Sind BHKW bis ca. 6kw el noch rentabel zu betreiben?

  • Hallo,


    ich überlege schon seit längerem mir ein BHKW anzuschaffen, jedoch komme ich unter Berücksichtigung aller Kosten, vorallem für den Umbau vielleicht auf eine schwarze Null. Berechnet für ein BHKW mit ca. 6kw el.


    Mein Verbrauch war bis jetzt immer Grenzwertig. Durch die Anschaffung einer weiteren Maschine komme ich wahrscheinlich langsam in einen Bereich, wo es interessant wird.


    Meine Grundlast liegt Nachts bei ca. 2kw el ohne Wärmeabnahme im Sommer
    Mein Last steigt über den Tag schwankend auf ca. 4kw - 10kw el mit gel. Spitzen bis 15kw el Tagesverbrauch ca. 100 bis 150kw/h an 7 Tagen die Woche. Wärmeabnahme über den Tag Sommer wie Winter gegeben.


    Jahresstromverbrauch ca. 35000kw/h in Zukunft ca. 48000kw/h. Wärmeabnahme unter Tag Sommer wie Winter gegeben.


    Aufgrund der Patzverhältnisse kommt nur ein sehr kompaktes BHKW in Frage: z.B Dachs, XRGI 6 oder 9 event. XRGI 15 bzw. energiewerkstatt ASV 15/34


    Aufgrund der starken Spreizung sind die kleinen BHKW zu klein und bringen wenig bzw. bei den größeren komm ich nicht auf die benötigte Laufzeit.


    Was würdet Ihr empfehlen? Ein kleineres das durchläuft oder eher ein größeres BHKW auch wenn man nur knapp an die 6000 Bh kommt?
    Alternative dazu wäre eine Solaranlage.


    Viele Grüße und Dank für eure Vorschläge

  • Das "NOCH rentabel" irritiert....


    Momentan sind die kleinen eher nie rentabel und werden vermehrt VOR erreichen der 10 Jahre Förderung abgestoßen.


    Eine schwarze NULL meine ich ist selten/nie erreicht worden.



    Diese Produkte zielen alle insgesamt nur auf die Förderung ab, das heißt die Preisgestaltung wird anhand der sich ergebenden Förderung über 10 Jahre Laufzeit ermittelt. Solange das auf dem Papier klappt ist ja gut, aber im wirklichen Einsatz - da sieht es anders aus :)



    Insofern seiest Du gewarnt und in jedem Fall solltes Du Dir im Falle eines Falles die Funktion des Gerätes (finanzielle Funktion) im Kaufvertrag festhalten und diesen von einem RA anfertigen/prüfen lassen um bei Abweichung vertraglich zugesicherter Leistungen den Hersteller entsprechend gerichtlich belangen zu können.


    Ich bin kein Papieresel der Paragraphenreiter - die DE-Rechtsprechung schützt aber in der Regel Hersteller, indem zB. der Verkäufer als haftend dazwischengeschoben wird. Täterschutz wird in "D" gerne praktiziert....

  • _()_ _()_ mmmh


    ich denke in diesem Tread sind eher Betreiber von gekauften BHKW gefragt Ihre Erfahrungen mit rentablen oder auch unrentablen Anlagen preiszugeben.


    Bastler und Schrauber hingegen, die ich Anderenorts sehr schätze, welche Ihr BHKW vom Schrott haben, selbst warten ( wenn es denn mal läuft ) und auch sonst alle Berührungspunkte mit Zoll,Bafa,Steuer oder VNB meiden wie der Teufel das Weihwasser, haben bei obigem Thema in etwa das selbe Problem wie der Papst wenn er über den Umgang mit Kondomen referiert: Mann will dem frommen Mann den notwendigen Einblick in die Thematik nicht so recht abnehmen !!


    |__|:-) ^|__|^


    Ungeachtet dessen stimmt natürlich die allgemeine Aussage das sich kleinere BHKW sehr viel schlechter Armortisieren als größere Anlagen.
    Das liegt zum einen an den Kosten für Anschaffung und Betrieb, die bei kleineren Geräten gerechnet auf die Leistung stark ansteigen. Zum anderen stehen kleine Geräte Erfahrungsgemäß in kleineren Liegenschaften und können somit auch nur "wenig" Netzstrombezug substituiren was die Einnahmenseite begrenzt.
    Wo genau aber nun der "Break even" liegt und wann der ROI eintritt müsste für jedes Projekt ermittelt werden, wobei dies auch nur eine Prognose sein kann da vieles von schlecht beeinflußbaren Faktoren wie Nutzerverhalten,Brennstoffpreis oder Gesetzeslage abhängt.


