Lastgangsmessung am Hauptanschluss / vor den Zählern der Mieter? (BHKW-Planung)

  • Hallo, ich möchte, bevor ich näher an die Installation meines "zugelaufenen" BHKW's (Konrad Weigel KWE 25P-4 AP) gehe, gerne feststellen, inwieweit sich die ganze Anlage voraussichtlich überhaupt rechnen wird, bzw. ob ich besser andere Wege einschlagen sollte.


    Das BHKW ist sicherlich eher zu groß, andersherum hat es wenig gelaufen und war "für's abbauen" zu haben.


    Wenn ich aber schon mit dem Stromverkauf an meine Mieter zuwenig Einnahmen generieren kann, kann ich's wahrscheinlich besser gleich sein lassen.


    Um brauchbare und auswertbare Zahlen zu bekommen, war meine Idee, einen Lastgangszähler am Hauptanschluss vor allen anderen Zählern installieren zu lassen.
    Darf das überhaupt? Und wenn, was kann ich meinem Elektriker (Meister) an Informationen an die Hand geben, wie dabei rechtskonform vorzugehen ist?


    Es geht um 4 Wohn- und 4 Gewerbeeinheiten mit stark unterschiedlichen Verbräuchen.


    Grüße

  • Moin,


    im Normalfall ist alles vom HAK bis zum Zähler bzw. Zählern verplombt. Einen Zähler dazwischen zu bauen bedarf also der Plombenöffnung = Meldung an den VNB. Dann ist es meist so das das Kabel vom HAK direkt auf die Sammelschienen geht und rein technisch gar kein geeigneter Platz für nen Zähler vorhanden ist. Was aber geht, und Möglicherweise günstiger ist, Du kannst Deinen VNB beauftragen temporär (tragbares Gerät direkt mit Wandlern im/am HAK) für Dich zu Messen. Die meisten VNB bieten das als Dienstleistung an.


    Grüße

  • Bin jetzt endlich mal dazu gekommen, mich in den Zähler-Anschlußraum zu begeben.
    Anbei ein Bild vom Hauptanschluss und von einem der beiden (identischen) Zählerschränke.


    Platz könnte vielleicht schon da sein, aber die ankommenden Kabel sind doch schon recht massiv ...


    Aber vielleicht hat ja jemand anhand der Bilder noch eine Idee,


    Gruss


    Hartmut

  • Moin,


    wenn Du die Lastgänge nur für Dich benötigst muß es ja kein geeichter Zähler sein. Du könntest also auch einen "billig" Logger nutzen, dazu die Wandler im Verteilerkasten (Bild1) einbauen lassen, der scheint ja nicht verplombt zu sein.


    Grüße

  • Danke!
    Das hilft schon mal viel weiter!


    Musste mich erstmal einlesen, was überhaupt ein "Wandler" ist.
    Die Box von der EWE ist ist allerdings verplombt (kann man oberhalb der rechten Schraube oben erkennen, wenn man weiß, wo man suchen muss ;) )


    Das sollte sich aber dem VNB (EWE) klären lassen.


    Was schwebt dir da als Logger vor?


    Gruß

  • Hallo Hartmut,


    der Vorschlag von alikante mit der temporären 'Messdienstleistung' von der EWE wäre wohl der schnellste Weg. Aber kannst Du nicht bei Deinen Mietern mal nach den Jahresrechnungen bzw. den Jahresverbräuchen fragen? - Wenn die jahreszeitlich nicht zu stark schwanken, könnte man schon mal eine ungefähre Aussage treffen. Das größere Problem wird aber die Nutzung der 44 kW Wärme sein. Welche Leistung und Jahresverbrauch hat denn Deine jetzige Heizung?
    Wenn Du den Strom an Deine Mieter verticken willst, brauchst Du sowieso einen Summenzähler, aber ein Lastgangzähler verursacht relativ hohe laufende Messkosten. Das würde ich vermeiden. Mit wie viel Ampere ist Dein Hausanschluss abgesichert? - Bis 100A kommt man meist ohne Wandlermessung hin. Dann würde eine (umfangreiche) "Umverdrahtung" Deiner Zählerschränke reichen oder ein zusätzlicher Summenzählerschrank. Der neue Summenzählerschrank wird Deinem Elektriker bestimmt besser gefallen.
    Für's Logging gibt es abhängig vom Zähler diverse Lösungen. Schau mal bei http://www.volkszaehler.org/ rein. Verschiedene recht günstige Lösungen werden auch von sms-guard.org angeboten. Die laufen über eine Internet-Datenbank.
    Ähnlich aber inkl. optischer Abtastung auch von Drehscheiben- (Ferraris-) Zählern funktioniert das System Youless LS-110 für ca. 85€.


    Denkmaler

  • Danke, da muss ich mich eben einlesen!


    Mich würden aber schon die Grundlast und die tageszeitlichen Schwankungen interessieren, auch in Bezug auf Ergänzung evtl. durch Photovoltaik und/oder Batteriespeicher.
    Im Moment habe ich eine Gasheizung (ca. 65 kw) am laufen, passt bei zweistelligen Minustemperaturen (die seltenst vorkommen) gerade noch so.


    Ich denke, die Jahresverbräuche sind für eine belastbare Planung eher zu ungenau.
    Für's erste muss ich aber keine geeichten Messungen haben, das käme dann später.


    Gruss