Tesla Powerwall aufrüsten und/oder Vitovalor

  • Ich lese mich gerade erst ein und stelle doch schon mal viele Fragen!


    Wir überlegen, innerhalb der nächsten zwei Jahre (dann ist das Öl im Tank verbraucht) von einer Öl- auf eine BHKW-Anlage umzustellen.


    Wir haben zur Zeit
    - ein Haus mit 160 m², das aber nur teilbeheizt wird, wir kommen mit einer 25 Jahre alten Ölheizung und 1500 - 1800 l Öl im Jahr aus. Ein Sammelsurium von unterschiedlichen Heizkörpern verfügt zur Zeit nicht über Ventile, die einen Abgleich ermöglichen würden, wir haben keine Fußboden -oder Wandbeheizung.
    - seit 20 Jahren eine thermische Solaranlage mit 400 l Speicher, die von ca. Mai bis September unseren HW-Bedarf abdeckt,
    - seit knapp einem Jahr
    - - eine PV-Anlage mit knapp 6 kWp,
    - - eine Powerwall 2
    - - ein EV, das in der Woche ca. 10 kWh pro Werktag benötigt und meist nachts aus der Powerwall bzw. am Wochenende auch aus der PV geladen wird.


    Im ersten Winter haben wir ca. 2,3 MWh Netzbezug gehabt, seit April sind es unter 20 kWh / Monat Netzbezug, es scheint ein PV-freundliches Jahr zu sein :)
    Ich weiß, dass sich die PW eigentlich nicht rechnet, wir haben sie aber schon.


    Der Heizungsbauer, der am Donnerstag kommt, wird wohl eine Vitovolar anbieten.


    Nun aber zu meinen Fragen:
    1. Durch ein BHKW erhoffe ich mir, im Winter genügend Energie in Form von Strom zu haben, um den elektrischen Bedarf zu decken, also ca. 15 - 20 kWh / Tag. Ist das realistisch?
    2. Kann man die Anlage so verschalten, dass die Powerwall 2 nicht nur durch die PV-Anlage (so ist es jetzt), sondern auch durch die Vitovolar geladen wird? Prizipiell sollte das möglich sein.
    3. Die an den Netzbetreiber gelieferte Energie wird jetzt durch einen Zähler, der beide Richtungen misst, abgerechnet. Meinem Verständnis nach muss zur Abrechnung in Zukunft dann ein weiterer Zähler vom Netzbetreiber gesetzt werden, oder?
    4. Etwas verunsichert bin ich durch das, was ich zur Abschaltung der Vitovolar gelesen habe. Wenn ich das richtig verstanden habe, darf man die nur "weich" abschalten, dann würde sie im Sommer laufen, ohne genutzt zu werden und dabei Gas und Strom verbrauchen.
    5. Sind in diesem Szenario andere Alternativen als die Vitovolar sinnvoller?


    Danke für Euer Beiträge!

  • Ja, der BlueGEN von Solidpower, der macht 1,5 kW und die eben 24/7 an 365 Tagen. Wenn die Wärme im Haus nicht abgenommen wird, geht die Wärme durch den Schornstein. Klingt schlecht, ist es aber nicht...


    Die Anlage wird mit 12.450 Euro gefördert.


    Was ist ein EV? Elektro-Vahrzeug?

  • Was ist ein EV? Elektro-Vahrzeug?

    EV = Electric Vehicle.


    Das BlueGEN läuft bei mir völlig Problemlos.

    22 kWp Anlage
    2x STP 9000TL-20
    1x SB 4000TL-21
    3x SI 6.0h-11 mit Power-Rack-110 und 106kWh (20x 5,3kWh Tesla Module)
    Seit dem 09.03.17 ergänzt mit dem BlueGEN :thumbup:

    Model Y LR

  • OK, danke Karsten.


    Dass der BlueGEN super läuft, glaube ich gerne, wir haben mittlerweile etliche verbaut und die einzigen Probleme, die wir haben, sind einerseits die Abwicklung Förderung KfW, dauert ewig und ist ein bürokratisches Monster.... kriegt man aber hin, reine Nervensache...


    Und dann wäre da noch der Fachkräftemangel, leider hat es Solidpower noch nicht geschafft, dass der BlueGEN selber in den Keller rennt und sich eigenständig installiert...


