Vergütung bei negativen Preisen

  • Der jährliche Strombedarf in Deutschland ist ca. 600 TWh. Wozu willst Du dann 1000 TWh, also den Bedarf für 20 Monate, saisonal speichern? Und wozu brauchst Du 200 GW Pumpspeicher-Leistung, wenn kaum jemals mehr als 80 GW Strom überhaupt verbraucht werden?
    Übrigens halte ich den Versuch, auf Basis heute verfügbarer Technologien eine völlig carbonfreie Wirtschaft zu schaffen, für eine Verschwendung volkswirtschaftlicher Ressourcen. Die Fraunhofer-Studie "Energiesystem Deutschland 2050" zeigt, dass mit erheblich weniger Aufwand eine CO2-Reduktion um immer noch gut 80% zu schaffen ist, und das sollte doch erst mal genügen. Nur mal um die Größenordnungen zu demonstrieren (ich behaupte nicht, dass die Zahlen ganz genau sein können): Ein Szenario mit 81% CO2-Reduktion käme beispielsweise, bei installierten 147 GW PV-Leistung und 152 GW Windkraft (davon 30 GW offshore) sowie insgesamt 66 GW(el) aus KWK, mit lediglich 84 GWh Speicherkapazität aus (davon 60 GWh Pumpspeicher und 24 GWh Batterien). Heute sind bei uns schon ca. 38 GWh Pumpspeicher-Kapazität installiert. Die Gesamtleistung liegt bei 6,5 GW. Also bräuchten wir in Norwegen vielleicht noch 20 GWh PS-Kapazität zusätzlich - da bleibt bestimmt noch genug für andere europäische Länder übrig.

    Der deutsche Primärenergieverbrauch beträgt 4000TWh/a (15000PetaJoule), der Stromverbrauch richtig 600TWh.
    Selbst bei signifikanter Verbesserung der Energieeffizienz werden wir bei rund der Hälfte hängen bleiben. (Selbst eine Brennstoffzelle kommt bestenfalls auf rund 60% Wirkungsgrad - das kann GUD heute schon).
    Das bedeutet Tagesverbräuche um 5 TWh. Da sind Deine 84 GWh (60 + 24) ein Nasenwasser, gerade ausreichend für die Regelenergie.
    Wenn Du aber die Erzeugungsverläufe von PV und Windkraft kennst, dann weißt Du, dass vor allem im Winter längere Perioden mit Windflaute nicht unüblich sind, so z.B. Januar, Februar, März 2006 oder gar Januar 2010. Teilweise waren wegen Eis und Schnee Windkraftanlagen nicht zugänglich, sodass diese trotz teilweise geringfügiger Störungen nicht anfahren konnten. Da gibt's über Monate nur die Hälfte des sonstigen Ertrags, und über Wochen fast nichts.
    Bekannterrnaßen muss eine Energieversorgung aber nicht nur im statistischen Mittel funktionieren.
    Deshalb: Die PSW in Norwegen helfen uns nichts, nur den Leuten, die für ihre Stromnetze 9% Garantierendite kassieren - wo kriegt man sonst so viel für das gebunkerte Geld?
    Und KWK braucht nunmal Treibstoff in erheblichen Mengen - ohne sehr große chemische Speicher (z.B. H2 oder CH4) wird da nichts zu machen sein.
    Wobei auch 66 GW KWK nicht im Ansatz ausreichen. Was allerdings nicht weiter schlimm ist, berücksichtigt man, wieviele Terawatt auf vier Rädern rumstehen. Dort leistet man sich's ja auch - nur sind halt die BHKWs heute schlicht noch um Faktoren zu teuer.
    @bkohl hat da völlig recht mit seinem Ansatz "Wie kann es angehen, das ein BHKW 50 mal teurer ist als ein gleich starker Stromerzeuger?"


    Letztlich, und da komme ich zurück auf das eigentliche Thema dieses Blogs, ist die Energiewende einfach als Spielwiese für Spekulanten der falsche Ort. Es kann nicht sein, dass Kapitalisten große Kasse machen und die kleinen Leute per Gesetz verdonnert werden, deren Profite zu bezahlen!

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  • Der deutsche Primärenergieverbrauch beträgt 4000TWh/a (15000PetaJoule), der Stromverbrauch richtig 600TWh.
    Selbst bei signifikanter Verbesserung der Energieeffizienz werden wir bei rund der Hälfte hängen bleiben.

