Altöl bzw. Motoröl in Heizkessel verfeuern?

  • **räusper''' kommt von Berufswegen her an etwa 1.200 - 1.400 Liter gebrauchtes 15W-40 Mobil Pegasus 1, schön gleichmäßig übers Jahr verteilt, Tendenz steigend...


    Zufälligerweise beheizt er sein Haus mit einem Ölkessel, genauer gesagt mit einem Wolf Öl-Brennwertkessel....


    Naheliegende Idee des Freundes war nun, das Öl statt zu entsorgen, mitzunehmen und zu filtern und anschliessend zu verfeuern...


    Ob er das wohl darf bzw. ob der Kessel das wohl abkann? Angedacht ist die sukzessive Beimischung des Öls, zu den immer im Tank befindlichen +/- 3000 Litern echtes Heizöl, pro Sitzung kämen vielleicht 100 Liter Pegasus dazu...


    Hat jemand Ahung von der Thematik???

  • Moin,


    ich hätte bedenken das der Brenner , speziell Düse und Pumpe , das auf Dauer mitmachen. Zumindest eine Filterstufe wäre m.M. nötig.


    Insofern macht es wieder Arbeit, warum also nicht für 10Cent verkaufen und keine Arbeit damit haben??



    Grüße

  • Bin mir sicher, gerade Du verstehst meinen Freund: Der Spaßfaktor spielt hier ne Rolle, ne Filtrierung lässt sich irgendwie bauen, wenn es denn klappt, sind das bei 50 Cent/Liter HEL um die 700 Euro...


    Gibt es neben technischen auch rechtliche Probleme???

  • Sicher ne ganze Menge :


    - irgendwo auf dem Heizkessel steht bestimmt "nur mit Heizöl" betreiben sonst CE futsch


    - auf der Verpackung des Öles steht bestimmt " nach Gebrauch als XXX mit Schlüssel YYY" zu entsorgen


    - und ein scharfer BSFM könnte den Ruß beproben und dann die Anlage stillegen


    Aber solange das nicht passiert :lokomotive: gilt der Spruch "wo kein Kläger da kein Richter"



    mfg

  • Hallo,


    Rotationszerstäuber ?? Der nimmt auch nur Handwarmes Schweröl....


    Bekannter von mir wollte mal einen Liter Motoröl in einem Kohlenkessel entsorgen - der nächste Frisörbesuch beschränkte sich dann auf die hinteren Kopfpartien...


    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Danke für die Tipps...


    Mein Freund hat weniger Angst oder Sorge, dass was hochgeht oder abfackelt.... vielmehr Bedenken, dass was (Düse) verstopft und der Brenner ggf. komplett Fratze geht...


    Die Idee mit dem Kohlenkessel wäre auch mit normalem Heizöl keine gute gewesen, oder???

  • - irgendwo auf dem Heizkessel steht bestimmt "nur mit Heizöl" betreiben sonst CE futsch


    Ob was als Heizöl gilt hat nur was mit den Steuern zu tun. Heizöl ist steuerbegünstigt. Alles andere nicht. Motoröl wird nur durch die Aditive dick. Bei altem Motoröl sind die Aditive nicht mehr so aktiv. Deswegen soll es ja gewechselt werden. Aus steuerlicher Sicht gibt es keine Probleme. Das Motoröl schön filtern und vor dem Verheizen anständig vorwärmen. Als Beimischung zum Heizöl mit 10 bis 20% dürfte es dann keine Probleme geben. Bei stärkere Beimischungen sollte man dann ggf. die Düse etwas anpassen, wenn die Wärmeleistung zu stark nachlässt.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

  • Hallo!


    Das sind ja mal wieder echt tolle Tipps. Ich verweise mal hierauf. Demnach ist die Verbrennung von Altölen genehmigungspflichtig. Ich glaube nicht das der Betreiber einer normalen Heizölheizungsanlage diese Genehmigung hat oder bekommen würde.


    Viele Grüße

  • Moin,


    wer Altöle verbrennt macht sich Strafbar wenn er keine Genehmigung nach dem Abfallentsorgungsgesetz hat. Diese bekommen in der Regel nur z.B. Hochtemperaturverbrenner wie Zementwerke oder Kalkbrenner (zur Herstellung von Brandkalk) bei denen die anfallenden Schadstoffe Verglast oder im Produkt "Neutral" gebunden werden. Zusätzlich sind Abgasfilteranlagen mit entsprechender Überwachung vorgeschrieben, die der Freund bestimmt nicht hat und wohl auch nicht einbauen will.
    Auch wer Altöle als Schmierstoffe verwendet benötigt eine Schmierstofferlaubnis. Zu beachten sind auch Zoll- und Steuervorschriften, bei nicht Einhaltung drohen erhebliche Strafen.


    Grüße aus Neuendorf


    Claus-H.

    Jeder Verein lebt vom Erfolg, dieser darf sich auch beim BHKW-Forum e.V. in einer steigenden Mitgliederzahl widerspiegeln! :)

  • Naja, ich kenne mehrere Autowerkstätten die ihr "Altöl" "verwerten". Ich würde mal den §1A Anbs.1 lesen. Dort steht was davon, dass die Verordnung für "Altöl" gilt. "Altöl" ist es erst, wenn man es als Abfall deklariert wird. Wenn es kein Abfall ist, ist es auch kein "Altöl".

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  • Vielleicht mal als kleiner Hinweis: Für sauberes Altöl bekommt man Geld.
    Freilich nicht wenn man nur 5l abliefert und sicher auch nicht so viel wie man fürs Heizöl zahlt, aber dafür kann einem auch keiner an Bein pinkeln.


    Viele Hinterhofwerkstätten sind nur zu doof dazu und mixen irgendwelchen Scheißdreck (z.B. Bremsflüssigkeit) ins Altöl...



    mfg JAU

  • So, hab mit ihm geredet:
    Er versteht, dass es Umweltbedenken gibt und dass die Verbrennung auch sicher alles andere als sauber ist, aber es ist ja nur eine Beimischung....


    Die Sache mit der Schmierstofferlaubnis ist allerdings lachhaft, die kann mein Freund nu gar nicht nachvollziehen.... Meine Ommma hat immer die quietschende Türe mit Margarine eingerieben.... hatte allerdings keine Genehmigung dafür...


    Verkaufen bringt, -wie Alikante schon geschrieben hat-,etwa 10 Cent/Liter... pro Jahr fallen etwa 1200-1400 Liter an, ob sich da der Aufwand lohnt???