Fragen zu gebrauchtem Dachs-BHKW bzw. Eigenbau

  • Hallo,


    ich plane ein BHKW. Ein Bekannter, der technisch sehr versiert ist, würde es mir einbauen und auch die Heizrohre etc. verlegen. Standort ist Bayern. Mein Haus hat ca. 60 qm unten und dasselbe ungefähr oben (habe es nicht ausgemessen). Isolierung: unten geht so, oben gar nicht. Nicht unterkellert. Zunächst soll nur das EG beheizt werden.


    Fragen: Geplant ist momentan ein gebrauchter Dachs mit 5,3 (?) kW Strom, der ca. 35.000 Betriebsstunden hat. Ich muss dazu noch ein paar Dinge mit meinem Stromversorger klären (Bayernwerke), nämlich, ob eine MSR1-Steuerung überhaupt noch genehmigt wird. Ein Umbau auf MSR2 lohnt sich sicher nicht. Einspeisevergütung gibt es wohl keine mehr, soweit ich gehört habe.


    Sollte das Projekt scheitern, wäre ein Eigenbau als Insellösung die Alternative, das ebenfalls mein Bekannter bauen würde. Wäre eine sehr viel günstigere Lösung. Da stellen sich mir nur rechtliche Fragen. Wie läuft das mit den Abgasen? Wer prüft was? Was muss beachtet werden? Wartung durch Kaminkehrer?


    Das Haus ist über 100 Jahre alt. Wenn man zusätzlich zu den Wandheizkörpern eine Fußbodenheizung verlegt (wie gesagt, kein Keller), ist dann die Statik des Hauses gefährdet? Das Fundament ist wohl Holzbalken und "Dreck", also ohne Betonplatte. Das wird aber eine Probeöffnung noch klären.


    Danke für eure Tipps.

  • 120 qm?
    Ehrlich, lass es! Der Dachs bekommt keine Laufzeit. Die Eigenstromquote ist dementspr. schlecht.
    Und ein Öldachs ist im Unterhalt teuer. MSR 1 ist nicht mehr genehmigungsfähig.
    Wenn due Strom produzieren willst, geh auf Gas und kauf ne Brennstoffzelle.

  • Hallo,


    da ich gerade das gleiche mache kann ich dir sagen das Bayernwerk voraussichtlich (Antrag wurde erst gestellt) den MSR1 genehmigt wenn du eine Externe Netztrennvorrichtung davorschaltest. Hierfür hab ich ein Angebot vom Elektriker vorliegen das knapp unter 700€ liegt.


    Einspeisevergütung bekommst du nur EEX also ca. 3 ct. das ist leider unter den Produktionskosten. Bei den 35k Bh musst du allerdings damit rechnen das falls der Motor noch nicht erneuert wurde das bald auf dich zukommen kann, unter der Voraussetzung wäre das Modernisierungspaket vielleicht doch Interessant, dann bekomms auch wieder 4 bzw. 8 ct. Zulage auf den Produzierten/Verkauften Strom.


    Fußbodenheizung sollte gehen, da die ja schwimmend in Estrich verlegt wird. Die Frage ist vermutlich: Kannst du auf 10 cm Raumhöhe (vor allem bei Türen) verzichten? Falls nein gibt es auch Elektro FB Heizungen, die haben viel weniger Aufbauhöhe und den Strom dafür machst dann ja selbst.


    Bei der Gebäudegröße könnte der Dachs sogar ohne Spitzenlastkessel ausreichen, aber kannst du den Strom denn auch sinnvoll verbrauchen?! Ohne Spitzenlastkessel ist es allerdings bei einer Störung des Dachs recht schnell kalt im Haus...


    Ach ja falls es dir möglich ist die Gasdachse sind langlebiger als die Heizölvarianten, welche du dir ja kaufen möchtest.

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Gerade mit BAFA telefoniert. MSR1 wird nicht mehr genehmigt. Das Gerät hat auch schon eine zu lange Laufzeit und zu viele Betriebsstunden. Die genauen Zahlen habe ich jetzt nicht notiert. Aber was ich nicht wusste: Die Genehmigung bezieht sich ja nur auf die Stromeinspeisung. Ich dachte die ganze Zeit, es geht um eine Genehmigung für den Betrieb als solchen. Na ja, dann muss man das noch mal durchrechnen, ob es sich lohnt.


    Oder doch Gas-BHKW. Dazu muss ich aber erst mal die Gebraucht-Preise studieren.


    Oder eben doch Marke Eigenbau. Aber da sind ja noch obige Fragen offen. Hat ja auch keinen Sinn, eins hinzustellen und dann kommen alle möglichen Bürokraten, die dies und das bemängeln und ich sitze im Kalten.


    Wg. Fußbodenheizung: wird man nach Probeöffnung sehen, was geht. Raumhöhe ist ca. 2,30 Meter.

  • Bei der BAFA gehts doch nur um die Zuschüsse, die bekommst nach 10 Jahren nicht mehr, zumindest ohne Modernisierungspaket. Wie bereits angedeutet lohnt das nur wenn du den Strom selbst verbrauchen kannst.


    Genehmige muss das dein Netzbetreiber also Bayernwerk. Wo genau kommst du denn her?