    mfg

  • Entscheidend für den rentablen Betrieb sind in meinen Augen drei Punkte:



    1. Anschaffungspreis und (gerne übersehen) der Installationsaufwand.


    2. Grundlast Wärme + Strom


    3. Betriebskosten + Erträge


    zu 1:
    Wenn Du gerne bastelst und einen guten Draht zum Netzbetreiber hast, kann man z.Z. durch günstige Gebrauchte durchaus ein "Schnäppchen" machen. Meine Nr. 2 ist ein gebrauchter Heizöldachs der nur mit zwei Leitungen an den bestehenden Puffer angebunden werden musste. Für den Preis eines neuen könnte ich mir fünf bis sechs gebrauchte kaufen - da kommt man schon mal in Überlegen ob ein Neugerät tatsächlich die bessere Wahl ist... Und Glück mit Reparatur braucht man auch ein einem Neuen - auch da kann Dir nach der Gewährleistung ein grünes Wunder blühen...


    zu 2:
    Ich weiß ja nicht, was Du an Wärme brauchst - unterschätze aber nicht, was so ein kleines BHKW das ganze Jahr an Wärme bringen kann. Nur wenn Du diese auch sinnvoll verwerten kannst macht es Sinn über ein BHKW zu spekulieren. I.d.R. ist die Wärme anders günstiger zu erzeugen, d.h. Du musst einen Teil Deines "Stromgewinns" als "Wärmeverlust" gegen rechnen. Bei mir wäre z.B. die erzeugte Wärme je kWh aus Hackschnitzel günstiger, aber der Eigenstrom macht das locker weg da ich beides brauchen kann.


    zu 3: dieser Punkt kann jede noch so schöne Kalkulation komplett über den Haufen werfen! Stichworte Brennstoffkosten - EEX Strompreis - Bezugsstrompreis - Reparaturkosten
    Ich denke, hier muss jeder selber kalkulieren und seine persönlichen Risikopuffer bewerten.


    Wenn ich sehe, was Du in der Nacht Grundlast hast, dann wird die Rechnung schon eng. Da geht z.B. bei einem Dachs mehr als die Hälfte ins Netz! Und brauchst Du wirklich soviel Wärme?
    Der Strombedarf an sich würde schon mal ganz gut passen um ein kleines grünes Tier auszulasten...


    Mit freundlichen Grüßen


    Solardachs

  • Da ist ja das Problem von Neuanlagen.


    Die Kalkulation wird im Optimum gerechnet. Die Realität ist nie optimal. Erst wenn eine Berechnung für den Worst Case eine schwarze NULL erzeugt, dann LOHNT sich ein BHKW - alles Andere ist als "ein BHKW funktioniert nicht" deutbar.


    Die Anschaffung und Installation kleiner Anlagen ist finanziell jenseits von Gut und Böse.


    Eine gebrauchtes BHKW hingegen, da fehlt die Förderung und ein Defekt ist garantiert früher zu erwarten, als bei einem Neugerät.



    Zudem - meine ich erkennen zu wollen, es wird eine Anlage gewünscht, mit Eigenschaften wie eine Heizung. Einbauen einschalten und selten kommt der Schorni - das war´s mit der Aufmerksamkeit.


    Ein kleines BHKW hingegen will regelmäßig umsorgt werden und versagt in unregelmäßigen Abständen den Dienst.


    Das darf und sollte in jedem Fall erwähnt und nicht unter den Teppich gekehrt werden um es ins Bewustsein zu rufen. Das ist halt KEINE! Heizung und es gelten andere Spielregeln - MINDESTENS bei allen kleinen Dingern mit Kolbenhubmaschine.


    Die Stirling Dinger - Nunja, wer denen einen hohen Wirkungsgrad oder langlebige Technik unterstellt wird sich wundern :)


    Zu den Brennstoffdingern fehlt mangels Masse noch Erkenntnis.


    Man kann im Netz suchen - es gibt für alles zwei Antworten - klappt nicht und klappt doch.



