Abwägung: [PV + Akku + Vitotwin (+Puffer)] versus [PV + Akku + Gasbrennwert + LW/WP zur Trinkwassererwärmung]

  • Welche Variante würdet Ihr bevorzugen? 1

    1. Variante A) mit Stirling und Puffer neben großer PV und großem Akku (1) 100%
    2. Variante B) mit klassischer Gasbrennwerttherme und Trinkwasserwärmepumpe neben großer PV und großem Akku (0) 0%












    --- Bitte um eine Projekteinschätzung ---

    Hallo Forum,
    ich bin Neuling hier, schaue aber schon seit Monaten ab und zu vorbei, da mich das Thema KWK interessiert.
    Ich hatte schon einen Schriftwechsel mit einem sehr freundlichen Forianer, der mich ins vertiefende Nachdenken gebracht hat.
    Ich bin mit meiner Familie im Sommer in ein älteres Haus gezogen: Daher habe ich leider noch keine belastbaren Referenzwerte für Strom/Gas/Öl usw. :(
    Alles Technische hat den Stand 1978
    ...



    Jährlicher Stromverbrauch:
    Prognistiziert 5000-6000 kwh (3 Erwachsene / 1 Teenager / 2 Knirpse)



    Jährlicher Brennstoffverbrauch:
    Energiebedarf Geschätzt mit ~325 m² á ~175 kwh/m² = ca. 55.000kwh / Jahr



    Derzeitige Heizung
    Energieträger der Heizung:
    Öl


    Alter und Typ der der Heiztechnik:
    von 1978: 'Ölmonster', das derzeit nur am Takten ist



    Ist bereits eine Solarthermie vorhanden:
    nein


    Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe:
    nein



    Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen:
    Durchweg auf 75° (!) gehaltenes (..und daher bestimmt keimfreies..) Wasser im Innern des 'Ölmonsters'



    Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten:
    Nein


    Hydraulischer Abgleich durchgeführt:
    Nein, aber im Zuge der anstehenden Heizungserneuerung für Februar 2017 fest geplant



    Temperaturen der Heizkreise:
    Nur einer: VL: 70° RL: 50°



    Art der Heizkörper:
    Klassische Radiatoren der 1970er




    Immobilie und Rahmendaten
    Beheizte Fläche:
    ~325m² (je nach Rechenweise des DG mit Kniestock)


    Anzahl Bewohner:
    6


    Art und Baujahr der Immobilie:
    EFH 1975/1978


    Erfolgte Modernisierungen:
    (Neue effizientere Heizkreispumpe...)



    Weitere geplante Modernisierungen:
    Dachdämmung im Zuge DG-Ausbau für Sommer 2017 geplant



    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei:
    (Ja) (Bisheriger "Ölschacht" kann genutzt werden)



    Erdgasanschluss vorhanden oder möglich:
    Ja


    Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich:
    Nein




    Wir trennen uns also definitiv vom Öl und ich erwäge 2 Optionen:



    A) [PV + Akku + Vitotwin (+ Puffer)]



    9,5 kwp auf dem Dach (Geplant für Februar/März 2017)


    +


    9,5 kwh Hochvoltakku im Keller (LG RESU 10H)


    +


    Viessmann Vitotwin 300 (+Puffer)


    B) [PV + Akku + Gasbrennwert + LW/WP zur Trinkwassererwärmun
    g]



    9,5 kwp auf dem Dach (Geplant für Februar/März 2017)


    +


    9,5 kwh Hochvoltakku im Keller (LG RESU 10H)


    +

    Viessmann Vitodens 300-W Gasbrennwert Therme

    +


    Viessman Vitocal 161-A (Typ WWKS mit Rohrwendel im Innern zum Erwärmen des Trinkwassers mit zweitem Heizkreis der Vitodens während der Heizperiode)






    Meine wichtigsten Bewertungskriterien:



    • (Körper)Schallentwicklung: (Wandhängender) Stirling vs. (Bodenstehende) Trinkwasserwärmepumpe :whistling:
    • Ungefähre "Amortisationswahrscheinlichkeit" durch die ~10.000,- Mehrinvestition bei Vitotwin Stirling :pinch:
    • Störanfälligkeit der Systeme :/
    • Wartungsaufwand (Frequenz & Kosten) durch eine 'Fachkraft' 8|
    • Verrücktheitsfaktor, sich solch teures Zeug ins Haus zu holen (PV / Akku / KWK / WP) :rolleyes:
    • Gibt es irgendeine Chance, das ganze neben Idealismus und Ökologie gegenüber der 'Familienadministration' mit Vernunft zu legitimieren? :saint:


    Darüber bin ich mir bewusst:

    • Der Akku rechnet sich wahrscheinlich kaum sondern ist mehr etwas fürs 'Feeling'
    • Die PV ist durch die knallharte Wirtschaftlichkeitsbrille betrachtet 'überdimensioniert' (Mit "1:1:1 Regel" müsste Sie dafür -bei 6000kwh- bei 6kwp mit 6kwh Akku liegen..)


