Wirtschaftlichkeit eines BHKWs mit 20 kW el. Leistung

  • Unser BHKW hat keine Warmwasser Abnahme und wir nutzen leider den Strom nicht selber - Wärme Contracting.
    Es werden 32 Parteien mit 2250 m² Wohnfläche beheizt.
    In den ersten 2 Jahren hat dieses BHKW 30 % mehr Energie gegenüber der alten Ölheizung verbraucht.
    Dabei müssten wir ja nach der EnEV 2014 die über 30 Jahre alten Kessel der Ölheizung rausschmeißen.
    Hat jemand Erfahrungen mit dem Verbrauch in einer ähnlichen Größenordnung ?
    Pukl

  • Erstmal herzlich Willkommen im Forum.


    Der Strom, den das BHKW produziert, muss ja auch irgendwo herkommen und das werden wohl die 30% sein. Ein Perpetuum Mobile hat leider noch keiner erfunden. Der Energieanteil, der für die Stromproduktion benötigt wird, darf natürlich nicht auf die Wärmekosten angerechnet werden. Daher müssen am BHKW ein Strom- und Wärmezähler installiert sein um die benötigte Energie des BHKWs entsprechend aufteilen zu können.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

    2 Mal editiert, zuletzt von ecopowerprofi ()

  • Der um 30 % gestiegener Energieverbrauch hat nichts mit der Stromerzeugung zu tun. Der Energiezähler sitzt im Primärkreis zum Verbraucher, das ist zwar nicht schön, weil dort auch der Schichtspeicher für das BHKW ist, leider ist dies nach der Richtlinie VDI 2077/3.1 in Ordnung.
    Der gestiegener Energieverbrauch hat folgende Gründe.
    Keine Abschaltung der Heizung und Umlaufpumpen in der Übergangszeit, kann man rechnen, macht über 10 % aus.
    Zu geringe Spreizung, in den Wintermonaten waren es mach 10 °C jetzt 2 bis 4 °C .
    Zu hohe Grenztemperatur, es waren 18 °C , sicher einmalig in Deutschland, die Heizung lief Tag und Nacht, auch wenn im Wohnzimmer 27°C waren.
    Es gibt noch weitere Punkte aber man hat ja schlechte Karten . Antwort des Betreibers: "Diese Einwände haben subjektiven Charakter und sind nicht
    korrekt ausgewertet. " Da fällt mir ein Motto ein: Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast !
    Mir geht es hier nicht um eine Aussage wer hier Recht hat, sondern ich hätte gerne einen Vergleich gehabt. Vielleicht kann jemand über diese etwas
    kuriose BHKW Anwendung in dieser Größenordnung Angaben über die verbrauchte Energie machen.
    Als Information möchte ich hinzufügen, dass es einige Experten gibt, die der Meinung sind so etwas darf man erst überhaupt nicht bauen.
    Es fehlt nämlich die Grundlast vom Warmwasserverbrauch, das BHKW ist somit zum Stotterbetrieb verurteilt oder man lässt es laufen
    und lässt sich das auch noch bezahlen, ob der Verbraucher es braucht oder nicht.

  • Moin ,


    warum stellst Du eine Frage wenn Du der Meinung bist die Antwort schon zu kennen??


    Wen Du einen Vergleich möchtest benötigen wir ALLE Zahlen, Daten, Fakten sonst wird das nix.


    Im übrigen ist Deine Ausführung recht dubios, Du schreibst das BHKW benötigt 30% mehr Energie. Das "benötigen" bezieht sich eindeutig auf die Brennstoffseite!! Der im zweiten Beitrag benannte Energiezähler kann aber nur die "erzeugte" Wärmeenergie erfassen. Also bitte keine Vergleiche von Äpfeln mit Birnen, entweder nur Brennstoff- oder Wärmeverbräuche vergleichen aber nie über kreuz.


    Grüße

  • Was das BHKW auf der Brennstoffseite verbraucht interessiert mich nicht. Mein Energie Verbrauch bezieht sich auf den Primärkreis
    des BHKWs, natürlich mit der Spitzenlast Gasheizung , wo der Energiezähler vor dem Wärmetauscher für die Heizung eingebaut ist.
    Ich suche jemanden der auch mit einem BHKW der Größenordnung 10 bis 30 kW el. versorgt wird, keine Warmwasserabnahme hat
    und auch nicht den erzeugten Strom selber nutzen kann.
    Danke

  • Das könnte ne schwere Steissgeburt werden :-)_:-)


    Ich bitte Dich nochmal uns die Vergleichswerte und Vergleichszeitraum zu nennen.


