KWK in Verbindung mit unserer Sonne

  • Hallo,
    da ich neu hier bin rufe ich mal ein herzliches "Hallo" in die Runde.


    Unser Haus ist ein verklinkertes Reiheneckhaus in Massivbauweise zw. Aachen und Köln (1-2-Familien / 3 Etagen / 30 Jahre alt / k-Wert Aussenwand=0,45 / k-Wert Fenster=0,8 / Satteldach ca. Ost-West-Lage mit 30° Abweichung nach Südlage / 200m2 Wohnfläche / Rolladenkästen und Dach nachträglich gedämmt / Zentralheizung über Erdgas / Warmwasserbereitung über Erdgas / kpl. Beleuchtung mit LED / Wärmepumpentrockner, usw. / Specksteinofen (nicht wasserführend) für die kalte Jahreszeit mit 8rm Buche Verbrauch im Wohnzimmer). Lt. Energieberater ist durch Dämmung, Fensteraustausch, etc. nicht mehr viel Potential auszuschöpfen. Aktuell verbrauchen wir 4500kWh Strom, 22000 kWh Gas und 250m3 Wasser mit vier Personen (wir haben aber auch schon mit 7 Personen hier gewohnt, muss die geplante Anlage also abdecken können). Ich hoffe, dass ich alle relvanten Infos zusammengetragen habe!


    Hierbei entstehen aktuell Kosten von 3000€/Jahr plus 1000€ Diesel für meinen Zweitwagen (wird später interessant). Da die Heizungs- und Warmwasseranlage ebenfalls 30 Jahre ist, mein PKW nach 360000km in den Ruhestand soll und etwas Kapital zur Verfügung steht, habe ich mir folgendes System ersonnen. Ich möchte mir eine KWK in Verbindung mit der Nutzung der Sonne vom Dach und den entsprechenden Speichersystemen installieren lassen. Als Beispiel stelle ich jetzt mal folgende Konstellation in den Raum:


    Brennstoffzelle, z.B. Dachs Innogen ==> 12500€
    Solarkollektoren, z. B. Weishaupt WTS-F1 (ca. 10m2 Kollektorfläche) ==> 2500€
    Wärmepufferspeicher, z. B. Weishaupt (910 Ltr.) ==> 3000€
    Photovoltaik 10 kWp (div. Anbieter) ==> 6000€
    Stromspeicher 3-phasig 10 kWh, z. B. E3DC ==> 12000
    Wechselrichter 3-phasig (div. Anbieter) ==> 500€
    Wallbox PKW (für Plug-In-Hybrid), z. B. E3DC ==> 1000€
    Montage des Paketes ==> 8000€
    Das ergibt eine Gesamtsumme von 45500€ minus 12,5% (KfW) ==> 40000€


    Und jetzt habe ich viele Fragen: Macht die Anlage Sinn, da die Brennstoffzelle ggf. viele Lastwechsel erfährt? Passen die ausgesuchten Komponenten überhaupt zusammen? Z. B., Brennstoffzellen bringen immer einen eigenen Pufferspeicher mit, kann man diesen mit externen Speichern sinnvoll verbinden? Sind meine obigen Preisvorstellungen realistisch? Sind bei einem solchen Projekt weitere Förderungen möglich? Die Amortisationsrechnung könnte z. B. so aussehen: Die Energiekosten Strom/Wärme halbieren sich ==> -1500€, mit meinem Zweitwagen könnte durch einen Plug-In-Hybrid komplett "spritfrei" zur Arbeit fahren ==> -1000€. Das bedeutet, dass ich 2500€/Jahr einspare und sich die Anlage somit in ca. 16 Jahren gerechnet hat (ausgehend von heutigen Energiekosten). Bin ich total daneben oder passt das schon? Ich weiß, dass erhöhte Wartungskosten anfallen, habe aber auch keine Probleme (als ökologischer Überzeugungstäter) damit, wenn es denn ein paar Jährchen länger dauert. Ich möchte den Autarkiegrad mit vertretbarem Aufwand maximieren, auch als zusätzliche Altersvorsorge.
    Ich hoffe, dass die Fachleute hier mir zumindest einmal eine grobe Einschätzung zum Projekt geben können! Vielen Dank hierfür schon einmal vorab!