    Vielleicht könntet ihr mir einfach Pro- und Contra-Argumente zu Variante A) und/oder B) zuwerfen?


    Danke!



    Tobias




    RMB Neotower 2.0 an 340-M (950l)

    10 kWh (48V) BYD an SMA SI 3.0

    Ersatzstromsystem (Enwitec-Box)

    5 kWp auf Satteldach
    1,8 kWp auf Flachdach

    2,5 kWp (halbtransparent) Carport

    Citroen C-Zero ("i-MiEV)"

    Ariston Nuos Primo 100 (TW-WP)

    4 Mal editiert, zuletzt von bhkwaermepumptaik () aus folgendem Grund: Formatierung der Umfrage ist zerschossen

  • Servus Tobias,


    derzeit plane ich eine ähnliche Konfiguration und bin daher sehr über Meinungen zum Vitotwin gespannt.


    Zu Deinem geplanten Akku und der Wärmepumpe kann ich Dir jedoch etwas sagen:


    1. Nimm statt des LG Akku lieber die Tesla Powerwall 2. Diese hat einen wesentlich günstigeren Preis pro kWh auf die Lebensdauer gerechnet. Siehe:
    https://electrek.co/2016/10/31…n-lg-resu-sonnenbatterie/


    2. Ich habe sehr schlechte Erfahrungen mit Luftwärmepumpen zur Warmwassererzeugung gemacht.
    Wir hatten eine im Keller installiert, um unser Schwimmbad auf Temperatur zu halten.
    Das Ding war unglaublich laut, und hat trotz Poolabdeckung und günstigen Bedingungen mehr als doppelt soviel Strom gezogen wie durch JAZ bzw. COP vorhergesagt.
    Jetzt haben wir das Teil nach 2 jährigem Betrieb wieder rausgeschmissen. Unser Schwimmbad-Installateur meinte, er hätte noch keine Luft-Wärmepumpe erlebt, die im Warmwasserbereich die versprochenen Werte einhalten konnte.
    Also würde ich Dir eher die Konfiguration mit Vitotwin empfehlen (wobei ich da auch gerade auf der Suche nach Erfahrungen bin).

  • Also LWWP im Winter wird nix bringen


    Im Sommer OK wenn

    • Überschuss nicht mehr vergütet oder
    • wenig vergütet (so nutze ich eine Micro-LWWP, allerdings bekommt die auch >=25Grad warme Luft "zu fressen" [Abwärme von Rechnern]) wird
    • oder aus Idealismus.
    • Wenn die LWWP (im Sommer) das Wasser auf sagen wir mal 30-40 vorerwärmt und der Rest wird von der Therme erledigt...

    Wenn Du wenig mit der Wartung beschäftigen willst würde ich nur eine BW Therme nehmen.

  • LWWP soll im Winter fast nichts arbeiten: Wärme von zweitem Kreis der Therme soll genutzt werden durch Wärmetauscher


    Luft soll aus dem Warmen DG entnommen werden und danach leicht gekühlt zurückgeführt


    Beschäftigung mit Paramtern der Anlage wäre kein Problem.

    RMB Neotower 2.0 an 340-M (950l)

    10 kWh (48V) BYD an SMA SI 3.0

    Ersatzstromsystem (Enwitec-Box)

    5 kWp auf Satteldach
    1,8 kWp auf Flachdach

    2,5 kWp (halbtransparent) Carport

    Citroen C-Zero ("i-MiEV)"

    Ariston Nuos Primo 100 (TW-WP)

  • Moin,


    auch wenn es Dir bei deiner Entscheidung nicht weiterhelfen wird (weil es für beide Alternativen gilt), habe ich noch die folgende Anmerkung:

    Temperaturen der Heizkreise:
    Nur einer: VL: 70° RL: 50°

    So hohe Temperaturen im Heizkreis sind weder für ein Vitotwin noch für eine Brennwerttherme gut, weil sich bei einer Rücklauftemperatur von 50°C der Brennwert-Effekt schon weitgehend verflüchtigt. Bei Temperaturen wie jetzt kann das locker 5-10% Wirkungsgrad kosten.


    Wenn Du den hydraulischen Abgleich machen lässt, sollte deshalb Dein Heizungsbauer gleich prüfen ob es vielleicht schon durch den H.A. möglich ist, die Rücklauftemperatur im Heizkreis zu senken, bzw. ob eine (ggf. weitere) Absenkung mit kleineren Investitionen (z.B. Austausch besonders knapp bemessener Heizkörper gegen leistungsfähigere) erreicht werden kann.


