BHKW für Kühlräume bzw Kühlagregate

  • wie gehe ich vor wenn ich viel Strom brauche? ich habe einen verbrauch von 90000kw im Jahr, und etwas wärme für Wasser und Heizung im Büro.


    Was ratet ihr mir? selber bauen?


    ich Danke schon jetzt für eure Hilfen


    Grüße


    Mirko

  • Moin,


    um 90MWh Strom zu produzieren fallen etwa 150-200MWh Wärme an. Für "etwas" WW und Büroheizung definitiv zu viel, also erstmal klären wohin mit der Wärme.


    Alternativ gibt es diverse Hersteller von Kältemaschinen, Stichwort Kälte aus Wärme. Aber damit fällt gleichzeitig dein Strombedarf.


    Grüße

  • Da sehe ich leider noch schwarz für eine Absorptionswärmepumpe, die benötigt für ein Tiefkühlhaus eine deutlich höhere Temperatur von ca 160° Celsius.
    Nein, hier begrenzt der Wärmebedarf die Größe der Anlage.

  • Moin ????

    Tiefkühlhaus

    Bernd nix für ungut aber manchmal wünsche ich mir das speziell Du die Beiträge genauer liest.


    Der Fragesteller schreibt von "Kühlhaus" bzw. "Kühlaggregat" - das gibt absolut noch keinen Aufschluß über das benötigte Temperaturlevel!!


    Grüße

  • Wie ich es verstehe , hast Du 90.000KWh Strombedarf und Wärmeberschuss, wenn Du ein BHKW einsetzst. Um die zu nutzen, sehe ich demnach nur die Kälteerzeugung nach dem Absorptionsverfahren. Die käuflichen Absorptionskühler arbeiten nun mal mit einer hohen Temperaturdiffernz. Die könnte man allerdings aus dem Abgas erhalten, allerdings nur zum geringeren Teil. Das meiste ist Kühlwasserwärme. Auch hier, wie bei meinem Wäschereiprojekt würde sich die leider teure Capstone-Turbine anbieten. Leider mit einer hohen elektrischen Mindestleistung .
    Bei Absorptionskältemaschinen spielt das Temperaturniveau, bei der die Kälte anfällt, eine geringere Rolle, anders als bei mechanischen, sprich, elektrischen Wärmepumpen.
    Man würde also tunlichst einen Tiefkühlbereich mit einbeziehen, der im Kühlbereich eingebaut ist und diesen mit seinen Wärmeverlusten speist.


    Es gibt einige Projekte, in denen man mit einer geringeren Temperaturdifferenz auskommen will, so bei Adsorptionsverfahren mit Zeolith und anderen Trockenmitteln, wie sie Vaillant einsetzt. Da könnte sich einiges tun. Aber bisher erzeugt das Ding nur Wärme aus einer sehr heißen Flamme.


    In der früheren DDR, Schkeuditz, wo Marcus wohnt, hat man viel mit Ammoniak-Wasser-Systemen gearbeitet, von denen auch Inder träumen. Vielleicht könntest Du Dich da mal klug machen, ob nicht alles dort "abgewickelt" wurde. Eine Schande, was da alles auf der Strecke geblieben ist.
    Auch, wenn Buma abgewickelt wurde, das war wirklich eine Umweltsünde, im gegenüberliegenden Leuna hat man zugunsten westlicher Industrien unwiederbringliche Werte vernichtet. Ich war beim Abtransport der Leuna-Betriebsunterlagen durch den Staatssekretär des Bundeskanzleramtes als Zeuge anwesend.


    Nein, in Wesrdeutschland kenne ich keine Firma. die einen oassenden wärmebetriebenen Absorptions- oder Adsortionskühler anbietet.

  • Warum selberbauen wenn es dies schon gibt.
    Schau einfach mal rein


    Wbt-GmbH.de
    ;)

  • Soweit mir bekannt, funktionieren Adsorptionskälteanlagen derzeit nur in Temperaturbereichen, die für die Raumklimatisierung brauchbar sind. Sollte die benötigte Raumtemperatur 0°C bis max +4°C oder noch weniger sein, stößt man mit der aktuell verfügbaren Technologie bereits an die Grenzen. Und der Einsatz von Amoniak als Sole/bzw. Kältemittel ist gerade im Lebenmittelbereich nicht unproblematisch.

    PV-Anlage 4,2kWp und 7,92kWp seit Mai 2010, seit April 2012 umgestellt auf Überschussseinspeisung, Eigenverbrauch ca. 65-70%
    BHKW Kirsch L 4.12 (2012 bis † 2017), RMB Neotower Living 2.6 (09/2017), Pufferspeicher 800L. mit 8m² Wellrohr-WT,
    Spitzenlasttherme Paradigma Modula NT 15kW seit 20.03.2014
    Stromverbrauch p.a. ca. 36.000 - 40.000kWh

