DACHS-Regelwartung: Abrechnungsmodelle und -beträge

  • Liebe DACHS-User im Forum,


    wer von Euch hat einen Wartungsvertrag mit einem SENERTEC Center abgeschlossen und wie wird bei Euch die sogenannte Regelwartung abgerechnet?


    Bei mir startete das Ganze mal mit einem bestimmten Cent Betrag pro Betriebsstunde. Inzwischen multipliziert das Serviceunternehmen die Betriebsstunden mit der elektrischen Leistung der Anlage (= Faktor 5,5) und mit einem etwas geringeren Cent Betrag. Der sieht zwar klein aus, hat aber aufgrund des Hebels von 5,5 im Endergebnis einen ziemlich heftigen Effekt nach oben. Wie sieht das bei Euch aus?


    BG, maxnicks

  • Man kann unterscheiden zwischen kleiner, großer und Zusatzwartung - und berechnet dann das Material sowie Zeit und Anfahrt entsprechend (Techniker wissen, wie lange sie für die Arbeiten brauchen).
    Oder auch pauschal über Betriebsstunden.
    Letztlich kostet eine Wartung das Unternehmen im Einkauf einen gewissen Betrag - der muß auch wieder reinkommen, und etwas Gewinn soll auch sein.
    Die Berechnung "Betriebsstunden x kw x Kostensatz" kommt aus einem Berechnungsprogramm zur Wirtschaftlichkeit und war auch ziemlich genau.


    Einen "Hebel nach oben" sehe ich nicht. Man kennt ja den Kostenrahmen der Wartung.

  • Man kann unterscheiden zwischen kleiner, großer und Zusatzwartung - und berechnet dann das Material sowie Zeit und Anfahrt entsprechend (Techniker wissen, wie lange sie für die Arbeiten brauchen).
    Oder auch pauschal über Betriebsstunden.

    Richtig: Abrechnung nach Aufwand ODER Wartungspauschale - aber bitte nicht Beides.


    Kleine und große Wartung? Richtig. Die Wartungen werden gemäß Herstellervorgaben durchgeführt. Die bei jeder Wartung anstehenden Arbeiten sind im Serviceheft aufgelistet. Also wissen sowohl der Kunde als auch der Dienstleister sehr genau zwischen einer „großen“ und einer „kleinen“Wartung zu unterscheiden. Diese Tatsache sollte der Dienstleister berücksichtigen, wenn er einen Fünfjahres-Wartungsvertrag kalkuliert, anbietet und abschließt.


    Aber die Wartungspauschale abzurechnen und zusätzlich noch Arbeitszeit in Rechnung zu stellen, zeugt entweder von mangelnder Erfahrung oder von Unfähigkeit oder eventuell einer gewissen Dreistigkeit. Denn braucht der Monteur mal etwas länger als geplant, ist dies Teil des unternehmerischen Risikos, das der Anbieter mit der Vereinbarung einer Wartungspauschale eingeht. Schließlich hat er bei den anderen Wartungseinsätzen, bei denen der Techniker bereits vorzeitig fertig war, dem Kunden ja auch nicht die ersparte Zeit gut geschrieben.


    Letztlich kostet eine Wartung das Unternehmen im Einkauf einen gewissen Betrag - der muß auch wieder reinkommen, und etwas Gewinn soll auch sein.


    Vollkommen richtig: Jede Leistung hat ihren Preis. Allerdings ist Gewinn„nur“ das Ergebnis erfolgreicher, unternehmerischer Tätigkeit. Ziel eines Unternehmens sollte es sein, herausragende Produkte, vorbildliche Services, ein angemessenes Preis-/Leistungsverhältnis und eine nachvollziehbare Abrechnung zu bieten. Sonst haben weder die Kunden noch der Dienstleister Spaß: Sonst schauen sich nämlich die genervten Kunden woanders um und der betreffende Anbieter ist dann irgendwann pleite.


    Die Berechnung "Betriebsstunden x kw x Kostensatz" kommt aus einem Berechnungsprogramm zur Wirtschaftlichkeit und war auch ziemlich genau.


    Hinter jedem Berechnungsprogramm stehen Menschen, die sich das ausgedacht haben und damit ein gewisses Ziel verfolgen. Ob die Formel „ziemlich genau“ ist, erschließt sich dem Kunden nicht, da der Dienstleister seine Kalkulation i. d. R. nicht offenlegen.


