert für den Vitovalor noch nicht, obwohl schon seit 2014 mit "Hoher Bedienkomfort mittels Tablet oder Smartphone" geworben wird.
    Hier bleibt mir nichts anderes übrig, als die Betriebsdaten am Gerät direkt abzulesen und zur Änderung der Betriebsparameter in den Keller zu gehen. Allerdings sind wesentlich weniger Möglichkeiten vorhanden auf das Betriebsverhalten des Vitovalor Einfluss zu nehmen, als beim Vitotwin. Zum Spielen muss ich mir nun was anderes suchen.


    Im Großen und Ganzen bin ich aber mit dem Garantietausch vollauf zufrieden. Mein Heizungsbauer meinte, bei jedem anderen Mitbewerber von Viessmann hätte solch ein Garantietausch nicht stattgefunden.


    Grüßle
    Loule

  • Wenn die Förderung noch nicht individuell für Dich bewilligt ist und die Kiste schon eingebaut ist, sehe ich rabenschwarz... Wie dann der Nachweis ergehen soll, dass die Förderzusage vor Kauf und wie auch immer gearteter Bezahlung stattgefunden hat, ist schleierhaft.


    Die Förderung ist auch 40% der Kaufsumme. Wenn diese null Euro ist, ist die Förderung eben null


    Beratung und Service sehen in meinen Augen anders aus

  • Hallo silverstonee,

    danke der Nachfrage.


    Habe in einem anderen thread Mein Abenteuer: Vitovalor Brennstoffzelle den Werdegang seit Anlagentausch geschildert. Seit dem 08.01.2019 hat sich nichts verändert. Verschiedene Telefonate mit meinem Heizungsbauer bezügl. Termin für den Serviceeinsatz.

    Fakt ist, dass die Pumpe lt Viessmann immer noch nicht verfügbar ist. Vielleicht ist das Containerschiff in einen Tsunami geraten und meine Pumpe liegt jetzt auf dem Grund des Ozeans. :/ Anders kannst Du das keinem mehr erklären.

    Achso, hätte ich jetzt fast unterschlagen. Der Heizungsbauer hat mir mitgeteilt, dass man beabsichtigt, mich für den Produktionsausfall zu entschädigen. Wie das aussieht, weiß ich aktuell noch nicht. Wenn die Fakten auf dem Tisch liegen, werde ich berichten.


    Grüße

    Loule

  • Die App Vicare (früher Vitotrol) funktioniert für den Vitovalor noch nicht, obwohl schon seit 2014 mit "Hoher Bedienkomfort mittels Tablet oder Smartphone" geworben wird.

    Das liegt an der neuen Regelung.

    Die Vitovalor gabs ja schon als -300, du hast die -PT2.

    Bei der neuen Regelung konnten manche Zusätze noch nicht zur Funktion gebracht werden. Immerhin ist die neue Regelung ja eine ganz andere Generation, die hat mit der alten nichts mehr gemeinsam.

  • Hallo , mein Vitotwin 300-W produziert auch nur noch ca. 800 Watt el. 1. Prüfen der Federn vom Stirling. Laut Handbuch sollen diese 272mm lang sein. Meine waren nach 5 jahren = 277 mm lang. Das kürzen hatte aber nix/ wenig gebracht. Hier eine Antwort bez. Kopftemp vom Stirling. Diese soll bei 1000W el = 525 Grad C sein bei mir wird nur noch ca. 480 Grad C erreicht. Viessmann hierzu: