Tatsächliche Erzeugungs / Verbauchswerte meines Vitotwin 300-W

  • Hallo
    wenn ich im Sommer nachts das BHKW laufen lasse geht der Überschuß in den Speicher und ich benötige fast keinen Strom von Netzbetreiber (ca. 1-4kWh pro Tag) , bei entsprechenden Wasch- und Kochverhalten der Hausbewohner. Am Tage kommt genügend Strom von der PV Anlage, von daher lasse ich das BHKW nacht auf volle Leistung laufen.


    Gruß Christof

    4,32 KWp PV-Aufdach(45° Süd)Volleinspeisung IBN05/09

    5,56 kWp PV-Anlage(Sonnengeführt)Volleinspeisung IBN12/09

    Vitotwin 300(Flüssiggas)mit 600l Pufferspeicher 2Heizkreise(FB und Radiatoren)IBN10/13

    7,67 kWp PV-Aufdach (45° O-W mit E3DC Speicher)IBN 11/15,

    Erweiterung um 3,54 kWp 05/19

    E-Auto Hyndai Kona 05/19

    WB von E3DC IBN 08/19

    10,05kWp PV-Lärmschutzwand(Senkrecht Süd)Anschluß an E3DC Speicher IBN 03/21

    5,39kWp PV-Lärmschutzwand(Senkrecht Ost)Anschluß an zweiten E3DC Speicher (Farmbetrieb) IBN 03/23

  • Mein System ist ähnlich aufgebaut. Mit dem großen Speicher (13.8 kWh) und zwei Elektroautos lassen sich sehr schöne Verbrauchswerte mit dem Vitotwin als externe Quelle erreichen. Bei mir läuft der Sterling im Winter über Tag und Nacht, je nach Wärmebedarf. Mit dem großen Speicher und den E-Autos ist der Eigenverbrauch des BHKWs an die 100%, bei der PV deutlich über 70% ganzjährig kein Problem.


    Zukaufen musste ich in den beiden Jahren zwischen 500 und 700 kWh Strom bei über 9000 kWh Verbrauch, das könnte man schon als "fast keinen Strom" bezeichnen,



    .

    Vitotwin 300, Hauskraftwerk S10E8 mit 16kWh Speicher von E3DC.com, PV 8,1kWp, 100% Biogas von Naturstrom, Tesla Model S 85kWh, Opel Ampera 16kWh, Intelligente Wallbox von E3DC, Ziel: 100% Eigenverbrauch und 100% Autarkie, Stand 2014: jeweils 80%

    2 Mal editiert, zuletzt von mark32 ()

  • Hallo
    Allen ein Frohes Neues Jahr.


    Ich stelle mal meine Verbrauchsdaten von 2017 ein.


    @Solar_Oldi sicherlich beantwortet das auch deine Frage im anderen Tread.


    Gruß Christof

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  • Hallo zusammen,


    nachdem unsere Vitotwin-300 Anlage nun 11 Monate gelaufen ist (viel Frust, bis alles nun einigermaßen geht) , ergeben sich viele Fragen hinsichtlich Steuer etc.


    1. Wie bekommt Ihr die Kennzahlen heraus? Z. B . Anzahl der Starts? Alles nur über Menü Stichtagswerte? Ich würde die gerne einmal von Euch anschauen/ einschätzen lassen ....


    2. Etwas offtopic bzw. welches Forum ist das richtige?: Hat es steuerrechtlich Konsequenzen, ob ich die KWK-Zulage pauschal auszahlen lasse oder ist die exakte Abrechnung nötig bzw. einträglicher?


    3. Wie kann ich für den Zoll herausfinden, wie mein jährlicher Gasverbrauch ist? Da ich den Gasanbieter regelmäßig wechsel, und das unterjährig, aber ich immer nur Abrechnungen erhalte, die mal von Juni bis Mai gehen oder August bis April....


    Alles in allem ist es frustrierend, wie allein man mit einer solchen Anlage letztlich ist. Heizungsbauer hat zu wenig Erfahrung und fühlt sich bedingt zuständig, Steuerberater kennt sich nur mit PV aus, Finanzamt und selbst der Netzbetreiber vor Ort kennt Nano-BHKW nicht wirklich...

  • Hallo Aki,

    1. Wie bekommt Ihr die Kennzahlen heraus? Z. B . Anzahl der Starts? Alles nur über Menü Stichtagswerte?

    Die meisten Kennzahlen kriegt man über die Menüpunkte "Diagnose Erzeuger" und "Diagnose Generator" heraus, und zwar in Ebene F1 (in E sind einige Informationen nicht aufrufbar). Gespeichert werden die aber nicht, d.h. wenn Du einen Stand vom 31.12. haben willst, musst Du ihn am 31.12. ablesen. Nur die Stichtagszahlen bleiben gespeichert.

    2. Etwas offtopic bzw. welches Forum ist das richtige?: Hat es steuerrechtlich Konsequenzen ob ich die KWK-Zulage pauschal auszahlen lasse oder ist die exakte Abrechnung nötig bzw. einträglicher?

    Streng genommen wäre hierfür das Unterforum "Finanzamt, BAfA und Zoll" richtig, aber eine einfache Frage kann man auch hier beantworten.


    Die KWK-Zulage ist eine steuerpflichtige Einnahme. Bei einem Vitotwin beträgt die Einmalzahlung (wenn ich die Vorschrift richtig im Kopf habe) 60.000 Bh * 1 kWh/Bh * 4 ct/kWh = 2.400 EUR, die im Jahr der Zahlung auf einen Sitz zu versteuern sind. Je nach Deinem sonstigen Einkommen treibt Dich das theoretisch in eine etwas höhere Progressionsstufe, d.h. Du zahlst auf einmalige 2.400 EUR Zusatzeinnahmen etwas mehr Steuern als Du zahlen würdest, wenn der Betrag auf beispielsweise zwölf Jahre @ 200 EUR verteilt werden. Aber in der Praxis ist der Effekt bei so kleinen Beträgen vernachlässigbar.


    Beispiel: Bei angenommen 60.000 EUR zu versteuerndem Einkommen (ZVE) fallen 2018 nach Splittingtabelle EUR 10.696 Einkommensteuer an. Mit Einmalzahlung steigt das ZVE auf 62.400 EUR, worauf EUR 11.446 Steuern anfallen. Du entrichtest also auf die Einmalzahlung EUR 750 Einkommensteuer (31,25%). Bei Verteilung auf angenommen 12 Jahre (5000 Bh/a) zahlst Du zwölfmal EUR 10.758 auf ein ZVE von EUR 60.200, also 12* 62 EUR = 744 EUR (31,00%). Der Vorteil der ratierlichen Zahlung ist also in dem Beispiel gerade mal 50 Cent pro Jahr (plus 3 ct Solidaritätszuschlag, der bleibt uns unter der Dauer-GroKo bestimmt noch zwölf Jahre erhalten). Es sei denn Du hoffst darauf, dass in den kommenden Jahren die Steuersätze für Deine Einkommensstufe deutlich abgesenkt werden - dann wäre es mehr... :wacko:


    Davon abgesehen ist es also von der Steuer her weitgehend Banane, wie Du das machst. Was für Dich langfristig einträglicher ist, hängt nicht von der Steuer ab sondern wie hoch bzw. niedrig Dein voraussichtlicher Eigennutzungs-Anteil ist, denn eingespeister Strom bringt mit 8 ct/kWh doppelt so viel Zulage wie selbst verbrauchter. Angenommen Du kannst 5000 kWh/Jahr erzeugen und davon nur 2500 selbst nutzen, dann würdest Du bei exakter Abrechnung jährlich (vor Steuern) 300 EUR KWK-Zulage kassieren, in zwölf Jahren also 3.600 EUR statt 2.400. Im Extremfall einer 100% Eigennutzung wäre der Vorteil aus der ratierlichen Zahlung dagegen Null.

    3. Wie kann ich für den Zoll herausfinden, wie mein jährlicher Gasverbrauch ist? Da ich den Gasanbieter regelmäßig wechsel, und das unterjährig, aber ich immer nur Abrechnungen erhalte, die mal von Juni bis Mai gehen oder August bis April....

    Der Zoll akzeptiert eigene Ablesungen zum 31.12., am Vitotwin sowieso (Stichtagswert oder Menü "Diagnose Erzeuger" Code 8345 in Ebene E), aber auch am Gaszähler. Die müssen natürlich mit den Gasrechnungen plausibel zusammenpassen. Außerdem muss das gesamte Jahr durch Rechnungen abgedeckt sein: Wenn also Dein aktueller Anbieter seit 01.08.17 liefert und Du die Rechnung dafür erst zum 30.04.18 bekommst, kannst Du erst im Mai 18 den Antrag beim Zoll einreichen.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Super, vielen Dank! Das mit der Steuer und der Progression hatte ich natürlich gar nicht auf dem Schirm ... Bei den Anschaffungs- und Montagekosten von etwa 30TE bin ich davon ausgegangen, dass ich eh keine Gewinne machen werde und insofern nix zu versteuern habe... Naja, mal sehen,


    Eine Frage noch: Wie komme ich in Ebene F1?? Bzw. woran erkenne ich, dass ich da gelandet bin??


    Ich habe alle Werte mal abgelesen, die ich so kriegen konnte, da steige ich schon aus... ZB
    Code ---- Wert
    9121 Betriebsstunden Sterl 1 --- 4823
    9123 Betriebststunden Zusatzbrennetr5851
    dann aber
    9172 Betriebsstunden Zusatzbrenner 2 1840
    9186 Betriebsstunden TWW2 1633
    9219 Betriebsstunden Sterl M1 4800


    ... dann noch alles mit M2 ... was heisst das? Ist die 9121 quasi die Summe...? Gibt es irgendwo ne Anleitung, in die ich mich gerne einlese.. Ich finde einfach keine brauchbare Dokumentation...

  • Bei den Anschaffungs- und Montagekosten von etwa 30TE bin ich davon ausgegangen, dass ich eh keine Gewinne machen werde und insofern nix zu versteuern habe...

    30 TEUR erscheint viel, wir haben (allerdings vor 5 Jahren) vor BAfA-Zuschuss knapp 24 TEUR brutto gezahlt. Aber wie dem auch sei: Wenn Du tatsächlich keinen Gewinn machst, d.h. wenn die Einnahmen (Stromverkauf + KWK-Zulage + Wert des Strom-Eigenverbrauchs nach Herstellkosten + MÖSt-Rückvergütung) nachhaltig niedriger sind als der anteilige Aufwand (i.W. Summe aus AfA + Erdgaskosten + Wartungskosten + Kaminkehrer + ggf. Kreditzinsen, von allem aber nur der Anteil, der kWh für kWh auf die Stromerzeugung entfällt - beim Vitotwin also ca. 12%), wird das Finanzamt Dein BHKW möglicherweise als Liebhaberei einstufen. Danach hättest Du mit der Einkommensteuer insoweit tatsächlich nichts mehr zu tun. Wenn das aber so aussieht, solltest Du tatsächlich nicht die Einmalzahlung wählen: Sonst machst Du im Jahr der Einmalzahlung womöglich Gewinn und musst darauf Steuern zahlen, und in den späteren Jahren bleibst Du wg. Liebhaberei auf Deinen Verlusten sitzen.

    Wie komme ich in Ebene F1?? Bzw. woran erkenne ich, dass ich da gelandet bin??

    1) Du fängst an wie für Ebene E, also mit "OK" oder "ESC" und "OK". Im Display erscheinen die unter "E" anwählbaren Menüpunkte, beginnend mit "Datum & Uhrzeit".
    2) Nun drückst Du die "i" Taste so lange, bis im Display neue Menüpunkte erscheinen: "Endbenutzer", "Inbetriebnahme", "Fachmann" und "OEM".
    3) Mit dem Drehknopf wählst Du "Inbetriebnahme" aus und drückst "OK". Es erscheinen wieder die ursprünglichen Menüpunkte, aber wenn Du jetzt mit Scrollen und "OK" einen davon auswählst, sind in jedem neben den unter "E" wählbaren auch die unter F1 wählbaren Funktionen sichtbar.


