Kann es kaufmännisch nur ein Vitotwin 300-W werden?

  • Also bei den Details kommen wir anscheinend zu nix. Du sagst es ist ganz kompliziert und ich antworte darauf, du ignorierst die Antwort und dann fängst du mit neuen Punkten an.


    Jetzt ist es also der Preis. Damit wir das Thema gleich mit erledigt haben: Welches Spezialwerkzeug braucht man denn und was kostet mich denn bei dir die Wartung eines neotower living 2.0?


    Das Öl kippe ich übrigens bei der Autowerkstatt um die Ecke in den Altöltank und stelle den Jungs eine kalte Kiste Bier hin. Thema erledigt.

  • Im Rahmen des Vollwartungsvertrags kostet die Wartung für einen 2.0er 0,20 Euro/Bh, der WI liegt bei 15.000 Stunden. Wenn die Maschine also 5.000 Stunden/a rennt, sind dies anteilig aufs Jahr gesehen 1.000 Euro. Es sind jedoch für 60.000 Bh alle nur erdenklichen Reparaturen am BHKW enthalten.


    Spezialwerkzeug braucht man keines, man kriegt jedoch nur eine 70%-Wartung hin, da die Messungen und Überprüfungen Abgas und Gaseinstellung nicht ohne Spezialgeräte durchzuführen sind. Diese beiden Punkte unterschätzt Du komplett ....


    Wir können es ja umgekehrt machen: Sag Du mal, was Du so alles an Werkzeug hast, dann sage ich Dir, was Dir noch so alles fehlt...

  • Ich bin in Sachen Handwerkzeug im Prinzip so ausgestattet wie eine Kfz-Werkstatt. Hebebühne und Co. brauche ich ja bei einem BHKW auf keinen Fall. Von daher gehe ich mal stark davon aus, dass ich nichts kaufen muss. Außer es geht um tatsächliches Spezialwerkzeug. Aber das hast du ja ausgeschlossen.


    Jetzt fällt mir aber gerade die Kinnlade runter. 3.000 Euro kostet also eine Wartung. Dafür bekommt man, bitte setze gegebenenfalls Liste fort:


    - Ölwechsel mit Öl und Ölfilter
    - Luftfilterwechsel mit Filter
    - neue Zündkerzen
    - Lambdasonde erneuern (Stecker ab, ausbauen, neue einbauen, Stecker dran)
    - Abgasmessung (evtl. nötige Einstellung inklusive)
    - Schlammabscheider reinigen
    - Sichtprüfung sowie Kontrolle der Füllstände und gegebenenfalls Korrektur


    Bevor ich jetzt weiter rede. War es das? Viel mehr kann es ja eigentlich nicht sein. Und ich bin dann ein pfennigfuchsender Wutbürger, wenn ich dafür keine 3.000 Euro bezahlen will? Das mache ich selbst für weniger als 1.000 Euro und freue mich stattdessen über ein unanständig profitables BHKW.


    Also dann wird es bei mir vielleicht doch ein Otto. Wenn der mit Wartung profitabel sein kann, kaufe ich mir ja einen Goldesel, wenn ich das selbst mache.


    Edit: Dass Reparaturen inklusive sind habe ich übersehen. Aber bei 60.000h sind das ja nach Adam Riese 12.000 Euro für die Wartung. Da kann ich mir auch die ein oder andere Reparatur leisten bevor ich letztendlich drauf zahle.

  • In der Wartungspauschale VOLLwartungsvertrag sind neben der Wartung eben dann auch sämtliche späteren Reparaturen enthalten, sprich ein Schlauch für 11 Euro oder ein Motor für mehrere tausend Euro sowie sämtlicher Reparaturlohn für 60.000 Bh. Irgendwie muss ja die Rückstellung für Reparaturen finanziert werden.


    Man kann jedoch auch selbstverständlich eine normale Wartung abschließen, diese liegt dann bei etwa 900 Euro/Wartung, dann musst Du aber alle Reparaturen bezahlen...


