Das ein 3KW BHKW nur 50% der Kosten verursacht als ein 7,5er glaub ich auch nicht!! Sowohl bei fixen als auch variablen Kosten würd ich eher von 20-30% Aufschlag von 3 zu 7,5Kw ausgehen.
Selbst das ist m.E. noch optimistisch. Aus den Preisangaben für BHKW's im Internet gewinnt man den Eindruck, dass BHKW's der Leistungsklasse 3-6 kWel (ohne Speicher, aber mit notwendigem Zubehör) weitgehend unabhängig von der Leistung immer so zwischen 20 und 25 TEUR kosten. Für den Einbau kommen noch mal 3-5 TEUR dazu.
Wenn es um die Auswahl geht, sind daher m.E. weniger die Investitionskosten maßgeblich, sondern die Wartungskosten. Beispielsweise wurden in diesem Thread für ein Gerät Vollwartungskosten von 40 ct/kWh (plus MWSt) erwähnt. Ich kann fast nicht glauben, dass das stimmt - aber wenn doch, sollte man daran denken, dass es den Strom aus dem Netz ganz ohne BHKW für die Hälfte gibt. Jedenfalls halte ich jedes BHKW, bei dem die Wartungskosten über 10 ct/kWh brutto liegen, für eine Fehlinvestition.
Übrigens: Weil das offenbar so wichtig ist, wäre es vielleicht eine gute Idee, hier im Forum eine Datenbank zu den Wartungskosten der einzelnen BHKW-Modelle und Hersteller anzulegen? Oder gibt es sowas schon, und ich habe es nur nicht gefunden?
vielmehr halte ich stationäre Batterien für einen hype der entweder hoffentlich bald zu Ende ist oder gottbeware die Ressourcen für E-mobility auffrisst und verteuert.
Zu gegenwärtigen Preisen für stationäre Batterien gebe ich Dir Recht. Über stationäre Speicher für BHKW und PV kann man aus wirtschaftlicher Sicht anfangen nachzudenken, wenn die Speicherpreise gegenüber heute um die Hälfte gefallen sind (oder sich die Preise für Bezugsstrom mindestens verdoppeln).
Um die Ressourcen für E-mobility mache ich mir deswegen keine Sorgen. Eher könnte es umgekehrt kommen: In 10-20 Jahren könnten in größeren Mengen günstige gebrauchte Batterien aus E-Autos auf den Markt kommen, die für den Autobetrieb nicht mehr genug Leistung oder Kapazität bringen, aber für die niedrigeren Anforderungen im stationären Betrieb aufgearbeitet werden können. Das wäre ein möglicher Weg, um die Preise für stationäre Speicher zu senken.
Gibt es bei der Thematik Spül- und Waschmaschinen an Warmwasser anschliessen, ein Problem mit Warmwasserübergabestationen und deren Zapfleistung (lt. momentanem Angebot 16 Liter /min)? Weil du schreibst man sollte eine Zirkulation haben oder es bringt nicht allzu viel.
Bei einer oder zwei Maschinen sehe ich kein Problem. Da es rein statistisch sehr unwahrscheinlich ist, dass alle angeschlossenen Maschinen gleichzeitig zapfen, halte ich das aber auch in einem MFH für beherrschbar. Im schlimmsten Fall muss dann eben hin und wieder mehr nachgeheizt werden (es tritt ja kein Wassermangel auf, sondern das Wasser wird bei mehr als 16 l/min nur weniger warm). Zum Vergleich: Moderne Waschmaschinen verbrauchen pro Waschgang 50 Liter, davon nur etwa ein Viertel Warmwasser. Bei Spülmaschinen sind es 10-20l.
Zu WÜSt siehe aber unten: Ich halte da nichts von im Zusammenhang mit einem BHKW, das ist m.E. nur was für Fernwärmesysteme.
Allerdings wenn ich es richtig verstehe, sollte ich über eine gute BHKW-Programmierung vor allem dann Wärme produzieren & zwischenzeitlich puffern lassen, wenn ich Strombedarf habe (also Mieter andere Abnehmer etc Strom brauchen) ??
Richtig. Das gilt vor allem in der Übergangszeit und im Sommer. Vereinfacht kann man sagen: Richtig dimensionierte BHKW's laufen etwa Mitte November bis Anfang März durch. Aber da bringt die PV sowieso fast nichts. In der Übergangszeit kann man v.a. nachts ausschalten, deshalb gibt es tagsüber z.T. einen Gleichlauf mit der PV. Im Sommerhalbjahr läuft das BHKW weitgehend nur für die Warmwasserbereitung. Dann macht es Sinn, die Speicherladung nach Möglichkeit in die Abendstunden zu legen (etwa 18:00h bis 23:00h), weil da in Wohngebäuden am meisten Strom gebraucht wird. Mit der PV ergänzt sich das prima, weil diese ab etwa 18:00h auch im Sommer kaum noch Strom liefert. Weil aber die meisten Menschen am Morgen duschen, sollte dafür der TWW-Speicher nach Möglichkeit etwa einen Tagesbedarf fassen. Ist er kleiner (was meist der Fall ist), muss man weitere Ladezeiten programmieren, z.B. morgens und mittags. Da gibt es dann in der Tat eine Konkurrenz zur PV.