    Das Fraunhofer-Szenario, aus dem ich meine Zahlen habe (sicher nur eines von vielen, die in der Literatur zu finden sind), hat ein optimiertes Verhältnis von Ökonomie (Kosten/Investitionsbedarf) und Ökologie (CO2-Verminderung) zum Ziel. (Andere Szenarien werden in der Studie auch beschrieben, nur sind sie halt ökonomisch teurer oder ökologisch schlechter.) Es setzt für 2050 einen Gesamtverbrauch von 1600 TWh/a an, davon Strom 500 TWh/a. Vom Gesamtbedarf sollen 890 TWh aus EE gedeckt werden und 710 TWh aus fossilen Quellen (letztere ca. 390 TWh Erdgas, 220 TWh Öl & LPG und noch 100 TWh Kohle). Damit ergibt sich insgesamt eine CO2-Reduktion von 81% im Vergleich zu 1990.

    Wenn Du aber die Erzeugungsverläufe von PV und Windkraft kennst, dann weißt Du, dass vor allem im Winter längere Perioden mit Windflaute nicht unüblich sind, (...) Da gibt's über Monate nur die Hälfte des sonstigen Ertrags, und über Wochen fast nichts.

    Richtig. In solchen Zeiten wird der Strom lt. Szenario hauptsächlich aus den 66 GW(el) KWK-Kraftwerken und BHKW's bereit gestellt, die laufen dann nämlich 24h pro Tag durch - zugegeben zum Teil mit Erdgas. Zusätzlich erlaubt das Szenario 10 GW Kohle- und 3 GW Gaskraftwerke, und etwas Wasserkraft und Geothermie gibt es dann auch noch. Mit Nachfragemanagement (z.B. Stillstand der H2-Elektrolysen, Laden von E-Kfz dann hauptsächlich nachts) kommt man auch in solchen Phasen ohne gewaltige Strom-Speicherkapazitäten aus (alle anderen Energieträger lassen sich sehr viel günstiger speichern). In den paar Wochen, die das maximal dauert, sieht natürlich die CO2-Bilanz schlecht aus, aber über das Jahr verteilt bleibt es bei knapp 20% der Emissionen von 1990. Wie gesagt, aus meiner Sicht reicht das auch erstmal. Wenn wir nur einen Teil des so ersparten Geldes in die Forschung stecken, finden wir sicher einiges, mit dem wir ab 2050 die verbleibenden 20% angehen können ohne dabei unsere Volkswirtschaft zu ruinieren.


    Weiter vorne hast Du geschrieben:

    Nein, das Speicherargument wird vorgeschoben, um den Ausbau der Erneuerbaren zu blockieren.

    So ist es. Und wegen solcher immer wieder gebrachten Argumente gegen jedes einzelne Element der Energiewende ("Das geht nie, und wenn es ginge wäre es viel zu teuer") sollten wir technische Lösungen und Szenarien entwickeln, die vielleicht nicht zu Irrsinns-Kosten 100% des theoretisch Wünschbaren erreichen, aber doch wenigstens 80% - und das mit einem viel geringeren Aufwand. Dazu gehört auch das Wissen, dass die Energiewende nicht durch eine einzige geniale Idee erreicht werden kann, sondern durch das intelligente Zusammenspiel von hunderten unterschiedlicher Einzelansätze: Nicht nur PV und Windkraft, sondern eben auch Power-to-H2, KWK/BHKW's, Stromspeicher und Solarthermie (und ein paar fossile Reservekraftwerke für die Dunkelflauten) auf der Erzeugerseite, sowie Dinge wie Wärmedämmung, Energieeffizienz, E- und Bz-Fahrzeuge, Wärmepumpen und intelligentes Nachfragemanagement auf der Verbraucherseite.


    Aber, um nicht immer weiter off-topic zu werden (das Thema sind ja die negativen Strompreise):

    Es kann nicht sein, dass Kapitalisten große Kasse machen und die kleinen Leute per Gesetz verdonnert werden, deren Profite zu bezahlen!