    Viele Grüße Roland

  • Hallo Roland,


    Solarthermie und eine wie auch immer geartete KWK-Anlage sind nicht sinnvoll kombinierbar. Bei Deinem gegenwärtigen Stromverbrauch ist eine BSZ oder ein kleines BHKW mit z. B. 2 kW elektrischer Leistung nicht rentabel, wenn aber ein E-Auto hinzukommt, sieht dies schon anders aus.


    Was mir auffällt sind die 250m³ Wasser, stimmt dieser Wert? Hat zwar nichts mit BHKW zu tun, finde ich aber irre viel...

  • Das E-Auto ist fest eingeplant. Der Dachs hat z.B. 700W_el und 950W_th, beinhaltet einen Pufferspeicher von ca. 300Ltr und Spitzenlastkessel mit Brennwerttechnik.


    Die 250m3 finde ich auch irre viel ... stimmen aber leider. Unser Haushalt schwankt derzeit zwischen 3 und 4 Personen und damit der Wasserverbrauch zwischen 190m3 und 240m3 (Werte aus den letzten 5 Jahren).

  • Wir bauen ab Montag bei einem Kunden eine auf den ersten Blick kuriose Anlage:
    2-FH mit 300m² WF, wird vom Kunden und seiner Familie allein bewohnt
    Installation eines BHKW mit 11 kW elektrischer Leistung als alleiniger Wärmeerzeuger, kein Spitzenlastkessel
    Laufzeit BHKW ca. 2.500 Stunden pro Jahr
    Batteriespeicher und PV-Anlage kommen vom Solateur


    Wieso eine solche Lösung?
    Der Kunde hat 2 Tesla! Mit einer BSZ mit 700 Wel kann man hier nix anfangen

  • Hallo Roland,


    auch aus meiner Sicht ein paar Anmerkungen:

    Macht die Anlage Sinn, da die Brennstoffzelle ggf. viele Lastwechsel erfährt?

    Insgesamt ist eine Bz wie die InnoGen mit einer täglichen Stromerzeugung von 16,8 kWh meiner Meinung nach auf Euren Bedarf perfekt zugeschnitten. Aber Lastwechsel bzw. häufiges An/Aus sind für die Lebensdauer einer Brennstoffzelle grundsätzlich nicht gut, auch wenn das Datenblatt sagt "50-400 Schaltzyklen pro Jahr möglich". Das Beste wäre aus meiner Sicht, die Bz Tag und Nacht durchzufahren und z.B. nur einmal jährlich im Sommer abzustellen, wenn wegen Urlaub kaum Strom und keine Wärme verbraucht wird. In der Heizperiode ist der Verbrauch der Abwärme (23 kWh pro Tag) bei Euch kein Thema. Außerhalb der Heizperiode wird das Gerät ggf. modulierend betrieben: Die thermische Leistung im Modulationsbetrieb – bei 250 W(el) – ist nicht angegeben, aber mehr als 400 W(th) werden es wohl nicht sein. Dann erzeugt das Gerät in 24 Stunden weniger als 10 kWh Abwärme, und die solltet Ihr mit vier Personen auch im Sommer allein für Warmwasser locker wegbringen. Ein Dauerbetrieb ist also möglich und jedenfalls ratsam.


    Solarthermie und eine wie auch immer geartete KWK-Anlage sind nicht sinnvoll kombinierbar.

    Da stimme ich nur eingeschränkt zu: In Kombination mit einer PV-Anlage und einem normalen (Motor- oder Stirling-) BHKW wie unserem kann man das schon machen (siehe meine Signatur). Wirtschaftlich ist das zugegeben unattraktiv: Wegen der ST erreicht das BHKW ca. 10-15% weniger Laufstunden im Jahr. So spart man halt 10-15% Erdgas und tut was fürs Klima.