    Ansonsten einfach ein Klasse-Gerät, war eine sehr gute Entscheidung von Dir, das Teil zu kaufen und darauf aufbauend (DU bist ja Schuld :D ) von uns, den BlueGEN zu verkaufen....

  • Gerne geschehen.
    Zum Bürokratiemonster, das kann ich nur bestätigen.
    Ich habe aber noch die alte Abrechnung, also 10 Jahre, egal wie viel ich produziere und 5,41Cent.
    Der Einbau durch einen lokalen Installateur klappte auch problemlos.


    Bei mir war das einzige Problem, das Kondenswasser aus dem Schornstein war zu aggressiv. Der Techniker hat es jetzt so umgebaut, dass das Kondenswasser abgeführt wird und nicht weiter verwendet wird.
    Seit dem keine Probleme mehr.

    22 kWp Anlage
    2x STP 9000TL-20
    1x SB 4000TL-21
    3x SI 6.0h-11 mit Power-Rack-110 und 106kWh (20x 5,3kWh Tesla Module)
    Seit dem 09.03.17 ergänzt mit dem BlueGEN :thumbup:

    Model Y LR

  • Moin @chilobo,

    1. Durch ein BHKW erhoffe ich mir, im Winter genügend Energie in Form von Strom zu haben, um den elektrischen Bedarf zu decken, also ca. 15 - 20 kWh / Tag. Ist das realistisch?

    Ja.


    Eine Vitovalor läuft mit 1 kW(th) während der gesamten Heizperiode durch und erzeugt mit 750W(el) pro Tag allein schon 18 kWh. Und wenn Du nicht gerade im Hochgebirge wohnst, sollte auch die PV-Anlage selbst im Winter an den meisten Tagen noch was zubuttern. Unsere PV (Standort südliches Oberbayern) hat beispielsweise im November 2017 bis Februar 2018 durchschnittlich 6,3 kWh/Tag geliefert, und selbst im Dezember waren es noch 4 kWh/Tag. Mit Deinen 6 kWp wären das dann 4,5 bzw. 3 kWh/Tag gewesen. Mit Deiner 6 kWh-Batterie müsste das (außer bei Schnee) zusammen locker reichen um ohne Netzbezug über den Tag zu kommen, selbst wenn man beim Verbrauch noch 1-2 kWh/Tag für mögliche Batterieverluste dazuzählt.


    Knapp dürfte es erst werden, wenn ein EV dazu kommt: Wie angegeben benötigst Du dann werktags während der Nacht zusätzlich 10 kWh Strom. Das bringt die Vitovalor in keinem Fall, weder von der Leistung her noch von der über 8 Nachtstunden erzeugten Strommenge. Ich schätze mal, dass Du mindestens die Hälfte des EV-Stroms zukaufen müsstest.


    Eine BlueGen Brennstoffzelle erzeugt mit 1,5 kW(el) das Doppelte an Strom wie die Vitovalor, pro Tag also 36 kWh. Damit hättest Du natürlich selbst mit einem EV keine Autarkieprobleme. Allerdings müsste auch dann ein Teil des Ladestroms über die Batterie laufen, weil selbst die Leistung der BlueGen geringer ist als der Ladestrom für ein EV. Ob sich dafür insgesamt eine BlueGen lohnt (und wie das im Sommertrimester aussieht), siehe unten.

    2. Kann man die Anlage so verschalten, dass die Powerwall 2 nicht nur durch die PV-Anlage (so ist es jetzt), sondern auch durch die Vitovolar geladen wird? Prizipiell sollte das möglich sein.

    Da solltest Du Tesla fragen bzw. den Elektriker, der das Teil installiert hat - insbesondere welche zusätzliche Mimik für das Einbinden der Bz erforderlich ist. Würde mich aber extrem wundern, wenn das nicht möglich wäre.

    3. Die an den Netzbetreiber gelieferte Energie wird jetzt durch einen Zähler, der beide Richtungen misst, abgerechnet. Meinem Verständnis nach muss zur Abrechnung in Zukunft dann ein weiterer Zähler vom Netzbetreiber gesetzt werden, oder?

    Es muss in jedem Fall ein weiterer Zähler gesetzt werden (Stichwort "Zählerkaskade"). Ob dieser vom Netzbetreiber kommen muss oder ein eigener sein kann (früher war das so) solltest Du - ggf. mit Hilfe Deines Elektrikers - mit dem Netzbetreiber klären.