    Die vorher besprochenen Diagnose-Menüs sind ganz am Ende der Liste: Da kommst Du schneller hin, wenn Du nach oben scrollst, also Drehknopf nach links drehen.


    Deine Zahlen unter den 9000er Codes kommen aus der Stichtagsliste. Wenn man da durchscrollt, wird als erstes der letzte Stichtag angezeigt (bei uns der 01.01.18) und dann der Reihe nach die zu diesem Stichtag gehörenden Werte. Wenn man da durch ist, kommt der Stichtag davor (bei uns der 01.01.17) mit den zugehörigen Werten. Bei den Werten zum letzten Stichtag erscheint die Ziffer 1 (also z.B. Betriebsstunden Zbr 1), bei den Werten zum Stichtag davor entsprechend die Ziffer 2. Die "Einser"-Werte müssen also stets höher sein als die "Zweier".


    Mit dem Buchstaben "M" kann ich nichts anfangen, der erscheint in der Stichtags-Anzeige bei unserem Modell nicht.

    Gibt es irgendwo ne Anleitung, in die ich mich gerne einlese.. Ich finde einfach keine brauchbare Dokumentation...

    Die Dokumentation für die meisten Funktionen ist die Montage- und Serviceanleitung mit ca. 180 Seiten, die jedem Gerät beiliegt. Die ist nicht gerade perfekt und eigentlich für den Heizungsbauer gedacht, aber die Anleitungen zur Geräteeinstellung (bei uns etwa ab Seite 60) und insbesondere die Erläuterungen zu den aufrufbaren Codes (bei uns Seite 64 ff) enthalten auch für den technisch interessierten Betreiber gute Informationen. Aber bevor Du anfängst, an den Einstellungen herumzuprobieren, solltest Du Dich kundig machen oder hier im Forum nachfragen. Vor allem von den Einstellungen in der "Fachmann"-Ebene (F2) solltest Du erstmal die Finger lassen, bis Du sicher bist, dass Du weißt was Du tust: In der F1-Ebene kann man die Einstellungen höchstens so weit verhunzen, dass danach die Bude kalt ist. Aber in der F2-Ebene gibt es schon ein paar Einstellungen, mit denen man ggf. auch das Gerät schlachten kann.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Okay, danke nochmals sehr!


    Ich habe die 180-Seiten-Anleitung natürlich, fuchs mich da mal durch und versuche, hier die Werte zu posten.


    Für der Steuern wechsel ich das Forum.

  • Hallo Vitotwin-Gemeinde,


    nachdem meine alte Tabelle aus dem Januar 2017 erst gestern wieder heruntergeladen wurde, hier etwas verspätet (sorry!) die neue, in der auch die Zahlen für 2017 stehen.


    Es haben sich keine großen Änderungen ergeben. Da unser Stromverbrauch immer noch leicht zurückging, wurden parallel dazu auch die Eigenverbrauchs-Quoten bei PV und BHKW weniger. Die Autarkie liegt seit drei Jahren stabil etwas über 70%. Die PV-Anlage trägt dazu gut ein Drittel bei, das BHKW knapp zwei Drittel. Auch der Stirling-Anteil an der vom Vitotwin erzeugten Wärme liegt stabil zwischen 85 und 90%.


    Der Stirling ist bis 19.02. und wieder ab 27.11. praktisch 24 Stunden am Tag durchgelaufen. Umgekehrt wurden im Sommer zwischen 15.05. und 03.09. insgesamt nur 36 kWh Stirling-Strom erzeugt. In dieser Zeit kam die Wärme (TWW) aus der Solarthermie und der Strom aus der PV-Anlage.