    Da gebe ich Dir vollkommen recht. Nur scheint mir, dass Deine Kritik der Marktmechanismen an der falschen Stelle ansetzt. Das Merit Order-System funktioniert an sich, und alle Akteure (auch die ÜNB und die vier großen Kraftwerksbetreiber) handeln aus ihrer Sicht völlig rational. Das Problem liegt an einer anderen Stelle:


    Die Politik hat (mit den Zielen Atomausstieg und Klimaschutz) die Energiewende eingeleitet, wollte aber (aus - zweifellos durch Lobbyisten übertriebener aber im Kern auch begründeter - Angst um Arbeitsplätze und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie) sicherstellen, dass die Kosten dafür nicht von der Industrie getragen werden. Der Weg dazu war, wesentliche Kosten der konventionellen Stromerzeugung (d.h. für Klimaschäden und Nuklearabfall-Entsorgung) - anstatt sie auf die jeweiligen Energieträger umzulegen - der Allgemeinheit aufzubürden, um so die Erzeuger- und damit auch die Marktpreise für (Groß-)Industriestrom niedrig zu halten. Union und SPD waren sich da übrigens völlig einig.


    Das Ergebnis ist de facto eine Subventionierung der Stromerzeugung aus konventionellen Kraftwerken, v.a. der verbliebenen KKW (Ende wenigstens absehbar) sowie (Ende derzeit unabsehbar) zahlreicher alter unflexibler Braunkohle-Kraftwerke mit schlechtem Wirkungsgrad, die sonst wegen ihrer hohen variablen Kosten längst stillgelegt wären, jetzt aber bei hohem EE-Angebot negative Strompreise verursachen. Hinzu kommt, dass künstlich niedrig gehaltene konventionelle Erzeugerpreise die Preisdifferenz zu den EE und damit die EEG-Umlage erhöhen. Die seit 2008 durch das EE-Angebot zusätzlich eingetretene Marktpreissenkung wurde zu 100% von der (Groß-) Industrie vereinnahmt (die Kraftwerksbetreiber haben da gar nichts von, sondern leiden selbst, und die Preise für Haushalte und Gewerbe sind seit 2008 gestiegen), während die dadurch zusätzlich angestiegene EEG-Umlage wegen der Industrieprivilegien wieder hauptsächlich von Haushalten und Gewerbe getragen wird.


    Die Profiteure sind, in dieser Reihenfolge:
    1) Die Aktionäre (und zum viel geringeren Teil die Arbeitnehmer) der energieintensiven Industrien und aller anderen Unternehmen, die ihren Strombedarf direkt an der Strombörse decken können und sich zusätzlich - von der Politik unterstützt - ungerechtfertigt aber legal Privilegien bei der EEG-Umlage verschafft haben: Sie verdienen an jedem Aspekt dieses Mechanismus.
    Dann kommt lange nichts, dann immer noch nichts, und dann
    2) Die Aktionäre der konventionellen Kraftwerksbetreiber (darunter zahlreiche NRW-Kommunen) und einige zehntausend Arbeitnehmer v.a. in der Braunkohle-Industrie: Sie leiden unter den niedrigen Marktpreisen und den Folgen der Umstrukturierung, aber weniger als sie bei verursachungsgerechter Verteilung der Lasten eigentlich müssten.


    Natürlich ist das ärgerlich. Aber um das zu ändern, müsste man nicht die Marktmechanismen ändern oder diejenigen kritisieren, die damit umgehen, sondern die Kostenzuordnung. Würden wir z.B. die tatsächlichen Kosten für die Klimaschäden mit ca. 70 EUR/t CO2 (statt jetzt 7 EUR/t) auf die fossilen Energieträger umlegen, so ergäben sich für den daraus erzeugten Strom variable Kosten von insgesamt ca. 10-12 ct/kWh. Negative Strompreise gäbe es dann (ohne dass man an den Marktmechanismen irgendetwas ändern müsste) bestimmt nicht mehr, und Strom aus neuen PV- und Inshore-Windkraftanlagen wäre ohne jede Förderung wirtschaftlich.


    Natürlich geht das nur europaweit, sicher mit zahlreichen Kompromissen und nicht auf einen Schlag, aber das wäre der Weg, den man gehen müsste um die Energiewende wirtschaftlich durchzusetzen.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

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    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 ()

  • Na, da stimmen wir doch weitgehend überein. Von der S(eeheimer)PD erwarte ich gar nichts mehr. Die schafft sich doch selbst ab. Wie die Grünen auch - der Kretschmann-Effekt läuft sich gerade auch tot.
    Und bei der Linken fehlt m.E. der Sachverstand, um da wirksam politisch Widerstand zu leisten.
    Allerdings glaube ich aus meiner beruflichen Erfahrung (Gebäudesanierung) nicht an derart ambitionierte Effizienzerfolge. Die frisst der Rebound wieder auf.
    Und der Marktmechanismus, der ein Produkt, dessen Kosten nahezu nur aus Investitionskosten bestehen, nach Grenzkosten vermarktet, der kann nicht richtig sein! Schließlich hat die Industrie ja nicht nur nicht an den Kosten der Energiewende partizipiert, nein, sie profitiert auch noch von der gesetzlich verordneten Verramschung des EEG-Stroms.