    4. Etwas verunsichert bin ich durch das, was ich zur Abschaltung der Vitovolar gelesen habe. Wenn ich das richtig verstanden habe, darf man die nur "weich" abschalten, dann würde sie im Sommer laufen, ohne genutzt zu werden und dabei Gas und Strom verbrauchen.

    Zwei Dinge dazu: Erstens verbraucht eine "weich" abgeschaltete Vitovalor meines Wissens kein Gas und nur sehr wenig Strom. Zweitens solltest Du Dich bei Viessmann oder Deinem Heizungsbauer erkundigen, wie das aktuelle Modell C3TB tatsächlich betrieben wird. Ich glaube, dass ein Teil der Aussagen, die in diesem Forum (auch von mir) bis vor einigen Monaten zur Vitovalor gemacht wurden, für das jetzt angebotene Modell nicht mehr gültig ist.

    5. Sind in diesem Szenario andere Alternativen als die Vitovolar sinnvoller?

    Die BlueGen sehe ich in dem Fall eher kritisch. Nach Deinen Angaben kann man Euren Gesamtstromverbrauch auf ca. 6.000 kWh/Jahr schätzen, von denen gut die Hälfte derzeit aus der PV-Anlage kommt. Für diesen Verbrauch wäre eine BlueGen völlig überdimensioniert. Mit zusätzlichen 3.650 kWh Verbrauch für ein EV sieht das etwas anders aus, aber selbst dann müsstest Du trotz Batterie noch ganzjährig etwa 30% des von einer BlueGen erzeugten Stroms ins Netz einspeisen. Letzteres ist schon mit 8 ct/kWh KWK-Zulage kein besonders gutes Geschäft, und nach Auslaufen der KWK-Zulage wirst Du mit der Einspeisung Geld verlieren.


    In jedem Fall solltest Du aber einfach beide Alternativen mal durchrechnen. Dabei musst Du berücksichtigen, dass Strom aus einer Brennstoffzelle auch einen erheblichen Teil des Eigenverbrauchs substituiert, der jetzt aus Deiner PV-Anlage kommt - insbesondere falls die Bz im Sommer durchläuft (siehe unten). Das ist wichtig, weil gesparter PV-Strom nur einen Vorteil von ca. 12 ct/kWh bringt, gesparter Netzstrom dagegen 25-30 ct/kWh.


    Und noch ein Punkt:

    - seit 20 Jahren eine thermische Solaranlage mit 400 l Speicher, die von ca. Mai bis September unseren HW-Bedarf abdeckt,

    Eine Brennstoffzelle ist für den Parallelbetrieb mit einer ST-Anlage grundsätzlich nur bedingt geeignet. ST-Heizungsunterstützung geht schon mal gar nicht, nur (wie bei Euch) reine TWW-Erwärmung. Für die Vitovalor gibt es dafür immerhin ein "als Zubehör lieferbares Trinkwasserkomfort-Set": Wie das funktioniert und welche Auswirkungen das auf den Betrieb der Vitovalor hat, solltest Du mit Viessmann bzw. Deinem HB klären bevor Du eine Entscheidung triffst. Bei einer BlueGen hilft wahrscheinlich nur, die Bz-Wärme im Sommer über einen Notkühler abzuführen (unter Umweltgesichtspunkten gelinde gesagt zweifelhaft und wohl auch bei der Förderung nicht zulässig) oder die Bz zwischen Mai und September (ca. 120-150 Tage) komplett abzuschalten und in dieser Zeit den Strom ausschließlich aus der PV zu beziehen. Für den Strom im Haushalt scheint das mit der Batterie weitgehend zu funktionieren, nur der Strom für das EV müsste dann in dieser Zeit zumindest werktags wohl aus dem Netz kommen.


