Konzept: Reparatur von ausgedienten Dachsen zur Vollversorgung mit Wärme

  • Der hohe Umlagenaufschlag auf die kWh Strom aus dem BHKW ist mir ein Greuel. Die Alternative hieße: auf jede Förderung verzichten und den erzeugten Strom zu 100% selbst verbrauchen. Ich habe mal meinen Stromverbrauch und den von Bekannten verfolgt und bin zum Schluss gekommen, dass meist nicht einmal ein Drittel selbst verbraucht werden kann, was heißt, 2/3 der kWh stellen einen Wert von 3,7 Cent dar, 1/3 von 26 Cent. Das macht einen Mittelwert von höchstens 11 Cent. Das ist viel zu wenig an Vergütung, wenn ich 10 Cent pro kWh für Reparatur und Wartung und 6 Cent für den zusätzlichen Gasverbrauch rechne.
    Zusätzlich benötigt man einen Heizkessel für kalte Tage.
    Mein neues Konzept ist nun, defekte oder ausgediente Dachse aufzukaufen, die repariert werden und diese mit Wärmepumpen zu ergänzen. Dabei sollte man darauf achten, dass das mittlere COP, bzw. die JAZ , Jahresarbeitszahl über 3 liegt. An sehr kalten Tagen leider nur bei 2.
    Hat man so zwei Dachse im Keller stehen, bei denen einer nur als Reserve dient, hat man zur Heizung mit einem Dachs ca 12,5 kW plus 16,5 kW aus der Wärmepumpe zur Verfügung. Handelt es sich um eine Inverterwärmepumpe, so kann man diese so regeln, das der sonstige Stromverbrauch des Hauses bis 5,5kW voll vom BHKW übernommen wird, aber nichts mehr verlustreich ins allgemeine Netz eingespeist wird.
    Beträgt der Wärmebedarf des Hauses 12kW und liegen 5000 Heizstunden vor, so ergeben sich ca 1000 Stunden Jahreslaufzeit des einen Dachs, wozu noch einige Stunden wegen des weiteren Stromverbrauchs des Hauses und für die Warmwasserbereitung hinzukommen.


    Die Regelung des Ganzen sollte vollautomatisch erfolgen und ist nicht ganz einfach. Während die Wärmepumpe immer direkt in den kühlen Rücklauf des Heizsystems einspeist, bedient das BHKW in erster Linie den großen Pufferspeicher, der in den Laufpausen die Heizung übernimmt.l


    Wenn ich dann rechne, dass die kWh Strom aus dem BHKW mittels Wärmepumpe einen geldlichen Wert der erzeugten 3 kWh Wärme von ca 18 Cent darstellt, plus den 26 Cent für den sonstigen anteiligen Stromverbrauch, könnte ich mir vorstellen, dass sich das Konzept rechnet. Auch, wenn ich 10 Cent pro kWh Strom für Reparatur und Wartung ansetze. Gebrauchte BHKWs, die die Förderung hinter sich haben, werden schießlich zu einem sehr viel niedrigeren Preis angeboten.


    Ich sehe es als Geld- und Respourcenverschwendung an, wenn BHKWs regelmäßig nach 10 Jahren verschrottet werden.


    Die Gabriel-Verschrottungsumlage könnte das Projekt allerdings hinfällig machen, wenn für die Zwischenübertragung des Stroms vom BHKW zur Wärmepumpe die Umlage erhoben würde. Das wäre zwar ziemlich absurd , den Betrieb einer Energiesparmaßnahme auf diese Weise zu "besteuern", aber bei dieser Regierung wundert uns schließlich gar nichts mehr. Sozusagen eine "elektrische Getriebesteuer".

  • Aus Brennstoff eine Welle in Rotation versetzen. Diese in der Rotation enhaltene Energie in elektrisch umsetzen um aus der elektrischen Energie wieder eine Rotation zu erzeugen. Die Energie aus der Rotation nutzen um ein Gas zu komprimieren, das über eine weitere Stufe erneut komprimiert wird um auf ein Niveau zu gelangen um damit Wasser zu erwärmen.



    Hm - wie wär es mit einer 15KW Therme zu 2000€, die zuverlässig Wärme und kaum Wartungskosten erzeugt ?