    Wieviel Wärme hat der alte Ölkessel im Jahr X erzeugt, wieviel Wärme das neue BHKW im Jahr Y.


    mfg

  • Der 5 Jahresdurchschnitt der über 30 Jahre alten Ölheizung war 128 MWh/a für 8 Parteien mit 1080 m² Wohnfläche.
    Das BHKW mit Unterstützung der Gasheizung hat 149 und 158 MWh/a registriert und natürlich wurden diese berechnet.
    Danke vielmals für Deine Mühe, aber Du brauchst keine Berechnungen anstellen. Ich möchte nur erfahren, ob es überhaupt ein Mini
    BHKW ( 15 bis 30 kW el. ) gibt, welches keine Warmwasserbereitstellung hat und wo auch der erzeugter Strom nicht selber genutzt wird.
    Danke

  • Moin

    Ich möchte nur erfahren, ob es überhaupt ein Mini
    BHKW ( 15 bis 30 kW el. ) gibt, welches keine Warmwasserbereitstellung hat und wo auch der erzeugter Strom nicht selber genutzt wird.

    das kann exakt jedes BHKW! Wie hilft Dir das weiter??


    Ich will Dir auch gern erklären warum wirklich jedes BHKW in Frage kommt.


    Die Wärme aus dem BHKW wird in der Regel in den Pufferspeicher "geschoben". Ob aus dem Pufferspeicher ein Warmwassermodul gespeist, die Heizkreise erwärmt oder eine Produktionsanlage gespeist wird hat technisch nichts mehr mit dem BHKW zu tun.


    Ähnlich verhält es sich mit der Stromproduktion. Das BHKW arbeitet Netzparallel, dem Generator ist es dabei völlig egal ob sich der nächste "Stromverbraucher" in 10m, 100m oder 1000km Entfernung befindet.


    mfg


    PS. kurze Frage , wie wurden die 128MWh ermittelt?

  • Hallo Pukl,


    wenn ich dich richtig verstehe, wird aus dem BHKW nur Wärme zur Raumheizung bereitgestellt. Wie erfolgt die Warmwasserbereitung?
    Weiterhin entnehme ich deinen Angaben, dass der Wärmemengenzähler zwischen BHKW und Speicher angeordnet ist. Ist das wirklich so ? Wie groß ist das Speichervolumen in Liter?



    Hallo Alikante,


    der Verbrauch von 128 MWh mit der Ölheizung ergibt ca. 11 bis 12 Liter Heizöl pro m² und Jahr. Wenn das Haus so alt oder älter als die Ölheizung ist und keine energetische Sanierung erfolgte, ist das nicht schlecht.



    Mit freundlichen Grüßen

  • Hallo Pukl,


    lass mal die Erfahrenen hier die Fragen stellen und versuch diese auch zu beantworten,
    sonst scheints eher, als ob Du nur Dampf ablassen willst.


    Denn Deine Ausführungen sind nicht ganz schlüssig
    und vll. liegt da ja auch eine Ursache....eine, die Dir ggf. jemand anders auch falsch gesteckt hat.


    Beispiel?
    Na Du schreibst, dass es sich um Wärmecontracting handelt,
    aber an anderer Stelle nimmst Du Verweis auf's Beiblatt 3.1, was aber eben beim Umlageverfahren anzuwenden ist.
    Hier gibt's aber nur eine Entweder/Oder...beides geht schlicht und einfach nicht.


    Im ersteren Fall ist es vollkommen Wurscht,
    ob ein toll laufendes BHKW, ein furchtbar laufende Anlage oder meinetwegen ein Solaranlage, Kohlekessel oder sonst was die Wärme liefert.
    Maßgeblich ist das was aufm Wärmemengenzähler steht. Das wird zum vereinbarten Wärmepreis abgerechnet.
    Wenn nun die Verteilung dahinter (Grenztemperaturen ect.) Mängel hat, hat es rein gar nichts mit dem BHKW zu tun.


    Im zweiten Fall wiederum
    spielen die Fragen der Mitglieder schon eine bedeutende Rolle....Könnt ja sein,
    dass hier die Verbrauchsmengen (insbesondere Gasbezug) falsch abgerechnet wurden.


    Also,
    konstruktive Mitarbeit ist gefragt und dann wird Dir sicherlich auch geholfen werden

  • Moin,

    der Verbrauch von 128 MWh mit der Ölheizung ergibt ca. 11 bis 12 Liter Heizöl pro m² und Jahr. Wenn das Haus so alt oder älter als die Ölheizung ist und keine energetische Sanierung erfolgte, ist das nicht schlecht.

    hallo Fuchs, auch mal wieder am wildern?? Scherz beiseite , Du rechnest völlig zurecht sofort aus dem Bauch MWh in Liter um, wie man das halt als Praktiker gewohnt ist.


