Energieproduktion Bestand BHKW 60kW errechnen?

  • Abgesehen davon, dass der Begriff elektronischer Wirkungsgrad Schmerzen bereitet (wurde ja schon angemerkt), lese ich das so, dass die Büchse 40 + 27 = 67 kW thermisch hat und der WG bei thermischen 31+12=19% liegt. Meiner Meinung nach liegt hier das Problem darin, dass jemand, der keine Ahnung hat, jemandem eine Aufgabe gestellt hat, der auch keine Ahnung hat. Also kann man momo2287 nur dahingehend beruhigen, dass das Ergebnis, egal wie es aussieht, nur richtig sein kann und unser Land demnächst einen neuen Master hat, der dann hoffentlich im Staatsdienst komplexe Projekte als Ingenieur betreut.

  • lese ich das so, dass die Büchse 40 + 27 = 67 kW thermisch hat und der WG bei thermischen 31+12=19% liegt.

    nun hast Du mich komplett abgehangen !!!


    Ironiemodus AN


    Folgende Angaben dürfen "frei gusto" miteinander zusammengewürfelt werden


    Leistungen : 108KW ; 60KW ; 40KW , 27KW ; 13KW
    Wirkungsgrade : 39% ; 37% ; 25% ; 12%
    Benennung : Eta elt. ; Eta therm. ; Eta gesamt ; P therm. ; P elt.


    Ironie AUS


    ich tippe : 27KW+13KW=40KW=P therm. 25%+12%=37%=eta therm.

  • Hans Dampf macht seinem Namen alle Ehren. Ich verstehe auch nicht wirklich, wie du auf deine Interpretation kommst.


    Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich etwas vertauscht habe... :pinch:


    Hier mal das Datenblatt, dass wir vllt daraufhin eine Lösung finden, die alle beruhigt.




    Es handelt sich um die Anlage in der Mitte. Es sind jeweils 60kW (therm. und elektrisch!!!)



    Wenn jemand so nett wäre und nochmal was dazu sagen könnte, wäre ich dankbar :)


    Edit: Es geht immernoch darum, wieviel Energieaukommen in kWh ich bei max. Produktion/Leistung (whatever) der Anlage bei 1.800 l Gülle im Jahr erwarten kann...

  • Also kann man momo2287 nur dahingehend beruhigen, dass das Ergebnis, egal wie es aussieht, nur richtig sein kann und unser Land



    demnächst einen neuen Master hat, der dann hoffentlich im Staatsdienst komplexe Projekte als Ingenieur betreut.


    unverschämt!

  • schönen guten Morgen,


    ja manchmal gehts mit den Pferden durch, leider.
    Momo Du könntest zur Entspannung der Situation mal erklären warum Du eine solch komplexe Berechnung ohne hinreichende Grundkenntnisse überhaupt anstellst ( anstellen mußt ? ) und welchen Master Du am Ende machst ??


    Danke für das Datenblatt, es entspricht im Grunde dem 2G Aggregat welches ich im Beitrag 7 verlinkt habe. Ja da hast Du einiges durcheinandergebracht bzw. falsch abgeschrieben ;) mit der Gesamtfeuerungsleistung 153KW passen nun auch die Wirkungsgrade zusammen.


    Es handelt sich um einen Zündstrahlmotor der permanent flüssigen Treibstoff (Biodiesel,Heizöl) einspritzt. Damit ist er nach aktuellem EEG nicht mehr förderfähig.
    Uns sagt das Datenblatt weiter das 5,2% der Gesamtfeuerungsleistung zugekauft werden müssen, also 10KWh ( etwa 1Liter ) pro Vollaststunde.
    Hast Du noch mehr Dokumente zum hochladen evt. Datenblatt/Expose vom Fermenterhersteller ??


    Um dem Ergebnis näher zu kommen solltest Du noch folgendes in Erfahrung bringen :


    - Betriebsdaten der letzten 10 Jahre ( Wärme, Strom )
    - wird Überschüssige Wärme weggekühlt ??
    - verbrauchen die Nebenaggregate den selbst produzierten Strom oder beziehen sie Netzstrom ?



    Bereits ohne diese Zahlen zu kennen kann ich sagen das es ohne Investitionen in 2020 Aus und Vorbei ist. Das BHKW hat dann 160.000h auf dem Buckel und ist mit einem Eta von 78% mehr als Schlecht ( war damals so gewollt wegen Maximaler Stromproduktion ). Für die Eigenversorgung des Hofes mit Strom und Wärme ist es außerdem viel zu Groß.
    Am besten wäre ein neues kleineres BHKW und den Rest des Gases auf Erdgasstandart aufbereiten und ins Gasnetz speisen - nur scheint mir der Hof dafür zu "mickrig" zu sein. Und dann wäre noch die Frage des baulichen Zustandes der restlichen Anlagenteile, 20Jahre Dauerbetrieb gehen nicht spurlos vorbei.


