Klassische EFH erfüllen dies nicht denn sie haben zyklisch wiederkerhrende ( 20-30Jahre ) Instandhaltungskosten. Wenn typischerweise zwischen dem 40-50 Lebensjahr ein Haus erworben oder gebaut wird ist der Besitzer also rund 70Jahre alt wenn Türen,Fenster,Heizung,Dach etc. erneuert werden müssen, dummerweise ist dann mit Eigenleistung auch nix mehr zu wollen.
Klar kann man mit Eintritt ins Rentenalter beginnen die Bude abzuwohnen und hoffen der Reparaturstau erschlägt die Erben - aber wer will das schon ?
Sehr vieles an den potentiellen Reparaturkosten ist eine Frage der Qualität schon beim Bau bzw. Kauf der Immobilie. Und da heute sehr oft auf billig und von Pfuschern gebaut wird, kommen die Kosten als Bumerang zurück. Ich denke da besonders an die heute verbauten WDVS. Das macht mir (aus fachlicher Sicht) wirklich Sorge, wenn die veralgen etc.. Allein die Entsorgung der giftigen Styroporplatten ist schon heute ein Graus. Meine Hütte ist mit 15 cm Schilfrohr gedämmt und hat einen soliden Kalkputz mit ausreichenden Dachüberständen, da passiert nichts.
Wer hingegen z.B. schon beim Bau in ein Holz-Alu-Fenster investiert, der muss nach 30 Jahren allenfalls die Verglasung tauschen, falls sie blind wird. (Übrigens halten auch Holzrahnen mit Leinölfarben durchaus viele Jahre, wenn sie einmal jährlich beim gründlichen Fensterputz kurz nachgeölt werden.) Selbst die in den 80ern verbauen Merantirahmen sind fast immer noch gut, brauchen halt regelmäßig einen Anstrich.
Wer beim Bau in eine Wasserenthärtungsanlage investiert muss sich vor zusetzenden Leitungen und kaputten Armaturen nicht fürchten, dto. bei Heizverteilungen.
Beim Dach liegst Du völlig schief gewickelt. Ein solide gebautes Dach kann Hundert Jahre halten. Was heute saniert wird ist vor allem billig gebaute (s.o.) Substanz aus den sechziger Jahren. Eine Kupferdachrinne und -Ortgangverkleidung hält ein Menschenleben mindestens aus (ein Lärchebrett übrigens auch, das wird halt grau), Dachziegel sowieso (die halten 7 Jahre oder 70 Jahre)
Nein, die herumgereichten Zyklen werden von Leuten in die Welt gesetzt, die an Renovationen verdienen - oder eben im Mietwohnungsbau, wo Sanierungen als Mittel eingesetzt werden, die Rendite zu steigern und wo auch das Interesse der Mieter am sorgfältigen Umgang mit der Mietsache begrenzt ist.
Was heute in Einfamilienhäusern bzw. Eigentumswohnungen saniert wird geschieht vor allem wegen gestiegener Ansprüche an Wohnkomfort oder eben bei Bewohnerwechsel nach Vererbung. Selten auch wegen Energieeffizienz. Ob sich das ändert, bevor das gesamte System kollabiert, bezweifle ich.
Aber ansonsten, klar, um regelmäßige Wartung und Instandhaltung kommt man nicht herum. Und wer nicht selbst fachkundig Hand anlegen kann, der ist eine arme Sau.
Und mein Lebensziel ist nicht, Erben zu beglücken. Deswegen halte ich Wohneigentum (unter den genannten Einschränkungen) sehr wohl für eine solide Altersvorsorge.