    Dass eine ST in jedem Fall Laufzeit kostet (bei einer Bz noch wesentlich mehr als bei einem normalen BHKW) ist für die Wirtschaftlichkeit deutlich weniger schädlich seitdem die KWK-Zulage auf 60.000 Betriebsstunden begrenzt ist und nicht mehr auf zehn Kalenderjahre.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 ()

  • Also, dann will ich mal ein paar Aussagen zum BlueGEN machen, die evtl. nicht ganz unwichtig sind:


    a) Die Kiste läuft 24/7 und das 365 Tage im Jahr, alle 4 Jahre sogar 366 Tage...


    b) Ausschalten kann man den BlueGEN nicht, der läuft... es ist für jede BSZ, egal, welcher Hersteller und welche Technik, hochgradig belastend bis tödlich, die Kiste auszuschalten, runter zu fahren und dann wieder hoch zu fahren. U. a. ist daran elcore über den Regenbogen gegangen. Wenn (was ich nicht weiß) Viessmann nunmehr wieder Version 23 vom Vitovalor auf dem Markt hat, wird dies nicht ohne Grund so sein und ist keine vertrauensbildende Maßnahme und erinnert leider an den (Gott hab ihn seelig) Vitowin.


    Der BlueGEN ist das langweiligste Produkt, was mir in knapp 30 Jahren Erfahrung in der Branche untergekommen ist.. der läuft einfach, vorausgesetzt, er wurde richtig installiert und der Betreiber lässt die Finger von dem Teil.


    c) Die Wärme wird durch WRG aus dem Abgas dem Heizsystem zugeführt und kann für WW oder zu Heizzwecken genutzt werden. Wird die Wärme nicht abgenommen, geht sie durch das Abgasrohr zum Teufel. Dann hat man aber noch immer einen Nutzungsgrad von >55%. Hat nix mit Notkühler o. ä. zu tun...


    d) Die thermische Solaranlage ist wie immer auch hier wieder Kappes und schadet mehr, als sie nützt, dies dann aber dreimal in Verbindung mit einer BSZ. Ich bin morgen in einem Fitnessstudio in Mönchengladbach, dies hat ein Kunde von uns gekauft. Der alte Besitzer hat vor 6 Jahren eine Solarthermieanlage installieren lassen, seither verbraucht er mehr Gas als vorher... Wieso? Weil keine Schwerkraftbremsen verbaut sind und nachts die Kollektoren geheizt werden, die ganze Hydraulik ist Schrott. Leider ist dies bei 95% aller Thermieanlagen ähnlich. Wäre bei den vorhandenen Thermieanlagen Wärmemengenzähler verbaut, könnte man ein Demontageunternehmen aufmachen. So aber haben die Kunden ein nicht quantifizierbares Gefühl, x Euro zu sparen, die versprochenen "bis zu 70% für Warmwasser" stimmen immer. 5% sind innerhalb der bis-zu-70%-Range...


    e) Wenn man eine PV-Anlage hat und sich dann eine BSZ anschafft, sollte alles so verschaltet sein, dass dann, wenn die Gesamtproduktion der PV+BSZ größer ist als der momentane Verbrauch und der Akku voll ist, die PV voll einspeist und die BSZ nur ihren Überschuss.


    Man hat nie keinen Verbrauch, deshalb speist man auch nie 100% des BlueGEN ein, aber tun wir mal so:
    Kosten Brennstoff BlueGEN 2,5 kW/4 Cent = 10 Cent
    Ertrag KWK-Bonus 1,5 kW Strom/8 Cent = 12 Cent
    Einspeisevergütung 1,5 kW/4 Cent = 6 Cent


    sind dann eben 8 Cent Ertrag bei Volleinspeisung. Reicht nicht, um den Job zu kündigen, aber von Verlust kann auch keine Rede sein. Und NEEEEEIN:
    Es fallen keine Wartungskosten an, denn die werden pro Jahr fällig und die Kiste läuft ja eh.


    Beim BHKW sieht dies anders aus, hier müsste man für die Rechnung oben noch die Kosten von x Cent für die Wartung einrechnen.


    Alles klar?

  • Herzlichen Dank, insbesondere an sailor773!
    Das Zitieren in dem Forum ist nicht so einfach, daher antworte ich einfach so:


    Unsere PV-Anlage war von November bis Februar nicht so ertragreich wie von sailor773 vermutet, vermutlich, weil wir nur eine Dachneigung von 19° haben. Aus den Logdateien konnte ich aber ausrechnen, dass wir durch die 18 kWh täglich der Brennstoffzelle den Netzbezu von Oktober bis März von ca. 2 000 KWh auf unter 300 kWh hätten senken können.
    Wie realistisch diese grobe Rechnung ist, kann ich nicht so genau sagen, denn die PW hat ja auch Verluste und ich müsste mir eine vernünftige Ladestrategie für das Elektrofahrzeug ausdenken, zum Beispiel:
    Wenn das Auto zu Hause ankommt, erst mal die Powerwall zum Laden nutzen und dann morgens noch einmal nachladen, um die in der Nacht erzeugte und gespeicherte Energie noch in den Akku des Elektroautos zu bekommen.Oder besser noch: Die ganze Nacht über das Elektrofahrzeug mit nieriger Leistung (1,8 kW) aus Powerwall und Brennstoffzelle kombiniert laden.


