Umstellung auf Selbstversorger - knapp 400 € RWE Kosten / Monat - sinnvoll ?

  • Hallo,


    kurz zu den Fakten, die mich dazu bringen hier mal bei den Praxiserprobten zu schreiben
    um festzustellen ob sich eine Umstellung auf Selbstversorger bei unseren Rahmenbedingungen
    ernsthaft lohnt zu untersuchen


    Grösseres freitstehendes 2 stöckiges Familienhaus mit Keller als Eigentum bei nicht optimaler Sonnenlage
    (2008 neues Dach, Erneuerung der Nachtspeicher-Heizung, komplette Wäremedämung, etc. durch die Eltern)
    Aktuell Nachspeicher-Heizung mit Strom von RWE - knapp 400 € pro Monat Kosten


    Ich würde gerne mit einfachen Worten per Dreisatz (Anschaffungs- & laufende Betriebs- & Wartungskosten) verstehen,
    ob sich schon jetzt anhand des Technologiefortschrittes eine Umstellung auf ein Blockheizkraftwerk
    und einem modernen Batteriespeicher lohnt.


    Und wie man am besten Step for Step vorgehen würde um möglichst schnell (falls es sich rechnet) unabhängig zu werden


    PS: den ganzen Energieberatern und Verkäufern traue ich im Moment noch nicht so recht, da mir noch das Wissen fehlt

  • Moin,


    wenn ich Nachtspeicher lese gehe ich davon aus das im gesamten Gebäude weder Heizungsrohre liegen noch ein Abgassystem/Kamin vorhanden ist und auch das WarmWasser elektrisch bereitet wird.


    Wenn dem so ist wird der bauliche Aufwand und die Kosten der eigendlichen Heizungsinfrastruktur höher sein als die Kosten eines microBHKW - zb. Stirlingtherme oder Ecopower 1.0


    Für eine genauere Abschätzung fülle doch bitte den Fragebogen aus :


    http://www.bhkw-forum.de/board…g-und-wirtschaftlichkeit/


    Grüße

  • Ich würde gerne mit einfachen Worten per Dreisatz (Anschaffungs- & laufende Betriebs- & Wartungskosten) verstehen, ob sich schon jetzt anhand des Technologiefortschrittes eine Umstellung auf ein Blockheizkraftwerk und einem modernen Batteriespeicher lohnt.


    Wenn man die Wahl hat, ein modulierbares BHKW einzubauen, dann kann man sich den Batteriespeicher erstmal schenken, weil die Flexibilitätsoption das BHKW ist. Der Elektroenergiespeicher kostet bekanntermaßen nicht nur Geld in der Anschaffung, sondern auch Verluste im Betrieb. Ein Batteriespeicher ist nur etwas für Bestands-BHKW, die nur AN und AUS können, mittlerweile aus der Förderung sind und daher im AN-Zustand einen hohen Anteil des erzeugten Strom für quasi Nulleuro ins Netz abgeben müssen.


    Ich schließe mich Alikante an, dass das BHKW bei der Umstellung von der Nachtspeicherheizung (Einzelöfen in den Zimmern mit Luftheizern) auf ein hydraulisches System (Zentrale Wärmeversorgung mit wasserführenden Radiatoren/Flächenheizungen) einen vergleichsweise geringen Kostenblock darstellen wird, wenn man es mit dem Einbau des Heiz-Systems (Verrohrung, Abgasführung, Gasanschluss) vergleicht. Die Abgasfrage lässt sich ggf. über einen Aussenkamin lösen, wie er auch in vielen nachträglich eingebauten Holzöfen verwendet wird. Falls kein Erdgas vor der Tür liegt, hilt ein Flüssiggastank im Garten. Vielleicht lässt sich die Umstellung von E-Heizung auf eine stromerzeugende Heizung in zwei Schritten erledigen: erstmal nur die stark beheizten Wohnräume im Erdgeschoss (Wohnzimmer, Küche etc.) umstellen, hierbei lassen sich die Heizungsrohre auch ohne Wändeaufkloppen auf-Putz in den Sockelleisten verstecken. Die schwächer geheizten Räume (Schlafräume im OG?) kann man erstmal so lassen, schliesslich produziert das BHKW auch Strom, den man mit einfachen Regelaufwand (Steuerbares BHKW + Steuerbare E-Öfen) im eingenen Haus verwerten kann. Dann kann man mit dem zweiten Schritt, d.h. alle Elektroöfen rausreissen, warten bis eine generelle Renovierungs/Sanierungsaktion in den noch nachzurüstenden Räumen ansteht. Wenn man dann in Zukunft wieder auf den Geschmack kommen sollte, mit Strom zu heizen, kann man an zentraler Stelle eine Wärmepumpe neben dem BHKW installieren, die einen deutlich höheren Wirkungsgrad als die E-Heizer haben. Ich glaub zwar nicht so richtig dran, dass in den nächsten Jahren, deutliche Preissignale am Kleinverbraucher ankommen, aber die Option besteht.