    Aus der ebenfalls beigefügten Grafik (Y-Achse: täglicher Stromverbrauch nach Stromquelle, jeweils über eine Woche gemittelt) ist ersichtlich, wie sich PV und BHKW übers Jahr ergänzen. Die Autarkiequote ist stark abhängig von der BHKW-Laufzeit, fällt aber auch im Sommer (wenn das BHKW weitgehend steht) nicht unter 50%. Der Stromzukauf ist im Jahresmittel zu 60% Niedertarif (NT), wobei der NT-Anteil in den Sommermonaten um 70% liegt, im Winter um 40%.


    Gruß, Sailor

  • Hallo zusammen,


    ich habe nun mal alle Rahmendaten zusammengetragen, die ich irgendwie erfassen konnte; ein paar Werte blieben leer, weil ich sie nicht begriffen habe oder nicht berechnen konnte.


    Die Werte beziehen sich auf 11 Monate Betrieb, z.T. (Gas Bezug extern laut Zähler) habe ich über den groben Daumen schätzen müssen wg. der fehlenden Stichtagswerte.


    Mich interessiert Eure Einschätzung zu den Werten.


    1. V.a. war die Investition eine richtige Entscheidung, oder hätte ich ggf. eine andere / größere Anlage (elektr. Leistung) nehmen sollen? Mit dem Heizungsbauer war ich alles in allem nicht zufrieden, so dass ich im Nachhinein Zweifel bekommen habe, ob sein Angebot das richtige war; mir leuchtete es damals wie heute ein, aber eine kleine Kaufreue habe ich schon, denn der Gasverbrauch ging irgendwie nicht runter; okay, es ist mollig warm bei uns und ich spare faktisch Strom)
    2. Wie kann ich die Werte im zweiten Jahr nun optimieren? ZB die Zahl der Start ist hoch im Vgl. zu anderen Werten hier, würde das nennenswert Strom sparen?
    3. Bis die Anlage einigermaßen rund lief, kam Viessmann inzwischen 3x und hat div. Teile getauscht...
    4. Welche weiteren Werte sind noch erfassenswert?


    Danke für Eure Einschätzungen!

  • Moin Aki,

    1. V.a. war die Investition eine richtige Entscheidung, oder hätte ich ggf. eine andere / größere Anlage (elektr. Leistung) nehmen sollen?

    bei Eurem sehr hohen Strombedarf hätte vermutlich auch ein BHKW mit 2 kW Leistung wirtschaftlich betrieben werden können. Beispielsweise würde das NeoTower Living mit 2 kW(el) und 5,2 kW(th) wie Dein Stirling ca. 6.000 Laufstunden im Jahr erreichen und 12.000 kWh/a erzeugen statt 6.000. Trotzdem hättet Ihr aber auch dann noch Strom zukaufen müssen (z.B. die Sauna zieht bestimmt mehr als 2 kW), und Eure derzeit sehr hohe Eigenverbrauchsquote (83%) wäre bei den zweiten 6000 kWh weitaus niedriger. Auch die Wartungskosten sind für ein Motor-BHKW stets deutlich höher als für ein Stirling-BHKW. Es ist also ohne Weiteres möglich, dass Deine Entscheidung für ein Vitotwin richtig war.


    Dass ich die Investitionskosten für sehr hoch halte, habe ich schon gesagt: Wir haben 2012 für unser Vitotwin brutto 16.400 EUR gezahlt. Für den Vitocell-Schichtspeicher (der bei uns schon für die ST installiert war) kann man noch 1.600 EUR dazu rechnen, macht 18.000 EUR brutto für die Anlage. Die hydraulische Installation einschl. Material hat uns 6.500 EUR brutto gekostet, die elektrische Installation einschl. Einspeisezähler und Zählerschrank EUR 1.500. Was mir bei Deinen Zahlen auffällt ist, dass die Installationskosten (die ja auch vom Objekt abhängen) anscheinend im Rahmen waren, Du aber für die Anlage selbst ein Drittel mehr bezahlt hast als wir. Aber ob Viessmann seit 2012 so sehr die Preise erhöht hat oder ob sich da jemand gesund gestoßen hat, kann man natürlich aus der Ferne nicht beurteilen.


