Hallo allerseits,
nachdem unsere Ölheizung inzwischen 30 Jahre auf dem Buckel hat und irgendwann sicher die Grätsche machen wird, will ich mich rechtzeitig darum kümmern, was neues, sinnvoll(eres) zu planen.
Zunächst mal die Daten aus dem Fragebogen
Verbrauchsdaten
Jährlicher Stromverbrauch: 8500kWh (ohne E-Autos)
Jährlicher Brennstoffverbrauch: 3000l Heizöl
Derzeitige Heizung
Energieträger der Heizung: Öl
Alter und Typ der der Heiztechnik: 30 Jahre alt, ???, der Brenner ist ein Hansa HHS von 1989, mit Gebläse, Leistungsbereich 1.2-5.2kg/h; Wärmetauscher hat 25kW Leistung
Ist bereits eine Solarthermie vorhanden: Nein
Vorhandener Heizungspufferspeicher und Größe/Art der Warmwasserbereitung und Vorratsvolumen: Das ist so ein kombiniertes Ding; Volumen? Keine Ahnung, Warmwasser reicht für 1.5 Badewannen
Gibt es ein besonderes Strom-/Wärmeverbrauchsverhalten: Strom: 9.81kWp-PV-Anlage mit 6.4kWh Pufferspeicher vorhanden
Hydraulischer Abgleich durchgeführt: Nein
Temperaturen der Heizkreise: 65°C, ein Heizkreis
Art der Heizkörper: Die meisten sind um die 20 Jahre alt. Einige sind neue, einige älter. Fast alle haben diese Standard 08/15-Heimeier-Thermostate
Immobilie und Rahmendaten
Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: 357m² (jaja, stimmt schon) beheizte Wohnfläche, meistens 4 Bewohner, manchmal auch mehr ... (Besucher, die über Nacht bleiben)
Art und Baujahr der Immobilie: steuerlich ist es ein Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung, aber abgetrennt ist da nichts. Im Grunde ein riesiges Einfamilienhaus. Baujahr: 1959, Anbau 1991
Erfolgte Modernisierungen: keine Dämmung vorhanden und auch nicht geplant (überspitzt gesagt gibt es keine 2 Dämmplatten, die die gleiche Form hätten; das Thema mit Innen- und Außendämmung haben wir schon zig mal durchgekaut und gerechnet, eigentlich ist nichtmal der Platz dafür vorhanden, bei 10cm Außendämmung muß ich mit dem Auto schon hochkant die Einfahrt rein). Dach ist gedämmt.
Weitere geplante Modernisierungen: Derzeit nix.
Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: Nein, das BHKW muß die vorhandene Heizung ersetzen
Erdgasanschluss vorhanden oder möglich: liegt in der Straße
Zusammenschluss von Nachbarhäusern möglich: Nein
So, nachdem ich zuerst mit einer Wärmepumpe geliebäugelt hatte, aber bei uns nur eine Luft-WP möglich ist, der Strom dafür im Winter aber nicht herzubekommen ist (bzw. nur teuer vom EVU), bin ich auf ein BHKW gekommen.
Wie stelle ich mir das vor?
Das BHWK soll so eingebunden werden, daß es bei PV-Strommangel anläuft, mit seiner Abwärme heizt, mit dem überschüssigen Strom ebenfalls das Heizungs- und Brauchwasser heizt, den weiteren überschüssigen Strom in den Akku schiebt.
Wenn die Sonne scheint und genug PV-Strom da ist, der eingespeist werden müßte, soll damit ebenfalls das Wasser aufgeheizt werden.
Im Sommer stelle ich mir daher vor, daß das BHKW praktisch nie läuft außer bei wolkenverhangenem Himmel und ähnlichen miserablen Wetterlagen.
Ziel: möglichst hoher Eigenverbrauch des Stroms.
Rentabilität: zweitrangig; ja, bezahlbar muß es sein, klar, aber ob sich das in 5, 10 oder 20 Jahren amortisiert, egal.
Die PV-Anlage: 9.81kWp, aber 8/30 Ost-, 18/30 Süd-, 4/30 West-Ausrichtung, dazu 6.4kWh Akku, 2 Wechselrichter (SolarEdge)
Die E-Autos benötigen rund 4000-4500kWh pro Jahr - wenn ich sie auch zu Hause laden würde, was derzeit kaum der Fall ist, weil ich noch ein paar quasi-kostenlose Lademöglichkeiten habe (geringe Jahrespauschale für egal wieviel Strom).
Ich muß also für einen ersten Anhaltspunkt, wie und überhaupt, wissen:
- welche Leistung müßte so ein BHKW haben, damit es meinen Wärmebedarf sowohl aus seiner thermischen und elektrischen Energie decken kann, woraus man dann mal so eine Budgetabschätzung machen kann, sprich: In welchen Preis-Regionen bewegen wir uns da überhaupt?
- aus der elektrischen Leistung ergibt sich ggf. die Notwendigkeit eines zusätzlichen Akku-Speichers, denn Eigenverbrauch über Nacht ist erstmal besser, als praktisch nichts für die Einspeisung zu bekommen (5ct Einspeisung vs 23ct Nacht-Bezug). Was dann noch über ist, wird eben eingespeist.
- Wie ist dann der Verbrauch eines solchen BHKWs?
Was ich nicht verstehe: Gas wird doch eigentlich nach Kubikmetern (zumindest irgendein Hohlmaß) bezogen, aber abgerechnet wird nach kWh? Da sage ich als Frange: Häh?
Ich bin, was BHKWs betrifft, absoluter Anfänger.
Ich werde mich damit sicherlich beschäftigen, aber ich hätte gerne einen Anfangspunkt, damit ich mich nicht an Konstallationen abarbeite, die von vornherein überhaupt nicht für mich in Frage kommen.
Vielen Dank und Gruß
Markus