Bericht: Billig Eigenbau 1 kW Gas-BHKW

  • Je besser die Technik funktioniert, werden rechtliche Dinge wichtiger.

    Das ist klar, wobei Du mit dem Eigenbau hinter der Batterie kaum mit dem Fiskus zu tun haben wirst. Keine Einnahmen, keine Förderung, keine Steuern, keine Rückvergütungen.


    mfg

  • Typische DIY-Lösungen sind z.B. der "Kaffeekannen-Auspuff" für 25Euro. Doppelwandig und aus Edelstahl - sollte ewig halten.

    Hab ich geringe Zweifel. Nicht alle Edelstähle sind säurebeständig.



    mfg JAU

  • Die alleinige Wartung nur im Frühjahr sehe ich genauso. Vermutlich reicht eine Frischöl-Injektion von 1ml/h aus, um über den Winter zu kommen. Altöl sammelt sich im Kondensat-Behälter. Zündkerze, Ventilspiel, Wasserpumpe, Filter und Bürsten scheinen langlebig genug zu sein.

    Das sind wirklich spannende Erkenntnisse.
    Ein größerer Öl-Vorratsbehälter (wie auch immer angebunden) und günstigerweise ein bürstenloser Generator würde also reichen, um ein vollwertiges Mikro-BHKW mit akzeptablem Wirkungsgrad und guter technischer Standzeit zu bauen. Plus natürlich das Wärmetauscher-Zugemüse und Deine Wasserinjektion, etwas Steuerungstechnik und ein Kasten drumherum.


    Ich hätte erwartet, dass Du Kolben-Verschleiß, verbrannten Zylinderkopf, Lager-Verschleiß oder sonstwas berichten würdest.
    Aber nichts von alledem.
    Technisch gesehen wäre also in Serienfertigung ein Preis um 1000 Euro möglich - das ist sensationell!


    Was würde dann wohl ein modulierbares 3kW-Gerät kosten? Wohl kaum dramatisch mehr...


    Also nochmal: Das war Spitze :thumbup:

    PV Anlage 4,9 kW, 20 * Trina 245W, WR Imeon 9.12, 3-phasig, On/Off Grid

    Batterie Hawker 48V, 575Ah, E-Auto Renault Zoe

  • Hallo!
    Bin neu hier. Super gemacht. Mit viel Ausdauer und Verstand. Ich habe kein BHKW, nur einen selbstgesetzten Kachelofen mit selbstgebauter Einspeisung in die Zentralheizung und ein China Notstromaggrat mit 2 KW.
    40 Jahre Erfahrung im warten und reparieren von Motoren vom Rasenmäher bis zum LKW.
    Der geringe el. Wirkungsgrad liegt am ungünstigem Betriebspunkt des Gasmotors.
    Hohe Drehzahl (3000?) und geringer Last (35%?). Drehzahl halbieren wäre ideal, ist aber bei einem direkt geflanschtem Generator etwas aufwendig. (Anderer Generator oder Getriebe) Würde als Nebenefekt aber auch Lärm und Verschleiß stark mindern.
    Das Kompressionsverhältnis ist zu gering.
    Der Motor ist für 91 Oktan gebaut, Erdas hat ca. 130 Oktan. Dünnere Kopfdichtung oder wenn nicht aufzutreiben, Kopf abdrehen oder abfräsen.
    Wassereinspritzung in den Abgaskrümmer ist mir neu, löst aber offentsichlich viele Probleme, scheint genial.
    Herzliche Grüße

  • Hallo Carlo
    Interessante Aspekte, die Du da einbringst.
    Erhöht ein höheres Kompressionsverhältnis nicht auch die Verbrennungstemperatur - und damit die Belastung von Kolben, Zylinderkopf, Ventilen und Ventilsitzen?
    Also doch höheren Verschleiß?


    Wie ist die Oktanzahl von Flüssiggas?

    PV Anlage 4,9 kW, 20 * Trina 245W, WR Imeon 9.12, 3-phasig, On/Off Grid

    Batterie Hawker 48V, 575Ah, E-Auto Renault Zoe

  • Carlo: Welches Kompressionsverhältnis wäre denn für Erdgas ideal?


    Hab mir heute ein ISG 1200 ECO zum Spielen gekauft. Dort könnte man die Drosselklappe weglassen und die Drehzahlreglung mittels variabler elektronischer Last auf der 400VDC-Schiene bewerkstelligen. In der Praxis wäre das dann ein Einspeise-WR oder ein Batterie-Ladegerät. Zwischen z.B. 300-1000W wird dann der Eigenbedarf durch Drehzahl-Modulation erzeugbar. Der Wirkungsgrad sollte in dieser ungedrosselten Betriebsweise deutlich besser sein.


    Bernhard: Der Zylinderkopf ist mit Wasserinjektion sicherlich gut kühlbar

    DIY-800W-BHKW, Citroen C-Zero, 35qm PV, 7kWh LiFePo (15x250Ah), PIP-4048MS, 4kW Daikin comfora Heiz-Kühl-Klimaanlage

  • Oktanzahl Flüssigas 105 bis 115 hängt vom BButananteil ab. Campinggas niedere Zahl, Autogas höhere.
    Ja die Temperaturen werden höher. Über 580 Grad C sollten die Auspuffgase direkt nach nach dem Ventil nicht erreichen. Da der Motor nicht mit Vollgas läuft sollte dies kein Problem sein. Auf über 11 würd ich mit der Verdichtung nicht gehen.
    Betrieb ganz ohne Drosselklappe ist Dauervollgas und damit der schnelle Exitus.
    Mehr wie dreiviertelgas Dauerleistung halte ich bei solchen Motoren für vorsätzliche Sachbeschädigung.