    Persönlich glaube ich, dass der Widerstand von unten kommen muss - ich würde das Guerillastrom nennen (nicht zu verwechseln mit den unangemeldeten Solarpanels):
    - Mikro-BHKWs nur für den Eigenbedarf, in der Art wie @bkohl das macht. Geschickt wäre eine Art Bausatz. Da ließe sich auch mit Motorenherstellern verhandeln, um standfestere Motoren günstig einkaufen zu können.
    - Speicher-Genossenschaften, die den PV-Überschussstrom der Mitglieder zu Wasserstoff machen. Und diesen zurückliefern an die Mitglieder zum Eigenverbrauch. Die Technologien (Druck-Elektrolyse) sind doch bereits vorhanden.
    - Hybridheizungen (PV - Wärmepumpe - H2-Mikro-BHKW)
    - Billige Batterien: Habe kürzlich eine 27,6 kWh Stapler-Bleibatterie für rund 2000 Euro gekauft, war zwar gebraucht, kostet aber neu auch nur rund 3000. Die braucht keine Subventionen um wirtschaftlich zu sein...

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  • @bkohl hat da völlig recht mit seinem Ansatz "Wie kann es angehen, das ein BHKW 50 mal teurer ist als ein gleich starker Stromerzeuger?"

    Weil ein BHKW nach 500km noch kein Kernschrott sein darf. Ein anständiger Motor braucht da noch nicht mal Wartung.
    Scheinbar hast du nur diesen einen Thread gelesen und kennst weder die Erwartungen von "normalen" Betreibern (= nicht Bastlern) noch den Unterschied zwischen Kleingerätemotoren (die 300€ Klasse) und standfesten Triebwerken.

    Geschickt wäre eine Art Bausatz. Da ließe sich auch mit Motorenherstellern verhandeln, um standfestere Motoren günstig einkaufen zu können.

    Bausatz klappt nur wenn man Garantie ausschließt. Das dürfte für die meisten potentiellen Kunden wieder ein No-Go sein.
    Wie viele Motoren willst du den "günstig einkaufen"? 20, 50, 100? Ich glaube du überschätzt deine Marktmacht als Abnehmer.
    Die Hersteller wirklich brauchbarer Kleinmotoren kann man glaub an einer Hand abzählen - und die Wissen was ihr Zeug wert ist.


    Zumal der Motor auch nur einen Teil der Kosten ausmacht. Wie viele andere auch schon unterschätzt du den Aufwand der an den Nebenaggregaten eines BHKW dran hängt.



    mfg JAU

  • Wer nichts wagt, der gewinnt auch nichts. Alle großen Erfinder haben das erfahren.


    1. Das Gerät war kein "Kernschrott", sondern nach wie vor funktionsfähig. Wenn Du den Blog von @bkohl aufmerksam verfolgt hättest, wäre Dir das aufgefallen. Übrigens waren es nicht 500km, sondern 500 Bh - ein Unterschied um Faktor 50. Aber 10000 wäre eine Nummer, um Leute aufzuschrecken.
    2. Die Probleme zwischendurch waren in einem solchen Entwicklungsprozess völlig normal und absehbar. Nur wer selbst noch nie was entwickelt hat, kann das kritisieren.
    3. Der Generator wurde zugunsten eines besseren Konzeptes gewechselt. Auch das in einem solchen Entwicklungsprozess völlig normal.
    4. Der Faktor 50 im Preisunterschied scheint Dich wirklich nicht zu beeindrucken? Diese Generatorhersteller feilschen in der Regel beim der Entwicklung um den letzten cent.
    5. Solarwärme-Kollektoren wurden anfangs auch von Enthusiasten selbst gebaut. Da gab's auch keine Garantie drauf. aber die Leute haben sich mit was sinnvollerem beschäftigt als Sky oder hirnlosem Fan-Getue.
    6. Es würde mich nicht wundern, wenn wir bald einmal so ein Gerät fixfertig aus China sehen würden. Die Chinesen arbeiten nun mal anders als wir, denken längerfristig (wenn es nicht nur darum geht, Europäern den billigen Schroitt anzudrehen, den diese verlangen)...