    Und ich bin dann ein pfennigfuchsender Wutbürger, wenn ich dafür keine 3.000 Euro bezahlen will? Das mache ich selbst für weniger als 1.000 Euro und freue mich stattdessen über ein unanständig profitables BHKW.

    Vollkasko ist eben teurer.... was man will, muss jeder selber entscheiden


  • In Summe kann Dich Deine Variante am Ende nur mehr kosten als die Standardvariante, aber es bleibt das gute Gefühl, schlauer gewesen zu sein als die anderen...

    Eben das darf bezweifelt werden. Du kannst keinen besseren Ölwechsel als ich machen. Das gleiche gilt für den Rest außer der Gasseite und die kann problemlos mein Heizi abdecken. Habe gerade mal mit ihm gesprochen. Dann mache ich aus 900 Euro 100 Euro + Teile und Öl. Und ganz ehrlich, wenn RMB mir zum Beispiel keine Lambdasonde oder einen Schlauch verkaufen will, können sie ihr BHKW behalten. Mein Geschäft kriegen nur Hersteller, die mir auch Ersatzteile verkaufen. Das machen auch eigentlich alle mit. Bisher musste ich nur fragen. Letztens war es ein Schalter an einer Miele Bügelstation. Warum sollte ich das Ding durch Deutschland fahren oder schicken, wenn ich in 15 Minuten selbst den Schalter wechseln kann?


    Vollkasko ist natürlich noch teurer und hierbei bin ich gerne bereit das Risiko selbst einzugehen. 12.000 Euro für Vollwartung... Dafür kriege ich ja netto einen flammneuen Vitotwin.

  • Nö, nur den Vitotwin an sich mit Zahlungsziel 30 Tage. Keine Wartung etc dabei. Ich wollte den Preis nur mal ins Verhältnis setzen.


    Ich bin halt hin und hergerissen weil bei uns auch ein oder sogar zwei Elektroautos in Frage kommen. Meine Frau fährt ~30.000 km im Jahr. Das sind bei normalen Preisen ca. 250 Euro Diesel im Monat. Bei mir sind es 15.000 mit einem Benziner.


    Das Profil ist auch günstig. Sie fährt morgens weg, kommt abends heim und das Auto kann dann bis morgens laden. Das heißt wegen dem BHKW langsam zu laden ist kein Problem. Meiner hätte auch immer Zeit zu laden.


    Aber Speicher sind viel zu teuer. Das heißt damit kann ich unmöglich jetzt planen. Bei der Wärme könnte ich laut Architekt geschätzt wohl bis 8KW gehen und immer noch genug Laufzeit erzielen. Genaue Planung findet gerade statt. Ist nicht so einfach weil es um ein altes Denkmal geht.


    Das sind sehr viele Variablen und noch einige Unbekannte...

  • Moin

    Das Profil ist auch günstig. Sie fährt morgens weg, kommt abends heim und das Auto kann dann bis morgens laden. Das heißt wegen dem BHKW langsam zu laden ist kein Problem. Meiner hätte auch immer Zeit zu laden.

    Zwei Wägen zu laden erfordert wohl etwas mehr Leistung als die Schätzungsweise 500-750Watt zu Verfügung stehenden !?


    Bei der Wärme könnte ich laut Architekt geschätzt wohl bis 8KW gehen und immer noch genug Laufzeit erzielen.

    8KW max. Heizlast ? Is ein bissel Mau für den Stirling


    Grüße

  • Hallo,


    ich saniere gerade einen großen Altbau. Es geht um ca. 550 qm Wohnfläche mit einem Wärmebedarf von ca 100 - 110 KWh/a pro Quadratmeter nach der Sanierung. Die Detailplanung vom Architekten findet gerade statt. Ich gehe die Sache etwas anders an als die meisten und denke zum Beispiel, dass ich eventuell noch einen kleinen Pool in den Garten bauen kann wenn ich schon ein BHKW habe.