    Aber mit einer Brennstoffzelle ist eine Solarthermie schon aus technischen Gründen kaum sinnvoll kombinierbar: Durch das autonome Laden des Speichers kann die ST ein häufiges Abschalten der Brennstoffzelle wegen "Wärmestau" auslösen, was (siehe oben) nicht gut ist. Also Bz und ST kombiniert ist ein No-Go, die Ausgabe für die ST (2500 EUR ohne Speicher) kannst Du Dir sparen. Und als Wärmespeicher nimmst Du dann am besten den von Senertec empfohlenen mit 300 Litern: Der ist auf den Betrieb an der Bz abgestimmt und im Zweifel auch billiger als ein 910 Liter-Monster.


    Stromspeicher 3-phasig 10 kWh, z. B. E3DC ==> 12000

    Aus wirtschaftlichen Gründen halte ich derzeit noch nichts von Stromspeichern im Haus - erst recht nicht, wenn man neben der PV-Anlage eine Brennstoffzelle betreibt, die Tag und Nacht Strom für die Grundlast liefert. Eine Ausnahme wäre, wenn die Batterie notstromfähig ist (weil das dann auch die Brennstoffzelle schützt) und Ihr unter häufigen Stromausfällen leidet. Das kann ich mir aber im Raum Köln-Aachen kaum vorstellen.


    Meiner Meinung nach solltest Du Dir die 12.000 Euronen für die Batterie erst einmal sparen und einige Jahre das Zusammenspiel der Komponenten und den Stromzukauf z.B. durch wöchentliche Ablesung der Zähler verfolgen. Bei einer Kombi von PV und Bz behaupte ich, dass der Fremdbezug auch ohne Batterie schon minimal sein wird. Beispiel: Wenn bei uns im Winter das BHKW mit 0,95 kW Leistung durchläuft (wie bei Euch die Brennstoffzelle ganzjährig) kommen wir mit einem Gesamtverbrauch von 15-20 kWh/Tag schon ohne Batterie (und obwohl die PV dann nur wenig bringt) regelmäßig auf Autarkieraten von 80-90%. Um die 10-20% Netzstrom zu ersetzen, würde eine Batterie mit 3-5 kWh Kapazität locker ausreichen.


    Das E-Auto ist fest eingeplant.

    Das ist sicher nicht schlecht, aber was die mögliche Autarkie beim Laden betrifft, solltest Du Dir m.E. keine Illusionen machen.


    Im Sommer bringt allein Deine 10 kWp PV-Anlage wahrscheinlich an vielen Tagen 50-60 kWh, das würde fast schon für einen Tesla reichen. Nur – wenn Du mit dem E-Auto zur Arbeit fahren willst, ist es an fünf von sieben Tagen zu dieser Zeit gar nicht da. Die PV-Anlage wird also zum Betrieb Deines E-Autos nicht viel beitragen können - außer Du wärest als Schichtarbeiter wie @KaJu meistens abends unterwegs und könntest deshalb tagsüber laden.


    Die Brennstoffzelle steht aus den gleichen Gründen zum Laden an Werktagen nur nachts etwa ab 22:00h zur Verfügung, denn vorher braucht Ihr den Strom selbst. Bei einer Grundlast von geschätzt 150 W könntest Du aus der Bz mit dem Überschuss von 0,55 kW laden, in acht Stunden also 4-5 kWh. Das reicht für ca. 20-25 Kilometer. Wenn Dir das langt, OK - aber große Sprünge kann man damit jedenfalls nicht machen.


    Eine Hausbatterie nur anzuschaffen um daraus das E-Auto laden zu können (unter Inkaufnahme von doppelten Lade-/ Entladeverlusten) rechnet sich wohl kaum - ebenso wie die Anschaffung eines überdimensionierten BHKW's nur für das E-Auto. Außer vielleicht in Sonderfällen wie von @Hans_Dampf beschrieben sollte man m.E. die Anlage nicht auf den Bedarf eines E-Autos auslegen, weil das für einen überschaubaren zusätzlichen Verbrauch einfach zu teuer wird. Unterm Strich muss man sich wohl damit abfinden, dass ein E-Auto bei einem "Normalverbraucher" auch mit PV-Anlage und BHKW hauptsächlich aus dem Netz geladen wird.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Vielen Dank für die reichlichen Infos.