    Ich werde heute mal fragen, wie das mit den Anschlussmöglichkeiten der PW und der Abrechnung beim Netzbetreiber läuft.


    Einen Haken habe ich mittlerweile aber erfragt: Der örtliche Energieversorger mit Gas muss unsere Straße bis zu unserem Haus neu mit einer Leitung versehen, insgesamt würde mich das 8000 EUR kosten, wenn die Nachbarn nicht gleichzeitig auf Gas umstellen - was sie wohl nicht machen werden. Dann rechnet sich die Umstellung so kaum und wird noch mehr zum Hobby.


    Die 60 000 förderfähigen Betriebsstunden würden dann 14 Halbjahre Förderung bedeuten, wenn ich im Sommer abschalten könnte.
    Ich melde mich wieder nach dem Gespräch mit dem Heizungsbauer.

  • 2. Kann man die Anlage so verschalten, dass die Powerwall 2 nicht nur durch die PV-Anlage (so ist es jetzt), sondern auch durch die Vitovolar geladen wird? Prizipiell sollte das möglich sein.

    Die Powerwall 2 ist ja AC, also mit einem Wechselrichter.
    Dieser erkennt am Netzübergabepunkt den überschüssigen Strom. Egal woher er kommt.
    Sollte also problemlos klappen.


    Zitat von chilobo

    3. Die an den Netzbetreiber gelieferte Energie wird jetzt durch einen Zähler, der beide Richtungen misst, abgerechnet. Meinem Verständnis nach muss zur Abrechnung in Zukunft dann ein weiterer Zähler vom Netzbetreiber gesetzt werden, oder?

    Ja, wenn nicht sogar mehrere.
    Bei mir sind es sogar 4 Zähler.
    1. Am Übergabepunkt. Kauf und Verkauf.
    2. Erzeugung PV.
    3. Erzeugung BHKW.
    4. Verkauf BHKW.


    Einspeisung - Verkauf BHKW = Verkauf PV.

    Zitat von chilobo

    5. Sind in diesem Szenario andere Alternativen als die Vitovolar sinnvoller?

    Ob sich das BlueGEN bei dir rechnet, musst du selbst raus bekommen.
    Der macht rund 13.000kWh im Jahr.

    22 kWp Anlage
    2x STP 9000TL-20
    1x SB 4000TL-21
    3x SI 6.0h-11 mit Power-Rack-110 und 106kWh (20x 5,3kWh Tesla Module)
    Seit dem 09.03.17 ergänzt mit dem BlueGEN :thumbup:

    Model Y LR

  • Moin,

    Man hat nie keinen Verbrauch, deshalb speist man auch nie 100% des BlueGEN ein, aber tun wir mal so:
    Kosten Brennstoff BlueGEN 2,5 kW/4 Cent = 10 Cent
    Ertrag KWK-Bonus 1,5 kW Strom/8 Cent = 12 Cent
    Einspeisevergütung 1,5 kW/4 Cent = 6 Cent


    sind dann eben 8 Cent Ertrag bei Volleinspeisung. Reicht nicht, um den Job zu kündigen, aber von Verlust kann auch keine Rede sein.

    Eine kleine Korrektur: Die BlueGen verbraucht 2,8 kWh Erdgas pro Betriebsstunde. Das Thema hatten wir schon mal im Zusammenhang mit Karstens Tabelle: Die 2,51 kWh/Bh aus den technischen Daten der BlueGen beziehen sich auf den Heizwert, aber bezahlen muss der Erdgas-Kunde nun mal den Brennwert.