    Klingt nach "Umständlich teuer"

  • Du hast zwar recht, wenn Du sagen würdest, man solle den Kompressor der Wärmepumpe direkt von der Motorwelle antreiben lassen, aber da solltest Du Folgendes bedenken:
    Es ist sehr schwer, eine Welle gegen den Austritt von Treibhausgasen abzudichten, da gibt es strenge Auflagen. Nicht ohne Grund ist die Industrie von offenen und halbhermetischen auf vollhermetische Wärmepumpen umgestiegen, Energie ist elektrisch wie keine andere Energieart auch über große Entfernungen übertragbar. Nur speichern können wir sie kaum. Bedenke auch, dass man die Drehzahl variieren kann, ein mechanisches Getriebe ist laut, teuer und undicht. Die größten Schiffe und Fahrzeuge der Welt fahren heute mit elektrischen Getrieben, auch die großen Muldenkipper von Liebherr und Russlands Ludmillas. Bergwerksaufzüge arbeiten nicht mit der auf dem gleichen Gelände befindlichen Dampfturbine, sondern schalten ein elektrisches Getriebe dazwischen. Zudem kannst Du die im BHKW erzeugte Energie über spottbillige Leitungen großflächig verteilen und zusätzlich für ganz andere Zwecke als für Wärmepumpen benutzen. Nur der Herr Gabriel mag das nicht und belästigt uns dabei mit einer Umlage mit hohem verwaltungs- und messtechnischem Aufwand.


    Aber einen anderen Aspekt hast Du überhaupt nicht bedacht:
    Was denkst Du, warum der Bauer hingeht und Geld ausgibt, um kleine Pflanzen und Saatgut zu kaufen, wo er dann mit viel Aufwand im Herbst doch nur die gleichen Pflanzen erntet?
    Da ist nämlich etwas passiert mit den Pflanzen, ganz ähnlich, wie es in der Wärmepumpe auch geschieht. Merkst Du etwas?


    Völlig recht muss ich dir geben, wenn Du sagen würdest, man könne den Strom für andere Zwecke viel besser verwenden. Aber wir leben in Deutschland, wo Du für den zusätzlichen Strom nur 3,7 Cent bekommst, der tatsächlich 26 Cent wert ist! Die Wärmepumpe erhöht aber diesen lächerlichen Vergütungswert von 3,7 Cent auf wenigstens weit über 15 Cent, was viele hier nicht bedenken.
    Die Bevölkerung wird mit Hilfe der EEG- und KWK-Gesetze nur bestohlen, das ist meine Meinung zu dem Thema. Gib mir eine vernünftige Regierung, dann sind auch Wärmepumpen als Ergänzung zum BHKW nicht mehr sinnvoll. Du setzst Deine Kritik an der falschen Stelle an.
    Deine Kritik ist aber gerade hier sehr sinnvoll, spiegelt sie doch den Gedankenkurzschluss vieler Forenteilnehmer wieder, die voreingenommen gegenüber Wärmepumpen sind.


    Eine leistungsfähige elektrische Wärmepumpe bekommst Du schon für wenige hundert Euro im Baumarkt, woanders noch günstiger. Einen offenen Kompressor, den Du direkt an der Motorwelle anschließen kannst, kostet Tausende, ist nicht wartungsfrei, undicht und nicht regelbar. Außerdem benötigt er die Nähe des BHKW-Motors.

  • Eine Wärmepumpenheizung hat für mein Dafürhalten dann Sinn, wenn mit dem Kondensator direkt eine Flächenheizung umgsetzt wird. Entsprechend nur bei Neubauten im Passiv/Aktiv/Plusbereich.


    Es ist technisch unproblematisch eine hermetisch abgekapstelte Drehbewegung OHNE Dichtung/Dichtfläche umzusetzen. Somit ist möglich einen Kompressor an einen Verbrennungsmotor zu basteln. Einen SINN kann ich aber dennoch nicht wirklich erkennen, BHKW´s liefern in der Regel zu viel Wärme.



    Ja, die Energiekosten sind zu gering - das sehe ich auch so.


    Ich bin FÜR eine drastische Erhöhung. Strom auf 1€ die Kwh, den Gaspreis erstmal nur verdoppeln.


    Schon sind BHKW sehr gefragt.



    Die 3,7Cent sind witzig, insbesonders wenn man den Strompreis ander Börse beäugt und sich erklären läßt, das der Afwand am Ende dann zum Preis führt, den wir zahlen. Das der Aufwand für einen BHKW-Betrieber zur Produktion real existiert, interssiert hingegen nicht. Irgendwie fühlt man sich da etwas verarscht - bzw. "regiert".


