Planung Vissmann Vitovalor 300-P

  • Hallo zusammen,


    wir beabsichtigen, uns eine Vissmann Vitovalor 300-P zuzulegen. Dieses soll eine Vitodens 200 (28KW, deutlich zu groß dimensioniert, Heizlast ist 12KW) ersetzen. Direkt angeschlossen sind derzeit Heizkörper, die ca. 45/35 betrieben werden. Mein Heizungsbauer hat vorgeschlagen, dass dort für die BZ jetzt unbedingt ein zusätzlicher Mischerkreis rein muss, da der interne Pufferspeicher ja bis 80° aufgeheizt würde und ich damit ja nicht heizen wölle. 80° Vorlauf kann ich mir tatsächlich nicht vorstellen, aber 55 oder auch 60° sind sicher drin. Die aktuellen 45/35 sind je eher dadurch entstanden, dass ich die Laufzeiten der ständig taktenden Vitodens verlängern wollte. Argument vom Heizi war, dass das die Laufzeit der BZ verlängern würde, da der Puffer bis 80° aufgeheizt werden könnte.


    Dem kann ich jetzt nicht ganz folgen.


    1. Kann ich mit nur BZ den Puffer überhaupt größer 50 oder 60° aufheizen? In Planungshandbuch stehe was von maximal 40° RL, damit die BZ funktioniert. Die aktuelle Revision soll wohl 50° können. Das ist weit von den 80° weg. Kann mir jemand die letzte Version der Dokumente zur Verfügung stellen?
    2. Wenn Erstens stimmt, würde ich ja nur mit dem Kessel in Richtung Puffer 80° kommen, was dann im Sinne Laufzeit BZ auch nix hilft.
    3. Ich würde jetzt einfach mit Pufferspeicher 60-65° arbeiten wollen und auf den Mischer verzichten.


    Wie sieht ihr das? Gibt es überhaupt einen sinnvollen Grund einen Mischer zu verbauen?


    Danke,
    Alex.

  • Moin Alex,

    1. Kann ich mit nur BZ den Puffer überhaupt größer 50 oder 60° aufheizen? In Planungshandbuch stehe was von maximal 40° RL, damit die BZ funktioniert. Die aktuelle Revision soll wohl 50° können.

    laut technischen Daten ist die maximale Rücklauftemperatur der Vitovalor 50°C, wobei "in Ausnahmefällen" auch mal kurzzeitig 60°C vorkommen können. Was aus den Daten nicht hervorgeht ist die Spreizung, d.h. welche Vorlauftemperatur die Vitovalor aus besagten 50°C RLT machen kann. Ich teile aber Deine Vermutung, dass (bei lediglich 1 kW thermischer Leistung) dabei kaum 80°C herauskommen können. Aus diesem Grund halte ich es für unwahrscheinlich, dass in dem Speicher jemals 80°C auftreten.

    2. Wenn Erstens stimmt, würde ich ja nur mit dem Kessel in Richtung Puffer 80° kommen, was dann im Sinne Laufzeit BZ auch nix hilft.

    Das bringt in der Tat nix und wird in der Praxis auch niemals vorkommen, es sei denn Du würdest Deine Warmwassertemperatur so hoch einstellen.

    3. Ich würde jetzt einfach mit Pufferspeicher 60-65° arbeiten wollen und auf den Mischer verzichten.

    60-65°C sind jedenfalls eine bessere Schätzung als 80°C. Trotzdem würde ich es für einen Fehler halten, auf den Mischer zu verzichten:

    Direkt angeschlossen sind derzeit Heizkörper, die ca. 45/35 betrieben werden.

    Wenn also im Pufferspeicher (auch nur) 60°C vorliegen und Du keinen Mischer hast, dann rauschen bei jedem Wetter 60°C Vorlauftemperatur durch Deine Heizkörper, obwohl nur 45°C (oder wie jetzt vielleicht nur 30°C) VLT benötigt werden. Das ist nicht nur Energieverschwendung, sondern würde vermutlich auch dazu führen, dass deine Themostatventile das nicht mehr ordentlich regeln können.


    Es sollte also einfach zwischen Pufferspeicher und Heizkreis - vor der Heizkreispumpe - ein Dreiwegemischer eingebaut werden, der das heiße Wasser aus dem Pufferspeicher mit kühlem Rücklaufwasser aus dem Heizkreis auf die entsprechend der Heizkurve benötigte Vorlauftemperatur abmischt. Der Mischermotor wird von der Regelung der Vitovalor automatisch angesteuert.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Hallo AlexDD,


    wenn nur ein ungemischter Heizkreis versorgt werden soll, ist ein Mischer nicht zwingend notwendig. Ein Mischer findet generell Einsatz in Kombination mit einer Fußbodenheizung.


    Unabhängig vom Pufferspeicher, welcher konstant über die Brennstoffzelle mit ca. 68°C Vorlauftemperatur beladen wird, orientiert sich die Vorlauftemperatur des Heizkreises an der Heizkurveneinstellung im "Heizkreis 1". Wenn nötig, speist der Spitzenlastkessel direkt in den Heizkreis ein. Dieser ist hydraulisch vom Puffer getrennt. Daher steht der Brennstoffzelle das ganze Puffervolumen zur Verfügung, welches der Laufzeit zugute kommt.


    Die maximale Systemrücklauftemperatur beträgt bei der C3TB Generation ca. 50°C. Dadurch ist sie sehr flexibel auch bei höheren Systemtemperaturen einsetzbar. Sollte die Rücklauftemperatur überschritten werden, schaltet die Brennstoffzelle ab. Siehe auch Dateianhang mit zusätzlichen Infos. ID Schema ohne Mischer.pdf


    Beste Grüße °ro