Gesundheitliche Gefahren bei der Speicherung von lauwarmen Wasser?

  • Hallo,


    es ist zwar kein BHKW vorhanden, jedoch sollte das Problem
    übergreifend sein. In diesem Forum ist etwas los und bin schon
    angemeldet.


    Ich habe drei Fragen.



    Wie in der Überschrift bereits gefragt, geht es um die
    gesundheitlichen Gefahren bei der Speicherung von lauwarmen Wasser in
    größeren Mengen bei gleichzeitig geringem Verbrauch von einer
    Person.



    Vorhanden ist eine Niedrigtemperheizung mit Solaranlage für
    Warmwasser und ein Wasserspeicher von über 3m³.



    Bisher lief der Gasbrenner Sommer wie Winter durch und die
    Wassertemperatur auf 35°C eingestellt. Mitunter schaffte die
    Solaranlage das Wasser im Sommer etwas höher zu erhitzen.



    Liegt hier schon vermutlich eine Gefährdung der Gesundheit vor,
    wenn das Wasser fast nie über 40°C erhitzt wird?



    Die 35° sind zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber es geht nach
    einiger Zeit. Man gewöhnt sich ganz automatisch an, nicht allzu
    lange zu duschen.





    Frage 2.


    Nur wenn bei erster Frage keine Gefahr vorhanden sein sollte.


    Leider springt der Brenner trotz Schließung aller
    Warmwasserleitungen tagsüber mindestens drei mal an, um Warmwasser
    bereitzustellen und nachts vermutlich auch. Also es kann nichts
    verbraucht worden sein.


    Dieses ist doppelt ärgerlich, weil zum einen das Warmwasser bei
    einer Brennertemperatur von 52°C produziert wird anstatt bei der sonst
    üblichen Brennertemperatur von unter 30°C. Also mehr ungenutzt zum
    Abgasrohr rauszieht.


    Zum Anderen auch im Sommer immer Wärme in die Heizungen gepumpt
    wird, weil die Wärme irgendwo hin muss. Dafür auch rund um die Uhr
    eine Pumpe laufen muss. Laut Klempner ist eine regulierende Pumpe bei
    der Anlage aus Sicherheitsgründen nicht möglich.


    Nun war ich am überlegen ab Ende der Heizperiode am 01.03. den
    Brenner abzuschalten und stattdessen Warmwasser mittels
    Durchlauferhitzer bereitzustellen.


    Allerdings diesen nicht am Kaltwasser anschließen, sondern an dem
    Speicher der Solaranlage. Ohne den Brenner wird das Wasser darin
    vermutlich etwas über Raumtemperatur haben und müsste dann auf 35°C
    nacherhitzt werden.


    Ist dann eine Gefährdung der Gesundheit durch das Duschwasser zu
    erwarten? Insbesondere weil nur eine Person alle 2 Tage einmal kurz
    duschen wird.




    Falls eine Gesundheitsgefährdung durch das Duschwasser nicht
    ausgeschlossen sein sollte, wird am 01.03. der Brenner abgeschaltet.


    Stattdessen Warmwasser über einen kleinen Boiler bereitgestellt.
    Dieses war bisher in allen Mietwohnungen die günstigste Variante für
    MEIN Nutzungsverhalten.



    Einfach alle 2 Tage einmal das Ding aufwärmen lassen. Wieder
    abschalten bevor es komplett durchgezogen ist. Das hat man schnell
    raus, wie viele Minuten der vorheizen muss.



    Dann schnell geduscht. Zum Rasieren ist das Wasser schon etwas
    kühl und beim Zähneputzen schon komplett kalt. Dann hat man es
    perfekt genutzt.


    Leider ist dann die Solaranlage komplett über. Mann könnte dann
    nur noch die Handwaschbecken außerhalb der Heizperiode damit
    versorgen. Aber dann gewöhnt man sich bestimmt schnell an den
    Komfort des überall im Haus verfügbaren Warmwassers.



