Vitotwin: Stirling-Laufzeiten wegen Fehler "428 Kess'-durchfluss Stirl'br"

  • Hallo Zusammen,
    im Dezember haben wir für unser 3-Fam.-Haus (Neubau) den Vitotwin in Betrieb genommen - Anlage mit 950-Liter Pufferspeicher und FBH (40/25 bei 5 Grad Außentemperatur). Dabei ist einiges schief gelaufen ...lange Geschichte. Inzwischen ist aber Nutzerseitig die Komfortzone erreicht => Haus und WW warm!
    Aber: Die Stirling Laufzeiten sind mikrig (1-3h pro Tag). Regelmäßig schaltet sich der Stirling mit Fehler 428: Kess'-durchfluss Stirl'br" ab. Laut Handbuch: "Mindestvolumenstrom für Betrieb Stirling-Brenner nicht erreicht." Unser Heizungsbauer hat angeblich alle Punkte im Handbuch abgearbeitet. Fehler bleibt und resettet sich von selbst (meist in der Nacht). Letzter Punkt laut Handbuch: Erhöhung der Pumpenleistung auf 60% (Codierung 2322). das scheint mir plausibel, aber soll mit deutlichen Nachteilen in der Effizienz der Anlage verbunden sein.
    Kann mir einer der Tüftler hier weiterhelfen? Der Heizungsbauer kann es scheinbar nicht...
    Danke und Gruß
    Peter

  • Den hat der träge Heizungsbauer noch nicht beigeschleppt. Und so lange die Anlage noch in der Gewährleistung des Werkvertrags ist, kann ich am Heizungsbauer vorbei nicht aktiv werden, ohne auf den Kosten hängenzubleiben.
    Meine Hoffnung ist, dass den Fehler jemand kennt und ich ihn durch die Parametrisierung selbst in den Griff bekommen. Wenn ich hier aber nur fragende Gesichter finde, mache ich dem Heizungsbauer Druck!

  • Den hat der träge Heizungsbauer noch nicht beigeschleppt. Und so lange die Anlage noch in der Gewährleistung des Werkvertrags ist, kann ich am Heizungsbauer vorbei nicht aktiv werden, ohne auf den Kosten hängenzubleiben.

    eher andersrum, hat der Heizi sein Unvermögen 2Jahre verschweigen können ist der Werkskundendienst auch nicht mehr Kostenfrei für Dich weil die ja nicht riechen können das es noch nie funktioniert hat.


    Grüße

  • Hat denn der Heizungsbauer den Wert der Codierung 2322 geändert?
    Ab Werk sind dort 100% eingestellt.
    Das heißt aber nur, dass die Pumpe mit voller Leistung laufen kann.
    Sie regelt ihre Drehzahl ja automatisch nach Bedarf.
    Ich habe die Codierung auf 100% stehen und die Pumpe läuft meistens nur mit 20-30%.
    Warum 100% schädlich für die Effizienz sein soll, leuchtet mir nicht ein. Wenn der Stirling nur 1-3h pro Tag läuft ist das ja auch nicht gerade effizient!
    Ich würde den Wert einfach mal auf 100% stellen und das Verhalten beobachten.
    Wenn der Volumenstrom zu gering ist, kann nicht genug Wärme vom Stirling abgeführt werden und dann schaltet er natürlich ab.


    An Viessmann kommst du leider nicht direkt, sondern nur über den Heizungsbauer heran.
    Wenn ein Verändern der Codierung nichts bringt, würde ich mit Nachdruck darauf bestehen, dass der Heizungsbauer Viessmann einschaltet.
    Die Garantie läuft ja immer weiter ab und wer weiß, welche Fehler noch auftauchen wenn dieses Problem beseitigt ist!

