Elektrische Energie zur Wärmeerzeugung nutzen

    Hallo liebe BHKW-Gemeinde,


    zunächst vielen Dank für die Aufnahme.


    Ich beschäftige mich seit wenigen Wochen mit der Wärmeenergieerzeugung durch BHKWs.
    Mich interessiert brennend, ob man die elektrische Energie im Falle einer Abschaltung durch den Stromnetzbetreiber in Wärmenergie wandeln kann.
    Das das technisch kein Problem ist, ist mir als Elektrotechniker bewusst.
    Ist diese Form der Energienutzung förderbar?
    Kann es zu Abrechnungsproblemen kommen?
    Welche Aspekte müssen noch bedacht werden?


    Ich danke im Voraus und freue mich auf zahlreiche Anregungen.


    Gruß


    Jens Hansen


    P.S: BHKW-Leistung elektrisch 1x600kW. Die Anlage wird wärmegeführt gefahren. Die erzeugte elektrische Energie wird derzeit nahezu zu 100% ins örtliche Stromnetz eingespeist. Brennstoff: Erdgas

    Moin Moin und herzlich Willkommen im Forum,


    die Frage muß sein, ist das BHKW für Insel- / Netzersatzbetrieb ausgerüstet ?? Wenn ja ist es Wurst welchem Verbraucher Du die Energie zuführst, ob nun ein Transistorradio oder 300KW Heizstab .
    Förderbar ist ein weitläufiger Begriff, wenn Du die KWK-Zulage meinst ist die Antwort Ja. Auch auf den im Netzersatzfall erzeugten Strom gibt es diese Zulage.
    Ja zu Abrechnungsproblemen kann es kommen - wenn nicht vorgesorgt wird! Ein Zähler vor dem nur im Notstromfall aktiven Heizschwert sollte abhilfe schaffen.


    Meine Frage : warum willst Du das Wissen, was hast Du vor??


    Grüße

    Zitat von bender2103

    im Falle einer Abschaltung durch den Stromnetzbetreiber


    Ich denke, es geht darum, das BHKW auch als Netzersatzanlage aufzupimpen, oder?


    Das ist normalerweise kein Problem, allerdings wird sowas normalerweise vor der Bestellung geklärt, da dann ein paar Extras fällig werden. Es gibt dann eine etwas modifizierte Steuerung, insbesondere für die Spannungsregelung, da das BHKW im Inselnetzfall Spannung und Frequenz selber regeln muss. Ist kein großes Problem, da die Synchrongeneratoren das normalerweise können, wenn die Erreger-Regelung adequat ausgestattet ist.


    Ein Erdgas-BHKW hat auf der Wirkleistungsseite etwas andere dynamischen Eigenschaften wie ein Notstromdiesel, d.h. man muss in der Insel die "Lastschläge" begrenzen, die auftreten können, da man den Generator nicht abwürgen will. Unter dem Aspekt ist es hilfreich, schnell regelbare Lasten (z.B. den leistungselektronisch angesteuerten E-Heizer) parat zu haben, um die Wirkleistungsbalance stets im Lot zu halten.


    Wenn das BHKW schon in Betrieb ist und nun nachgerüstet werden soll (auch die Einrichtung zum Trennen der Kundenanlage und nahtloser Resynchronisation muss ergänzt werden), dann ist es in der Regel etwas komplizierter, als wenn man die NEA-Funktion direkt bei Bestellung als Extra bucht.


    Gruß,
    Gunnar

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)