Dachs und Puffer

  • Hallo, habe dazu noch keinen passenden Beitrag gefunden und bin Neuling hier.
    Es geht darum, ob ein Dachs 12,5 kWtherm mit 750 l-Puffer (mit Huckepack Frischwasserstation) ein Haus mit einer Heizlast von 18 kW (ohne Anheizzuschlag, ohne Warmwasserzuschlag) unter allen Lastzuständen sicher beheizen kann (Region -12). So vorgefunden im Main Kinzig Kreis, für gesund erklärt durch einen promovierten Gutachter. Meine Berechnungen sagen, dass es nicht geht. Hat sich schon mal jemand damit auseinander gesetzt ?
    Gruß Alf ?(

  • Moin Alf, und herzlich Willkommen,


    -welches Heizsystem ist denn vorhanden, Fußbodenheizung oder Radiatoren und welche Systemtemperaturen werden benötigt?
    -Gibt es einen Heizstab im Pufferspeicher?
    -Welche Fläche ist zu beheizen und gibt es Verbrauchswerte aus früheren Heizperioden?
    -Bewohnst du das Objekt selbst oder ist es vermietet?


    Ich bin schon der Meinung, (aber aus dem Bauch!) dass ein Dachs mit Pufferspeicher die geforderten 18 kW Heizlast im Großen und Ganzen erbringt, wobei aber in bestimmten Heizsituationen bei tiefen Aussentemeraturen und Warmwasserbedarf oder Anheizsituation das System in die Knie geht.



    Grüße

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  • Hallo Axel,
    - Radiatoren ausgelegt 55/40
    - nein, das wäre auch nicht besonders wirtschaftlich. Entweder Direktstrom zu verheizen, oder mit schlechtem Wirkungsgrad erzeugten Dachsstrom zu verheizen ?
    - 400 m2 Fläche, Verbrauchswerte gibt es keine, da Nachtspeicheröfen das System waren und da hat man i.d.R. keine Mieterdaten. Die angestzten 60 MWh/a kommen aus einer Energieberatersoftware
    - mir gehört das Objekt nicht, aber der Besitzer wohnt auch darin, im Erdgeschoss ist eine Apotheke, in den 2 Obergeschossen sind Wohnungen
    ich habe dazu in geogebra (Dauerlinie) und excel eigene Berechnungen angestellt, um zunächst mal einen Überblick ohne Warmwasser zu haben. Dabei habe ich zunächst auch das Thema Absenkung ausgespart, da kein optimierender Regler vorhanden ist, der die Absenkdauer und den Anheizzeitpunkt berechnen kann
    Gruß Alf

  • Hallo Alf,


    ohne in die Berechnung einzutauchen .... ich würde das Objekt so nicht heizen wollen!
    1. Der Dachs allein schafft ohne Kondenser maximal 12,5 kW... kann man akzeptieren wenn nur die eigene Familie mal 2 Stunden frieren muß..nicht aber die PTA in der Apotheke
    2. Das nutzbareTemperaturniveau im 750l-Puffer ist zu gering um die Apotheke und zwei Wohnungen zu Spitzenbedarfszeiten ausreichend zu versorgen.
    3. Bei Störungen (die bei einem BHKW einfach öfter vorkommen können) ist der Ärger vorprogrammiert, besonders wenn noch ein Gewerbe dran hängt!
    4. Da gehört noch eine Zusatztherme, SEPlus mit 20 kW als Backup und Spitzenlastlösung dran.


    Grüße

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  • Hallo Axel,
    was verstehsr Du unter nutzbarem Temperaturniveau im Puffer, das bzw. die nutzbare Wärmemenge des Puffers ist mein Kritikpunkt, der andere das willkürliche Temperaturtagesprofil. Der promovierte Gutachter hat frech den Puffer mit 12,5 kW 24 Stunden lang geladen und geht dann mit einer fantastischen Pufferkapazität von 300 kWh in den ersten Zyklus, das ist m.E. hardcore
    Gruß Alf

  • Ich gehe von 80°C aus weil das m.M. die VL Temp. des Dachs ist. Der Puffer kann also max. 750L 80°C heißes Wasser enthalten.
    Laut Deiner VL/RL (Heiz)Kurve aus Beitrag3 braucht das Gebäude bei -12°C Außentemperatur 55°C Vorlauf. Deshalb komme ich auf Delta 25°K und theoretisch ca.22kWh.
    Legionellen kannst Du vergessen, nach Deiner Aussage ist eine FriWa verbaut dort gibt es kein Legionellenproblem nur die Schüttleistung wird geringer wenn die Puffertemperatur sinkt.
    Ich gehe davon aus das man davon bis ca. 40-45°C Puffertemperatur aber nix merkt. Also noch mal 10-15°K mehr für die Heizung. Dann wären wir also bei theoretisch 30kWh.
    Deine WT-Berechnung kann ich nicht nachvollziehen, in der Regel hängt die Heizung direkt am Puffer - ist es bei Euch anders??