    Auch Energiesparmaßnahmen (z.B. Dachdämmung) würden ggf. helfen: Inwieweit, kann man dadurch herausfinden, dass man die Werte nach einer hypothetischen Maßnahme für jeden betroffenen Raum in das Rechenwerk für den hydraulischen Abgleich eingibt und mal prüft, wie weit man die Heizkreistemperatur (insbesondere im Rücklauf) danach absenken kann ohne dass es kühl wird.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Danke für den Hinweis, das mit den 50° hatte ich jedoch schon unangenehm auf dem Schirm. Ich hoffe in der Tat auf den H.A.!
    (Dieser findet spätestens nächste Woche statt...)


    Und: Derzeit ist das DG noch ungeheizt, da es noch als Gerümpelabstellplatz dient. Wenn dann der große Sohn und unser Arbeitszimmer dort oben untergebracht sind, gehen 2 Radiatoren mehr "ans Netz". Ich bleibe optimistisch. (Das ganze Gerümpel kommt dann übrigens in den freigewordenen Ölllagerraum...)


    Wahrscheinlichkeit einer Entscheidung für Vitotwin gegen reine Brennwerttechnik derzeit bei .7


    Wegen Pufferspeicher: Was spricht bei meinen Rahmendaten für die 750l, was für die 950l - Variante? *kopfkratz*


    ..Platz wäre im Keller..


    ..viel hilft viel??

    RMB Neotower 2.0 an 340-M (950l)

    10 kWh (48V) BYD an SMA SI 3.0

    Ersatzstromsystem (Enwitec-Box)

    5 kWp auf Satteldach
    1,8 kWp auf Flachdach

    2,5 kWp (halbtransparent) Carport

    Citroen C-Zero ("i-MiEV)"

    Ariston Nuos Primo 100 (TW-WP)

  • Nachtrag: Klar, mehr Speichermenge bringt mehr Speicherkapazität bringt mehr Laufzeit beim Stirling (wenn er dann mal läuft)
    Aber: Dann steht das Ding auch länger UND es gibt Abstrahlverluste. Es grüßt das Kleinkarohemd...
    Es greift wohl letztlich die Pragmatik: Mit dauerduschenden Teenagern im Haus gehe ich lieber Richtung 1m³ :thumbup:

    RMB Neotower 2.0 an 340-M (950l)

    10 kWh (48V) BYD an SMA SI 3.0

    Ersatzstromsystem (Enwitec-Box)

    5 kWp auf Satteldach
    1,8 kWp auf Flachdach

    2,5 kWp (halbtransparent) Carport

    Citroen C-Zero ("i-MiEV)"

    Ariston Nuos Primo 100 (TW-WP)

  • Wegen Pufferspeicher: Was spricht bei meinen Rahmendaten für die 750l, was für die 950l - Variante? *kopfkratz*


    ..Platz wäre im Keller..


    ..viel hilft viel??

    Normalerweise reichen 750l für den Bedarf eines EFH, auch wenn es etwas größer ist. Wir hätten gerne einen 950l-Speicher gehabt (wenn er durch die Kellertür gepasst hätte), aber das liegt mehr an der Solarthermie und an dem bei uns recht hohen Warmwasserbedarf - und letzten Endes kommen wir mit sechs Leuten (darunter ein Teenager) auch mit den 750l klar.


    Bei der Heizung ist es im Winter vollkommen egal, wie groß der Pufferspeicher ist: Bei Temperaturen wie jetzt würde das Vitotwin sogar ohne Pufferspeicher durchlaufen. Ein größerer Pufferspeicher sorgt v.a. in der Übergangszeit und im Sommer für weniger Stirling-Starts, was ein kleiner Vorteil ist. Dafür handelt man sich bei der Warmwasserbereitung nur mit Stirling (dem Zusatzbrenner ist das egal) einen anderen Effekt ein: Weil der Stirling grundsätzlich nur mit ca. 10 K Spreizung arbeitet, muss er - um beispielsweise 55°C TWW-Temperatur zu erreichen - mit 45°C Rücklauftemperatur arbeiten. Ist die Temperatur unten im Pufferspeicher niedriger, so muss er erst den ganzen Speicher auf mittlere Temperatur durchwärmen, bevor er mit der eigentlichen Arbeit beginnen kann. Das dauert bei einem größeren Speicher natürlich entsprechend länger. Dafür ist anschließend natürlich auch mehr Wärme drin. Ob das ein Vorteil oder ein Nachteil ist, hängt von den Gewohnheiten bei der TWW-Nutzung ab, nur wissen muss man es halt.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)