Jahresdauerlinie BHKW-Ausbau Meinungsfrage und Tipps

  • Hallo Leute,


    für ein Projekt benötige ich eure Meinung oder Tipps.


    Also ich habe zwei Blockheizkraftwerke (wärmegefüht) mit einer thermischen Leistung von je 513 kw. Eine Ist-Analyse hat ergeben das der Wärmebedarf der Gebäude gestiegen ist, weil weitere Objekte an den Netz angeschlossen werden sollen. Also einfacher gesagt es sind 3 Gebäude gewesen nun soll ein 4. angeschlossen warden (Industriegebäude). die Jahresdauerlinie ändert sich natürlich dadurch (siehe Anhang). Ich soll nun Prüfen was sinvoller ist ein 3. Modul oder ein Heizkessel. Ich bitte um Erfahrungsaustausch weil ich neuling in dem Gebiet bin. Was meint ihr was sinnvoll ware?


    VG
    Mehmet

  • Hallo Mehmet,


    kannst Du bitte den IST und den zukünftigen Wärmebedarf darstellen.


    Welche Leistung hat der aktuelle Spitzenlastkessel?
    Wie sind die weiteren Rahmenbedingungen zb. Strombedarf, Stromkosten ( Leistung+Arbeit ), Brennstoffkosten etc. Wie hoch sind die Investkosten für neuen Kessel bzw. drittes BHKW.


    Geht es um eine rein finanzielle Betrachtung oder was ist unter "Sinnvoll" zu verstehen??


    Grüße

  • Hallo Alikante und andere Interessierte,


    Die Ist und Soll Analyse ist nochmal im Anhang dargestellt ausserdem habe ich den aktuelle Betriebsweise mit dem 2 BHKWs dargestellt.


    Es existiert kein Spitzenlastkessel (siehe Darstellung). Die Stromerzeugung ist nur als Nebenprodukt wird aber komplett selbst verbraucht.


    Brennstoffkosten betragen ca. 3 ct/kWh.


    Ich will eigentlich wissen was es dafür oder dagegen spricht noch um ein 3. Modul-BHKW bei der neuen Jahresdauerlinie auszubauen. Oder ist es sinnvoller ein Heizkessel anstatt einer 3. Modul-BHKW.



    VG

  • mh,


    die Sache scheint mir nicht Plausibel.Die beiden BHKW haben zusammen 1026KW Wärmeleistung ABER die Jahreslinie weist 2491h mit einem Wärmebedarf >1MW aus!?
    Wie passt das ohne einen bereits vorhandenen Spitzenlasterzeuger zusammen?? Woraus resultieren bei der SOLL Linie die Stufen??


    Zur Theoretischen Frage :


    - dagegen spricht das ein BHKW an sich schon viel höhere Wartungskosten als ein Kessel hat
    - dagegen spricht das BHKW bei zu geringer Wärmeabnahme anfangen zu takten was weder für Verschleiß noch Effizienz noch Netzstrombezug gut ist


    Unklar ist ob der Strom des 3. BHKW im Objekt verwendet werden kann oder ins Netz "verschenkt" werden muß.
    Würde der Strom zur Gänze im Objekt benötigt könnte man auch eines der vorhandenen BHKW gegen eine größere Maschine austauschen und hätte damit weniger Wartungskosten als mit 3 "kleinen" Modulen.


    Grüße

  • ich habe vergessen noch was wichtiges zu schreiben. Im Anhang ist wieder eine Jahresdauerlinie mit einer wichtigen Ergänzung. Wir heizen auch mit Dampf wollen aber davon abkommen. Das Heißt die beiden BHKWs(rot) leisten tatsächlich ca 1,2 MW( spitzenlast) sollte der Wärmebedarf steigen können die beiden BHKW natürlich das nicht leisten so wird mit Dampf nachgeheizt, so das meine Spitzenlast um weitere 250- 300 kW steigt (blau). Nun soll auch eine neue Gebäude dazu kommen( grün) das würde wieder eine höhere Wärmeleistung bedeuten also ca. 1,850 MW. Die Jahresdauerlinie sind tatsächliche Leistungsdaten was von BHKW erzeugt und Dampf gebraucht wurde. Lediglich bei der Neubaugebäude hat man auf die Erwartungswerte herangezogen (rechnerisch). Im Anhang ist auch nochmal nur die tatsächlich Wärmeleistung der beiden BHKW zu sehen. Vielleicht hilft das weiter. danke schon mal bis hier her.

  • auch die Dampfvariante ist nicht wirklich plausibel.
    Deine Kurve besagt das über das gesamte Jahr ein Anteil von etwa 100-150KW ständig mit Dampf nachgeheizt wird. Sowas macht nur Sinn wenn ständig zb. ein technischer Prozess diesen Dampf benötigt.


    Wie hoch ist denn der aktuelle Wärmebedarf p.a. und wie hast Du die Verteilung über die 8760h berechnet?


    mit zwei BHKW sähe die Kurve so aus, wobei die Grenzen zwischen BHKW1 , 2 und "unplausibel" stark von den beiden Puffern verzerrt werden.



    PS. oder entspricht der bei mir graue Bereich der vom Dampf zugespeisten Wärmemenge???

  • Hey Alikante,


    Im Anhang findest du eine Excel-Tabelle. Aus dieser Tabelle habe ich die Jahresdauerlinien erstellt. Da die Anlagen in Verbund geschaltet sind habe ich die Wärmeleistung zusammen addiert.Wenn der Wärmebedarf gering ist schaltet einer der BHKW ab und nur einer arbeitet. Mit Dampf wird auch geheizt wie du aus der Tabelle ablesen kannst. Die Wärmeleistung meiner beiden BHKW plus das Heizen mit Dampf ergibt meine Wärmebedarf der Gebäude. Darüber hinaus wird im Sommer die Wärme für Absorber genutzt.