    Hat jemand eine Idee für die Verwendung der Solaranlage, außer
    diese zu verkaufen?


    Das Thema BHKW ist bei mir nun erst einmal auf unbestimmte Zeit
    verschoben.
    Freue mich auf Eure Einschätzungen.

  • ...aber habe bei mehreren Anlagen das gleiche Problem zu lösen. Wenn in dem Wasser Nährstoffe für die Amöben und sonstiges Kleingetier vorhanden sind, würde ich mir ernsthaft Sorgen machen. Bei SEHR weichem Wasser keine. Ich habe noch gerade bei einem Bekannten in Göttingen mindestens einen Zentner Kalkkristalle aus seinem Speicher geholt, ein Nährboden bei niedrigeren Temperaturen. In einem anderen Haus mit viel Wasserdurchsatz, 160 Liter Edelstahlspeicher, 47 Grad Speichertemperatur und 60m³ Brauchwasserverbrauch habe ich errechnet und gemessen, dass es sehr genau auf die gleichen Energiekosten herausliefe, wenn wir von Gas voll auf zwei regelbare elektrische Durchlauferhitzer umstellen würden. Die Lebensdauer der Heizung würde zudem erheblich verlängert.
    In Ihrem Fall ist das wohl ein "MUSS".
    Wenn man die Heizschlange des Speichers umgekehrt zum Vorheizen auf vielleicht 20 Grad nutzen würde, besteht das Legionellenproblem nicht. Bei dem Edelstahlspeicher kein Problem. Wir denken noch über diese Art der Verwendung nach. Durchlauferhitzer gibt es billig und sind sicher gegenüber Keimen.
    Da es oft um teure Anlagen geht, wäre zu begrüßen, wenn auf Regierungsebene einmal der Einfluss der unterschiedlichsten Wasserqualitäten bei verschiedenen Wassertemperaturen untersucht würde. Dazu findet man unzuverlässige Informationen.
    Mein Nachbar, der Veba-Vorsitzende Bennigsen-Foerder war das erste Opfer der Legionärskrankheit, das bekannt wurde und löste den bundesweiten Legionärsalarm aus. Mir selbst hatte das gleiche Wasser nichts ausgemacht. Es handelt sich nicht um eine besondere Bakterienart, sondern es kommt auf die Abwehrlage (ältere Menschen!) und auf die Keimzahl an, die an den Nachschub an Nährstoffen im Wasser gebunden ist, wenn man von wöchentlichen Desinfektionen des Speichers absieht, die nicht immer durchführbar und teuer sind.
    Es geht um Milliarden Investitionen, die oft überflüssig sind.
    Hartes Wasser ist in jedem Fall bedenklich. In Düsseldorf trinkt man Uferfiltrat. So freundlich, wie der Rhein das angebliche Quellwasser grüßt, besteht da eine sehr enge Verwandtschaft. Pfui. Siehe der Veba-Vorsitzende. Seitdem kommt das Brauchwasser nahezu kochend aus der Leitung.
    Ein Experte muss her, gibt es noch nicht.

  • Liegt hier schon vermutlich eine Gefährdung der Gesundheit vor,
    wenn das Wasser fast nie über 40°C erhitzt wird?


    Idelale Bedingungen für das Wachstum der Legionellen.
    Kaltwasser sollte sollte unter 25°C und Warmwasser über 55°C gehalten werden, dann ist die Wachstumsrate gering genug das keine Gefahr besteht und die Keime ausgespült werden bevor ihre Anzahl für Menschen kritisch wird. Abgetötet werden Legionellen erst >70°C


    Die zweite Möglichkeit ist geringes Volumen bei kritische Temperatur, ich schätze dein 3m³ Speicher hat ein Edelstahlwellrohr. Da ist nicht viel Wasser drin, aber da es ein 1-Personenhaushalt ist (noch dazu ein Schnellduscher) halte ich es für kritisch.



    mfg JAU

  • Moin Gemeinde,


    beim lesen des ersten Beitrages stellten sich mir erst die Nackenhaare auf bevor ich tausend Fragezeichen vor den Augen hatte.