    Die PV-Anlage plus Batteriespeicher war im wesentlichen dafür gedacht den "Tagstrom aus PV" nach Feierabend ins Auto zu laden und ggf. auch die Spitzenlasten am Abend (Waschmaschine, Trockner, Kochen) zu unterstützen. Tagsüber während der Woche benötigen wir fast keinen Strom, da selten jemand zu Hause ist.


    Waren eigentlich meine geschätzten Kosten der einzelnen Komponenten realistisch?

  • Moin,


    ich stimme Sailors Ausführungen zu. Die von Hans_Dampf genannte Lösung ist auch durchdacht passt aber nicht zu dem bedeutend geringeren Energiebedarf eines kleinen Plug-In-Hybriden.

    Ich möchte den Autarkiegrad mit vertretbarem Aufwand maximieren, auch als zusätzliche Altersvorsorge.

    Weder ein EFH noch die technischen Anlagen darin sind eine Altersvorsorge!!! Wer sowas erzählt will Dir nur Dinge verkaufen.

    Warum ist die Kopplung von Solar und BSZ nicht sinnvoll?

    Weil die Solaranlage ungesteuert den Puffer befüllt und dadurch die Brennstoffzelle in den Übertemperatur-Stopp zwingt was der Lebensdauer des Stack abträglich ist.


    mfg

  • Na also als Altersvorsorge sollte man sowas ja nun sowieso nicht zwangsläufig betrachten ... oder sehe ich das vollkommen falsch?! Also zumindest mal nicht in dem kleinen Rahmen

  • Moin,

    Weder ein EFH noch die technischen Anlagen darin sind eine Altersvorsorge!!!

    Ein anständig gebautes, energetisch saniertes und schuldenfreies EFH ist aus meiner Sicht schon eine Altersvorsorge. Bei den technischen Anlagen gebe ich Dir dagegen Recht: Die halten i.d.R. nicht lang genug um sich als Altersvorsorge zu eignen.


    Ich möchte den Autarkiegrad mit vertretbarem Aufwand maximieren, auch als zusätzliche Altersvorsorge.

    Ich glaube, man sollte sich bei der Autarkiegeschichte nicht verkrampfen. Je mehr man sich den 100% nähert, desto weniger bringt der zusätzliche Aufwand. Die Kostenaufstellung ist ein schönes Beispiel für das volkswirtschaftliche Gesetz der abnehmenden Skalenerträge (gemeinhin als "achtzig/zwanzig-Regel" bekannt):

    • Brennstoffzelle: Gerät 12.500 EUR, Montage (hydraulisch & elektrisch) 5.000 EUR, Pufferspeicher (300 l) vielleicht 1.500 EUR, zusammen EUR 19.000 (vor USt und Förderung). Damit lassen sich m.E. grob geschätzt 70% Autarkie (= 3.150 kWh Eigenstrom) erreichen. Man investiert also ca. 6 EUR pro jährlich gesparter Fremdbezugs-kWh.
    • Eine halbwegs anständige 10 kWp PV-Anlage ist einschließlich WR und Montage kaum unter 12.000 EUR zu haben. Damit lässt sich die Autarkie vielleicht um 20 Punkte (900 kWh) auf 90% steigern. Investition: 13 EUR pro Jahres-kWh. (Anmerkung: Unter Autarkiegesichtspunkten ist diese Anlage viel zu groß, 5 kWp würden wahrscheinlich auch reichen. Aber wegen der EEG-Förderung muss man die Wirtschaftlichkeit natürlich separat ausrechnen.)
    • Mit einer Batterie für weitere 12.000 EUR schafft man dann vielleicht wirklich die hundert Prozent. Investition: 27 EUR pro Jahres-kWh.

    Um die letzten 10% Autarkie wirtschaftlich zu rechtfertigen (und darum geht es ja bei einer Altersvorsorge) müsste der Preis für Zukaufstrom schon auf 1,50 €/kWh steigen. Bis das erreicht ist, dürfte eine jetzt angeschaffte Batterie schon kaputt sein.