    Grüße Marcus

  • Uiuiui, das sind sehr viele Informationen und ich denke, ich habe nicht die Zeit das alles genau zu analysieren :(


    Mein Master dreht sich im genauen um die Konzipierung von Gebäuden auf zukunftssichere Ausrichtung. Heißt, es geht um Nachhaltigkeit, Ressourcen Schonung, geringe Emissionen usw.


    Und meine Thesis dreht sich um eben diesen Hof, mit der hier umstrittenen Biogas-Anlage, die leider Gottes Herzstück des Hofs ist und daher so viel Aufmerksamkeit von mir bekommt. Wie schon erwähnt, habe ich Alternativen zum "Insel-Betrieb" durchdacht und bin dann zu der Entscheidung zu kommen, die Anlage so weiterlaufen zu lassen und von einer Folgeförderung abzusehen- Hinzu kommt (ich bin von haus aus Architektur Studentin) ein Entwurf, der den Hof energetisch und konzeptionell ergänzen soll. Hierfür wird natürlich auch Strom und Wärme gebraucht. Daher meine Frage, wieviel die Biogas Anlage (wirklich nur so ca. mit ganz vielen Abschlägen zwecks alter Technik etc.) mir an Energie geben kann....damit ich den Entwurf planen kann. Daher habe ich auch leider nicht die Zeit, mich jetzt tagelang hinzusetzen und 20 Jahre Abrechnungen dokumentieren etc. Das würde leider den Rahmen sprengen, da noch viele andere Arbeiten auf mich warten.


    Die Idee mit dem neuen kleinen BHKW ist gut, aber wieso nicht einfach die alte Anlage weiternutzen noch ein paar Jahre und evt auf Teillast laufen lassen?


    Danke dir schon mal für dein Engagement! :)

  • Moin


    Wenn Du Dir nicht genug Zeit nimmst um die Grundlagen zu verstehen kommt allenfalls Murx raus im schlimmsten Fall ist das Ergebnis schlichtweg Falsch. Du sollst keine 20Jahre dokumentieren sondern nur die erzeugten Mengen an Strom und Wärme aufschreiben, das sind pro Jahr 2 Zahlen und von mir aus reicht das für die 5 zurückliegenden Jahre aus.


    Warum nicht so weiternutzen ?
    1. weil sich die Anlage nach Wegfall der EEG-Einspeisevergütung finanziell nicht mehr tragen kann
    2. weil die Anlage technisch derart veraltet ist das sie weder Recourcen noch die Umwelt schont
    3. weil Teillast - sofern überhaupt technisch Möglich- die Probleme 1. und 2. nur noch verstärkt


    Deine bislang gelieferten Daten legen die Vermutung nahe das jährlich rund:
    1.000.000 kWh Biogas
    370.000 kWh Strom
    370.000 kWh Wärme
    6500 Liter Heizöl
    produziert bzw. verbraucht wurden.
    Wobei nach deinen Angaben nur etwa 130.000kWh Wärme zur Beheizung von Gebäude und Fermenter nachweisbar sind. Insofern sinkt der Gesamtwirkungsgrad nochmals und beträgt schätzungsweise nur noch 50%.
    Es ist m.M. mit Deiner Aufgabe unvereinbar eine solche Anlage ohne Investitionen(Effizienzverbesserungen) weiter laufen lassen zu wollen!!


    Grüße


    PS: ich möchte auch noch auf den § 44 EEG 2017 hinweisen der Analog zum EEG 2012 eine Sondervergütungsform für Biogas-BHKW bis 75KW elt. enthält.

  • Am besten wäre ein neues kleineres BHKW und den Rest des Gases auf Erdgasstandart aufbereiten und ins Gasnetz speisen - nur scheint mir der Hof dafür zu "mickrig" zu sein.