    Selbstverständlich bin ich mir sehr wohl bewusst, dass die vielen Pleiten von BHKW-Herstellern nicht von überzogenen Gewinnentnahmen kamen. Der Knackpunkt waren die niedrigen Stückzahlen.
    Und meines Erachtens wollten die alle zuviel Funktionalität in das Gerät reinpacken, siehe Whispergen, proenvis und wie die alle hießen.
    "Schuster, bleib bei deinem Leisten". Auch da finde ich den Ansatz von @bkohl interessant.
    "RISC" nennt man das in der Computerei.


    Wenn der Preis nicht entscheidend runterkommt, wird sich die KWK im privaten Bereich nicht durchsetzen.
    Beispiel: Der Vaillant/Honda kostet - nur als Motor/Generatorblock - 9000 Euro für 1kWel, das sind bei 40000 Bh immer noch 22,5cent/kWh. Ohne Kapitalkosten,Wartung, Schmiermittel, Reparaturen, und ohne Treibstoff. Das ist Mist!
    Ich behaupte ohnehin, dass diese ganzen Projekte (Brennstoffzelle, Stirling, BHKW...) der Kesselhersteller nur ein Ziel haben: Das Publikum anlocken und dann den alten konventionellen Schrott verkaufen. Venusfliegenfalle oder so.

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  • Das Gerät war kein "Kernschrott", sondern nach wie vor funktionsfähig.

    Soweit ich mich erinnere ein kaputtes Lager das Probleme beim Austausch machte, ein Wellendichtring der nach Austausch nicht richtig hielt und ein Ventilsitz der total zerstört war.


    "Kernschrott" mag übertrieben sein, aber sicher näher dran als "Funktionsfähig".


    Übrigens waren es nicht 500km, sondern 500 Bh

    *Umh* peinlich. Bei den Einheiten vertan.
    Jedenfalls kein Grund da irgendeinen Faktor raus zu lesen...


    Vielleicht mal zum Vergleich: Beim Ecopower sprechen wir von 6000h oder 3 Jahren.
    Wartung, nicht Reparatur!


    Nur wer selbst noch nie was entwickelt hat, kann das kritisieren.

    Ein sehr beliebtes Argument um Kritik im Keim zu ersticken.


    Der Generator wurde zugunsten eines besseren Konzeptes gewechselt.

    Schön.


    Allerdings relativiert sich allein dadurch schon das:

    Der Faktor 50 im Preisunterschied scheint Dich wirklich nicht zu beeindrucken?

    Bkohl hat nie genannt was er für den DC-Generator gezahlt hat. Der wird wohl teurer gewesen sein als der CMI, dann würde der Faktor schon nicht stimmen.


    Davon ab lässt du den ganzen Kram der sonst noch anfällt komplett untern Tisch fallen. Im ersten Beitrag sprich er selbst von 2000€. Das sind bei mir Faktor 7,5 - nicht 50.
    Und der Batteriespeicher (ohne wäre DC gar keine Option) ist da nicht mal mit drin. Welcher übrigens auch den (zwingend erforderlichen) NA-Schutz bereit stellt.


    Und er steckt ja auch ein Haufen Zeit rein, also nein: der Faktor beeindruckt mich nicht wirklich.


    aber die Leute haben sich mit was sinnvollerem beschäftigt

    Relevanz?


    Die Chinesen arbeiten nun mal anders als wir, denken längerfristig

    *scnr*



    Und meines Erachtens wollten die alle zuviel Funktionalität in das Gerät reinpacken, siehe Whispergen, proenvis und wie die alle hießen.

    Du hast Kirsch vergessen - der Laden der, der Einfachheit halber, versuchte ein luftgekühltes Modell am Markt zu etablieren...
    Nicht Pleite, aber das Produkt (zum 31.12.16) eingestampft.


    Wenn der Preis nicht entscheidend runterkommt, wird sich die KWK im privaten Bereich nicht durchsetzen.

    Da geb ich dir Zweifelsohne recht.
    Als Grundlage kann aber keine Bastelbude herhalten. An so unkalkulierbaren Kosten ginge nämlich jeder Hersteller zu Grunde.