Wenn PV denke ich allerdings gleich daran gute Module drauf machen zu lassen. Vermutlich etwas teurer wie 8000Euro. Ich glaube es gibt einige Hersteller die höhere Watt Zahlen (glaube >300W pro Modul) hinbekommen. Der Mehrpreis rechnet sich vermutlich über 20+ Jahre. Zudem gibt es glaube ich noch Solaredge mit integriertem Wechselrichter oder so. Vielleicht habt ihr auch da einen Tipp?
Wenn Du Dich über PV schlau machen willst, empfehle ich Dir das Photovoltaik-Forum http://www.photovoltaikforum.comAlles was ich über PV weiß, habe ich von dort. Es ist dort aber genau so wie beim BHKW: Man muss sich eine ganze Zeitlang einlesen, bis man weiß, was Sache ist.
Ich denke du hast leider recht mit der Wärmepumpe. Das Warmwasser über BHKW macht vermutlich mehr Sinn und bringt Laufzeit & Strom. Die WP (mit Heizkörpern) ist ohnehin nur bei geeigneten Temperaturen richtig gut bzgl. COP / Leistungszahl. Wenn überhaupt als Backup dran lassen oder manuell zuschaltbar, auch als Stromabnehmer bei geeigneten Temperaturen.
Was Du überlegen könntest ist, ob die WP sich für das zweite Haus als Zusatzerzeuger eignet für die kalten Tage, wo die Leistung des BHKW nicht reicht.
„Einfache Annhamen: 15Kwh
Batteriekapazität - 2000 Zyklen bei 80% = 240000Kwh
1500 x 2000 x 0,8 = 240.000
Das paare ich mit einem Wirkungsgrad von 85% - ergibt: 19200Kw
Fehlt hier nicht eine 0, also 192.000. Weil 85% von 240.000 sind 192.000 oder?
Da fehlt nicht eine Null, sondern oben ist eine zuviel. 2000 Zyklen mal 15 kWh mal 80% ist 24.000 kWh (nicht 240.000).
Nehme ich einen Strompreis von 0,25 Cent/Kwh an, ergibt das eine erdachte maximal erreichbare Ersparnis mit einer Batterie von 4800€.
19.200 x 0,25 = 4800 Euro
Du sparst in dem Beispiel zunächst mal 4800 € für Zukaufstrom. Aber Achtung: Du hast ja auch Kosten für den selbst erzeugten Strom, und zwar das, was Du sonst für die Einspeisung erzielt hättest. Bei der PV sind das brutto ca. 14,5 ct/kWh, beim BHKW ca. 5 ct/kWh. Angenommen Du würdest Deine Batterie mit je 50% PV- und BHKW-Strom füllen, so bleibt eine Netto-Ersparnis von (4.800 minus 12.000*0,145 minus 12.000*0,05=) 2.460 € pro Jahr. Wenn Du darauf EEG-Abgabe abführen musst (wegen Überschreitung der 10.000 kWh oder wegen Weiterverkauf an die Mieter), so wären es noch einmal ca. 550 EUR brutto weniger.
Dagegen rechnen musst Du die Kosten für die Batterie. Dazu gibt es hier im Forum oder auch im PV-Forum seitenlange Threads von Spezialisten, deswegen möchte ich mich hier nicht einmischen.
Heißt das, man sollte neben dem normalen Puffer (zwischen 800 und 1500 Litern angeboten) noch eine Trinkwasser-Warm-Speicher aufstellen?
Welche Größe würde Sinn machen?
Ich hab momentan nur Angebote mit einem Puffer (ob nun Zirkulation, Frischwasser-Station oder Wärmeübergabestation/WÜS). Ich denke bei der Lösung WÜS,braucht man keinen TWW-Speicher richtig?
Zur Größe eines TWW-Speichers solltest Du Deinen Heizungsbauer fragen. Mehr als einen Tagesbedarf zu speichern macht keinen Sinn, aber ob das Optimum niedriger liegt - und wo - kann ich nicht beurteilen. Eine Zirkulation bringt Komfort und kostet Energie: Der Zusatzbedarf für die Zirkulation muss bei der Speicherdimensionierung berücksichtigt werden. Speicher als Frischwasserstation ist m.E. ein Muss (besonders in einem MFH) wegen des Legionellenproblems.
Eine reine Wärmeübergabestation ohne Speicher funktioniert in keinem Fall, denn damit gäbe es Warmwasser im Haus nur solange das BHKW läuft. Damit wären Deine Mieter sicher nicht einverstanden, besonders im Sommer...
Wenn ich es zusammenfassend richtig verstehe, sollte ich deiner Meinung nach, ein größeres BHKW nehmen und dass dann auch so programmieren können, dass es läuft, wenn Strom verbraucht wird. Kein Stromspeicher und evtl eine PV drauf. Richtig?
Genau. Mit "größer" meine ich (ohne das jetzt genau berechnet zu haben) ein BHKW mit maximal ca. 15 kW thermischer Leistung, das aber modulieren kann - z.B. das Viessmann Vitobloc 200 (3-6 kWel, 10-15 kWth) oder das Vaillant Ecopower 4,7 (1,5-4,7 kWel, 5-14 kWth). Ob der Senertec Dachs 5.5 auch moduliert weiß ich nicht. In die Shortlist würde ich nur große Firmen aufnehmen (ist aber nur meine persönliche Meinung). Die endgültige Entscheidung würde ich nach den Wartungskosten treffen (siehe oben).
Gruß, Sailor