Neuanschaffung

  • Moin,


    ich plane gerade an einem Energiespeicher. Mal kurz meine Eckdaten. Unser Stromverbrauch liegt bei ca. 7500 kwh im Jahr. 2500 kwh entfallen auf ein E-Auto im Sommer läuft noch eine Klimaanlage mit 5 kw.
    Da diese erst eingebaut wird, ist eine Schätzung des Verbrauchs schwierig.


    Auf der Einspeisungsseite stehen zwei PV-Anlagen mit 3,6 und 5,7 kwp. Mit einer jährlichen Leistung von 730 kwh je Peak. Von November bis Februar läuft ein BHKW abends vier Stunden. Das Gerät
    macht 3,2 kw elektrisch und ist abgeschrieben. Es läuft abends zur Heizunterstüzung und zur Stromeigenverbrauchsdeckung. Geheizt wird mit Holz. Mein Eigenverbrauch decke ich mit 30-35 % in den letzten Jahren
    ohne Akku ab.


    Jetzt habe ich das erste Angebot bekommen. Der Speicher hat 4,6 kw netto. Ich habe eigentlich mit 10 kw gerechnet. Vor allem, da mein Tagesverbrauch bei um die 20 kwh beträgt. Man kann zwar bis 13 kw
    aufrüsten. Aber das ruiniert halt meine Kalkulation.


    Vielleicht habt ihr ja ein paar Gedanken dazu.


    Lg
    Winfried


    PS: das Wort "Wirtschaftlickeit" will ich nicht lesen. :D

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • Sind die 2500kWh Auto extra oder in den 7500kWh drin?
    Was sind denn überhaupt Deine Ziele mir dem Speicher? Notstrom, nur EV erhöhen, Insel...?
    Wie ist der Grundverbrauch (vor allem nachts da BHKW und PV da ja dann nichts liefern)?


    Aus dem Bauch raus sind mir die 4.6kWh (das h gehört dazu oder meinst Du doch die Leistung?) zu klein. Ich wäre auch auf ca. 10kWh gegangen. Wenn Du im Winter auch mal mehrer Tage von der Batterie zehren willst eher noch höher, aber das ist dann eine Preisfrage.

  • Moin Winfried,

    Man kann zwar bis 13 kw
    aufrüsten. Aber das ruiniert halt meine Kalkulation....


    PS: das Wort "Wirtschaftlickeit" will ich nicht lesen.

    Verstehe ich... aber wozu dann eine Kalkulation? :D


    Spaß beiseite: Nützlich wäre noch zu wissen, welchen Gesamtwärmebedarf Ihr habt und wie groß Euer Pufferspeicher ist. Frage auch zu den angegebenen 3,2 kW(el): Die Nennleistung beim Dachs ist doch 5,5 kW. Ist das dann bei Dir ein runtergeregelter Öldachs? Dann müsste die thermische Leistung so um die 8 kW liegen, oder?


    Unabhängig davon kann ich Dir gerne ein paar Gedanken dazu schreiben.


    Erster Gedanke: Das Auto aus der Batterie zu laden ist m.E. keine gute Idee: Erstens akkumulierst Du auf diese Weise Speicherverluste. Zweitens wäre selbst eine 10 kWh-Batterie dann relativ zügig leer: Bei 2500 kWh Jahresverbrauch und geschätzten 300 Benutzungstagen brauchst Du ja einschl. Speicherverlusten schon 9 kWh pro Tag allein für das Auto. Da würde ich lieber (zumindest von Anfang September bis Ende Mai, wo es m.E. kein Problem sein sollte, die BHKW-Abwärme auch zu nutzen) zu den entsprechenden Zeiten (d.h. in der Regel doch wohl abends nach 18:00h, wenn Du mit dem E-Auto von Arbeit kommst und die PV selbst im Sommer nichts mehr bringt) das BHKW entsprechend lang laufen lassen und mit dem überschüssigen Strom das Auto laden.


    Wieviel Verbrauch zukünftig auf die Klimaanlage entfällt weiß ich nicht, aber betrieben werden muss diese entweder mit PV-Strom oder mit Strom aus dem Netz, weil sie Dir mit 5 kW Leistungsaufnahme jede Batterie ratz-fatz leer lutschen würde. (Viele Batterien in Haushaltsgröße bringen 5 kW Entladeleistung schon gar nicht her.) Auf den Verbrauch der Klimaanlage sollte die Batteriekapazität also auch nicht ausgelegt werden.


    Ohne Klimaanlage und Auto liegt Euer Verbrauch bei 5000 kWh/a. Wenn das BHKW bei Dir nur im Wintertrimester ein paar Stunden pro Tag läuft und dann pro Tag weniger Strom erzeugt als die PV-Anlage im Sommer, kann es m.E. für die Dimensionierung der Batterie außer acht gelassen werden. Deine PV-Leistung (Ost/West-Anlage?) bezogen auf den Stromverbrauch liegt bei ca. (9,3*0,73)/5 = 1,36 kW/MWh. Laut Solarspeicherstudie der HTW Berlin (ich hänge die Grafik von Seite 29 an) kannst Du dann mit einer Batterie von 5 kWh auf einen Autarkiegrad von ca. 60% kommen. Die nächsten 10% Autarkiegrad (= 500 kWh/a) würden schon eine Kapazitätsvergrößerung auf ca. 8 kWh erfordern, und wesentlich mehr Autarkie ist selbst bei beliebig hoher Kapazität nicht mehr zu schaffen. Die von Dir genannten 4,6 kWh netto sind also von der anbietenden Firma gar nicht so schlecht kalkuliert. Wenn die nächste Ausbaustufe 6,9 kWh wäre könntest Du das evtl. noch überlegen, aber schon 9,2 kWh lohnen sich mit Sicherheit nicht mehr. Da ist es m.E. gescheiter, das BHKW im Winter länger (z.B. von 16:00h bis 23:00h) und auch in der Übergangszeit wenigstens abends (wo immer im Haus am meisten Strom verbraucht wird) laufen zu lassen. Das gibt ohne Zusatzkosten (außer für das Heizöl, dafür spart Ihr Holz) mindestens 1000 kWh zusätzliche Autarkie im Haushalt, plus mindestens acht Monate im Jahr den Verbrauch des E-Autos.