    Leider konnte ich bislang keine schlüssige Darstellung der Funktion/Amortisation erkennen.

  • Auch wenn es dazu hier im Forum von einzelnen immer mal Gegendwind gibt:


    4. Förderungen, Zoll-Rückerstattung und so


    Denn Förderungen und co können deutlich dazu beitragen, dass sich ein BHKW erst rechnet. Interessante Links dazu sind u.a. http://www.energiefoerderung.info/ (BINE), das Förder.Navi der Energieagentur NRW http://www.foerder-navi.de/ (nicht nur für NRW!), das Vaillant "Förderwunder" http://www.vaillant.de/heizung…g-gesetze/foerder-wunder/ . Dazu lohnt es sich auf jeden Fall auch mal bei den lokalen Gasanbietern zu schauen. Hier in der Region bekommt man zum Beispiel von der Oberhessengas bis zu 4760 Euro (!) http://www.oberhessengas.de/pr…raft-waerme-kopplung.html :thumbup: .


    Viele Grüße


    Dirk

  • Hast du schon mel eine Förderung erhalten oder beantragt ?


    Soweit ich mich konfrontiert sah, verursacht das Kosten, die über den Betrag der Förderung liegen.



    Ein Beispiel Radfahren. Ist die Arbeit dicht bei der Wohnstätte, dann ist die mögliche Einsparung mittels Radfahren "gering". Es ist rechnerisch vorteilhaft, einen weiten Weg zur Arbeit zu haben und dann mit dem Rad zu fahren. Der Ideale Weg meint damit also ca. 50km eine Tour - so spart man täglich mit dem Rad ca. 10€ reine Spritkosten. Auch der eingesparte Verschleiß und geringere Wertverlust rechent sich deutlich besser, als läge die Arbeit dichter....


    Solch Rechenmodelle sind in einem Rechner mit unverständlichem Algorithmus sicher in der Lage tolle Zahlen zu generieren, aber .... ?

  • Ungeachtet dessen stimmt natürlich die allgemeine Aussage das sich kleinere BHKW sehr viel schlechter Armortisieren als größere Anlagen.
    Das liegt zum einen an den Kosten für Anschaffung und Betrieb, die bei kleineren Geräten gerechnet auf die Leistung stark ansteigen. Zum anderen stehen kleine Geräte Erfahrungsgemäß in kleineren Liegenschaften und können somit auch nur "wenig" Netzstrombezug substituiren was die Einnahmenseite begrenzt.
    Wo genau aber nun der "Break even" liegt und wann der ROI eintritt müsste für jedes Projekt ermittelt werden, wobei dies auch nur eine Prognose sein kann da vieles von schlecht beeinflußbaren Faktoren wie Nutzerverhalten,Brennstoffpreis oder Gesetzeslage abhängt.


    Bei BHKWs in Wohnhäuser ist die Betrachtung grundsätzlich eine andere als im Gewerbebetrieb. Ich hab so den Eindruck, dass hier immer wieder einiges vermischt wird. Nur ein Beispiel: Im Neubau oder bei Renovierungen in einem Wohnhaus ab einem gewissen Umfang sind regenarative Energiequellen vorgeschrieben (über den Sinn oder Unsinn solcher Vorschriften will ich hier nicht philosophieren). Das BHKW ist eine zugelassene Ersatzmaßnahme. Ob ich nun 10.000€ in ein BHKW oder Solarthermie-Anlage stecke ist also unerheblich und hat mit der Wirtschaftlichkeit erst mal nichts zu tun, da man es machen muss. Man muss daher nur überlegen, welche der Maßnahmen die geringste Betriebskosten verursacht. Nicht mehr und nicht weniger.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

  • Vielen Dank schon mal, an alle für die unglaublich vielen Antworten und Meinungen in solch kurzer Zeit.


    Hiermit verfestigt sich mein Eindruck, wenn ich mich nicht täusche, dass unter den gegebenen Bedingungen neue BHKW bis ca. 55000 Bh vorallem, wenn eine starke Spreizung zwischen Tag und Nacht vorliegt oder und die eine oder andere Umbaumassnahme zusätzlich ansteht,sehr schwierig zu realisieren sind.
    Ich denke, ich werde mit meinen kleinen Laden noch etwas zulegen müssen.
    Mit einem BHKW 10kw el und 6000 Bh und einem hohen Eigenverbrauch sollte man auf der sicheren Seite sein.


