Eigenbau: Automotor und Zapfwellengenerator für Insellösung möglich?

  • Hallo zusammen,


    es gibt recht leistungsstarke 3-Phasen-Drehstrom-Zapfwellengeneratoren, also Generatoren, die man an einen Traktor anschließen kann. Das geht von wenigen KW bis hoch zu 100KW.
    An diese Generatoren kann man direkt Lasten anschließen, wie z.B. Schweißgeräte, Dampfstrahler, Flex usw.


    Könnte man den Ausgang solch eines Generators im Falle eines Stromausfalles direkt an ein Hausnetz anschließen, WENN man das Haus komplett vom Netz trennt?
    Wie funktionieren diese Generatoren intern? Sind dort normale Asynchrongeneratoren drin?


    Meine Idee wäre nämlich, einen vorhandenen, halbwegs modernen 50 PS-Multipoint-Einspritzmotor eines Polo 6N als Antrieb zu nehmen und die Wellendrehzahl mit dem originalen Getriebe auf 1500 U/min zu bringen, die diese Zapfwellengeneratoren meines Wissens nach meist haben. Zwischen Getriebe und Zapfwellenmotor müsste dann eine Eigenbau-Welle: Auf der einen Seite eine normale Zapfwelle, auf der anderen Seite eine durchtrennte Antriebswelle. Beide Teile müssten dann miteinander verbunden werden Z.B. durch verschweißen.


    Das Gesamtsystem muss dabei nicht den ultimativen Wirkungsgrad haben, allerdings sollte es im Notfall auch mal einen 20KW Durchlaufherhitzer mit Strom versorgen können.


    Vielen Dank und viele Grüße
    Karl

  • Moin Karl,


    im Anhang ist eine PDF zum Thema.


    Es geht da um eine Notstromversorgung mit einem Zapfwellengenerator für einen landwirtschaftlichen Betrieb mit einigen Infos wo es drauf ankommt!


    Grüße


    Wikipedia: ICH WEISS ALLES!


    Google: ICH HABE ALLES!


    Internet: OHNE MICH GEHT NICHTS!


    Strom: ACH WIRKLICH ???!!!

    Einmal editiert, zuletzt von AxelF () aus folgendem Grund: Anhang geändert

  • Vielen Dank für die Antworten. :)


    Warum das ganze? Weil ich es für möglich halte, dass wir in naher Zukunft öfter und längere Stromausfälle haben und weil mir das Basteln Spaß machen würde, falls Aussicht besteht, dass ich es hinbekomme. :)


    Den Link oben kann ich leider nicht öffnen.

  • Moin,


    Weil ich es für möglich halte, dass wir in naher Zukunft öfter und längere Stromausfälle haben und weil mir das Basteln Spaß machen würde

    wohnst Du in einer Gegend in der das Netz desolat ist?


    Jo basteln ist schön. Das beschränkt sich im im prinzip auf die mechanische Seite ( Kraftübertragung, Drehzahlhaltung etc. ) da der Generator als "blackbox" fertig und Einsatzbereit ist.
    Ich betone das weil elektrischer Strom - über Klingeltrafospannung - nichts zum basteln ist, daran sollte nur von ausgebildeten Fachleuten gearbeitet werden. Die Umschaltvorrichtung die zwingend in deine Anlage eingebaut werden muß ist auch nur etwas für nen Elektriker!!


    Grüße

  • Bei den aktuellen Ölpreisen ist das schon überlegenswert.
    Ein Direkteinspritzer mit Common Rail Einspritzung brauchtca. 210 g Öl pro Kilowattstunde.
    Laut Datenblatt von VW übrigens bei 1500 UpMin. Alsobraucht es kein Getriebe.


    Es sollte jedem klar sein, dass 400 / 240 V keinKinderspielzeug ist; man sollte schon wissen, was man macht.
    Also Trennung vomNetz, wenn der eigene Stromer in Betrieb ist et cetera.


    Viel Erfolg + Gruß vom Dampfer


    Karl Napp

  • Könnte man den Ausgang solch eines Generators im Falle eines Stromausfalles direkt an ein Hausnetz anschließen, WENN man das Haus komplett vom Netz trennt?

    Du denkst da vermutlich an eine Stecker den du nur einstöpseln musst.
    Aus rechtlicher Sicht dazu ein klares nein.

    Wie funktionieren diese Generatoren intern? Sind dort normale Asynchrongeneratoren drin?

    Nein, Synchrongeneratoren. Damit die Frequenz stimmt muss die Drehzahl sauber geregelt werden.
    Und symetrische Last wäre zu bevorzugen, ist im Haushalt aber sehr selten.

    halbwegs modernen 50 PS-Multipoint-Einspritzmotor eines Polo 6N als Antrieb

    Der keine Drehzahlregelung hat

    Zwischen Getriebe und Zapfwellenmotor müsste dann eine Eigenbau-Welle:

    Die mechanische Verbindung von Motor und Generator ist das kleinste Problem. Du siehst die "echten" Probleme die auf die zukommen würden nicht.

    Das Gesamtsystem muss dabei nicht den ultimativen Wirkungsgrad haben,

    Wenn du meinst.

    allerdings sollte es im Notfall auch mal einen 20KW Durchlaufherhitzer mit Strom versorgen können.