    Ich denke mal, dass es noch immer um dieses Objekt geht, blockkraftwerker hat sich verirrt im Dschungel der Möglichkeiten...


    Du musst zunächst einmal definieren, ob Du ein E-Auto oder zwei E-Autos oder kein E-Auto kaufen willst und dann auch noch, welches es denn sein soll. Deine Frau wird im Schnitt pro Tag 100 KM fahren, hier solltest Du wissen, dass dies die meisten E-Autos am Stück ohne Ladung nicht schaffen, wer an die Reichweitenzusagen der Hersteller glaubt, hat schon verloren...


    Generell bei 99,99% aller Fälle orientiert man sich bei der Auswahl des BHKW am Wärmebedarf des Objektes und dann im zweiten Step am Stromverbrauch. Wir haben nun aber einen Fall, der mir so noch nie untergekommen war, der aber hier sehr gut passt:


    Ein Kunde hat ein 400m²-Haus gekauft und wird dies mit seiner und der Familie seines Bruder beziehen. Heizlast mit WW 25 kW. Er bekommt 8,5 kW PV und einen 12 kW-Speicher. Die beiden Heizthermen im Haus sind fritte....


    Wir haben hier hin und her überlegt, was denn der Kunde für ein BHKW bekommen soll. Erste Idee (99,99% Lösung) war ein neoTower 2.0 mit einem 25 kW-Brennwertkessel. ABER:


    Der Kunde hat 2 Tesla S, die pro Stunde jeder wenigstens 11 kW ziehen, wenn sie laden. Mit 11 kWh fährt der Tesla etwa 50 KM, mit 22 kWh 100 u.s.w. Wir werden hier einen neoTower mit 11 kW elektrischer Leistung installieren und 4.000 Liter Pufferspeicher. Das BHKW läuft primär nachts, lädt dann die Autos, tagsüber wird die Wärme aus dem Puffer gezogen. Für 100% Autarkie wird dies auch nicht reichen, aber so kriegt man schon einiges an den Start...


    Man könnte den Speicher größer machen, macht aber keinen Sinn, da astronomisch teuer und PV-seitig ist der Kunde vom Dach her limitiert. Wichtig bei dieser Anlage ist der Umstand, dass erstens die Tesla schon da sind und zweitens dem Kunden Dinge wie Amortisation etc. egal sind, er will Unabhängigkeit.


    Ich denke, dass dies die Kernfrage ist für blockkraftwerker: Geht es um Amortisation oder um Unabhängigkeit?

  • Du triffst da den Nagel auf den Kopf. Ich bin völlig verloren in den Möglichkeiten. Vor allem weil ich den Wärmebedarf noch beeinflussen kann.


    Also ich bin jetzt mal dazu übergegangen von mindestens 5.000h Laufzeit fürs BHKW auszugehen. Pool machen nur weil man ein BHKW hat und so Laufzeit im Sommer zu schaffen, ist der Schwachsinn des Jahrhunderts. So zu denken habe ich mir mittlerweile abgewöhnt. Man hat halt so seine Gedanken wenn es um großes Spielzeug geht.


    Jetzt zum Thema Unabhängigkeit und Armortisation. Also an erster Stelle steht schon die Armortisation. Ich finde das zwar alles sehr spannend, aber viel Geld möchte ich nicht auf diesem Weg verbrennen. Dann nehme ich lieber eine normale Heizung und fliege stattdessen mit meinen alten Kumpels 10 Tage nach Las Vegas um da richtig die Sau raus zu lassen und den strammen Max zu markieren. Das ist mehr bang for the buck und davon erzählt man noch Jahre.