    Das bedeutet grob Überschlagen das Dachs+Puffer etwa 5-6h die Heizlast von 18KW stemmen können. In der Regel verbaut Senertec noch einen Heizstab im Puffer, Leistung kann ich nicht sagen.


    Ob der Heizstab wirtschaftlich ist muß jeder selbst entscheiden. Strom der vom Dachs erzeugt und im Heizstab verbraten wird bringt immernoch 4Cent KWK-Vergütung - für wenige Stunden im Jahr also durchaus billiger als ein SLK.
    Aber ich bin - wegen der mangelnden Versorgungssicherheit eines monovalenten BHKW - kein Freund davon, deshalb meine obige Aussage ein SLK muß sein.


    Grüße

  • mit dem Wärmetauscher ist der der Frischwasserstation gemeint, der soll gem. Senertec 70 kW übertragen können. Und die Austrittstemperatur auif der Warmseite habe ich auf 53 gesetzt, weil die Heizung das im betrachteten Betriebspunkt braucht. somit tendiere ich mehr zur Kapa von 23,5. Aber das sind Marginalien. Hingegen ist die Häufigkeit tiefer Außentemperaturen zu relevant, um auf "nur wenige Stunden in Jahr" reduziert zu werden. Ungeachtet der Erderwärmungsdiskussion stelle ich fest, dass wir Mitte März noch recht frostig sind und über einen evtl. Stillstand des Golfstromes will ich gar nicht nachdenken. Und die Häufigkeit von Außentemperaturen wird die Mieter meines Kumpels nicht interessieren, wenn 14 Tage Frost ist, dann wird Mietminderung gemacht. Kurzum, eine Spitzenlastabdeckung wäre wohl angezeigt

  • Kurzum, eine Spitzenlastabdeckung wäre wohl angezeigt

    Ja, dieser Schlussfolgerung stimme ich absolut zu. Und es muß nicht unbedingt die Therme von Senertec sein, viele Mütter haben schöne Töchter 8o


    Grüße

  • Hallo nochmal ,Alf
    wenn noch ein paar Argumente für die Notwendigkeit eines zusätzlichen Wärmeerzeugers für den promovierten Gutachter fehlen…


    -Apotheke mit Publikumsverkehr heißt „Tür auf-Tür zu“ ! kann erhöhten Bedarf bedeuten - besonders wenn es keine Luftschleieranlage gibt.


    -Wer kennt schon die Lebensgewohnheiten seiner Mieter…z.B. Dauer(warm)duscher oder in der Übergangszeit den ganzen Tag die Fenster offen, nach Sonnenuntergang dann die Heizkörper auf „Volle Pulle“ usw usw.


    -Außerdem sollte man meiner Meinung nach den Pufferspeicher nicht unbedingt als einen „Wärmeerzeuger“ im System sehen, dessen Leistung zu den 12,5 kW des Dachses addiert werden kann, sondern als Komponente zur Laufzeitoptimierung des Dachses bei geringerer Wärmeanforderung.
    Der Puffer ist wie ein Dispo-Kredit, er hilft kurzfristig, wenn er aufgebraucht ist muss schnell „nachgeschoben“ werden sonst ;(;(:D


    Grüße

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  • Ich heize mit einem Dachs in zwei benachbarten MFH über 700qm Wohnfläche + Warmwasser für z.Z. 15 Personen


    Die Gebäude haben einen guten Energiestandard, aber wenn die Tagestemperatur dauerhaft (!) unter -3° C fällt, d.h. auch am Tag nicht mehr darüber kommt, dann ist er am Ende.
    Dann läuft er zwar im 24/7 Betrieb, aber der Puffer wird immer kälter und dann schaltet der alte Ölkessel als Spitzenlast dazu.


    Ich habe seit 2010 bisher ziemlich genau 250 l Heizöl über den Spitzenlastkessel für das Objekt gebraucht - ist fast nichts! :sleeping:


    Ich verzichte allerdings bewußt auf Nachtabsenkung, habe die max. Bivalenzzeit eingestellt und fahre den Puffer im Winter mit maximaler Ladung um auch ein paar kalte Tage brücken zu können.
    Jede Spitzenbelastung ist zu vermeiden - gerade das anheizen nach der Nachtabsenkung würde dem Dachs wahrscheinlich schwer zu schaffen machen.


    Trotzdem - DU brauchst ein Backup-System :!:
    1. für die Spitzenlast
    2. für den Fall das der Dachs mal steht - und das passiert immer mal wieder. z.B. wenn man die Wartung verpennt und man den Knopf nicht rechtzeitig drückt :S


    Allerdings würde ich an Deiner Stelle entweder eine vorhandene alte Heizung als Backup verwenden (billig) oder wenn alles neue wird mit Heizstab im Puffer bzw. Therme arbeiten.
    Da spielen die Kosten pro kWh nicht die große Rolle, aber gerade mit Elektroheizung spart man sich das ganze drum herum - Kaminkehrer, Wartung usw.


    Mit freundlichen Grüßen
    Solardachs