Moin Lui,
Jede Abkühlung schadet einem Brennstoffzellenstack erheblich - SOFC-Stacks mehr als PEMFC-Stacks - aber es schadet.
Soweit verstanden - im Interesse der Lebensdauer sollte man also eine Brennstoffzelle so lange wie möglich durchfahren, egal was darüber im Handbuch steht. Das heißt dann aber auch: Wer seine Brennstoffzelle liebt, der sollte sie im Sommer - sofern und sobald ein zu geringer Wärmebedarf den 24h-Dauerbetrieb nicht mehr zulässt - am besten ganz abschalten und erst zu Beginn der Heizperiode wieder einschalten. Das wäre dann im Idealfall ein einziger Einschaltvorgang pro Jahr.
Die Panasonic-Zelle der Vitovalor ist modulationsfähig, dass sollte man nutzen, bevor man sich konkrete Abschaltzeitpunkte zurechtlegt.
Das Viessmann-Datenblatt schreibt nichts von Modulation. Dort wird die Leistung konstant mit 750W (el) und 1 kW (th) angegeben. Vielleicht ist es wie beim Stirling: Eine Modulation ist technisch möglich, wird aber zumindest in den ersten Modellen nicht angeboten.
Auch mit Modulation wird es aber in den meisten Fällen (Jahres-)Zeiten geben, wo die Brennstoffzelle für einen Dauerbetrieb zu viel Wärme liefert und daher abgeschaltet werden sollte. Und das bedeutet, dass der Betreiber in der Zeit aus der Bz weder Strom noch Wärme bekommt. Wenn das im Durchschnitt nur ein paar Wochen im Jahr sind, ist das egal. Aber wenn dieser Zustand in einem gut gedämmten Haus (das vielleicht für gelegentliche kalte Abende noch einen Holzofen hat) womöglich von Anfang Mai bis Ende September andauert, sollte man m.E. sowohl über eine PV-Anlage nachdenken als auch über eine Solarthermie (bzw. an Stelle der letzteren über einen mit PV-Überschuss-Strom betriebenen Heizstab im TWW-Speicher, auch wenn es einem bei dem Gedanken den Magen umdreht).
Bei einem Haus wie dem des Threadstarters sollte jedenfalls - vor größeren Investitionen in die Energieerzeugung - geklärt werden, welche Maßnahmen zur Energie-Einsparung sinnvoll sind und welcher Energiebedarf danach noch verbleibt. Die von Dir im letzten Beitrag dargelegte Vorgehensweise finde ich völlig in Ordnung. Mehrere Meinungen und Ratschläge einzuholen und sich selbst kundig zu machen, schadet nie und hilft dann auch, Schaumschläger von seriösen Energieberatern zu unterscheiden. Letztere gibt es nach meiner Erfahrung nämlich auch.
Gruß, Sailor