    Ich zweifle an das die Anlage einen 3000Liter Trink-Warm-Wasser-Speicher hat!!


    Ist der Fragesteller Vermieter?? So hätte er keinerlei Spielraum zum basteln, oder aber immer ein Bein im Knast.


    Also bitte mehr Infos zur bestehenden Anlage!!



    Grüße

  • Hallo und vielen Dank für die Antworten,



    bin nun etwas schlauer und habe viele Anregungen.



    Zur Nachfrage bei der Anlage.


    Es ist ein freistehendes Haus, dass mal zu einem Mehrfamilienhaus
    umgebaut werden sollte. Dieses wurde zum Beispiel an der
    Heizungsanlage vor rund 20 Jahren von Familienangehörigen begonnen und wurde nach mehren
    Versuchen nun endgültig verworfen.


    Vermietungen sind in dem Haus mehrfach missglückt. Ich werde
    keinen Versuch der Vermietung wagen. Also bin alleine und auch der
    alleinige Duscher oder auch mitunter Übernachtungsbesuch.


    Zum Speicher, es ist doch kein 3m³ verbaut worden, sondern ein
    1m³. Hatte den 20 Jahre alten Prospekt falsch verstanden. Es gab den
    Speicher in verschiedenen Ausführungen.


    Im Speicher sind denke ich mindestens zwei Wärmetauscher. Einer
    für die Solaranlage und einer für die Heizungsanlage. Aber dort
    gehen noch mehr Anschlüsse rein und raus. Keine Ahnung.



    Nun zum Wasser.


    Ihr habt mir auch bestätigt, dass Wasser über 25° bis 55°
    kritisch ist. Aber erst ab über 70° die Krankheitserreger eingehen.


    Gut, nun ist das Wasser im Großraum Hannover recht weich. Aber
    ich will nun auch nicht an Krankheiten aus Geiz sterben.




    Bleibt nur zu überlegen, wie man die Anlage in Zukunft besser
    nutzen kann?


    Bin mir noch nicht sicher, ob Duschwarmwasser einfach wie in
    Mietwohnungen zuvor mittels Boiler aus Kaltwasser, oder aber
    ob man das im Sommer durch die Solaranlage vorgeheizte Wasser mit
    einem Durchlauferhitzer nur nach heizt?


    Die Entscheidung werde ich treffen müssen.



    Oder ich warte erst einmal eine Saison ab, in wieweit die
    Solaranlage es schafft den Speicher aufzuwärmen. Mit Glück
    vielleicht auf über 70°. Aber ich glaube nicht daran, solange bis
    ich mich selber verbrühe.


    Aber letztendlich heizt dann die Solaranlage über den Umweg des
    Speichers besonders im Sommer das Haus und das auch noch mit Strom.
    Irgendwie auch komisch, im Sommer zu heizen.



    Liebe Grüße

  • Moin,


    ich zweifle wieder an das der Speicher 1000Liter Trink-Warm-Wasser enthält. ;-_


    Es handelt sich zweifelsohne um einen 1000Liter Pufferspeicher ( 1000Liter Heizungswasser!!! ). Es kann sein das in diesem Puffer ein "Trinkwasserboiler" eingebaut ist oder ein Wellrohrwärmetauscher der im Durchflussprinzip WW erzeugt.


    Kannst Du uns bitte die Bezeichnung des Speichers schreiben oder das Datenblatt hochladen?


    Dann gib uns bitte noch Info wie groß das Gebäude ist bzw. welche ca. Leitungslängen zu Deiner Wohnung vorhanden sind. Und gib bitte auch noch Auskunft über die Größe der Solaranlage und deren Zustand.


    Grüße