    Jedenfalls sehe ich kein Problem darin, auch im Alter noch ein Viertel oder Fünftel meines Stroms aus dem Netz zu beziehen. Um den Netzanschluss und die damit verbundenen Kosten kommt man sowieso nicht herum, weil ja der Überschuss-Strom (insbesondere aus der PV-Anlage) irgendwie vermarktet werden muss und auch das E-Auto zumindest hin und wieder aus dem Netz geladen werden muss.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Aus der Erfahrung mit Dachs, PV und E-Auto.
    Mit dem laden des E-Autos ist ohne einen sehr großen Batteriespeicher nicht viel machbar.
    Wenn du viel PV machen kannst dann speiß den Überschuss ein und lade beim Arbeitgeber, der gnau wie du hat auch steuerlich ein paar Vorteile.
    Wenn es noch ein Großverbraucher ist, hast du evtl. nur einen geringen Verlust zwischen Einspeise und Ladestrombezug.
    Batteriespeicher ist nett, hat aber einen langen Geldrückfluss, das ist mehr ein gutes Gefühl als wirklich Geld in der Tasche.
    Ausser du baust wie ich alles selbst, dann sieht es schon anders aus.


    Nimm das Geld für den Batteriepuffer, bau mehr PV, immer 10 Kw pro Jahr aufbauen, jedes Jahr wieder aufrüsten.
    Sorg dafür das zuhaus die Verbraucher laufen wenn es hell ist und verheiz den PVStrom den du nicht brauchst in einen Wärmepuffer,
    dann sparst du grad im Sommer die Stillstandverluste vom Heizkessel.


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Unser Haus ist ein verklinkertes Reiheneckhaus in Massivbauweise zw. Aachen und Köln (1-2-Familien / 3 Etagen / 30 Jahre alt / k-Wert Aussenwand=0,45 / k-Wert Fenster=0,8 / Satteldach ca. Ost-West-Lage mit 30° Abweichung nach Südlage / 200m2 Wohnfläche / Rolladenkästen und Dach nachträglich gedämmt / Zentralheizung über Erdgas / Warmwasserbereitung über Erdgas / kpl. Beleuchtung mit LED / Wärmepumpentrockner, usw. / Specksteinofen (nicht wasserführend) für die kalte Jahreszeit mit 8rm Buche Verbrauch im Wohnzimmer). Lt. Energieberater ist durch Dämmung, Fensteraustausch, etc. nicht mehr viel Potential auszuschöpfen.

    Jetzt doch noch mal einen Schritt zurück: Du schreibst, das Haus ist 30 Jahre alt und die Fenster haben einen u-Wert (heute statt k-Wert verwendet) von 0,8 W/m²K.
    Das wäre schon für neue heutige Fenster ein ziemlich guter Wert. In den 80er Jahren wurde noch Isolierglas mit u-Wert von 2,8 eingebaut, Aluminium Glasrand...
    Kurzum: Wenn die Fenster nicht erst kürzlich getauscht wurden (mit 3-fach-Verglasung, warmer Kante und hochdämmenden Rahmen), dann stimmt der Dämmwert der Fenster nicht.
    Und die Rahmen dürften schon einigermaßen abgewittert sein... Ich würde da nochmal genauer hinsehen.


    Bei der Batterie würde ich halt nicht zu E3/DC gehen. Ich würde (und habe selbst) Imeon genommen, da kriegst Du in bewährter Bleitechnik ein mehrfaches der Kapazität (die Du auch brauchst, wenn die Batterie was leisten soll - Kapazität ist nur ein Aspekt, Kapazität ein anderer)
    Die variablen Kosten der Batterie liegen da um 10 Cent je Zyklus (kann Lithium nie mithalten) und vor allem hast Du viel kürzere Amortisationszeit. Wenn dann in 8 -12 Jahren die Batterie ausgelutscht ist, kannst Du immer noch sehen, ob Lithium mittlerweile attraktiv ist. Der Imeon 9-12 kann beide Technologien und ist notstromfähig und auch 3-phasig.
    Der Imeon enthält übrigens als DC-System auch schon den PV-WR, da sinken die Systemkosten deutlich.
    Autobatterie von Hausbatterie von PV laden ist schon maximal unwirtschaftlich...


    Welche Vorlauftemperatur fährt denn Deine Heizung? Wenn Du eine FBH mit tiefer Vorlauftemp. hast, könnten noch ganz andere Optionen in Betracht kommen als die bisher diskutierten.