    Keine Frage: Das Projekt ist spannend und sehr lehrreich. Ich bin auch erfreut immer wieder von bkohl zu lesen wie es voran geht.
    Aber man sollte bei allem Enthusiasmus doch bitte auf dem Boden der Tatsachen bleiben und schon gar nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.



    mfg JAU

  • Soweit ich mich erinnere ein kaputtes Lager das Probleme beim Austausch machte, ein Wellendichtring der nach Austausch nicht richtig hielt und ein Ventilsitz der total zerstört war.
    "Kernschrott" mag übertrieben sein, aber sicher näher dran als "Funktionsfähig".

    Hättest wirklich genauer lesen sollen: Der Wellendichtring ging durch Überhitzung kaputt - man lernt aus Fehlern, die man macht, nicht aus denen, die man nicht macht.
    Das Lager wurde beim Tausch des Wellendichtrings beschädigt - s.o.



    Und der Batteriespeicher (ohne wäre DC gar keine Option) ist da nicht mal mit drin. Welcher übrigens auch den (zwingend erforderlichen) NA-Schutz bereit stellt.

    Den Batteriespeicher braucht er sowieso, für seine PV. Was der kostet, hab ich oben beschrieben.


    Ein BHKW für 2000 Euro ginge weg wie warme Semmeln



    Vielleicht mal zum Vergleich: Beim Ecopower sprechen wir von 6000h oder 3 Jahren.
    Wartung, nicht Reparatur!

    Die 6000 Bh-Wartung beim Ecopower kostet - lass mich raten - 300 Euro plus (sehr optimistisch gerechnet). Damit wären wir bei 28 cent/kWh bei einer Gesamtlebensdauer von 40000 Bh. Ohne Treibstoff und Reparaturen wohlgemerkt...




    Bkohl hat nie genannt was er für den DC-Generator gezahlt hat. Der wird wohl teurer gewesen sein als der CMI, dann würde der Faktor schon nicht stimmen.


    Davon ab lässt du den ganzen Kram der sonst noch anfällt komplett untern Tisch fallen. Im ersten Beitrag sprich er selbst von 2000€. Das sind bei mir Faktor 7,5 - nicht 50.


    Und er steckt ja auch ein Haufen Zeit rein, also nein: der Faktor beeindruckt mich nicht wirklich.


    Was @bkohl baut ist ein Funktionsmuster, noch nicht mal ein Prototyp. Und er kauft alle Teile einzeln ein. Zu OBI-Preisen...
    Der DC-Generator kostet 597 USD mit Elektrostarter
    Was @bkohl macht kann die Basis für einen Prototypen sein, aus dem dann ein Bausatz entwickelt werden könnte. Crowd-Intelligenz nennt man, was ich befürworte. Ich kann nur wiederholen: wer noch nie was entwickelt hat, der kann gut meckern.
    Carl Benz hat ein Vermögen und seine Lebenszeit in die Entwicklung seines Gasmotors und Motorwagens investiert....
    Wenn Du Deine Arbeitszeit verkaufen kannst rechnest Du anders wenn Du was in Deiner Freizeit machst.


    Du hast Kirsch vergessen - der Laden der, der Einfachheit halber, versuchte ein luftgekühltes Modell am Markt zu etablieren...
    Nicht Pleite, aber das Produkt (zum 31.12.16) eingestampft.


    Den Werdegang von Kirsch als Firma kenne ich nicht. Ich gehe aber davon aus, dass sie keine 10000 Einheiten pro Jahr verkauft haben, vermutlich eher 100.
    Wer ein wenig was von Betriebswirtschaft versteht, der weiß, dass der Schlüssel zum Erfolg die Stückzahl ist. Wie war Henry Ford erfolgreich?
    Aber um dorthin zu kommen, muss einer einen Haufen Kohle haben und ein Umfeld, das den Erfolg erlaubt.


    Wovon ich rede ist, die Leute zu ärgern, die mit ihrer Lobbymacht den notwendigen Wandel verhindern. Und sie bloßstellen.
    Niemand in den Chefetagen der Energiekonzerne ärgert sich über ein Vaillant BHKW oder einen Stromspeicher, der 50 Cent/kWh Speicherkosten macht. Aber wenn einige Hundert Enthusiasten ihren Strom wirklich selbst erzeugen, und zwar mit dem Fokus auf Eigenbedarf und externen Kosten bei der Hälfte des Netzpreises, dann erzeugt das Aufsehen.