    Generell ist anzumerken, dass die vorstehend skizzierten Verhaltensweisen (ganz gleich, ob vom Hersteller vorgegeben oder vom lokalen Anbieter ausgedacht) nicht zur Vertrauensbildung zwischen Kunde und Dienstleister beitragen. Ganz im Gegenteil: Sie fördern die Bereitschaft auf Kundenseite, bei einem irgendwann anstehenden Austausch seines BHKW über alternative Lösungen nachzudenken. Das sollte auch den Verantwortlichen in der Zentrale des Herstellers und ihren regionalen Partnerunternehmen zu denken geben.


    BG, maxnicks

  • Hinsichtlich der Wartungskosten gibts ein "Problem". Wenn man nur wenig Erfahrung mit Dachsen hat, tut man sich schwer eine Pauschale auf Jahre hinweg festzulegen. Insbesondere, weil man auf die Ersatzteilpreise keinen Einfluss hat - denn man ist an den Hersteller gebunden.
    Das fairste für beide Seiten ist es, das Wartungspaket aktuell zu kalkulieren, zuzüglich Zeit und Anfahrt.

  • Moin

    denn man ist an den Hersteller gebunden. Das fairste für beide Seiten ist es, das Wartungspaket aktuell zu kalkulieren, zuzüglich Zeit und Anfahrt.

    nee sorry, ich hab zwar keinen Dachs aber fair ist das definitiv nicht. Wie soll bitte der Betreiber auf 10Jahre kalkulieren wenn sowohl Hersteller als auch Wartungsdienstleister verlangen können was sie wollen???


    Ein ordentlicher Wartungsvertrag enthält für sowas feste Preissteigerungen alles andere ist mumpitz. Wenn kein Wartungsvertrag gemacht wurde kann und muß zu jeder Wartung ein aktueller Preis gemacht werden - natürlich hat der Wartungsbetrieb dann das Risiko den Zuschlag nicht zu bekommen weil ein anderer günstiger ist. So funktioniert Marktwirtschaft.


    Grüße

  • Ne feste Preissteigerung lässt sich zwar ansetzen, geht aber an der Realität vorbei. Sowas ist das Denken von Theoretikern und nur tauglich für ne Wirtschaftlichkeitsberechnung.
    Keiner kann sagen wie sich Löhne in zB 10 Jahren ändern, von Materialpreisen ganz zu schweigen.
    Oder man muß die Steigerung so ansetzen daß mit Sicherheit alle Änderungen "reinpassen", also ein Sicherheitszuschlag. Kalkukiert man dagegen immer auf aktuelle Preise, braucht man diesen Zuschlag nicht und ist preiswerter.

  • Ne feste Preissteigerung lässt sich zwar ansetzen, geht aber an der Realität vorbei. Sowas ist das Denken von Theoretikern und nur tauglich für ne Wirtschaftlichkeitsberechnung.
    Keiner kann sagen wie sich Löhne in zB 10 Jahren ändern, von Materialpreisen ganz zu schweigen.

    Naja, es ist aber auch sehr unwahrscheinlich, dass unsere Monteure 2018 oder 2022 weniger Geld verdienen als heute, oder? Die von alikante beschriebene Lösung ist fair und wir praktizieren diese. Wir haben beim Vollwartungsvertrag einen festen Satz je Bh und eine Steigerung je Wartungszyklus von 2,5%. Man muss bei unseren BHKW nicht davon ausgehen, dass sich im Laufe der Jahre der Wartungsumfang oder die bei der Wartung zu tauschenden Teile ändern, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dies bei anderen BHKW der Fall ist.

  • Hinsichtlich der Wartungskosten gibts ein "Problem". Wenn man nur wenig Erfahrung mit Dachsen hat, tut man sich schwer eine Pauschale auf Jahre hinweg festzulegen. Insbesondere, weil man auf die Ersatzteilpreise keinen Einfluss hat - denn man ist an den Hersteller gebunden


    Der Standard-Wartungsvertrag des Herstellers beinhaltet ohnehin nur die Arbeitszeit und das Basiswartungskit. Alle anderen Ersatzteile werden dem Kunden zum aktuellen Listenpreis zuzüglich Mehrwertsteuer in Rechnung gestellt.


    Insofern beschränkt sich das Risiko des Dienstleisters darauf, abzuschätzen, wie lange sein Monteur für eine kleine und eine große Wartung braucht. Nach mehr als 35.000 Installationen (Angabe des Herstellers) sollten eigentlich belastbare Referenzwerte vorliegen.


    BG, maxnicks



    P.S.:
    Dass die Wartungspauschale über die letzten fünf Jahre um insgesamt mehr als 25 Prozent angehoben wurde, sei nur am Rande erwähnt. So eine Gehaltssteigerung hätte ich auch gerne... :/

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