Wärme-Lastprofil Haushalt für Seminararbeit

  • Guten Tag zusammen,


    im Rahmen einer Seminararbeit beschäftige ich mich mit Mikro-BHKWs für Zweifamilienhäuser.


    Um die Wirtschaftlichkeit abschätzen zu können, will ich zuerst die jährlichen Betriebsstunden anhand der Jahresdauerlinie für Wärmeenergie bestimmen. Das Problem ist, dass ich keine Datenquelle für die Wärmelast am Tag für einen Haushalt vorliegen habe.


    Für Strom habe ich ein Standardlastprofil (H0), mit welchem ich genau die benötigte Leistung an verschiedenen Tagen für jede Stunde bestimmen kann.


    Gibt es so eine Art Standardslastprofil auch für Wärmeenergie? Mit diesem könnte ich dann die o.g. Jahresdauerlinie erstellen und daraus wiederum die thermische Leistung meines BHKW bestimmen.


    Es wäre sehr hilfreich, wenn irgendjemand zu diesem Thema etwas beitragen kann, denn ich suche bereits seit fast zwei Wochen nach so einem Datensatz :(


    LG

  • Standartlastprofile der TU München nach BWG Praxisinformation P 2007/13.


    Stehen zwar in der Kritik und sind auf Erdgasbezug ermittelt. Aber über eine Wirkungsgradumrechnung Erdgasbezug/Wärmeaustrag des verwendeten Gerätes sicherlich brauchbar. Zweifamilienhaus sicherlich mit Einfamilienhaus vergleichbar.


    Gruß Ecofuel

  • Hallo, smil3,


    die Heizlast eines EFH ist aus dem u-Wert und den Wetterdaten eines beliebigen Jahres leicht ermittelbar.
    Du müsstest die u-Werte der fünf charakteristischen Außenflächen je nach gestalterischer Ausführung für Dach/Fußboden/Wände/Fenster/Außentürflächen mit ihrem prozentualen Anteil zu einen Durchschnitts-u-Wert gewichtet verrechnen und lediglich mit den jeweiligen Tagestemperaturen aus den Wetterdaten x 24 h multiplizieren. Der Heizbeginn ist in D bei 15°C, in der Schweiz bei 12°C. Du kannst auch die für eine Region ermittelten Heizgradtage nehmen. Der zusätzliche Lüftungswärmeverlust hängt sehr stark vom Nutzerverhalten und der Winddichtigkeit des Hauses ab. Auch dafür gibt es Standardwerte aus blower-door-Tests.
    Ich arbeite gerade an einer Neu-Auflage meiner "Energie-Insel", da kommen diese Sachen alle vor.
    Wichtigste Erkenntnis: Das Mikro-BHKW ist wegen der völlig überzogenen Verkaufspreise und der geringen Einspeisevergütung, ähnlich wie die PV-Anlage nur noch für die Eigenversorgung, und nicht mehr für die Einspeisung geeignet.
    Also weg mit dem Unsinn der möglichst hohen Jahresbetriebsstunden!
    Viel Erfolg!

  • Moin,

    Also weg mit dem Unsinn der möglichst hohen Jahresbetriebsstunden!

    Diese Aussage ist nicht zum Ende gedacht!! Das Jahr hat nunmal 8760h in denen Bedarf an Strom (und Wärme) vorhanden ist. Wenn dieser Bedarf vom BHKW in größtmöglichem Umfang gedekt werden soll ( ohne Batteriepuffer, wegen der völlig überzogenen Verkaufspreise ) muß das BHKW einen Großteil der zur verfügung stehenden Zeit laufen.
    Gibt es im Objekt eine PV Anlage wird das BHKW zum Dauernachtschichter bzw. Winterarbeiter verdonnert.


    Trotzdem bin ich gegen eine solch "Einseitige" Betrachtungsweise. Unsere BHKW sollen nicht ausschließlich die eigenen Eitelkeiten befriedigen ( das hätten die Big 4 gern ) sondern der Allgemeinheit nutzen! Deshalb müssen wir dafür kämpfen das sich einspeisen wieder lohnt bzw. mein Nachbar ohne viel Bürokratie meinen Strom zu meinem Preis bekommen kann.


    In diesem Sinne ein besinnliches Weihnachtsfest aus dem grünen Sachsen.

  • Besser noch...den Stromzählern die Rücklaufsperre nehmen und im Gegenzug dem Stromnetzbetreiber die Abschalthoheit zum Lastausgleich geben. Negative Stromverbräuche werden nicht vergütet. Somit sollte es keine zu großen BHKW's geben. Dann sind unsere BHKW's der Stromspeicher im Stromnetz. Recourcenschonung pur. Keine weiteren Kosten für Batteriespeicher...Meine Meinung....


    Gilt natürlich auch für Kleinwind und PV.

  • Moin

    Besser noch...den Stromzählern die Rücklaufsperre nehmen und im Gegenzug dem Stromnetzbetreiber die Abschalthoheit zum Lastausgleich geben.

    ist nicht mit dem Eichrecht vereinbar, es muß definitiv gezählt werden. Obs dann aber kaufmännisch gegengerechnet wird kommt aufs selbe raus.


    Zitat

    Dann sind unsere BHKW's
    der Stromspeicher im Stromnetz. Recourcenschonung pur. Keine weiteren
    Kosten für Batteriespeicher...Meine Meinung....

    yepp, absolut auch meine Meinung


    Grüße


  • Hallo Energie-Insel,


    vielen Dank für deine Anregung, allerdings ist dein vorgeschlagenes Verfahren vom Umfang her für diese Seminararbeit zu aufwändig.


    Mein BHKW soll für die Eigenversorgung ausgelegt werden und fährt entsprechend auch wärmegeführt. Trotzdem gibt es Zeiten in denen zwar Wärme aber nicht genug Strom benötigt wird, sodass diese Anteile des Stroms ins Netz eingespeist werden. Durch die wärmegeführte Betriebsweise erreicht mein BHKW automatisch über 4000 Betriebsstunden im Jahr, da es vor allem für Warmwasser und Prozesswärme eingesetzt wird. Spitzenbedarfe zum Heizen der Räume im Winter werden dann durch einen Spitzenlastkessel gedeckt.


    Ich suche weiterhin Daten für Tagesgänge des Wärmebedarfs. Gerne auch von einem MFH mit Angabe der Wohneinheiten, sodass ich auf ein beliebiges Haus umrechnen kann. Mit den Standardlastprofile der TU München (siehe unten) konnte ich leider wenig anfangen :(

    Standartlastprofile der TU München nach BWG Praxisinformation P 2007/13.