Vitotwin: Frage zur "Mischerüberhöhung" (830): Was ist das?

  • Aus dem, was ich im Forum dazu gefunden habe, werde ich nicht schlau.
    Auch das "Kurvendiagramm" in der Anleitung blicke ich nicht: So wie ich das sehe sind die Differenztemperaturen für die Zuschaltung im Heizungsbetrieb doch fix für Brenner 1 (5K) und Brenner 2 (8K)? ?(


    Was ändert denn dann der Parameter 830?


    Danke schonmal

    RMB Neotower 2.0 an 340-M (950l)

    10 kWh (48V) BYD an SMA SI 3.0

    Ersatzstromsystem (Enwitec-Box)

    5 kWp auf Satteldach
    1,8 kWp auf Flachdach

    2,5 kWp (halbtransparent) Carport

    Citroen C-Zero ("i-MiEV)"

    Ariston Nuos Primo 100 (TW-WP)

  • Ein Mischer in einem Heizkreislauf dient dazu für einen bestimmten Verbraucherkreis eine relativ gleichmäßige Temperatur zu halten (welche z.B. von einer Heizkurve bestimmt wird) , diese Temperatur kann aber nur erreicht werden, wenn die Versorgungsschiene (Hauptvorlauf) eine um xx °C höhere Temperatur als der Sollwert des Mischerkreises aufweist.


    Dies nennt man üblicherweise "Mischerüberhöhung", ohne diese würde die VL-Temp im Mischerkreis mit den EIN/AUS-schaltzyklen des WE entsprechend ständig schwanken.

  • Moin,

    So wie ich das sehe sind die Differenztemperaturen für die Zuschaltung im Heizungsbetrieb doch fix für Brenner 1 (5K) und Brenner 2 (8K)?

    Schau' Dir in der Montage- und Serviceanleitung das Diagramm unter "Brennerfolge" mal genau an, bei uns steht das auf Seite 141 (ich habe das Diagramm der Einfachheit halber unten angehängt). Das gesamte Heizungs-Regelverhalten des Vitotwin orientiert sich demnach an zwei Temperaturlevels:


    a) dem "Sollwert Heizwasser-Vorlauftemperatur", im Diagramm Level E. Dieser variiert abhängig von der Außentemperatur und der eingestellten Heizkurve und ist der Wert, der - mit leichten Abweichungen - vom Heizungsmischer eingestellt wird.


    b) der "Differenztemperatur", im Diagramm als "TB" bezeichnet. Dieser Wert ist - wie in der Legende auch beschrieben - werksseitig auf 8 K eingestellt, kann aber (für jeden Heizkreis gesondert) über Code 830, 1130 und 1430 variiert werden. In der Siemens-Regelung des Vitotwin wird das als "Mischerüberhöhung" bezeichnet. Die Addition (E plus TB) ergibt die für die Regelung maßgebliche Pufferspeichertemperatur (Level A).


    Wenn man die Erbsen genau zählt, ist diese Bezeichnung nicht ganz korrekt, denn die tatsächliche "Mischerüberhöhung" im Sinne der Erklärung von @Hannes liegt beim Vitotwin um 1-2 K unterhalb des Wertes TB. Das liegt daran, dass die Ausschaltpunkte der Brenner auf niedrigere Werte eingestellt sind: Der Stirling schaltet sich ein, wenn die Pufferspeichertemperatur unter Level E (A minus 5 K) fällt und geht aus, wenn sie auf Level B (E plus 4 K, anders gesagt A minus 1 K) ansteigt. Beim Zusatzbrenner ist der Einschaltpunkt Level F (A minus 10 K) und der Ausschaltpunkt Level C (F plus 8 K, anders gesagt A minus 2 K). Die genannten Temperaturdifferenzen (Stirling 5 bzw. 4 K, ZB 10 bzw. 8 K) sind werksseitig fix eingestellt und sollen gewährleisten, dass sich im Heizbetrieb der Zusatzbrenner stets nach dem Stirling ein- und vor dem Stirling ausschaltet.


    Übrigens: Bei unserem Modell C3HB in Konfiguration 1 funktioniert die Beladung des Pufferspeichers besser, seit ich TB über Code 830 von 8 K auf 10 K hochgestellt habe. Das "Takten" des Stirling in der Übergangszeit hat seitdem deutlich nachgelassen.


    Gruß, Sailor

    Dateien

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

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  • Ich danke Euch. So langsam steige ich durch. Bin jetzt unter 830 auch von 8 auf 10 gegangen - klingt logisch: Mehr Toleranz, weniger Takterei.

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