  • Hallo heerp,
    setze dich am Vitotwin auf Fachmann. Dann bitte die Kodierung unter " Diagnose Erzeuger" 8366 abfragen und hier mal posten.
    Bei meiner Anlage bekomme ich da 8,2 L / min angezeigt. Das sind ca. 500 Ltr. die Stunde. Das ist ein guter Wert denke ich.
    Wenn da viel weniger angezeigt wird ist das halt zu wenig. Dann muss man sich fragen warum und sich mal die Hydraulik ansehen.
    Bitte auch Codierung 8308 "Drehzahl Kesselpumpe " abfragen und posten.

  • Hat denn der Heizungsbauer den Wert der Codierung 2322 geändert?
    Ab Werk sind dort 100% eingestellt.
    Das heißt aber nur, dass die Pumpe mit voller Leistung laufen kann.

    Vorsicht Marcus, Code 2322 regelt die minimale Pumpendrehzahl. Du redest von der maximalen Drehzahl (Code 2323). Die Werkseinstellung für Code 2322 ist laut Handbuch nicht 100% sondern 15%, wobei ich den Eindruck habe, dass die Werkskundendienste sie stattdessen gerne auf 30% oder 40% einstellen (beides habe ich schon erlebt).


    60% unter Code 2322 heißt, dass die Pumpe immer mit mindestens 60% läuft. Das ist wahrscheinlich eine geeignete Methode um im Fall hydraulischer Unzulänglichkeiten den Stirling erstmal überhaupt zum Laufen zu bringen, aber ein Dauerzustand sollte das eigentlich nicht sein.


    Warum 100% schädlich für die Effizienz sein soll, leuchtet mir nicht ein.

    Nun, zum einen verbraucht die Pumpe dann deutlich mehr Strom. Wie Du richtig beobachtet hast, läuft sie üblicherweise mit ca. 30%; die Einstellung 60% oder gar 100% bedeutet einen Mehrverbrauch von schätzungsweise 10-15 W. Zugegeben, das ist nicht die Welt, und selbstverständlich ungleich besser als wenn der Stirling nicht läuft, aber wirklich prickelnd ist es auch nicht.


    Zweitens bedeutet eine hohe Mindestdrehzahl, dass der Regelbereich der Pumpe eingeschränkt ist und die Pumpendrehzahl somit schlechter (bzw. bei 100% gar nicht mehr) an unterschiedliche Betriebszustände angepasst werden kann. Das ist sicher auch kein Beinbruch, aber das Gerät läuft dann halt öfter unter suboptimalen Bedingungen.


    Drittens kuriert diese Einstellung nur ein Symptom. Der Fehler liegt woanders und wird dadurch nicht beseitigt. Damit besteht eine potentielle Störungsquelle weiter, die sich (je nachdem was es ist) ggf. auch verschlimmern kann - und dann ist die Garantie womöglich abgelaufen.


    setze dich am Vitotwin auf Fachmann. Dann bitte die Kodierung unter " Diagnose Erzeuger" 8366 abfragen und hier mal posten.

    Gute Idee, vielleicht kommen wir dem Problem so näher. Falls allerdings der Strömungssensor defekt ist (letzter Prüfpunkt im Handbuch), könnte das auch die Anzeige stören.


    Wenn der Fehler von Anfang an vorlag, so ist jedenfalls entweder im Vitotwin schon immer was kaputt gewesen (Sensoren?), das wäre eindeutig Sache des Werkskundendienstes und grundsätzlich ein Gewährleistungsfall. Oder der Heizungsbauer hat beim hydraulischen Anschluss was vermasselt (die Möglichkeiten reichen von "Klumpen Putzwolle im Rohr" bis "Gerät verkehrt angeschlossen"). Das muss der Hb auf Gewährleistung richten.


    Ein 3-Wege-Umschaltventil wird in der Anlagenkonfiguration 1 mit 750l-Pufferspeicher nicht eingebaut, also kann es auch nicht defekt sein. Den Druck kannst Du selbst am Gerät vorne links unten ablesen, der sollte möglichst bei "2" oder knapp drunter liegen - keinesfalls unter "1". Die Frage "Entlüftung" hat Dein Heizi ja hoffentlich geprüft, das kann es also nicht sein.



