Vitotwin: Fehler 258 Gehäuseinnentemperatur

  • Moin,


    nach zwei Wochen ruhigem Lauf schaltet mein Vitotwin im Stundenrhytmus mit Fehler 258 aus. Ich denke es hat etwas mit der Warmwasserladung zu tun, jedenfalls läuft es in der Zeit in der keine WW Erzeugung stattfindet fehlerfrei soweit ich das sehen kann.


    Beim letzten Stopp war ich dabei und habe folgende Daten notiert:


    Gehäuseinnentemperatur (8319) 71,0 Grad
    Kesselrücklauf (8314) 72,6 Grad
    Kessel (8310) 72,9 Grad
    TW (8830) 54,4 bei Soll 55,0 Grad
    Pufferspeicher 1 (8980) 39,3 Grad
    Pufferspeicher Soll(8981) 65,3 Grad
    Pufferspeicher 2 (8982) 35 Grad


    Der Stirling war dabei den TW Speicher zuladen. Hierzu hat er die HK in den eingeschränkten Betrieb geschickt. Dies alleine macht ja schon keinen Sinn bei den Pufferwerten. Da er wahrscheinlich sich schon dicht am Ziel wähnte hat er auch nur mit halber Leistung gelaufen (ca. 400 Watt, ca. 340 Grad Kopftemp). Das bedeutet, die Mischer sind alle zu gewesen, und er versucht mit halber Leistung den TW speicher zu füllen, obwohl der Puffer und die HK eigentlich mit Wärme versorgt werden sollten.


    Warum er dabei überhitzt erklärt sich mir nicht. Anscheinend heizt er in seinem eigenen Saft und schafft die Wärme nicht weg? Wo kommt der hohe Rücklauf her, weder Puffer noch Trinkwasserspeicher sind so warm. Kann es sein, das er sich selber den Kessel im Kreis erwärmt?


    12 Minuten später um 19:16 sprang er dann wieder an, ironischerweise direkt mit dem Zusatzbrenner im Schlepptau. Die Temperaturen waren dann:
    Gehäuse (8319) 65,4
    Kesselrücklauf (8314) 70,0
    Kessel (8310)74,0


    Der Zusatzbrenner ist dann wieder ausgegangen und nun läuft er wieder mit 50% und arbeitet daran das TW um 0,6 Grad zu erwärmen, die Mischer sind alle zu, da Heizbetrieb eingeschränkt.


    Gehäusetemperatur aussen gemessen mit Infrarotthermometer ist zwischen 33 und 36 Grad.


    Nun (19:30) ist er wieder ausgegangen bei Gehäuse 70,2; Kesselrücklauf 73,0 und Kessel 75,2. Jetzt zeigt er aber keinen Fehler an sondern sagt nur noch „Brenner aus“ als Grund (8015) gibt er „Störung“ an und als Grund warum der Zusatzbrenner nicht läuft (8016) „kein Wärmebedarf“.



    So ging das noch eine weile weiter, erst ab 22:00 wo die TW Erwärmung aufhört läuft er normal mit Zusatzbrenner und heizt den Puffer. Kesselrücklauf liegt jetzt bei 40 Grad und Gehäuse bei 51 Grad.



    Frage ist:
    1) Wieso regelt er alle HK ab um dann mit 50% Leistung das TW zu erwärmen?
    2) Wie kommt es das er so hohe Rücklauftemperaturen erzeugt das er letztendlich überhitzt?

  • Moin

    (ca. 400 Watt, ca. 340 Grad Kopftemp).

    kann es sein das er gar nicht anders konnte weil ja der Rücklauf derart hoch war das die Kühlung quasi nicht funktionierte??


    Warum erreicht er die TW Soll Temperatur nicht?? Luft im System ? WT defekt ? irgendwas abgeschiebert ?



    Grüße

  • Frage ist:
    1) Wieso regelt er alle HK ab um dann mit 50% Leistung das TW zu erwärmen?
    2) Wie kommt es das er so hohe Rücklauftemperaturen erzeugt das er letztendlich überhitzt?