    Wenn Du 400 Euro pro Monat Stromkosten hast, sind das fast 5000 Euro im Jahr. Wichtig wäre nicht nur die Angabe der Kosten, sondern auch der aktuellen Verbräuche in kWh - wahrscheinlich hast du auch eine HT/NT-Tarif. Hierzu bräuchten wir die Aufschlüsslung.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Zitat

    Wenn Du 400 Euro pro Monat Stromkosten hast, sind das fast 5000 Euro im
    Jahr. Wichtig wäre nicht nur die Angabe der Kosten, sondern auch der
    aktuellen Verbräuche in kWh - wahrscheinlich hast du auch eine
    HT/NT-Tarif. Hierzu bräuchten wir die Aufschlüsslung.

    Ok, werde ich mit ein paar weiteren Infos liefern


    PS: Bei den Stadtwerken schon mal nachgefragt - Gas wäre in der Strasse vorhanden -
    Ein Innen-Kamin im Haus wäre vermutlich auch reaktivierbar, wenn auch schon lange nicht mehr benutzt


  • PS: Bei den Stadtwerken schon mal nachgefragt - Gas wäre in der Strasse vorhanden -
    Ein Innen-Kamin im Haus wäre vermutlich auch reaktivierbar, wenn auch schon lange nicht mehr benutzt


    Das ist schon mal gut, dann hat man zwei Sorgen weniger. Zum Kamin ist vor allem wichtig, dass da ein durchgängier Weg vom gewählten Aufstellraum des Heizgerätes nach draussen vorherrscht, auch wenn der schon lange nicht mehr in Betrieb war. Üblicherweise wird man wegen der Brennwertnutzung sowieso eine neue Abgasführung einziehen, z.B. eine Rohr in Rohr Lösung, die die feuchten Abgase vom Mauerwerk fernhält und zudem die angesaugte Frischluft für ein raumluftunabhängiges Gasgerät vorwärmt. So ein LuVo (Luftvorwärmer) bringt Effizienzgewinne bei Anlagen mit externer Verbrennung wie Stirling oder dem Reformer einer Brennstoffzelle und beim Spitzenlastbrenner sowieso, allerdings bringt es nichts bei Motor-BHKWs, da man da eher kalte Luft vorzugt (hohere Massenstromdichte bei der Zylinderfüllung).


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Bin noch am zusammen stellen der Daten von den letzten 2-3 Jahren


    Ist das noch so von den Verhältnissen ?

    Zitat

    Die Stromkosten bei
    speziellen Nachtstromtarifen sind mit etwa 13 ct/kWh fast doppelt so
    hoch wie beim Heizen mit Gas oder Öl (7 ct/kWh). Empfehlung: Lassen Sie Ihre Stromheizung durch eine Brennwertheizung
    oder eine Holzpelletheizung ersetzen. Informationen zu möglichen
    Krediten und Zuschüssen der KfW-Förderbank erhalten Sie in unserem FördermittelCheck.

    [Blockierte Grafik: http://www.kwh-preis.de/wp-content/uploads/images/Nachtstrom-klimasuchtschutz.jpg]

  • Im Grunde schon. Bei der EnBW zahlt man ~17ct/kWh Wärmestrom NT. Ausm Ölkessel wären es ca. 9,5ct/kWh Heizwärme.



    mfg JAU