    4 ct/kWh Erdgas (Brennwert) ist außerdem ein sehr günstiger Tarif. Wir haben auch so einen, aber das gibt es nicht überall und die Frage ist auch bei uns wie lange noch (die Heizölpreise gehen schon seit einem Jahr flächendeckend nach oben). Für eine Wirtschaftlichkeitsrechnung, die über 10 Jahre geht (so lange laufen die Vollwartungsverträge), würde ich jedenfalls lieber mit 5 ct/kWh kalkulieren. Damit zahlt der Betreiber für Erdgas eher 14 ct pro Betriebsstunde als 10. Richtig, er verdient am eingespeisten Strom 18 ct/Bh, also bleiben ihm zunächst mal 4 ct/Bh übrig und das bisschen Wärme (0,6 kWh/Bh) hat er obendrein für lau. Ob das Einspeisen von Strom aus einer BlueGen damit zu einem guten Geschäft wird, muss jeder selbst beurteilen. (Bei anderen BHKW's ist das im Übrigen auch nicht besser.)


    Und wenn die BlueGen 8.760 Stunden im Jahr durchlaufen muss (das hab' ich jetzt kapiert, danke für die klare Aussage), läuft der KWK-Bonus für 60.000 Bh nach knapp 7 Jahren aus. Ab dem achten Jahr zahlt der Betreiber für jede Betriebsstunde immer noch 14 ct, erhält aber für den eingespeisten Strom nur 6 ct. Soweit der Strom eingespeist werden muss, zahlt der Betreiber also drauf.


    Klar, wenn das wie bei Karsten nur ein paar kWh im Jahr sind, spielt das keine Rolle. Aber wenn wie im vorliegenden Fall maximal ca. 6000 kWh/a (ohne EV) bzw. knapp 10.000 kWh (mit EV) im Jahr selbst verbraucht werden können, muss man das einrechnen. Soweit ich weiß ist die BlueGen auch unter Berücksichtigung der jeweiligen Förderbeträge teurer als die Vitovalor, zumal man bei der Bluegen ja den Spitzenlast-Kessel und ggf. benötigte Speicher noch zusätzlich anschaffen muss. Das spricht nicht gegen dieses Gerät, aber es lohnt sich halt nur, wenn man die erzeugte (doppelt so große) Strommenge auch weitgehend selbst nutzen kann.


    Unabhängig davon sieht es ja so aus, als ob dies sowieso eine akademische Diskussion ist:

    Einen Haken habe ich mittlerweile aber erfragt: Der örtliche Energieversorger mit Gas muss unsere Straße bis zu unserem Haus neu mit einer Leitung versehen, insgesamt würde mich das 8000 EUR kosten, wenn die Nachbarn nicht gleichzeitig auf Gas umstellen - was sie wohl nicht machen werden.

    Also in dem Fall würde ich lieber noch mal Heizöl kaufen und in den nächsten paar Jahren versuchen, zumindest zwei oder drei Nachbarn vom Erdgas-Anschluss zu überzeugen. Vielleicht kostet Heizöl ja bis dahin einen Euro pro Liter (das macht die Entscheidung leichter), und auch die Brennstoffzellen-Technik dürfte bis dahin noch mal einen Schritt weiter sein - vielleicht auch bezüglich der Gerätepreise.


    Übrigens:

    Das Zitieren in dem Forum ist nicht so einfach

    Einfach den zu zitierenden Text markieren, dann erscheint darüber ein schwarzes Feld mit den Alternativen "Zitat speichern" und "Zitat einfügen". Du wählst "Zitat einfügen". Es erscheint ein Textfeld, in dem das Zitat schon in einem Kasten steht. Außerhalb des Kastens kannst Du dann Deine Antwort in das Textfeld schreiben oder mit der o.g. Methode weitere Zitate einfügen.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Sailor, man kann davon ausgehen, dass Gas teurer wird, denke ich auch. Man kann und sollte dann aber nicht davon ausgehen, dass Gas in Zukunft teurer wird und Strom nicht. Also wird die Substitution durch die BSZ bei steigenden Strom- und Gaspreisen immer attraktiver....


    Die Einspeisung isoliert gesehen rechnet sich nicht mehr, wenn der KWK-Zuschlag ausgelaufen ist. Entscheidend ist aber, worüber man denn hier redet, sprich konkrete Euronen....