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  • Wovon ich rede ist, die Leute zu ärgern, die mit ihrer Lobbymacht den notwendigen Wandel verhindern. Und sie bloßstellen.
    Niemand in den Chefetagen der Energiekonzerne ärgert sich über ein Vaillant BHKW oder einen Stromspeicher, der 50 Cent/kWh Speicherkosten macht. Aber wenn einige Hundert Enthusiasten ihren Strom wirklich selbst erzeugen, und zwar mit dem Fokus auf Eigenbedarf und externen Kosten bei der Hälfte des Netzpreises, dann erzeugt das Aufsehen.

    Und genau hier liegst Du voll neben der Spur.


    Ärgern tun sich die Lobbyisten nur dann wenn sie weniger Geld verdienen - bloßstellen ist Sinnlos weil Sie nichts verbergen sondern ganz offen Ihre Macht nutzen.


    Niemand in irgendwelchen Chefetagen interessiert sich für die Kosten meiner Stromerzeugung, aber wenn Sie mir und tausend anderen keinen Strom mehr verkaufen können und mein Strom obendrein Ihre Netze "verstopft" schaut das anders aus.


    Enthusiasten sind Einzelkämpfer die eine sehr gute Zielscheibe für Verleumdungen aller Art abgeben und sich nicht wehren können.


    Was wir brauchen ist eine breite Basis von Nutzern, fast jeder fährt Auto aber wie viele davon schrauben, entwickeln, testen selbst Autos und Ihre Komponenten ???? Es gibt Millionen Nutzer von Automobilen aber es gab nur einen Henry Ford !!


    Ich will niemandem das basteln verleiten, es ist ein schönes Hobby, nur ist es nicht die Lösung der kommenden Energiekrise.

  • Niemand in irgendwelchen Chefetagen interessiert sich für die Kosten meiner Stromerzeugung, aber wenn Sie mir und tausend anderen keinen Strom mehr verkaufen können und mein Strom obendrein Ihre Netze "verstopft" schaut das anders aus.

    Die Stromerzeugung aus Photovoltaik entspricht bekanntermaßen dem Verlauf der im Netz befindlichen Last. Da wird kein Netz "verstopft".
    Im Übrigen sind heute bereits Energiemanagementsysteme verfügbar, die unter Einbezug von Wetterdaten entscheiden, wann das System einspeisen und wann es speichern soll.
    Dasselbe können sie mit BHKWs machen - nur sind diese bekanntermaßen so teuer, dass sie min. 6000Bh/a brauchen, um überhaupt die Kosten reinzuspielen. Ein Bekannter hat seinen Dachs stillgelegt - wegen der hohen Wartungskosten...


    Es gibt Millionen Nutzer von Automobilen aber es gab nur einen Henry Ford !!


    Die Leistung von Henry Ford war es, das Auto billig und für jedermann
    erschwinglich zu machen. Aber vor ihm waren Benz, Daimler, Maybach, und viele, viele andere... Viele "Bastler" (wie übrigens auch Lilienthal und die Gebrüder Wright...)
    Leider sehe ich keinen BHKW-Henry....


    Zu glauben, die Lösung der Energiekrise könnte von "oben" kommen, das ist schlicht einfältig. Noch nie in der Geschichte der Menschheit kamen wesentliche Lösungsansätze "von oben". Selbst das EEG konnte nur zustande kommen, weil Schröder den Grünen was geben musste und selbst nicht glaubte, dass das EEG was nennenswertes bewirken würde. Dann kam die Finanzkrise und Merkel war abgelenkt, und als sich die Dynamik des EEG voll entfaltete, war es (fast) schon zu spät für die Bremser...

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  • Zu glauben, die Lösung der Energiekrise könnte von "oben" kommen, das ist schlicht einfältig. Noch nie in der Geschichte der Menschheit kamen wesentliche Lösungsansätze "von oben".

    wo genau habe ich geschrieben das irgendwas von oben kommen wird ???


    nur sind diese bekanntermaßen so teuer, dass sie min. 6000Bh/a brauchen, um überhaupt die Kosten reinzuspielen.

    ähm da würd ich gern meinen Vorredner zitieren *Bullshit*

  • *hust*Bullshit*hust*

    Da würde ich doch eine eingehende Beschäftigung mit den realen Charts empfehlen, statt solche unqualifizierten Äußerungen abzugeben.
    https://www.energy-charts.de/price_de.htm

    ähm da würd ich gern meinen Vorredner zitieren *Bullshit*

    Hab ich Dir derart auf den Schlips getreten? Das tut mir aber wirklich ganz arg leid...