    2. Wie kann ich die Werte im zweiten Jahr nun optimieren? ZB die Zahl der Start ist hoch im Vgl. zu anderen Werten hier, würde das nennenswert Strom sparen?

    Weil das Gerät nach dem Start etwa zehn Minuten braucht um die Nennleistung zu erreichen, "verbraucht" jeder überflüssige Start grob geschätzt etwa 70 Wh Strom. Angenommen Du kannst Eure 3.510 Starts auf 1000 reduzieren, dann könnte das Gerät vielleicht 150 kWh mehr Strom im Jahr produzieren. Ob eine solche Reduktion unter Euren Verhältnissen technisch möglich ist, weiß ich nicht. Wir konnten jedenfalls durch Optimierung des Regelverhaltens die Stirling-Laufzeit pro Start im Jahresmittel von 2,5h auf 4,5h steigern.


    Längere Laufzeiten des Stirling (pro Jahr und pro Start) haben wir hauptsächlich durch die folgenden Maßnahmen erreicht:


    1) Nutzung der Zwangsladungsfunktion (Menü "Zeitprogramm 5", Code 600 ff. in Ebene E): Damit kann man eigentlich den Stirling gezielt zu den Zeiten laufen lassen, wo im Haus erfahrungsgemäß viel Strom verbraucht wird - z.B. abends zwischen 18:00h und 22:00h. Man kann die Funktion aber auch nutzen, um überflüssiges Takten des Stirling zu vermeiden. Bei sehr langen Zwangsladungszeiten (bei Euch in den Wintermonaten gerne auch 00:00h-24:00h) müsst Ihr nur daran denken, diese wieder zurückzunehmen, sobald in der wärmeren Jahreszeit weniger Wärme verbraucht wird als der Stirling erzeugt.


    2) Größere Spreizung beim TWW: Im Menü "Trinkwasserspeicher" ist unter Code 5024 (Ebene F2) werksseitig 2 K eingestellt. Wir haben diesen Wert auf 10 K hochgestellt. Dadurch startet der Stirling erst bei niedrigerer TWW-Temperatur und läuft länger um den Speicher zu laden. Diese Funktion führt v.a. in der wärmeren Jahreszeit zu längeren Stirling-Laufzeiten.


    3) Im Menü "Brennerfolge" haben wir unter "Brennerfreigabe TWW" (Code 3213 in F1) auf "Nur Stirling" gestellt. Bei dieser Einstellung startet der Stirling stets, sobald die TWW-Temperatur um die halbe Spreizung abgesunken ist (bei der o.g. Einstellung also um 5 K) und lädt bis Nennsollwert auf. Der Zusatzbrenner startet erst, wenn die TWW-Temperatur um mehr als die Spreizung sinkt, in der o.g. Einstellung also um 10 K.


    3. Bis die Anlage einigermaßen rund lief, kam Viessmann inzwischen 3x und hat div. Teile getauscht...

    So etwas war bei vielen Usern leider normal. Bei uns sah das nach Inbetriebnahme im September 2012 wie folgt aus:

    • Oktober 2012 Stirling getauscht
    • Mai 2013 komplettes Austauschgerät eingebaut
    • Dezember 2013 Luftverteilerventil getauscht
    • Juni 2014 neuer Wärmetauscher eingebaut (ohne Störung bei uns, im Rahmen der "Qualitätsoffensive")
    • Mai 2015 Stirling getauscht
    • Februar 2016 Luftverteilerventil getauscht
    • Januar 2017 Luftverteilerventil getauscht.

    Seither läuft die Anlage - unberufen - störungsfrei. Schaun wir mal...


