Auslegung BHKW mit Absorptionskältemaschine

  • Hallo alle zusammen,


    Diesen Thread habe ich bereits eröffnet allerdings im falschen Reiter, deshalb nochmal hier :)


    ich bin gerade bei meiner Masterarbeit und lege dafür ein BHKW für einen kleineren Industriestandort mit geringem Wärmebedarf aus. Zumindest im Sommer ist der bedarf sehr gering. Deshalb wollte ich mit einer Absorptionskältemaschine für mehr Bedarf sorgen und Kälte werde ich hier immer los.
    Nun bin ich soweit, dass ich höchstens 400kW thermisch erreichen darf damit ich mindestens 5400h habe.



    Über die ASUE Datenbank finde ich BHKW Kenndaten und kann mir geeignete Module aussuchen. Aber nie Preise. Wie kann ich kalkulieren? Gibt es eine Faustformel? Ich habe mir ein Angebot eingeholt und dort ist der Grundpreis 180.000€. Dazu kommen ja noch einige Kostenträger, welche wären das?



    Ich bedanke mich im Voraus

  • Hallo
    Wie Du das auslegen musst, weiß ich nicht - aber ich weiß jemand, der es wissen müsste:
    In der Nähe von Offenburg gibt es den Geflügelhof Zapf (mit Eier- und Teigwarenproduktion vom Hof).
    Einer der beiden Brüder und Geschäftsführer Zapf hat eine Holzvergaser-BHKW-Anlage mit integrierter Wärme- und Kältenutzung selbst entworfen und aufgebaut.
    Eine ziemlich pfiffige Anlage ist das, ich hab die vor knapp 4 Jahren besichtigt.
    Und er verwendet eine Absorptions-Kältemaschine.
    Ich würde da mal anrufen und nachfragen - der Herr Zapf ist selbst Verfahrensingenieur (war anscheinend mal Assistent an der TU München) und hat ziemlich viel drauf.
    Viel Glück!

    PV Anlage 4,9 kW, 20 * Trina 245W, WR Imeon 9.12, 3-phasig, On/Off Grid

    Batterie Hawker 48V, 575Ah, E-Auto Renault Zoe

  • Ich kenne (kannte) einige Anlagen mit BHKW und Absorberkühlung für Klimakaltwasser 6-12°C.


    Das erste Problem dass sich darstellt ist immer die mögliche Spreizung des BHKW Kreises, diese muß mindestens 20 K betragen, was mit üblichen Absorbern kaum erreicht wird!


    Das zweite Problem ist die relativ hohe nötige VL-Temperatur für den Austreiber im Absorber, üblicherweise sind das mehr als 90°C, das halten die meisten BHKW nicht lange aus.


    Die Anlagen welche ich kannte waren in Krankenhäusern, mit einem Leistungsbereich von etwa 300 bis 800 kW Kälteleistung und einem Errichtungszeitraum von etwa 1985 bis 2002.
    Alle diese Anlagen existieren heute nicht mehr, da sie die Erwartungen nicht erfüllten und ständig (nach der Kühlperiode) größere Schäden-/ Reparaturen an den BHKW die Folge waren.
    Die Anlagen waren von unterschiedlichen Herstellern (Absorber meist von Carrier, die BHKW von Jenbacher bzw von Caterpillar) und in unterschiedlichen hydraulischen Konstellationen.


    Weiters muß man bedenken dass bei einer Absorberkälte sowohl die reale Kühlleistung aber auch die BHKW Leistung über den Rückkühler in die Atmosphäre abgefahren werden muß, was in der Praxis bedeutet dass dieser etwa 4 x so groß ist wie ein Rückkühler einer Kompressorkühlung!


    Die einzigen Absorbermaschinen welche gut und mit der prognostizierten Leistung funktionierten waren die welche mit Sattdampf betrieben wurden (in einem Krankenhaus direkt neben einem Fernheizwerk)!


    Im Zusammenhang mit Solaranlagen (Röhrenkollektoren) sind in den letzten Jahren einige Anlagen mit Absorberkühlungen realisiert worden, allerdings habe ich dazu keine weiteren Informationen, ausser dass es nur sehr wenige Fachleute gibt welche sich mit Absorberkühlungen wirklich auskennen (in Österreich vielleicht 4 bis 5 Leute, alles andere sind nicht belastbare Dampfplauderer)!


    MfG
    Hannes/ESBG

  • Offensichtlich bin ich der einzige welcher über dieses Theme wenigstens ein bischen was weiß, (nach über 200 Aufrufen und keinem einzigen Statement) mich würden die Erfahrungen welche andere gemacht haben interessieren!


    Leute seid nicht so zaghaft, warscheinlich gibt es auch andere welche an diesem Thema interessiert sind!

  • Hey,


    erstmal vielen Dank für die antworten. Ich selber bin leider auch kein Experte aber in meiner Recherche schon ein Stück weiter gekommen. Die besagte Temperaturspreizung von 20K stellt mittlerweile wohl kein Problem mehr dar. Es gibt Hersteller, welche BHKW mit AKM zusammen verkaufen.


    Im Unternehmen, wo ich bin, haben wir einen sehr geringen Wärmebedarf so dass ein BHKW nur mit einer AKM in Frage kommen kann um mindest. 5.000 Bh zu erreichen. Und Anforderungen an ein ROI < 4a machen einem das Leben schwer.

  • Im Unternehmen, wo ich bin, haben wir einen sehr geringen Wärmebedarf so dass ein BHKW nur mit einer AKM in Frage kommen kann um mindest. 5.000 Bh zu erreichen. Und Anforderungen an ein ROI < 4a machen einem das Leben schwer.

    Willkommen im Club, auf elektrischer Seite hätten bei mir in der Firma mehrere "12 Ender" reichlich zu tun, aber wir haben soviel Abwärme das die Kessel erst bei Außentemperaturen unter -5°C lostoben müssen.


    mfg

  • total ärgerlich.


    da sieht es bei uns schon besser aus. Aktuell sehe ich bei ca. 350kW thermischer Leistung ~5000Bh


    natürlich nur in Verbindung mit einer AKM.