    Wenn ich hier aber nur fragende Gesichter finde, mache ich dem Heizungsbauer Druck!

    Meiner Meinung nach solltest Du genau das tun, und zwar auch dann, wenn sich die Situation durch das Hochsetzen der Pumpendrehzahl bessert.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Stimmt, mit dem Code habe ich mich vertan, es ist natürlich 2323.
    Aber die Zahl unter 2323 gibt die maximal mögliche Pumpendrehzahl an. Das heißt nicht, dass die Pumpe immer mit dieser Drehzahl läuft!
    Ab Werk steht sie auf 100% und so ist sie bei meinem Vitotwin auch eingestellt.
    Im Heizbetrieb habe ich noch nie gesehen, dass die Pumpe mit voller Drehzahl arbeitet, sondern immer zwischen 20-30%.
    Die Pumpe regelt ihre Drehzahl nach Bedarf und kann mit maximaler Drehzahl laufen, muss aber nicht.
    Mit voller Leistung läuft sie bei mir nur während der Trinkwassererwärmung.
    Der Code 2322 gibt die minimale Pumpendrehzahl an. Die steht ab Werk auf 15%.
    Wenn man diesen Wert auf z.B. 50% erhöht, dann läuft die Pumpe immer mit mindestens 50% ihrer Leistung.
    Das wäre dann Energieverschwendung und die elektrische Leistung des Stirlings wird zurück gehen, da zuviel Wärme abgeführt wird.

  • die elektrische Leistung des Stirlings wird zurück gehen, da zuviel Wärme abgeführt wird.

    Hallo ,
    das habe ich noch nie gehört. Ein Stirling lebt von der differenz zw. z.B. 525 Grad Kopftemp. und der Temp. im Rücklauf ( 58 Grad ) zum Puffer. Ein zu großer Unterschied mach da eigentlich nichts.
    Wobei der Vitotwin 6 K einstellt wenn man ihn läßt.
    Im Gegenteil, wenn sich der Rücklauf am Vitotwin den 62 Grad nähert moduliert der Stirling seine Leistung runter bis auf ca. 500Watt el. dann geht er irgenwann aus.
    Das passiert ganz schnell wenn der Zusatzbrenner mit 23 kW auch noch dazu kommt ...
    Allso bitte
    heerp
    auch prüfen ob nicht der Zusatzbrenner die Wärme erzeugt und nicht der Stirling wie erwünscht.

  • Hallo Zusammen,
    danke für die angeregte Diskussion, die ich hier ausgelöst habe. Ich hoffe, hier entstehen keine unüberbrückbaren Auseinandersetzungen.


    Ich habe inzwischen mal durch die Menus gedrückt, folgender Stand:


    Pumpendrehzahl war noch im Auslieferungszustand (15% Min. - 65% Max.). Ich habe probweise für einige Zeit 50% Min. und 100% Max. eingestellt, während Heizkreis und TWW liefen => mal wieder nur mit Brenner 2.
    Ergebnis: kein Unterschied, der Fehler blieb.


    Danach habe ich 8366 ausgelesen: 6,5l pro Min. => Das erscheint mir sehr wenig zu sein. Aber offensichtlich ist das ausreichend, um Haus und Trinkwasser warm zu halten. Was sind Eure Werte?

  • Hallo,
    wieder zu Fachmann wechseln. Dann in Wartung / Sonderbetrieb die Codierung 7222 den Zusatzbrenner sperren.
    Dann müsste der Stirling anlaufen können. 6,5 Ltr. / min sind immerhin 390 Ltr / Stunde das ist nicht wirklich wenig.
    Bitte prüfe auch nochmal bei welcher Leistung der Pumpe sich der Wert einstellt. Läuft sie schon mit 100 % oder ist
    da noch " Luft " nach oben. Diagnose Erzeuger Codierung 8308. Vieleicht ist der Durchfluss in der Stirling wirklich zu klein.
    Man müsste klären wo der Sensor sitzt der diesen Fehler 428 audlösst. Schreibe deine Werte auf, wenn dann der Viessmann
    kommt hats du schon was in der Hand für Ihn.