    PV Anlage 4,9 kW, 20 * Trina 245W, WR Imeon 9.12, 3-phasig, On/Off Grid

    Batterie Hawker 48V, 575Ah, E-Auto Renault Zoe

  • Hallo,


    danke noch einmal für die vielen Informationen, die für mich sehr lehr- und hilfreich sind. Ich bin halt begeistert von der Idee, die Sonne optimal für Eigenstrom und Wärme zu nutzen und wenn die Sonne nicht scheint, mit dem Wirkungsgrad der KWK ein nützliches Pendant zu haben, dass verknüpft mit den Puffersystemen mich maximal unabhängig macht und durch aktuelle Fördermittel attraktiv ist. Auf Grund Eurer Hinweise könnte man das Projekt dann wie folgt anpassen:


    - KWK mit Stirlingmotor wegen der zu erwartenden Lastwechsel in "Sonnenbetrieb" => also keine BSZ
    - Solarthermie mit 10m2 (bleibt)
    - Wärmepufferspeicher 910 Ltr. (bleibt)
    - PV mit 10 kWp (bleibt)
    - Batteriespeicher ggf. "nur" 5kwh und als Blei-Akkus => später aufrüsten oder dann gegen Lithiumtechnik tauschen.


    Zusatzinfo: Meine Haushaltsgeräte, die ich in den letzten Jahren angeschafft habe, haben "Smart@Home-Technik" und die warten nur darauf, dass Ihnen "jemand" sagt: "Ich habe gerade Strom zuviel => bitte Wäsche waschen"!


    Ich weiß nicht, wie das mit dem Zitieren und darauf antworten geht, daher antworte ich so:
    @ alicante: Die Altersvorsorge wollte mir in der Form keiner verkaufen, das war meine eigene persönliche Sichtweise
    @ Bernhard_Konrad: Sorry, k-Wert = 1,8! War aber damals ein Musterhaus bzgl. neuer Fenstertechnik und meine Eltern haben ne Menge fremder Leute ins Haus lassen müssen (für den Preisnachlass). Aber auch dieser Wert rechtfertigt nicht den Austausch der insgesamt 15 Fenster (ohne Keller) im Haus. Meine Vorlauftemperatur liegt bei 65°-70°C =< Kein FB, sondern damalige Standard-Heizkörper an Zentralheizung!


    Gruß Roland

  • Moin,

    Ein anständig gebautes, energetisch saniertes und schuldenfreies EFH ist aus meiner Sicht schon eine Altersvorsorge

    nun ja evt. haben wir unterschiedliche Definitionen von Altersvorsorge.
    Ja, Grund und Gebäude sind eine Wertanlage - aber nur soweit ich bereit bin zu verkaufen also mir den Wert auszahlen zu lassen, davon ist aber hier nicht die Rede .
    Eine Altersvorsorge bedeutet für mich in jungen Jahren etwas zu "sparen" um im Alter davon leben zu können.
    Klassische EFH erfüllen dies nicht denn sie haben zyklisch wiederkerhrende ( 20-30Jahre ) Instandhaltungskosten. Wenn typischerweise zwischen dem 40-50 Lebensjahr ein Haus erworben oder gebaut wird ist der Besitzer also rund 70Jahre alt wenn Türen,Fenster,Heizung,Dach etc. erneuert werden müssen, dummerweise ist dann mit Eigenleistung auch nix mehr zu wollen.
    Klar kann man mit Eintritt ins Rentenalter beginnen die Bude abzuwohnen und hoffen der Reparaturstau erschlägt die Erben - aber wer will das schon ?


    Ich bleibe dabei, ein bis zum Ende selbst bewohntes EFH ist keine Altersvorsorge, denn es verursacht auch und gerade im Alter hohe Kosten - in der Regel mehr als eine Mietwohnung.


    @Roland1000 - der Stirling wird bei Eurem Wärmebedarf keine 3000h p.a. laufen ( mit Solarthermie noch viel weniger ), die max. 3000kWh erzeugter Strom verdrängen Netzbezug im Wert von 700€ p.a. wann armortisiert sich das Gerät ?


    mfg