DACHS MSR-2: Umstellung von wärmegeführt auf stromgeführt

  • An die MSR-2-Profis im Forum:


    Unser DACHS soll nur noch in den Zeitfenstern mit dem höchsten Stromverbrauch laufen - in unserem Fall frühmorgens und in den Abendstunden. Alle anderen Zeitfenster sollen zukünftig vom Spitzenlastkessel / der SEplus-Brennwerttherme bedient werden. Ziel ist es, den Anteil des Eigenstromverbrauchs zu erhöhen, den Umfang der Einspeisung in's Netz zu verringern und die Wartungsintervalle des DACHS zu strecken.


    Welche Veränderungen im Menü des MSR-2 muss ich vornehmen, um den DACHS von wärmegeführt auf stromgeführt (Zeitfenster und ggf. zusätzlich Lastganganforderung über DACHS-Ampel) umzustellen?


    Danke & BG, maxnicks

  • Hallo Maxnicks,
    das ist nicht so ganz einfach weil normalerweise der Dachs bei Wärmeanforderung vorrangig anspringt, die Zusatztherme aber erst anspringt, wenn der Dachs alleine nicht ausreichend Leistung hat !
    Zuerst würde ich im Menüpunkt Stromführung 3/1 die Einstellung "Stromführung über interne Uhr auf "Ja" setzen und die gewünschten Lastgänge in der Uhr programmieren. Dann noch den Menüpunkt "Stromführung über externe Eingänge" auf "ja" setzen und per Tastendruck bei der Dachsampel einen Lastgang für die eingestellte Mindestlaufzeit abrufen zu können.
    Jetzt könnte man für den Dachs Sperrzeiten programmieren, wo er nicht laufen soll, ob aber dann die Therme anspringt???? Außerdem kann in den Sperrzeiten auch kein Lastgang per Taster angefordert werden.
    Das ist letztendlich nur mit etwas Geduld und Probieren zufriedenstellend zu lösen.


    Grüße Axel

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    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

  • ...super. Ganz herzlichen Dank, Axel. Bin gerade unterwegs. Werde ich sofort ausprobieren, sobald ich wieder zuhause bin.


    BG, maxnicks

  • …herzlichen Dank, Axel. Meine Abwesenheit dauerte länger als geplant, aber gestern Abend hab‘ ich mal versucht, im MSR-2 die entsprechenden Änderungen vorzunehmen:

    • Im Menüpunkt 1.07 habe ich bei „Führungsgröße DACHS“ STROM gewählt.
    • Dazu beim zweiten Wärmeerzeuger Menüpunkt 2.10.2 auf „Keine Sperre“ gesetzt.
    • 2.10.3.3 und 2.10.4.2: Sofortumschaltung, wenn Vorlauftemperatur < XX Grad (dort hab‘ ich jeweils 60 Grad gewählt)
    • Den Punkt 3.1 „Stromführung über interne Uhr“ habe ich mit JA beantwortet und unter 3.1.5 ff ich die drei gewünschten Zeitfenster je Tag eingestellt.
    • Weil ich mit dem Bau der DACHS-Ampel und der Verlegung der Leitungen noch nicht fertig bin, habe ich Punkt 3.2 ff „Stromführung über externe Eingänge“ bislang noch nicht auf „Ja“ gesetzt.

    Doch den DACHS stört das alles nicht. Der tuckert fröhlich weiter, als wäre nichts gewesen und springt auch außerhalb der eingestellten Zeitfenster bei Warmwasserbedarf sofort an. Und der zweite Wärmeerzeuger (Brennwerttherme) hat in der ganzen Zeit noch nicht mal einen einzigen Startversuch gemacht.


    Für’s Erste würde es mir schon reichen, wenn der DACHS zwischen 24:00 und 6:00 Uhr überhaupt nicht laufen, sondern in jener Zeit das Heizen komplett dem zweiten Wärmeerzeuger überlassen würde. Wie könnte man ihm das wohl nachhaltig vermitteln?


    BG, maxnicks

  • ...zwischenzeitlich bin ich selbst fündig geworden. Dies sind die von mir gewählten Einstellungen:

    • 1.11.2 Freigabe Modul: Intern
    • 1.11.3.4 Schaltzeiten Freigabe 1 EIN: 06:00 h / AUS: 24:00h

    Die auf diese Weise erzwungene "Nachtabschaltung" des DACHS funktioniert, ohne dass uns kalt wird (weil nämlich in jenem "Zeitfenster" der zweite Wärmeerzeuger anspringt). Allein durch diese Maßnahme dürften...

    • der Gesamt-Gasverbrauch sinken,
    • unsere Eigenverbrauchsquote nach oben gehen und
    • die Wartungsintervalle gestreckt werden können.

    Denn warum soll der DACHS nachts laufen, wenn wir den selbst erzeugten Strom nicht zeitgleich auch selbst verbrauchen können? Ich werde das Ganze beobachten, die Daten weiterhin auf Monatsbasis erfassen und auswerten.


    BG, maxnicks

  • Moin maxnicks,


    Du hast die richtigen Schlüsse gezogen :thumbup: ( leider 10 Jahre zu spät ), per Schaltuhr hart Ein/Aus ist dafür sicher die preiswerteste Lösung .


    Ein BHKW soll aus wirtschaftlichen Gründen nur dann laufen wenn der Strom im Objekt verbraucht wird, das betrifft alle BHKW nicht nur den Dachs.


    Leider nimmt uns dieses durch die Politik aufgezwungene Dogma die Möglichkeit netzdienlich einzuspeisen ( die fluktuierenden EE zu stützen ), aber man kann ja nicht alles auf einmal haben :wacko:


    mfg

  • Ja, alikante, das ist noch 'ne Marktlücke: Betriebsbegleitende Optimierung nach Erstinstallation.


    Vor dem Kauf rechnet Dir der Vertreter 'ne Menge vor. Wenn Du nicht vom Fach bist, gehst Du erst mal davon aus, dass das alles stimmt. Sobald die Anlage aufgebaut ist, bist Du für ihn nur noch ein Wartungsfall. Kriegst zwar noch teure Hochglanzprospekte von der Zentrale und eine Weihnachtskarte. Aber ob die Berechnungen zutreffen und wie man das Ganze optimieren kann, darum musst Du Dich dann ab Tag 1 selbst kümmern. Gut, dass es dieses Forum gibt !!!!


    BG, maxnicks