  • Moin,

    Danach habe ich 8366 ausgelesen: 6,5l pro Min. => Das erscheint mir sehr wenig zu sein. Aber offensichtlich ist das ausreichend, um Haus und Trinkwasser warm zu halten. Was sind Eure Werte?

    ich habe gerade bei uns nachgesehen: Pumpendrehzahl zwischen 27% und 33% schwankend, Duchlauf (Code 8366) 6,8 bis 7,8 l/min schwankend, und der Stirling schnurrt wie ein Kätzchen.


    Bei welcher Pumpendrehzahl hast Du denn die 6,5l/min? Wenn bei ca. 30%, ist der Wert m.E. in Ordnung. Der Stirling muss damit jedenfalls laufen können, und auch in der Hydraulik dürfte dann kein Fehler sein. In dem Fall stimmt was mit den Sensoren oder der Regelung nicht. Wenn sich die 6,5 l/min aber erst bei deutlich höheren Pumpendrehzahlen einstellen, ist mit der Hydraulik was faul (zu hoher Strömungswiderstand). Das hätte dann wahrscheinlich Dein Heizungsbauer verbockt.


    die elektrische Leistung des Stirlings wird zurück gehen, da zuviel Wärme abgeführt wird.

    das habe ich noch nie gehört. Ein Stirling lebt von der differenz zw. z.B. 525 Grad Kopftemp. und der Temp. im Rücklauf ( 58 Grad ) zum Puffer. Ein zu großer Unterschied mach da eigentlich nichts.

    Da kann ich @Solar_Oldi nur Recht geben: Je höher die Temperaturdifferenz, desto besser an sich für die Leistung des Stirling. Das Ganze hat allerdings eine Grenze, da sich bei extrem niedriger Rücklauftemperatur ein zu hoher Kolbenhub einstellen kann und das Gerät dann auf Störung geht, um den Stirling zu schützen ("Überhub", Störung 281).


    Weil hier auch andere mitlesen, muss andererseits erwähnt werden, dass 58°C Rücklauftemperatur im Regelbetrieb viel zu hoch ist: Der Brennwerteffekt ist dann bereits nahe Null (10% Wirkungsgradverlust), und die elektrische Leistung ist bei gleichem Gasverbrauch um 50 W (5%) niedriger als bei den erstrebenswerten 30°C Rücklauftemperatur. Also kein Betriebszustand, der auf die Dauer empfehlenswert wäre.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

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  • Hallo
    Habe mal einen Screenshot gemacht heute 20.00 Uhr
    Gruß Christof

    Bilder

    4,32 KWp PV-Aufdach(45° Süd)Volleinspeisung IBN05/09

    5,56 kWp PV-Anlage(Sonnengeführt)Volleinspeisung IBN12/09

    Vitotwin 300(Flüssiggas)mit 600l Pufferspeicher 2Heizkreise(FB und Radiatoren)IBN10/13

    7,67 kWp PV-Aufdach (45° O-W mit E3DC Speicher)IBN 11/15,

    Erweiterung um 3,54 kWp 05/19

    E-Auto Hyndai Kona 05/19

    WB von E3DC IBN 08/19

    10,05kWp PV-Lärmschutzwand(Senkrecht Süd)Anschluß an E3DC Speicher IBN 03/21

    5,39kWp PV-Lärmschutzwand(Senkrecht Ost)Anschluß an zweiten E3DC Speicher (Farmbetrieb) IBN 03/23

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  • Moin Christof,

    Habe mal einen Screenshot gemacht heute 20.00 Uhr

    wo ist der Screenshot her? Holst Du Dir die Daten vom Vitotwin auf Deinen Rechner, und wenn ja, wie geht das?


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)