    Ich bin zwar handwerklich geschickt, und mach auch Wartungsarbeiten wenn möglich selbst, jedoch sollte dies im Rahmen bleiben.
    1 Std in der Woche wären für mich ok. 1 Std am Tag wären für mich jedoch schon etwas zu viel. Aus dem Alter bin ich raus.


    So sehr ich auch von BHKW begeistert bin, werd ich wohl in der zwischenzeit Richtung PV gehen.
    Die Zeiten werden sich sicherlich ändern. Anfang 2015 wird das nächste AKW abgeschaltet und dann geht es jährlich bis 2020 weiter. :)

  • Hallo Mark,


    bitte mach nicht den Fehler, alles an den Betriebsstunden fest zu machen. Die Berechnung ist von vielen Faktoren abhängig. Wir bieten BHKW in einem Leistungsspektrum ab 7,5 kW el. Leistung an. Natürlich sind diese kleinen BHKW nicht die "Gelddruckmaschinen", wie man es von größeren Anlagen kennt. Jedoch sind auch in diesem Bereich amortisationszeiten von 4-5 Jahren (rein auf den BHKW-Preis kalkuliert) keine seltenheit.


    Wir rechnen in unserer Wirtschaftlichkeitsberechnung grundsätzlich nicht mit DIN-ISO verbrauchsdaten, da diese bereits beschönigt sind. Wir setzen immer die effektiven Verbräuche ein. Wenn bei einer Anfrage dann eine Amortisation >6-7 Jahre raus kommt, gibt es von uns in der Regel eine freundliche Absage, dass ein BHKW in diesem Objekt nicht die optimalste Lösung ist.


    Die Geschichte mit dem abwarten sehe ich sehr kritisch. Ich telefonier oft mit Kunden, die seit 4 Jahren die Investition aufschieben, weil es ja bald besser gehen wird. Schaut man sich die Berechnung von vor 4 Jahren an, erkennt man, dass die Anlage bereits abbezahlt sein könnte. Warum also immer lange warten?


    Gerne stehe ich Ihnen auch mit einer Berechnung zur Seite.


    Ps: Wir reden hier von einem Blockheizkraftwerk und nicht von einer Hackschnitzelheizung. Wer jede Woche 1 Std. an seinem BHKW schrauben muss, der sollte mal das Gesamtsystem überprüfen. Ein BHKW ist zwar Wartungsintensiver als eine normale Heizung, die Arbeiten sollten sich aber nach auch auf das Wartungsintervall begrenzen.


    Mit smarten Grüßen


    Florian Lutz

  • Findet man dann auch schnell bei Ebay:
    http://www.ebay.de/itm/BHKW-Bl…cling&hash=item2c90d01007


    Was ist der Grund, daß das Gerät nach 4 Jahren wieder abgestoßen wurde ?
    Nur so wegen Linkverweisung:



    Anschaffungsjahr: 05/2010


    Blockheizkraftwerk EC Power XRGI 15
    Gas-Gebläsebrenner
    Pfufferspeicher
    Abgasanlage mit Zubehör


    Betriebsstunden: 29.431 Std.
    Stromproduktion: 377.878 kWh
    Wärmeproduktion: 775.865 kWh
    Kraftstoffverbrauch: 1.405.481 kWh

    Wer mag kann sich den auf der Homepage zu 93% postulierten Wirkungsgrad nachrechnen :)



    Die Anlage ist beim Vorbetreiber im Keller verbaut. Um die Anlage auszubauen, muss hierzu eine Mauer abgebrochen werden. Nach der Demontage, muss die Mauer erneuert/ersetzt werden.


    Demontage und Transport gehen zu Lasten des Käufers !!



    Also der will die UNBEDINGT loswerden - warum nur, komisch..
    Ich mag den Besitzer nicht fragen - könnte ja eine aus dem Bestand der verkauften und somit die Problematik bekannt sein ?

    3 Mal editiert, zuletzt von Gekritzel ()

  • Hallo,


    also der Verkäufer bei e-bay ist insolva24 , weiter unten im Angebot steht auch " aus Firmenauflösung ..... " .
    Es handelt sich also um den Verkauf aus einer Insolvenz und nicht aus Verzweiflung über die Unwirtschaftlichkeit des BHKW .
    Gruß püdo