    2005 Dachs HR 5.3 mit Kondenser 56.500 Betriebsstunden

    2007 Dachs RS 5.0 mit Kondenser 34.000 Betriebsstunden

    2008 PV 12,9 kWp Süd 30° Volleinspeisung

    2019 BYD 13,8 kW und 3 x Multiplus II-48 3000 35-32

    2019 PV 9,8 kWp Ost West 10° Überschusseinspeisung

    2021 3x Go e Charger Homefix 11kW

  • Klar kann ich den Strom selber verbrauchen - wenn ich elektrisch heize =O


    Nein, im Ernst. Mein Budget ist sehr gering und das scheint mir alles jetzt keine gute Idee mehr zu sein mit dem Dachs. Tendenz geht stark in Richtung Eigenbau. Dann braucht's auch keinen Umbau der Stromzähleranlage, der auch schon wieder knapp 400 Euro kostet.


    Bayernwerk hat mich wegen Genehmigung (der Einspeisung wohlgemerkt) an die BAFA verwiesen. Und die Anlage überhaupt genehmigen muss wohl der Kaminkehrer, was er wohl dann tut, wenn die Emissionswerte stimmen. Das ist zumindest mein aktueller Wissensstand.


    Ich bin in Oberfranken (gar nicht so weit von dir, wie ich sehe). Und da hier immer ein kleines Lüftchen weht, wird das noch eine Kombination mit einer Windanlage werden. Mein Bekannter ist so ein Tüflter, der freut sich schon. No risk, no fun.

  • Geringes Budget = kein BHKW
    kleines Haus= wenig Wärmebedarf = kein BHKW


    Eigenbau ? auch die müsssen die gültigen Vorschriften erfüllen. Viel Zeit erforderlich bis sowas läuft. Das kostet und bringt wenig. Und wenns ausfällt hat man kaum Hilfe zu erwarten.

  • Fang mit deiner Zähleranlage an. Wenn die nicht geeigent ist um ein Serien BHKW anzuschließen, dann geht es auch nicht mit Eigenbau. Je nachdem, wie das vor Ort sich darstellt, könnte sogar ein kompletter neuer Zählerschrank nach heutiger Vorschrift erforderlich werden.
    Die Steuerung des BHKWs muß auch so erfolgen, daß du die Frequenz- und Spannungsgrenzwerte einhälst.
    Das ist was für Bastler mit dem entsprechenden notwendigen Wissen und Geld.

  • Das Thema ist schon geklärt. Der Zählerschrank muss umgebaut werden. Kostenpunkt: knappe 400 Euro.


    Es scheint äußerst schwierig zu sein, die Frage nach der Erlaubnis des Eigenbau-BHKW beantwortet zu bekommen. Mein Schorni sagt, ohne Zulassung des Herstellers (das bin ich ja selber) keine Betriebserlaubnis. Dann frage ich mich, warum das Internet voll mit dem Thema ist. Betreiben die Leute ihre Anlagen alle schwarz? Warum gibt es dann solche scheinbar offiziellen Infos?
    http://www.kompetenzzentrum-co…K_Contracting_12-2016.pdf
    Die Leute haben mich an den Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) e.V. verwiesen, wo ich aber noch niemanden erreicht habe.


    Das Ganze scheint ein gut gehütetes Geheimnis zu sein, ob es nun erlaubt ist bzw. unter welchen Bedingungen.

  • Mit Eigenbau ist in dem Link aber nicht der Bau eines BHKW gemeint, sondern der Umstand, dass man das BHKW selber einbaut bzw. einbauen lässt und Eigentümer ist.
    Hat nix damit zu tun, dass man sich eine Maschine selber zusammennagelt.


    Jeder kann machen, was er will, muss aber auch mit den Konsequenzen rechnen. Wenn die Hütte abfackelt, wird die Versicherung sicher Fragen stellen, wie man die Maschine ohne Zulassung etc. beim Versorger anmeldet, sei auch mal dahingestellt.

  • Genau, denn Versorger, Schorni usw wollen die techn Daten haben und eine Zulassung. Denn die machen idR keine Einzelabnahme für etwas, daß ein Nichtfachmann zusammengebaut hat.

  • Es scheint äußerst schwierig zu sein, die Frage nach der Erlaubnis des Eigenbau-BHKW beantwortet zu bekommen. Mein Schorni sagt, ohne Zulassung des Herstellers (das bin ich ja selber) keine Betriebserlaubnis.

    Ganz einfach.
    1. Derjenige der die Maschine baut muß den Kopf dafür hinhalten, will er die Maschine in Verkehr bringen ( verkaufen ) muß er ne CE drauf pappen.
    2. Ein Hersteller bescheinigt lediglich das die Maschine die er gebaut hat seiner Meinung nach den geltenden Vorschriften entspricht, deshalb heist das Herstellererklärung
    2. eine Zulassung gibt es nicht , wofür sollte die Maschine auch Zugelassen werden ( Straßenverkehr,Zucht,Medizin ) ???
    3. Der Schorni schaut oder misst ob die vom Hersteller erklärten Eigenschaften bezüglich Abgas, Feuerungsleistung etc. auch tatsächlich stimmen und innerhalb der gesetzlichen Grenzen liegen
    4. an allen Berührungspunkten des Eigenbaues zu öffentlichen Netzen/Medien ( Strom,Gas,Luft ) müssen zugelassene Baugruppen sitzen ( zb. ENS,Nulldruckregler,STB )


    Solange Du das in Deinem privaten Gebäude machst wo nur Du geschädigt werden kannst ist das kein Problem.
    Aber schon wenn Mieter im Spiel sind überwiegt das Haftungsrisiko jeden Möglichen Vorteil dieser Spielerei |__|:-)

  • Ja also solange es rein für dich ist, ist es ja okay ... aber sobald Jemand Anderes betroffen ist, wird es schon schwieriger, da kann ich mich meinem Vorredner nur anschließen