  • In Zukunft werden sicherlich Ab- und Adsorptionskühlgeräte eine große Rolle spielen. Wenn die fossilen Energieträger sich erschöpfen, wird man mit diesen Kühlgeräten nicht nur in tropischen Ländern Kühlgeräte rein mit solarer Wärme betreiben, sondern diese auch in unseren Blockheizkraftwerken nutzbar machen können und die Wärmeausbeute noch einmal auf das ca 1,7 fache anheben können. Wegen des hohen Temperaturniveaus der Verbrennungsmotorabgases wäre es für den Abgaswärmeanteil jetzt schon möglich.
    Die entsprechenden Kühlgeräte, meist auf Wasserbasis in Kombination mit Ammoniak, Lithiumaminen, Schwefelsäure und Zeolith, werden zur Zeit für den Einsatz in den Tropen entwickelt und werden die landwirtschaftliche Produktion in Indien schätzungsweise um gut ein Drittel erhöhen. Um den Anteil, der heute noch verdirbt.
    Für unsere Anlagen werden wir dann nicht nur die Wärmeausbeute aus den fossilen Verbrennungsmotorbrennstoffen etwa auf das Vierfache anheben können, alternativ dazu Strom erzeugen und damit Photovoltaik- und Windenergie puffern.
    Unsere Regierung verhindert diese Entwicklung, wir stellen schließlich eine unerwünschte Konkurrenz für die konventionellen Stromerzeuger und ihre Freunde in unserer Regierung da. In unserem Land sollten wir uns die Energiewende aus dem Kopf schlagen: statt das Vierfache an Energie aus den Vorräten zu schöpfen und zu nutzen, geben wir uns mit einem Drittel Wirkungsgrad für die Stromgewinnung zufrieden und wählen die Politiker, die uns diese 12fache Verschwendung auch noch als Energiewende verkaufen und unsere wirtschaftlichen Resourcen plündern.
    Allein die Überbevölkerung in südlichen Ländern wird aber die Entwicklung der von Mirko gewünschten Kühlgeräte unausweichlich machen.
    Es existieren zwar schon käuflich erwerbbare Anlagen, allerdings sind es nur noch zu teure Projektanlagen.
    In der DDR hatte man die meiste Erfahrung mit Absorptionsanlagen, wie ich befürchte, vollständig abgewickelt.

  • Hallo zusammen,


    hier sollte doch erst einmal gefragt werden, wieviel "etwas" Wärme so ist. Ich hatte erst einen Kunden der auch nicht wusste, wo er die Wärme eines BHKW unterbringen sollte. Auf der Gasrechnung standen dann 800.000 kWh/a.


    Bitte mal den Fragebogen hier im Forum oder auch von usnerer Homepage ausfüllen. Erst wenn genaue Daten zum Objekt vorliegen, können hier konstruktieve Vorschläge zur Lösung kommen.


    Mit smarten Grüßen


    Florian Lutz

  • Lieber Ludwig Kirmair!
    Ich bezweifle zwar, dass das Versprechen einer Amortisation schon nach drei Jahren möglich ist, aber der Hinweis auf die Firma Invensor in Berlin ist nützlich.


    COP 0,62 bei einem Adsorptionsgerät, dem die Kühlwassertemperatur eines BHKW genügt


    Da ist also etwas im Gange in Deutschland, diese Anlage würde also auch rein solar funktionieren. Wir könnten vielleicht in der Zukunft die Bevölkerung Indiens mit Kühlhäusern versorgen und ohne zusätzlichen Hunger auf das 1,5 fache anwachsen lassen, oder die Energieeffektivität unserer BHKWs steigern.
    Diese abgebildeten Wasserdampf-Adsorptionselemente habe ich bisher noch nicht gesehen und könnten, falls die Haltbarkeit hoch genug ist, tatsächlich interessant werden.


    Noch mal die heute erreichten Daten im Neuzustand: 75°C "Antriebs"temperatur, 27°C Rückkühlung (also theoretisch auch für Heizzwecke nutzbar), 18°C Kühlraumtemperatur bei einem COP von 0,62. Also, nicht gerade berauschend, aber zusammen mit dem höheren Temperaturniveau der Abgaswärme könnte daraus noch etwas werden. Ein Kühlhaus könnte ja auch mit kälterem Grundwasser als Wärmesenke betrieben werden. Soviel ich weiß, hatten allerdings die Kälteanlagen der DDR, die meist mit Salmiakgeist arbeiteten, noch günstigere Betriebswerte.

  • Regierung und regierungsnahe Kreise verdienen am Energiegeschäft und sind in Wahrheit nicht daran interessiert, dass die Energiewende effektiv angegangen wird. Viele Kommunen wollen mittels des Energiegeschäfts ihre hoch verschuldeten Haushalte sanieren.
    Auch, wenn sie das Gegenteil behaupten, wir sind ihre Gegner.


    Die Strafsteuer, sprich die "Gabrielsteuer" fällt in Form eines Teils von EEG-Umlage, Mehrwertsteuer und Stromsteuer an, wenn wir eine elektrische Wärmepumpe direkt neben dem BHKW aufstellen.
    Verwenden wir jedoch ein Ad- oderAbsorbergerät zur Vermehrung der Abwärme des BHKW für Heizzwecke, hat die Regierung noch keine Handhabe, diese Strafabgaben zu kassieren und uns damit vom Energiesparen abzuhalten.
    Ebenso bleibt zur Zeit noch abgeabenfrei, wenn wir direkt an die Welle des Verbrennungsmotors oder über einen Treibriemen eine mechanische Wärmepumpe koppeln und so die Energieausbeute aus dem Brennstoff auf das Vierfache und sogar noch mehr anheben.


    Wer also kein Freund unserer Regierung ist, sollte diesen Weg gehen. Es soll allerdings auch Regierungen geben, die effektiv Energiesparen fördern statt zu behindern. Meist im Ausland zu finden.