    Aber ein bisschen Kenntnisse des betriebswirtschaftlichen Rechnungswesens kann nicht schaden... Dein ecopower amortisiert sich bekanntlich nie...

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  • Da würde ich doch eine eingehende Beschäftigung mit den realen Charts empfehlen, statt solche unqualifizierten Äußerungen abzugeben.

    Man sollte sie aber auch lesen können. Ich seh da jedenfalls eine Riesen Lücke am Abend und am Morgen. Deutlicher wirds wenn man die Spitzenlasten der konventionellen Erzeuger betrachtet.


    Mal davon abgesehen dass das bei Wikipedia im Frühjahr ist, der Ausschnitt hier ist im September. Das macht nochmal nen deutlichen Unterschied.


    Zitat

    Aber ein bisschen Kenntnisse des betriebswirtschaftlichen Rechnungswesens kann nicht schaden...

    Gehst du deswegen dauernd her und legst die Kosten 100% auf die Stromproduktion um?


    Bist wohl noch nicht darauf aufmerksam gemacht worden das der Vorteile und die Effizienz bei einem BHKW daher kommt das man Strom und Wärme abnimmt.



    mfg JAU

  • Ich kann es mir jetzt doch nicht verkneifen, hier mal meinen Senf zu der Diskussion beizutragen:


    Die fehlende Marktdurchdringung der KWK hat viele Gründe, aber der Preis des BHKW x oder y ist sicherlich am wenigsten dran schuld, dass wir pro Jahr 4-5000 Einheiten in D absetzen, hier ist dann aber auch alles drinnen, von 1 kW bis in den MW-Bereich.


    Gründe sind vielmehr
    a) 99,9% der Heizungsinstallateure haben KWK nicht mal ansatzweise auf dem Schirm, selbst bei größeren Objekten mit mehreren 1000m² wird KWK nicht angedacht oder totgeredet. Daneben existiert nicht auszurottendes Halbwissen zur Thematik (muss 6.000Bh/a haben etc.). Dieses Halbwissen ist Unfug, wenn es aber einmal beim Kunden angekommen ist, wird es sehr schwer, hier ein BHKW zu verkaufen.


    b) Heizungen als solches interessieren die Leute nicht. Nicht umsonst gibt es mehrere Millionen uralte Kessel und die Leute haben kein Interesse, diese zu sanieren. Läuft doch noch.... Jedes Jahr ein neues Handy, alle drei Jahre ein neues Auto und alle 30 Jahre eine neue Heizung


    c) Die BHKW-Hersteller haben ohne Ende verbrannte Erde hinterlassen und so der Technik immens geschadet. Tausende Dachse in EFH können nicht wirtschaftlich sein. Anlagen, die von vorne herein Fehlkonstruktionen waren (siehe Liste insolvente Hersteller) und permanent auf Störung standen, tragen nicht dazu bei, dass mein Nachbar mir diese Anlage empfiehlt.


    d) Es gibt nach wie vor Leute, die keine Ahnung haben, was es denn bedeutet, ein wirklich funktionierendes BHKW zu konstruieren. Funktionieren bedeutet, dass das BHKW von einer Wartung zur nächsten ohne nennenswerte Störung durchläuft. Es gab und gibt unzählige Firmen, die im besten Fall artverwandte (Kirsch) Produkte im Markt hatten und dann dachten, sooo weit weg kann ein BHKW ja auch nicht sein. Das Gegenteil ist der Fall. Außerdem gibt es die Goldgräber, die meinen, im KWK-Markt wäre die schnelle Mark zu machen. Wir bekommen praktisch jede Woche Werbemails von neuen Herstellern, die jetzt endgültig das Rad neu erfunden haben. Ein Foto vom Gerät reicht hier meistens, um zu wissen, dass auch diese Kiste wieder nicht funktionieren kann.


    e) Es wird, -auch hier im Forum-, sehr viel verkompliziert und zerredet. Endlose Diskussionen um Nachkommastellen. Leute, die sich für ein BHKW interessieren, werden mit Fachidiotie zugemüllt und mit unnötigen Infos überschüttet mit dem Resultat, dass dann am Ende kein BHKW gekauft wird. Hier sollte sich das eine oder andere Mitglied mal hinterfragen