Was heute unter dem Schlagwort "Sektorkopplung" gehandelt wird, ist in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle nichts anderes als eine Rückkehr der Elektroheizung.
Die Argumentationslinie geht etwa so:
- Wir haben mehr Erneuerbaren-Strom im Netz, als wir benötigen
- Also verwenden wir ihn dazu, Wärme zu erzeugen, sei es mit Heizstab oder mit Wärmepumpe...
Nur:
- Es gab noch nie einen Zeitpunkt, wo die Menge des verfügbare Erneuerbaren-Stroms größer gewesen wäre als der Verbrauch zum gleichen Zeitpunkt. Wenn es einen "Überschuss" gab, dann deswegen, weil zur gleichen Zeit fossile Kraftwerke bollerten. Letzteres hat aber vor allem mit den Gewinnen der fossilen Kraftwerksbetreiber zu tun.
- Dann, wenn Heizenergie in großem Umfang benötigt wird, haben wir v.a. in Süddeutschland praktisch keinen Erneuerbaren-Strom zur Verfügung (und auch im Norden nicht zuviel).
Den Strom dann in Heizungen zu verklappen ist schlicht unwirtschaftlicher Frevel! Denn die hochgelobten Wärmepumpen sind dann nichts als Elektroheizungen
Dennoch denke ich, dass zukünftige Heizungskonzepte Erneuerbaren-Strom mit einbeziehen können und sollten, aber eben unter Berücksichtigung der tatsächlichen Verfügbarkeit.
Dies sollte aber immer als Hybrid-Heizung erfolgen, sodass bei großer Kälte mit BHKWs oder auch Gasbrennern geheizt wird. Sonst wird die Abhängigkeit von der fossilen Strommafia noch größer...