Regelung vom Eigenbau für empfindliche Verbraucher

  • Hallo,


    ich weiß nicht ob ich hier generell in diesem Forum richtig bin, da es sich bei mir garnicht um ein BHKW handelt...
    Allerdings glaube ich trotzdem, dass die Kompetenzen dir mir bei meinem Fall fehlen genau hier zu finden sind. Ich schildere mal meinen Umstand:
    Mir ist durch einen glücklichen Umstand ein selbst gebautes Stromaggregat zugeflogen:


    Motor: 1200er Käfer Motor von 1957
    Generator: VEM DGK10 15-4/R Konstantspannung (synchron) 1987


    Läuft erst mal, ein Starkstromkabel wird ausgeführt und man kann zum Beispiel problemlos eine Tischkreissäge oder ein Schweißgerät betreiben.
    Jetzt aber, was mir im Hinterkopf rum geistert: Wie sieht das aus wenn ich damit empfindliche Geräte betreiben möchte, zum Beispiel eine PA-Musikanlage (Verstärker, Mischpult, etc...)?
    Ich kann mir vorstellen, dass es prinzipiell möglich wäre die notwendigen konstruktiven Umbaumaßnahmen vorzunehmen, allerdings kann ich den zeitlichen und finanziellen Rahmen nicht überblicken.
    Mir kommen immer wieder Sachen in den Kopf wie Spannungsregelung, AVR, Schräglast, Motorregelung, etc.
    Das ist für mich alles etwas fremd, da ich kein E-Techniker bin.
    Dagegen das die Kiste tierisch laut ist und auf einem wackeligen Fahrgestell steht, kann ich als Maschinenbauer schon was machen ;)


    Also wenn ich in diesem Forum nicht komplett verkehrt gelandet bin, würde ich mich freuen wenn ich von euch interessante Anregungen etc. bekommen könnte :)

  • Zuerst mal: Willkommen im Forum!
    Dann: Glückwunsch zu Deinem Käfer-Aggregat.
    Nun zu Deiner Frage: Ich will Deine Pläne nicht in die Tonnetreten. Aber bedenke mal, wie viel Sprit der Käfer-Motor verbrät. Nach meiner Erinnerungbrachte er es locker auf 6 bis 8 Liter pro 100 Km – und das bei 26 PS. (Was ichmal aus dem Baujahr schließe)
    Gut – damals war der Sprit billig und er hatte schonseine Daseinsberechtigung. Aber heute …
    Also ich würde den Motor als Antiquariat anbieten. Esgibt bestimmt Leute, die sich sehr für diesen Motor interessieren. Das istjetzt kein Sch…ß: Schön poliert und in Farbe könnte ich ihn mir sogar als ‚Hingucker‘im Wohnzimmer vorstellen. – Also bloß nicht das gute Stück in den Schrott werfen!
    Ja – vielleicht könntest Du ihn gegen einen kleinenwassergekühlten Dieselmotor eintauschen.
    Wenn Du ihn aber unbedingt behalten willst, dann bau denMotor + Generator auf ein vernünftiges Fundament und mach eine guteSchallisolierung drum herum. Und dann wirklich nur zum Schweißen, betreiben derKreissäge etc. benutzen. Also wenn Du wirkliche Power brauchst. Oder als Notstromaggregatim Krisenfall. Für eine Musikanlage ist Dein Aggregat überdimensioniert. Dabrauch es keine (geschätzten) 15 KW oder mehr.

  • Moin,


    ich möchte mich meinem Vorredner Anschließen.


    Ein Grundsätzliches Problem auf der elektrischen Seite sehe ich nicht. Es handelt sich um einen Syncrongenerator der im Original wohl an einen ROBUR ( ELLO ) Motor angeflansht war und gern in Bunkern von NVA oder MFS genutzt wurde. Dort gab es reichlich Funk-und Meldetechnik - Microelektronik kann man dazu noch nicht sagen - die "schlechten" Strom auch nicht ab konnte. Bei einem Syncron Geno kann im Grunde auch nur die Frequenz leiden wenn die Drehzahlregelung des Motors nicht schnell genug ist. Spannungsspitzen bei Lastwechsel oder gar ein durchgehen wie bei Asyncronmaschinen gibst hier nicht.


    Grüße

  • Guten Morgen,


    ja vielen Dank schon mal für die interessanten Ansichten und Denkweisen! Das mit dem Spritverbrauch habe ich auch schon kritisch beobachtet. Das müsste ich mit spitzen Bleistift einmal durchkalkulieren ob das noch vertretbar ist...
    Es sind bei uns etwa sieben bis acht Großveranstaltungen im Jahr, wo das Teil denn jeweils etwa acht Stunden laufen würde, kann man sich ja ausrechnen ob wir das in Kauf nehmen wollen...