    Lange Rede kurzer Sinn: Ich bin mit meiner modifizierten Überschlagsrechnung dazu gekommen, dass ein neotower living 2.6 bei mir mehr als genug laufen würde. Das wäre zumindest bei den mir bekannten BHKWs der meiste Strom bei der geringsten Wärmeabgabe. Die 5.0er egal von welchem Hersteller sind einfach zu groß für das Haus und den Strom kriege ich auch nicht sinnvoll weg. Der 2.6er macht mir in der Heizperiode ja schon ca. 13.000 kwh


    Jetzt muss ich halt überlegen wie ich möglichst viel von dem Strom selbst verbrauchen kann. Da kommt PV ins Spiel. Dazu habe ich in einem anderen Forum gelernt, dass der Weg "Dach mit Südausrichtung, voll knallen mit den besten Modulen und gib ihm" heute oft ziemlicher Schwachsinn ist. Das macht nur den Hersteller und den Elektriker reich. Stattdessen machen sich viele Leute eine kleine Ost/West Anlage mit billigen chinesischen Modulen aufs Dach um im Sommer von früh morgens bis spät abends selbst versorgt zu sein. Ich denke da in meinem Fall an ca. 4-5 kwp.


    Ich muss wohl einfach alles fertig planen bevor ich tiefer in das Thema einsteigen kann. Aber einen Tesla oder ein anderes E-Auto zu laden dürfte wirklich schwierig werden. Ich denke das muss man vorerst ausklammern und abwarten. Mein Hausanschluss hat 100A. Der Eli sagt das wird schon eng, wenn da zwei Elektroautos schnell laden sollen und gleichzeitig noch Waschmaschine, Trockner, Backofen, Herd laufen sollen.

  • Hallo blockkraftwerker,
    ich habe seit über 12 Jahren einen Öldachs der gute 30000 B-h gelaufen hat. Ich warte ihn set 10 Jahren selber und habe zu den Einzelheiten auch schon einiges geschrieben. Ich habe auch Elektrofahrzeuge, die entsprechend geladen werden wollen. Den Ampera lade ich meistens mit 2,3 kW und er benötigt ca. 11 kWh, um wieder voll zu sein. Mein Dachs läuft mit 3,5 kW um auch noch andere Verbraucher abzudecken. Ich benutze zu der Zeit natürlich nicht auch noch Trocker, Wama und Geschirrspüler, wenn es nicht unbedingt erforderlich ist. Ein 2,6 kW BHKW mit großem Wärmespeicher sollte es für diese Anwendung schon sein. Bei der PV ist Ost-West schon ganz richtig, ich würde aber trotzdem eine möglichst große Anlage wählen. Die Modulpreise sind ja zur Zeit recht günstig. Mein Dachs läuft im Sommer und in der Übergangszeit auch recht wenig, so dass an bewölkten Tagen PV Strom benötigt wird. Man kann bei der PV das Netz auch als kostengünstigen Speicher ansehen, was bei der KWK finanziell natürlich nicht passt. Das gilt vor allem nach dem Ende der KWK Förderung.

    Viele Grüße

    Hololoy


    Senertec Dachs HR 5,3 kW (2004), PV 1: 10 kWp (2008), PV 2: 5 kWp (2009), PV 3: 3,75 kWp mit Eigenstromnutzung (2013), PV 4: 7,5 kWp mit Eigenstromnutzung (2015), Speicherakku stationär: 24V, 10kWh brutto (2010), Zero SR: 13 kWh (mobiler Speicher, 2016), Opel Ampera: 16 kWh (mobiler Speicher mit Wärmeerzeuger, 2013), ELCO Wärmepumpe AEROTOP G (Luft-Wasser, 2022)

  • Meiner Meinung nach ist die einzig sinnvolle Variante:


    1) In das Haus einziehen, eine 25-kW-Gasbrennwerttherme installieren
    2) Ein Jahr drinnen wohnen, dann hat man den Stromverbrauch
    3) Dann ggf. ein BHKW oder PV oder beides installieren


    Ohne den echten Stromverbrauch kannst Du auch würfeln....