    4. Welche weiteren Werte sind noch erfassenswert?

    Alle, die Dir Spaß machen... :D
    Ich schreibe jedenfalls auf: Monatlich den Gaszählerstand und alle Zählerstände im Menü "Diagnose Erzeuger" (F1), sowie jede Woche alle Stromzählerstände.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 ()

  • Hallo Sailor,


    vielen Dank für Deine Einschätzung und Deine Bemühungen! Alles in allem beruhigt mich das erstmal. Dass der Heizungsbauer, nun ja, nicht der günstigste sein wird, war mir klar; dafür hatte ich mir eigentlich auch mehr Kompetenz erwartet, das kostet halt... Die kennen sich mit der Anlage aber leider auch nur sehr bedingt aus, denn wie ich im Nachhinein erfuhr, haben sie diese nur einmal zuvor installiert und fühlen sich der ganzen Steuerung nicht wirklich gewachsen. Das habe ich aber vorher nicht abgefragt ... bei Mercedes frage ich auch nicht, ob sie das Modell schon mal auf der Bühne hatten ...Insofern geht ohne Viessmann also fast nix.


    Den Sterling auf längeren Betrieb zu schalten, versuche ich jetzt mal.


    Protokolle führe ich ähnlich wie Du.


    Tja, 2kw eL denke ich mir im Nachhinein auch, aber dass die Eigennutzung hoch ist, ist erstmal wichtig gewesen, insofern passt das.


    Danke nochmals! Ich melde mich dann spätestens wieder mit der Steuer <X

  • Hallo
    Das Jahr 2018 ist vorbei, ind ich hoffe ihr seit alle gut ins neue Jahr hineingekommen.
    Der Vitotwin lief bis auf 3 Tage als das ENS defekt war ohne Probleme.
    Ich habe mal die Leistungswerte vom meiner PV und dem BHKW in meine Liste eingetragen und zum Vergleich die letzen Jahre.


    Gruß Christof

    Dateien

    4,32 KWp PV-Aufdach(45° Süd)Volleinspeisung IBN05/09

    5,56 kWp PV-Anlage(Sonnengeführt)Volleinspeisung IBN12/09

    Vitotwin 300(Flüssiggas)mit 600l Pufferspeicher 2Heizkreise(FB und Radiatoren)IBN10/13

    7,67 kWp PV-Aufdach (45° O-W mit E3DC Speicher)IBN 11/15,

    Erweiterung um 3,54 kWp 05/19

    E-Auto Hyndai Kona 05/19

    WB von E3DC IBN 08/19

    10,05kWp PV-Lärmschutzwand(Senkrecht Süd)Anschluß an E3DC Speicher IBN 03/21

    5,39kWp PV-Lärmschutzwand(Senkrecht Ost)Anschluß an zweiten E3DC Speicher (Farmbetrieb) IBN 03/23

  • Moin Gemeinde,


    zunächst auch von meiner Seite alles Gute zum neuen Jahr!
    Hier sind unsere Daten für 2018.


    Alles in allem war 2018 kein gutes BHKW-Jahr: Stirling-Laufzeit und Stromerzeugung lagen bei uns ca. 10% unter Vorjahr. Wegen des "Traumsommers" ist der Stirling zwischen 01.04. und 30.09. insgesamt nur 110 Stunden gelaufen. In dieser Zeit hat die Solarthermie 71,6% des Wärmebedarfs abgedeckt, der Stirling 27,4% und der Zusatzbrenner 1%. Aber die kalten Wintermonate (v.a. Februar und März) haben dafür gesorgt, dass der Jahreswärmebedarf nur 1,6% unter Vorjahr lag und der Zusatzbrenner deutlich mehr (+39%) Wärme erzeugen musste als im Vorjahr.


    Im Gegenzug hatten wir für die PV-Stromerzeugung (+6,4%) und die Solarthermie (+8,2%) ein Rekordjahr. Der niedrigere Eigenverbrauch aus dem BHKW wegen der kürzeren Laufzeit konnte nahezu vollständig durch die PV-Anlage aufgefangen werden, so dass die Autarkiequote insgesamt mit knapp 70% annähernd gleich geblieben ist.


    Aus der Grafik zum Stromverbrauch sieht man, dass Anfang April (14. KW) schlagartig der Sommer eingesetzt hat und Mitte Oktober (Ende 42. KW) ebenso schlagartig zu Ende war. Die Autarkiequote (Wochenmittel) lag im Sommerhalbjahr zwischen 40% und 60%, im Winterhalbjahr fast immer über 80%.


    Gruß Sailor