    Moin neuling,


    Danke für Deine Messwerte, die sind sehr hilfreich für die Analyse. Jetzt kommen wir dem Problem näher.


    Offensichtlich gibt es hier eine massive Fehlfunktion bei der TWW-Bereitung. Der Kessel bringt aus irgendeinem Grund die Wärme nicht in den Speicher, bekommt aber ständig Signale, dass die TWW-Temperatur zu niedrig ist, also produziert er weiter Wärme und überhitzt sich dabei. Dann ist es kein Wunder, wenn die Gehäusetemperatur zu hoch wird. (Unter den Umständen nehme ich alles zurück, was ich über mögliche Fehler am Abgassystem gesagt habe - das war unter der Annahme, dass der Fehler bei normalen Vorlauftemperaturen auftritt.) Die Regelung wird auch verrückt: Sie denkt sich "wenn selbst 70°C Vorlauftemperatur immer noch nicht reichen, um das TWW zu erwärmen, muss ich anscheinend die Heizung abregeln." Die Minderleistung ist eine Kombination aus Modulation und schlechtem Wirkungsgrad.


    Das Ganze riecht nach einem gewaltigen Problem in der Hydraulik, und zwar ausschließlich bei der TWW-Bereitung. Daher folgende Fragen:


    1) Tritt der Fehler immer bei TWW-Anforderung auf oder nur während der "Opt"-Betriebsweise?


    2) Welche Anlagenkonfiguration hattest Du nochmal? "Eins" (mit gemeinsamem Schichtspeicher für Heizung und TWW)? Oder gibt es einen separaten Speicher (oder eine separate Leitung) für TWW? Im letzteren Fall könnte diese Leitung verstopft sein. Im ersteren Fall kann das die Ursache nicht sein, denn die Heizung funktioniert ja anscheinend tadellos, und da geht das Wasser (Kesselvor- und Rücklauf) durch dieselben Leitungen. Dann solltest Du als nächstes checken:


    3) Läuft während der TWW-Bereitung die interne Kesselpumpe, und mit welcher Leistung (Code 8308, Ebene F1 in "Diagnose Erzeuger")? Was ist bei "Pumpendrehzahl Maximum" (Code 5102, Ebene F2 in "Trinkwasser-Speicher") eingestellt?


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Moin,
    Habe einen seperaten Pufferspeicher. Keine Ahnung, ob das nur im opt Betrieb auftritt, definitiv tritt es nur in der TWW Ladungszeit auf.


    Kesselpumpe (8308) läuft mit 20% und max Pumpendrehzahl (5102) beträgt 100%

  • Habe einen seperaten Pufferspeicher. Keine Ahnung, ob das nur im opt Betrieb auftritt, definitiv tritt es nur in der TWW Ladungszeit auf.


    Kesselpumpe (830 läuft mit 20% und max Pumpendrehzahl (5102) beträgt 100%


    An der Pumpe bzw. deren Regelung bei TWW-Anforderung liegt es also nicht.


    Wenn Du einen separaten Speicher für TWW hast, dann ist m.E. die Ursache für das Problem in diesem Speicher oder in den Leitungen zwischen Vitotwin und Speicher zu suchen. Es sieht so aus, als ob entweder eine Leitung verlegt ist, oder (falls Dein Heizungsbauer da irgendwelche Umschaltventile oder sowas eingebaut hat) dass ein solches Ventil klemmt oder verstopft ist oder (falls elektronisch angesteuert) nicht richtig funktioniert.


    Aus meiner Sicht muss da jetzt Dein Heizungsbauer ran. Der von Dir beschriebene Betriebszustand ist für das Vitotwin extrem ungünstig, daher sollte die Ursache des Problems schnellstmöglich abgestellt werden.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

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  • Moin,
    Viessmann war da, der Fehler war viel trivialer als gedacht. Der Temperatursensor im TW Speicher war halb herausgerutscht, insofern hat er wohl mehr die Raumtemperatur als die Speichertemperatur gemessen und damit hat sich die Anlage dann totgeheizt. Fühler rein, vernünftig fixiert und alles läuft prima.


    Danke für die Mithilfe bei der Fehlersuche.