    Das mit der Überdimensionierung würde ich noch nicht so kritisch sehen, das konntet ihr aber nicht wissen, weil ich es nicht zu ende ausgeführt habe: Aktuell sind wir bei einer Eingangsleistung der Musikanlage von ca. 2500 Watt, Tendenz stark steigend (Ein zusätzlicher Amp mit 3600 Watt Eingangsleistung steht schon in den Startlöchern wo wir bei insgesamt etwa 6000 wären), Dazu kommen Nebelmaschine (1000 Watt), Kühlschrank, Lichtorgel, kleiner Werkstattkompressor und was uns in Zukunft noch so einfällt 8)


    Das nächste was ich nicht ausgeführt habe, aber die Idee mit dem Betonsockel zerschlägt: Wir sind Mobil! Der ganze ausgeführte Krempel steht auf einem Festwagen und wird bei Festumzügen genutzt. Der Notstromer würde dann auf einem separaten Anhänger da hinter gehängt.


    Was mich jetzt noch stutzig macht ist eure unterschiedliche Ansicht zur Verwendung: Karl Napp schreibt bloß für harte Fälle, wie Kreissäge etc; alikante schreibt müsste kein Problem sein... ?( Hm ich muss mal schauen, alleine aus Interesse und auch aus Spaß an der Freude hätte ich eigentlich Lust das Projekt anzugehen, ich habe halt nur etwas Panik davor, dass ich in ungeahnten Kosten versinke wenn ich erst angefangen habe. Behalten werde ich das Teil auf jeden Fall erst mal, alleine aus der Liebe zum Oldtimer :D


    Ein Bekannter von mir hat vor Jahren schon mal ein Stromaggregat aus einem liegenden 10 PS Farymann und einem 17,5 KVA Generator gebaut - Warum? - Er hat es beides zufällig liegen gehabt - Wozu? - Zu keinem einzigen Zwecke. Das ist 12 Jahre her und er nimmt es nur zwei, drei mal zu Treckertreffen mit und lässt es etwas laufen... Und es wird gefachsimpelt und das ist ja schön ;)^^ Ihn könnte ich ja auch noch mal Fragen was er so meint.


    Jedenfalls freue ich mich, dass ich hier wohl scheinbar doch nicht so falsch bin und freue mich, wenn wir noch etwas weiter diskutieren können ^^


    Ich werde in naher Zukunft auch mal probieren ein Foto nach zureichen.

  • Hallo Masterpiece,
    ich habe (möglicherweise) übersehen, dass Dein Aggregatfür den mobilen Einsatz gedacht ist.
    Da hat man natürlich andere Prioritäten.


    Also – der Generator sieht ja schon mal ganz vertrauenserweckend aus; 2 Polig gewickelt???
    Aber einen Benziner mit Getriebe dranhängen … Ich haltedas für eine nicht so gute Lösung.


    Wie schon geschrieben: Schmeiß den guten altenKäfer-Motor bloß nicht weg!


    Mein Ratschlag wäre, sich nach einem luftgekühlten Dieselmotor umzusehen. Am besten 1500 Upm,
    dann kannst Du ihn direkt an den Generator hängen und brauchst kein Getriebe, um auf 50 Hz zu kommen.
    Dann noch etwas kapseln, um den Lärm zu bändigen. Kiste aus Weißblech, innen mit schallabsorbierendem
    Materialauskleiden – Lüftung nicht vergessen!!! :!:


    Tipp: Schau dir mal Straßenbau-Kompressoren näher an. Die sind heute flüsterleise. Denn: Mit den Augen darf man klauen. :love:


    Und dann: Volle Party! :)

  • Mh _()__()__()_ ,


    ist das Dein Generator auf dem Bild?? Da fehlt doch was - wo ist der Schaltkasten mit den Steuerungskomponenten ??
    Laut dem Papier muß eine elektronische Regelung geben :


    https://www.google.de/url?sa=t…Ems2xr91M2g6Nhj7cXZq3Xe0w


    Mach mal bitte noch ein Foto von der anderen Seite und dem Typenschild.


    Grüße

  • Guten Morgen,
    ja das ist er, ich muss die Tage mal Fotos machen wenn ich Zeit habe, das ist leider alles was ich habe, das Kabel mit 16A Stecker wird bloß so aus dem Generator geführt, mehr gibt's da nicht....


    Vielen Dank auf jeden Fall für die hochinteressante Schrift!!


    Laut dieser ist er 4-Polig gewickelt.


    Ein bekannter hat noch einen Güldnermotor stehen, der ganz ordentlich läuft (ich glaube ein GW 36).
    Liegender 2-Zylinder Verdampfer mit 1500 Umdrehungen mit ca. 34 PS, also im Prinzip genau so wie es nach eurer Meinung passen würde, vlt kann man da ja einen Handel eingehen... 8)