    Mich macht stutzig das bei einer ollen Ölheizung nach altem Umlageverfahren gar keine Umrechnung in MWh nötig ist ( und meist auch kein WMZ vorhanden ist ) - denn es können einfach alle Kosten durch alle ermittelten Anteile ( HKV ) geteilt werden und fertig.
    Für einen Vergleich muß also erstmal klar sein was, wie, wann gemessen oder errechnet wurde!!??

    Zitat

    konstruktive Mitarbeit ist gefragt und dann wird Dir sicherlich auch geholfen werden

    Danke Fire genau so isses.


    Grüße

  • Schau Dir mal die Checkliste BHKW an: www.hamburg.de/contenblob/2490150/data/bhkwcheck-handbuch.pdf
    Seite 50 7.2.3 keine Warmwasserbereitung - es steht keine Grundlast zur Verfügung - Rot ! Hände weg !
    Ähnlich ist es mit der Spreizung im Sekundärkreis:
    Im Winter waren es max. 10°C jetzt in der Übergangszeit sind es 2 bis 3°C ! Reine Verschwendung !
    Bei der alten Ölheizung hatten wir 15 bis 20 °C Spreizung.
    In den Vorgesprächen mit verschiedenen Anbietern eines BHKWs für unsere Belange waren sich die
    Konkurrenten einig: Ihr müsst den erzeugten Strom selber nutzen, sonst können wir euch eine Amortisation
    in 8 resp. 10 Jahren nicht garantieren.
    Nach dem Nahwärmeversorgungsvetrag zahlen wir in 15 Jahren der Laufzeit am Leistungspreis über 100.000 €
    und nachher gehört uns immer noch nichts !
    Mit diesen Tatsachen wollte ich aber eigentlich aufwarten, sie sollen nur darstellen, warum es wichtig ist
    den Strom selber zu nutzen.
    Der 5 Jahresdurchschnitt 128 MWh/a entspricht dem tatsächlichen Ölverbrauch-Durchschnitt 12.800 Liter/a.

  • Ok,


    wenn Du uns nur sagen wolltest das ein BHKW auf KWKG ohne Eigenstromverbrauch murx ist gibt es hier dazu sicher keine Gegenworte. Diese Information vermittelt das Forum seit seiner Gründung!


    Wir, speziell ich, hatten Deinen ersten Beitrag als Hilferuf verstanden ob und wie dieser Zustand technisch und rechtlich korrekt ist bzw. wie das geändert werden könnte.


    Und noch eine kurze Anmerkung zum Heizölverbrauch:


    12.800l = 10600kg = 12.500MWh Heizwert, bei einer 30Jahre alten Heizung dürften davon 80-85% im Heizkreis angekommen sein.


    Mich würde auch noch brennend Interessieren was im Vergleichszeitraum an den Gaszählern von BHKW und Gastherme abgelesen wurde.


    Grüße

  • Habe schon einmal geantwortet, aber diese Antwort ist nicht erschienen.
    Unser Schichtspeicher hat nur 750 Liter und somit kann er nur ca. eine Stunde der BHKW Leistung aufnehmen, das macht er manchmal sogar
    25 mal am Tag was völlig unlogisch ist, denn im Nebenhaus gibt es den gleichen Speicher und der wird nur 1 mal um 23 Uhr bestückt, wo es
    Sinn macht. die Heizung geht dann nämlich auf die Nachtabsenkung.
    Es gab schon früher zwei Anbieter von BHKWs die betont haben: Ihr müsst den Strom selber nutzen, sonst können wir Euch die Amortisation
    von 8 resp. 10 Jahre der anderen Firma nicht garantieren.
    Jetzt haben wir einen Wärme Contracting Vertrag, der 15 Jahre läuft. In dieser Zeit zahlen wir über 100.000 € an Leistungspreis und
    nachher gehört uns wieder nichts. Den Strom vermarktet der Betreiber des BHKWs.
    Deshalb mein großes Interesse, ob es überhaupt ein Mini BHKW gibt ohne Warmwasserabnahme im Wärmecontractig vertrag?
    Es gibt doch auch eine Checkliste über die Projektierung eines BHKWs:
    http://www.Hamburg.de/contenblob/2490150/data/ghkwcheck-handbuch.pdf
    Seite 50 7.2.3 keine Warmwasserbereitung.... Es fehlt die Grundlast " rot " Hände weg
    7.2.5. Heizkreise Spreizung unter 20 °C " Rot " bei uns im Winter max. 10 °C jetzt max. 4 °C oft nur 2 °C - Verschwendung !
    zu der Frage Energie Verbrauch - Durchschnitt der letzten 5 Jahre der Ölheizung waren 12.850 Liter Öl somit 128 MWh/a