    Aber solange die Energeipreise sich im Bereich der Belanglosigkeit tummeln ist/bleibt ein Nano/Micro BHKW nur etwas für Spinner.

  • Wenn sich Aerogel mit seiner fünffachen Wärmedämmwirkung nicht durchsetzt im Bereich des Hausbaus, haben unsere BHKWS eher zu wenig Wärmeproduktion im Vergleich zum Strom, der häufig sogar für nur 3,7 Cent die kWh eingespeist wird. Ich kenne BHKW-Betreiber, bei denen die Wärmeproduktion nicht ausreicht. Diese sind gezwungen, eine Gastherme, die die enthaltene Exergie nicht nutzt, nebenher zu betreiben.
    Da ist noch Einiges im Argen mit der BHKW-Gesetzgebung, an der der Herr Gabriel nicht ganz unschuldig ist.
    Ein m³ Gas setzt bei der Verbrennung etwa 10kWh Wärme frei. Nutzt man zusätzlich eine Wärmepumpe, hat man mehr Heizwärme aus der gleichen Menge Brennstoff herausgeholt.
    Selbst, wenn wir annehmen, die Wärmepumpe miserabelster Qualität arbeite mit Luft als Wärmequelle, habe ein COP von nur 2 und das BHKW habe einen brennwertbezogenen Wirkungsgrad von 24% (Ecopower1.0), so setzt das Vaillantgerät 2,6kW Wärme direkt frei, die Wärmepumpe noch einmal 2kW. Also 4,6kWh aus 0,4m³ Gas.


    Obwohl man die Wärmepumpe in den kühleren Rücklauf einspeisen lässt, wird niemand so dumm sein, nicht eine zur Wärmepumpe passende vergrößerte Heizfläche zu installieren. Außerdem gehört meiner Meinung nach zu einem BHKW die Kondensation des in den Abgasen enthaltenen Wassers.
    Auch ist das schwache Vaillant-Gerät dann nicht sinnvoll. Das BHKW sollte dann schon in der Lage sein, ohne Wärmepumpe das ganze Haus zu versorgen, wobei die Wärmepumpe den gesamten anfallenden Strom nutzen kann, wenn er nicht sinnvoller eingesetzt werden kann. Dafür ist die Wärmepumpe direkt über die Schnittstelle am Zähler regelbar. Der hohe, doppelte Wärmeanfall wird im Wasserspeicher zwischengespeichert, praktisch verlustfrei.
    Therme: überflüssig, zu Not heizt auch die Wärmepumpe allein.


    Haben wir die Republik vor der allgemeinen Einführung des Aerogels zu 100% mit BHKWs erwärmt, fällt an sehr kalten Tagen viel zu viel Strom an, den wir dann sinnvoll "entsorgen" müssen. Dafür sind regelbare Wärmepumpen ideal geeignet. Abgesehen davon, dass die unsinnige Gesetzgebung schon heute die Kombination WP/BHKW sinnvoll macht.
    Nebenbei bieten größere BHKWs neben geringerer Jahresnutzungszeit und damit verringerten Wartungskosten den Vorteil eines sehr viel höheren Wirkungsgrades. Gute, leistungsstarke Motoren finden wir im Automobilbereich zu Preisen, von denen Mikrokraftwerksbesitzer nur träumen.


    Die Lebensdauer eines 2,5-Liter-Verbrennungsmotors ist lang genug, wenn man ihn mit nur 50kW elektrisch belastet, um ein Einfamilienhaus zu 100% mehr als 20 Jahre ohne Überholung zu betreiben. Bei jährlicher Motorüberholung kann das gleiche Gerät auch 20 Einfamilienhäuser voll versorgen.


    Wegen der hermetischen Wellendichtung und den vom Elektrizitätszähler aus regelbaren Kompressors direkt auf der Motorwelle werde ich mich dann vertrauensvoll an Gekritzel wenden.
    Obwohl. falls Herr Gabriel uns nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht, die getrennte Aufstellung der Wärmepumpen in den Häusern der Nachbarn sinnvoller wäre. Längere Wärmeleitungen sind teurer als eine Stromstrippe.
    Allerdings besteuert Herr Gabriel nur das Zwischenprodukt Strom, nicht den Transmissionsriemen, die Motorwelle, die Kältemitteldruckleitung oder die Wärmeleitung. Noch nicht.

  • Versuchs zB. mit der "Katzenschwanz Drehdurchführung" - die ist Dichtungslos :)