  • Erdgas hat eine Niedrigere Verbrennungstemperatur alsFlüssiggas. Bevor ich die Verdichtung erhöhe, würde ich erst malan den Zündzeitpunkt gehen. Das senkt die Abgastemperatur amAuslass, Steiger Leistung und Effizienz. Am Besten wäre es aber dieDrehzahl über einen anderen Generator auf < 2000rpm zu bekommen.
    Bei dem ISG 1200 ECO finde ich die Drehzahl für denDauerbetrieb viel zu Hoch (>=4000upm)

  • Den Zündzeitpunkt auf später legen senkt die Abgastemperatur, senkt die Leistung, senkt den Wirkungsgrad. Nur wenn man die Drehzahl senkt ist es erforderlich den Zündzeitpunkt auf später zu stellen. Vorzündung ist dann immer noch erforderlich. Früher machte das der Fliehkraftregler im Zündverteiler, heute die Elektronik. Da kann man wohl nur den Geber anders positionieren. Solange man die Drehzahl nicht für die Frequenz oder die Leistung braucht, sollte man sie so niedrig wie möglich halten. (Natürlich mit etwas Reserve)

  • Zündzeitpunk auf Später stellen Erhöht die Abgastemperatur! Stell man die Zündung auf Früher sinkt (z.B. von 10° vor OT auf 14° vor OT) sinkt die Abgastemperatur am Auslass und Leitung und Effizienz steigen da mehr Energie im Brennraum bleibt. Stellt man den Zündzeitpunkt jedoch zu Früh fängt es an zu Klopfen (Unkontrollierte Zündung des Gemisches).
    Bei erdgas magerbetrieb ist die Klopffestigkeit so hoch das man den Zündzeitpunkt von einem auf Benzin ausgelegt motor noch um einiges in richtung Früh Verschieben kann.
    Beste Lösung wäre ein PMG Generator der so bei 2000-2200 upm 58v liefert und damit dann den Speicher direkt lädt. Wahrscheinlich könnte da sogar der Zündzeitpunkt bei der Werkseinstellung Bleiben wenn der nicht Drehzahlvariabel ist.

  • Man müsste einen 4-poligen PMG-Generator der passenden Größe und Leistung verwenden - aber wo kriegt man sowas her?

    PV Anlage 4,9 kW, 20 * Trina 245W, WR Imeon 9.12, 3-phasig, On/Off Grid

    Batterie Hawker 48V, 575Ah, E-Auto Renault Zoe

  • Nach meiner Interpretation der ET-Liste hat der Güde einen permanent erregten Rotor. Die Polpaarzahl kann ich aus der Zeichnung aber nicht ableiten.



    mfg JAU

  • @JAU: hast Du den Link zur ET-Liste?
    Bei Drehzahlen bis 4000 wird's wohl 2-polig sein. Der macht ja nachher 50 Hz draus (~3000/min).
    Aus purer Neugier: Hat mal jemand so ein Ding aufgemacht?
    Ist der "Inverter" da drin ein Vollwellengleichrichter mit nachgeschalteter H-Brücke oder wie machen die die den 50Hz-Sinus?
    Funktional wäre ja ein 3-Phasen-Generator günstiger, wegen der geringeren Welligkeit im Zwischenkreis. -


    Wernerpower.com (Chinese, von denen hat @bkohl seinen zweiten Stromerzeuger) bietet einen PMG-Generator mit Inverter an, gemacht für Windräder, der von 500/min an läuft. Sieht interessant aus. Und es gibt den in verschiedenen Leistungsklassen.

    PV Anlage 4,9 kW, 20 * Trina 245W, WR Imeon 9.12, 3-phasig, On/Off Grid

    Batterie Hawker 48V, 575Ah, E-Auto Renault Zoe

  • @JAU: hast Du den Link zur ET-Liste?


    Bei Güde auf der HP bzw. im ET-Shop


    Bei Drehzahlen bis 4000 wird's wohl 2-polig sein. Der macht ja nachher 50 Hz draus (~3000/min).


    Da es sich um einen Inverter handelt ist die Polpaarzahl zweitrangig. Die Ausgangsfrequenz ist von der Drehzahl unabhängig, ich halte es für eine Fehler davon auszugehen das der Generator bei Nenndrehzahl 50Hz erzeugt. Bei höherer Frequenz kann man nämlich die Zwischenkreispufferung kleiner halten.


    Vollwellengleichrichter mit nachgeschalteter H-Brücke


    Davon ist wohl auszugehen.
    Wobei es sein könnte das der ZK gar nicht anständig gepuffert wird. Bei billigen FUs ist das wohl nicht unüblich.


    Interessanter finde ich aber die Frage ob die Drehzahlregelung auf den Zwischenkreis oder die Ausgangsspannung schaut. Im ersten Fall könnte man den vorhanden Inverter außer Betrieb nehmen und durch was Netzgeführtes ersetzen.



    mfg JAU