Werkskundendienst Ersatzteilpreise Vitotwin 300w / Kondensator Kulanz Stirling?

  • Wir haben einen Vitotwin 300 W seit September 2014 (Korrektur: September 2013) in einem Vierfamilienhaus in Betrieb, soweit von der Heizung her ganz zufrieden.
    Das Gerät wird jährlich gewartet, nach einem halben Jahr wurde der Stirling auf Garantie getauscht.
    Wir haben auch danach öfter mal Probleme gehabt das das Stromerzeuger mit dem Fehlercode 261:Flam'ausf Stir'br Reset?
    ausgestiegen ist. Aktuell konnte die Heizungsfirma vor Ort nicht mehr helfen und hat den Werkskundendienst gerufen da (der, ein) Kondensator kaputt sei.


    Hier mal die gesalzenen Preise des Werkskundendienstes im Rahmen der Reparatur zur Info:
    Fahrtkostenpauschale 119 Euro
    Arbeitsstunde Techniker 109 Euro
    Kondensator 122 Euro


    zusätzlich natürlich 19% Mwst drauf.


    Ich habe zusätzlich den Bescheid erhalten, das der Ringbrenner bei einem erneuten Ausfall 261 erneuert werden muss.


    Was muss man sich bei diesem Gerät unter einem defekten Kondensator vorstellen - ist das wirklich nur ein 1-Euro Artikel
    oder ein komplexeres Bauteil mit anderen Aufgaben.


    Lohnt eine Beschwerde beim Kundendienst aufgrund überhöhter Ersatzteilpreise?
    Habe ich eine Chance, den Ringbrenner auf Kulanz getauscht zu bekommen, gibt es hier Erfahrungen anderer Kunden ?
    Was würde der Ersatz des Ringbrenners kosten?


    danke für eure Antworten.

  • Der Kondensator ist ein (sehr) großer Elektrolytkondensator, den gibts nicht als 1€ Teil.
    Eine Beschwerde lohnt nicht. denn "überhöht" kannst du nicht nachweisen und die Preise macht eben der Hersteller.
    Bei dem Ringbrenner kann man etwa 800,-€ fürs material rechnen

  • Danke für die schnelle Antwort, insbesondere zu den Ringbrennerkosten.


    Die Lebensdauer der verbauten elektrischen und elektronischen Bauteile (z.B. Elektrolytkondensatoren) und Bauteilgruppen hängt natürlich entscheidend von der Dimensionierung der Komponenten und ihrer thermischen Exposition
    ab.
    Wenn ein angeblich hochwertiger 122 Euro Kondensator nach nicht einmal drei Jahren abraucht und mir Kosten von über 400 Euro reinhaut stellt sich hier die Frage, ob Viessmann hier tatsächlich alles richtig gemacht hat.

  • Das ist etwas zu einseitig.
    Typisch für Viessmann ist aber, daß es bei bekannten Problemen / Ausfällen Tauschaktionen oder ne verlängerte Gewährleistung gibt.
    Aber das trifft nicht für alles zu. Es gibt Defekte die von "außen" verursacht werden., zB durch Blitzeinschläge. dadurch nuß micht alles zerschmoren, ggf ist nur ein Bauteil oder Gerät betroffen.

  • Moin,


    ich sehe das so : es gilt zu prüfen ob der Elko 1 . einen "Ermüdungstod" gestorben ist dann sollte ein Kulanzantrag gestellt werden oder 2. ob evt. Überspannung zum Ausfall geführt hat dann ist die Versicherung gefragt.


    Was mich an der ganzen Geschichte wundert ist warum in einem 4 Familienhaus kein (Voll)Wartungsvertag abgeschlossen wurde.


    mfg

  • Was mich an der ganzen Geschichte wundert ist warum in einem 4 Familienhaus kein (Voll)Wartungsvertag abgeschlossen wurde.