  • Moin,


    also aus Deinen "Rohdaten" geht eindeutig hervor das die Dampfversorgung kontinuierlich läuft. Am 27.01.15:00Uhr mit einer Leistung von 590KW zwar atypisch weil das BHKW2 an diesem Nachmittag nix gemacht hat ausser 0,39KW Gas zu verbrauchen aber immerhin.
    Die beiden BHKW können zwischen 350KW und 500KW therm. modulieren, auch gut zu wissen.
    Hast Du Preise für den Dampf, sollst Du den Dampfverbrauch minimieren oder gar eliminieren??
    Anbei mal noch ein Überblick über den IST Jahresverlauf in gemittelter Leistung pro Kalendertag.

  • Moin Alikante,


    Der Dampf kostet uns ca. 40€/ Tonne. Deshalb soll Dampf für Heizzwecke komplett eliminiert werden. Nun kommt noch eine Neubaugebäude hinzu. So ist hier die Frage: Neben den beiden BHKWs soll noch ein 3. Modul installiert werden oder reicht es wenn ich nur ein Heizkessel anschließe? ich weiß das hängt von vielen faktoren ab, aber kann man anhand der Jahresdauerlinie das eine ausschließen oder das andere lieber empfehlen?


    VG

  • Nein, anhand der Dauerlinie kann man das nicht.
    Die Linie gibt nur Auskunft über die mögliche Dimensionierung von Geräten. Ausschlaggebend ist am Ende welche Kosten bei den verschiedenen Varianten entstehen.


    Was war in der Zeit vom 20.08. bis 06.09 ?? Betriebsruhe ?


    Wie hast Du die 0,36MW Heizleistung für das neue Gebäude aufgetragen ?


    Und die wichtigste Frage, was kostet die Wartung der BHKW?? Zahlt Ihr in €/Vbh oder in €/kWh ??


    Wir nähern uns der Lösung :)

  • Sollte eines der beiden BHKW 0 wärme erzeugt haben so liegt es daran das es entweder stillsteht oder Störung vorliegt. In der der zeit die du aufgeschrieben hast ist hier der Fall. Die 0,36 MW habe ich aus einer Rechnung entnommen. Dort war über ein Jahr berechnet welches Wärmebedarf das Neugebäude haben wird wenn es fertiggestellt ist. Was die Wartung der BHKW kostet weiß ich nicht. ich weiß nur das es für Wartung und Störung vertraglich eine Vereinbarung liegt und diese darf nicht 1500 stunden überschreiten. Wir sind nicht der Betreiber der BHKW sondern Zahlen Miete dafür. Ohh man es kommt immer mehr neue dinge hinzu. :)

  • In der Zeit vom 20.08. bis 06.09 war ein BHKW defekt? Aber gleichzeitig hatte die Dampfversorgung Ihr Jahresminimum?? Das verstehe ich nicht :?:


    OK, wenn Ihr die Wartungskosten nicht extra neben der Miete zahlt benötigen wir sie auch nicht. Das mit den 1500h erkläre bitte nochmal und die Miete ist wie hoch pro Jahr oder pro kWh??


    Du hast also einfach die 0,36MW on top gesetzt, aber wird das neue Gebäude während des gesamten Jahres diese Wärme benötigen?


    Grüße

  • in dieser Zeit gibt es ein Stillstand in der Produktion das liegt daran das der Wärmebedarf nicht hoch ist oder garnicht weil verschiedene Anlagen abgeschaltet werden deswegen wurde mit Dampf geheizt was nur wenig gebraucht wurde.


    Also jeden Monat bekommen wir Bericht für die BHKW. Vertraglich wurde mit dem Betreiber vereinbart das die Wartung und Störung über ein Jahr nicht mehr sein darf als 1500h. Wahrscheinlich wegen der Wirtschaftlichkeit der Anlagen (Vollaststunden).


    Die Miete beträgt wenn ich mich nicht irre ca. 23000 € im Monat ( müsste nochmal nachschauen).


    Das neue Gebäude hat ein Spitzenlast von 0,36 MW. im Sommer deutlich weniger( siehe Anhang)

  • Also gut,


    es gibt zwar noch immer einige kleine Ungereimtheiten aber seis drum.


    Variante 1:


    3 Module a 500KW therm.


    Kosten 3*11500€ pro Monat ( 4,3Cent pro kWh therm.) plus Gaskosten 3Cent


    Für die Spitze wird ein weiterer Wärmeerzeuger/Dampf benötigt



    Variante 2 :


    2 Module a 500KW therm. 1 Modul a 800KW therm


    Kosten 2*11500€ pro Monat ( 4,3Cent pro kWh therm.) plus geschätzt !! 15000€ ( 4,1Cent pro kWh therm ) plus Gaskosten 3Cent


    Dampf ist damit eliminiert




    Hier sind viele Faktoren geschätzt aber Grundsätzlich arbeiten größere Module günstiger pro KWh.



    Es könnten noch weitere Kosten durch Vergrößerung des Gasanschlusses oder der Transformator Anlage entstehen.



    Eine weitere Variante wäre ein Kessel mit 800KW, dieser würde einmalige Investitionskosten und fortlaufende Gaskosten verursachen.



    Grüße