    Wie gesagt läuft der BlueGEN IMMER. Wenn der Vitovalor also an/aus kann oder noch besser im Sommer ausgeschaltet wird, kann ich mir nicht vorstellen, dass Viessmann dies angesichts der zwingend abzuschließenden Vollwartungsverträge lange mitmacht, denn meines Wissen ist an/aus für JEDE BSZ extrem strapaziös. Soll aber nicht meine Sorge sein, sinnvoll wie immer im Leben (Grüße an ecpower-Nutzer) ist es, vorher den VOWA-Vertrag zu lesen!


    Zu den Kosten:
    Komischerweise kostet der BlueGEN mehr als der Vitovalor, was an der doppelten Leistung liegen könnte. Er wird aber auch mit 3.700 Euro mehr gefördert als der Vitovalor.


    Spannend wird auch, wie denn Viessmann etwaige Reparaturen an der BSZ und dem Heizgerät abgrenzt und wie dies dann konkret im VOWA berücksichtigt wird.


    Ist aber alles nicht mein Problem und wird auch nie mein Problem werden.

  • meines Wissen ist an/aus für JEDE BSZ extrem strapaziös. Soll aber nicht meine Sorge sein

    Ob bzw. wie Viessmann das Problem gelöst (oder nicht gelöst) hat wird die Zeit zeigen. Der elektrische Wirkungsgrad ist ja bei der Vitovalor deutlich geringer als bei der BlueGen - vielleicht ist das der ingenieurmäßige Preis für eine höhere Stabilität gegen wechselnde Betriebszustände?


    Jedenfalls, wenn die Dinger so verdammt empfindlich sind, dass selbst ein einmaliges Aus- und Einschalten pro Jahr (!) messbar auf die Lebensdauer gehen kann, frage ich mich was dann bei Stromausfällen damit passiert. Wir hatten in den letzten Monaten immerhin zwei davon, und ich fürchte dass so etwas zukünftig - mit dem wachsenden Bedarf an Netzeingriffen - eher häufiger vorkommt. Oder macht ein kurzfristiges Ausschalten nichts, weil die Stacks eine Weile von selbst heiß bleiben? Und wie lange geht das dann gut (unser letzter Stromausfall hat immerhin drei Stunden gedauert)?

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Ich wollte nur kurz von dem Gespräch mit dem Heizungsbauer berichten:


    Die Gesamtkosten würden ca. 35 - 40 k€ brutto betragen, davon würde die Förderung noch abgehen, allerdings sind die Kosten für den Gasanschluss da noch nicht dabei.


    Um die Abschaltung des Vitovolar C3TB-19 müsse ich mir keine Sorgen machen, das Gerät würde weder thermische noch elektrische Leistung mehr bereitstellen, wenn keine Heizung mehr benötigt würde. Diese Regelung würde von Viessmann vorgegeben, die bestehende Solarthermieanlage würde dabei berücksichtigt: Solange die WW-Temperatur über einer bestimmten Temperatur läge, würde sich die Anlage nicht einschalten.


    Bei einer kürzlich in BW eingebauten Vitovolar würde in Bezug auf die Einspeisevergütung nicht zwischen PV und BZ unterschieden, wie das in Hessen sei, müsse der Grundversorger wissen.


    Ergebnis des Gesprächs war aber, dass wir wohl den alten Ölbrenner mit einer neuen Regelung (Kosten ca. 1400 €) versehen und hoffen, dass er noch etwa 6 Jahre hält. Da es aber für ihn noch Ersatzteile gibt, könne man sogar über eine Reparatur nachdenken. Wir benötigen zur Zeit im Jahr 1500 - 1800 l Öl, da lohnt sich eine größere Investition nicht unbedingt.


    Nun denken wir darüber nach, beim lokalen Grundversorger eine Flatrate für EV-Strom über den Winter zu buchen.

  • Bei einer kürzlich in BW eingebauten Vitovolar würde in Bezug auf die Einspeisevergütung nicht zwischen PV und BZ unterschieden, wie das in Hessen sei, müsse der Grundversorger wissen.

    Das wundert mich jetzt aber sehr.


    BHKW Strom für PV Strom zu verkaufen? Das klingt komisch und nicht legal.

    22 kWp Anlage
    2x STP 9000TL-20
    1x SB 4000TL-21
    3x SI 6.0h-11 mit Power-Rack-110 und 106kWh (20x 5,3kWh Tesla Module)
    Seit dem 09.03.17 ergänzt mit dem BlueGEN :thumbup:

    Model Y LR