    Fazit: Ich würde an Deiner Stelle

    • die BHKW-Laufzeit so weit wie vom Wärmebedarf her möglich verlängern (selbst im Sommer könntest Du es vermutlich mindestens eine Stunde am Abend zur Warmwasserbereitung laufen lassen) und den im Haushalt nicht verbrauchten Strom zum Laden des E-Autos und/oder der Batterie verwenden,
    • die E-Auto-Batterie aus dem BHKW oder wenn möglich aus der PV laden, ansonsten aus dem Netz, aber nicht aus der (Haus-)Batterie,
    • die Klimaanlage mit PV-Strom oder Netzstrom betreiben, aber nach Möglichkeit nicht aus der Batterie,
    • die Batteriekapazität bei ca. 5 kWh netto belassen oder maximal bis ca. 8 kWh aufstocken. Noch höhere Kapazitäten würden so gut wie gar nichts mehr bringen.

    Und schließlich: Das grässliche W-Wort darf ich ja nicht erwähnen, aber jedenfalls kann eine Batterie - wenn man denn schon eine haben will - in der Kombination PV plus BHKW wesentlich besser ausgenutzt werden als in der üblichen Kombination mit PV allein.


    Gruß, Sailor

    Dateien

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Danke für die ausführliche Antworent. Das mit der Kalkulation sind meine schwäbischen Gene. :D


    Das Auto ist bei 7500 kwh bereits dabei. Eine Autakie will ich nicht wirklich erreichen. Der BHKW und PV Strom sollte besser genutzt werden. Auf dem Angebot steht kw. Der nächtliche Stromverbauch liegt bei ca. 4 kwh (22°° bis 6°°). Warum er so hoch ist? Ich habe
    im Sommer die Zählerstände notiert. Bis auf Kühlschrank und Gefriertruhe müsste alles aus sein.


    Nein, bei mir im Haus ist kein Dachs. Der Hersteller ging vor ca.10 Jahren in die Inso. Ich kann drehzahlmäßig bis 6 kw elektrisch aufdrehen aber dann lösen sich die Schrauben. Aber von den Leistungsdaten war er im Auslieferungszustand wie der Heizöldachs.
    Durch eine solare Brauchwasseranlage gibt es im Sommer mehr als genug warmes Wasser. Also scheidet das BHKW im Sommer aus. Da wir keinen Kalk im Wasser haben, kann ich problemlos bis 80° Wassertemperatur einspeichern. Für das Heizwasser haben wir
    1000 l und für das Brauchwasser 300 l. Das Warmwasser reicht in der Regel von Mai bis September.
    Eine längere Laufzeit für das BHKW im Winter ist ohne weiteres möglich. Leider kann man es nicht ganz unbeaufsichtigt laufen lassen. Aber es muss früher oder später eh ersetzt werden. Da meine Frau nicht für einen Gastank im Garten ist, bleibt wohl nur ein Heizöldachs übrig. Wobei das "nur" nicht negativ gemeint ist.


    Die Klimaanlage läuft eh nur, wenn die PV die meiste Leistung abwirft. Also kein Problem für den Akku. Das Laden des Autos ist mit dem Akku eigentlich auch nicht vorgesehen. "Eigentlich" ist mein Lieblingswort. Ich denke ich nehme besser den Strom aus dem Hausakku
    wenn genug kwh vorhanden sind und lade damit den PKW. Aber das hängt von dessen Größe ab.


    Der PKW-Akku braucht pro Arbeitstag 5,5 kwh. Ladeleistung liegt bei ca. 2,9 kwh. Das wären gut zwei Stunden Sonne die ich für das Laden benötige. Ich müsste nur jeden zweiten Tag laden.


    Einen Akku, der zu groß ist ,gibt es nicht... nur einen zu kleinen.

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,

  • Da ich nun eine Nacht darüber geschlafen habe, sieht alles ganz einfach aus. Für den Anfang ist der Akku groß genug. Nach einem Jahr hat man neue Zahlen und kann die Anlage bei Bedarf erweitern.

    Dachs 5,3 MSR2 aus 2007, Solon 8 kWp aus 2003, Sharp 5,94 kWp aus 2004, Iventux 3,68 kWp aus 2009, Schott 4,53 kWp aus 2011, Sonnen 10 kWh aus 2017;

    Dachs 5,5 MSR2 aus 2012, Varta 9 kWh aus 2016, PV 3,9 kWp aus 2004, Aleo 6,1 kWp aus 2021; Solyco 11,6 kWp aus 2022,