    Vollwartungsverträge werden von Viessmann nicht angeboten. Allerdings würden - soweit ich weiß - Schäden durch Überspannung etc. auch von einem Vollwartungsvertrag nicht abgedeckt. Für sowas ist - wie Du richtig schreibst - die Versicherung da, vorausgesetzt man hat eine.


    Dass der Kondensator aber bei einem drei Jahre alten Gerät nicht auf Garantie getauscht wurde, verstehe ich nicht. Soweit ich weiß, gilt für alle Vitotwins eine Fünfjahresgarantie - natürlich nicht auf Verschleißteile wie Zündelektroden, aber da gehört ein Kondensator ja nun ganz bestimmt nicht dazu.


    Gibt es denn irgendwelche Hinweise darauf, dass das Teil durch externe Einwirkung beschädigt wurde?

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Zunächst einmal möchte ich mich für die vielen hilfreichen Tipps bedanken.
    Ich werde dann mal - wie mir auch mein Heizungsfachbetrieb geraten hat - einen Brief an Viessmann schreiben mit der Bitte um Kulanzabwicklung und werde viel von eurem Input nutzen.


    Das Gerät haben ja zwei Techniker angeschaut: Weder der Heizungsfachbetrieb noch Viessmann hat mir einen wahrscheinlichen Überspannungsschaden gemeldet.
    Ich habe leider keine direkte Rechnung von Viessmann erhalten, der Betrag wurde über den Umweg der Rechnungsstellung des Heizungsfachbetriebes belastet.


    Wie ich schon geschrieben habe wird eine jährliche Wartung der kompletten Anlage durch den Heizungsfachbetrieb mit Austausch von Verschleißteilen vorgenommen, andere Konstruktionen wurden uns nicht angeboten.


    Wir haben seit September 2014 ( Korrektur: seit September 2013) rund 11.700 Kilowattstunden Strom erzeugt. Leider gab es über Wochen keine Stromerzeugung, da der Stromerzeuger nach 5 Monaten ausgestiegen war und noch ein paar Wochen von Viessmann getauscht wurde.
    Danach immer wieder phasenweise häufige Ausfälle mit Fehlercode 261:Flam'ausf Stir'br Reset? so dass ich teilweise jeden Tag unten war für einen manuellen Neustart vornehmen musste - hier sind viele Stunden Stromerzeugung flöten gegangen.
    Die Aussicht jetzt bald für einen neuen Ringbrenner für das Modul für über 800 Euro Materialkosten + Arbeitslohn locker zu machen löst keine Begeisterung bei der Wohneigentümergemeinschaft aus.
    Eigentlich hatte wir uns bewusst für ein Gerät des Marktführers in diesem Segment entschieden. Wie gesagt: Heizungsbetrieb einwandfrei, Stromerzeugung laufend Ärger.

  • Leider sind derartige "Ausfälle" keine Seltenheit und selbst bei einem "vifen" Anlagenerrichter welcher alle ihm bekannten Probleme vor Vertragsunterschrift anspricht bleiben noch immer einige leider sehr kostenintensive Fallen bestehen.


    Die prognostizierte Wirtschaftlichkeitsberechnung wird immer unter der Prämisse eines "weitestgehend störungsfreien optimalen Betriebes" berechnet, da reißen derartige "Ausfälle" dann ein erkleckliches Loch in die reale Kostenbilanz!


    Und schon liegt die sowieso dürre Amortisationsrechnung dann nicht mehr bei sagen wir 8 Jahren sondern gleich bei 10 oder 12 Jahren (soferne das Werkel das überhaupt erlebt), leider kommen auch oft plötzlich wundersame Preissteigerung (um bis zu 200%) bei nötigen Ersatzteilen welche eigentlich rein betriebswirtschaftlich nicht erklärbar sind!


    Unter den derzeitigen Bedingungen am Strommarkt sehe ich eine derartige Investition leider mit sehr nachdenklichen Gefühlen und nur als teures Hobby!