    So isses. Eine Biogas-Aufarbeitung für Erdgasqualität ist eine kleine Chemiefabrik, die sich für Biogasmengen unter 100 Nm3/h kaum rechnen dürfte. Ansonsten ist die Kombination mit einem BHKW eine prima Idee, weil die Aufarbeitung (Aminwäsche) ganzjährig einen Haufen Niedertemperaturwärme benötigt. Ein Beispiel ist das "Zevener Modell": Dort steht eine Biogas-Anlage, in der jährlich 6.570 Nm3 Rindergülle und 15.620 t Maissilage verarbeitet werden. Daraus entstehen 418 Nm3/h Biogas, von denen 168 Nm3/h in einem BHKW mit 400 kW(el) verbraucht werden. Der Rest (250 Nm3/h) wird mit der Abwärme aus dem BHKW (360 kWth) zu 130 Nm3/h Biomethan verarbeitet und in das Niederdruck-Gasnetz der Stadt eingeleitet. Aber man sieht, das Ganze ist um mindestens den Faktor Zehn größer als im vorliegenden Fall. Mit "mickrigen" 1.800 Nm3 Rindergülle im Jahr wird man nicht weit kommen, das ist nur was für Massentierhaltung und die Rittergüter in Nord- und Ostdeutschland.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Es ist m.M. mit Deiner Aufgabe unvereinbar eine solche Anlage ohne Investitionen(Effizienzverbesserungen) weiter laufen lassen zu wollen!

    Ja da hast du definitiv Recht. Mir war nicht bewusst, wie viel Heizöl die Anlage im Betrieb benötigt :pinch:


    Dann bräuchte ich eine Alternative, die effizienter arbeitet. Das würde aber die Richtung meiner Arbeit komplett neu definieren. Ich bin ja davon ausgegangen, dass ich die Bestandsanlage weiter nutzte ... :(


    Wenn ich jetzt eine neue Anlage in Betracht ziehe, dann kann ich ja auch wieder am Auschreibungsverfahren teilnehmen... ?( das ist aber nicht Sinn der Sache.


    Meinst du, es wäre am sinnvollsten, wenn ich den neuen Energiebedarf ermittele (mit neuer Hofarchitektur und Wohnhaus) und suche daraufhin eine geeignete neue Anlage heraus?


    Mennooo... ;( es hatte alles so gut gepasst, bevor du, lieber Marcus in mein Leben getreten bist :)

  • ich möchte auch noch auf den § 44 EEG 2017

    Das heißt, mit Erneuerung der Anlage könnte man 23,14 Cent anlegen! Das ist ja prima. Aber man muss sicher trotzdem doppelt überbauen und darf keinen Strom selbst nutzen, nehme ich an... :(


    Und dann hat man in 10 Jahren wieder den Stress, zu überlegen, wie man sich über Wasser hält, wenn die Förderung ausläuft

  • Erneuert werden muß m.M. nur das BHKW, die Biogaserzeugung kann bleiben wie sie ist ( diese Rechtsauffassung nochmal überprüfen !! https://www.paluka.de/fileadmi…eberichte/REE_01-2014.pdf ) muß aber hinsichtlich des geforderten 80% Gülleanteiles in ihrer Biologie, der Gärtemperatur und den Hilfsaggregaten angepasst werden.
    Ausserdem ist zu beachten das moderne BHKW höhere Wirkungsgrade erzielen was zusammen mit dem geringen Wärmebedarf des Hofes dazu führen kann das nur noch ein Fermenter benötigt wird.
    Alles in allem würde die Anlage durch "Gesundschrumpfen" weniger Substrat benötigen, das neue BHKW keine Stützfeuerung mit Heizöl/RME benötigen und schon dadurch weniger kosten anfallen.


    Was ist doppelt überbauen ? Ahso hängt mit der Ausschreibung zusammen, wirkt m.M. nicht für § 44


    Stromselbstnutzung war im EEG nie verboten !!


    Nein, es geht um 20 Jahre neue EEG Förderung . Die 10Jahre hängen mit dem Wechsel in die Flexibilitätsprämie zusammen, das möchtest Du ja nicht.


    Sollte das an irgendwelchen juristischen Hürden scheitern gibts immernoch die Möglichkeit ein BHKW nach KWKG an die alte Biogasanlage zu hängen. Das macht aber nur Sinn wenn der tatsächliche Strom- und Wärmebedarf des gesamten Hofes bekannt sind.


    Grüße




    Zitat

    [Blockierte Grafik: https://bhkw-forum.de/wcf/images/smilies/crying.png] es hatte alles so gut gepasst, bevor du, lieber Marcus in mein Leben getreten bist [Blockierte Grafik: https://bhkw-forum.de/wcf/images/smilies/smile.png]

    das hör ich öfters :wseufzer:


    :roflmao::roflmao::roflmao:

  • Nun gut, habe das alles mal sacken lassen.


    Vielen Dank für deine Tipps.


    Ich werde nach einem kleineren BHKW Ausschau halten, welches auf den Hofbetrieb ausgelegt sein wird. Ob und wie das dann gefördert wird/Werden kann, werde ich noch schauen.


    Herzlichen Dank für alles!