    Da solltest du dir mal Gedanken um einen Umbau Warmwasserversorung machen, dann muss der Generator auch nimmer so Fett sein. Wenn nämlich Warmwasser und Kochen wegfallen tuts ein Gerät bis 2kW und etwas Verstand im Gebrauch.



    mfg JAU

  • Moin,


    Du denkst da vermutlich an eine Stecker den du nur einstöpseln musst.
    Aus rechtlicher Sicht dazu ein klares nein.

    Jain, sind die Voraussetzungen in der Hausinstallation geschaffen ist ein Einspeisepunkt per CEE-Einspeisestecker möglich.




    Nein, Synchrongeneratoren. Damit die Frequenz stimmt muss die Drehzahl sauber geregelt werden.
    Und symetrische Last wäre zu bevorzugen, ist im Haushalt aber sehr selten.

    Auch klares Jain, es kommt drauf an wie alt dat Dingens ist. Laut Link gibts solche und solche ( teilweise wird sogar mit Notstromfunktion für Haus und Hof geworben! )



    http://www.endress-stromerzeug…lengeneratoren-25-90-kva/


    Das noch mehr Aspekte zu berücksichtigen sind gebe ich Jau absolut Recht.


    Grüße

  • Hallo,
    auf der Seite von Endress ist auch ein Merkblatt der der Provinzial Vers. verlinkt, hier wird noch besonders auf die Frequentzregelproblematik eingegangen.
    Dazu gibt es noch ein paar praktische Tipps:


    "Packen Sie alles so zusammen, dass Sie es im Notfall zur Hand haben, praktischerweise nicht in eine Halle,
    die nur durch elektrische Tore zu öffnen ist." :D


    Aber in der Regel haben diese Aggi eine Übersetzung drin, um von 540 Umdrehungen (Normzapfwelle) auf 1500 Umdrehung für den Generator anpasst. Auf der Motorseite bräuchte man dann das entsprechende Gegenstück - Viele Räder, viel Reibung, hohe Verluste! |__|:-)


    So ein Zapfwellengerät gibt es auch nicht geschenkt, evtl. kriegt man dafür ein gebr. kompletten Notstromer, E-bay ist da immer ein schönes Schaufenster...


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Ich finde man sollte sich nicht so sehr auf dieZapfwellen versteifen. Bekanntlich gibt es noch Keil – und Zahnriemen
    zurKraftübertragung vom Motor zum Generator; direktes Anflanschen mittels 1:1Kupplung ist natürlich das Günstigste.



    Bei vom Netzabgekoppelten Betrieb braucht man nicht so sehr auf die exakte Frequenz zuachten:
    Auf Schiffen wird meist mit 51 / 52 Hertz gefahren, umReserve beim Start großer Verbraucher (Auf Schiffen Festmachwinden,Kompressoren etc.) zu haben. Das tut keinem Motor oder Computer weh.


    Ich habe meinen Laptop auch auf einem 60 Hz Schiffbenutzt; das Netzgerät ‚schluckte‘ das klaglos.


    Will heißen: 50 Hz Minimum, max 55 Hz. Oder so: Beim 2Polig gewickeltem Generator können Drehzahlen zwischen 1500 bis 1650 Upmgefahren werden. Das sollte gerade bei einem Diesel ohne aufwendigeRegelungselektronik machbar sein.


    Gruß vom Dampfer
    Karl Napp

  • Nochmals vielen Dank an euch! :)


    Ich finde man sollte sich nicht so sehr auf dieZapfwellen versteifen. Bekanntlich gibt es noch Keil – und Zahnriemen
    zurKraftübertragung vom Motor zum Generator; direktes Anflanschen mittels 1:1Kupplung ist natürlich das Günstigste.


    Mit einem 1:1 Anschluss habe ich auch schon geliebäugelt. Bei Ebay gibt es bezahlbare schräglasttaugliche bürstenlose 3-Phasen Synchron-Generatoren. Die haben aber alle 1500 U/min Drehzahl. Die kleinen Polomotoren bringen aber ihren maximalen Wirkungsgrad bei 3500 U/min. Ohne Getriebe würde das eher weniger Sinn machen. Weil die Getriebe in alten Schrottautos eh schon dabei sind, kann man diese auch benutzen. Die längstmögliche Untersetzung beträgt bei Polos etwa 2,4, was ja gut passen würde. Müsste man nur noch den Achsflansch irgendwie an den Motorflansch anschließen. Die Drehzahlregelung wäre das nächste Problem, aber ich glaube, das würde ich in den Griff bekommen. Vielleicht geht das mit Tempomat, notfalls aber vielleicht auch einer selbst gebauten Drosselklappenregelung.


    Wir haben auch noch einen alten 15KW Asynchronmotor in der Scheune stehen. Der hätte die passendere Drehzahl von etwa 1000 U/min, aber ich habe mir mal in Youtube angeschaut, wie jemand versucht hat, daraus einen Inselanlagen-Stromerzeuger zu hauen. Dazu braucht man anscheinend viel grobe Elektrik und man kann vermutlich zu viel falsch machen. Ob Asynchronmotoren als Generatoren schräglasttauglich sind, weiß ich auch nicht. Ansonsten wäre das eine sehr praktische Sache.