Bin neu beim Dachs... hoher Heizölverbrauchl?

  • Hallo Zusammen,


    ich war auf Info-Suche zum Dachs und bin über dieses Forum gestolpert und denke, bevor ich weiter das INet bemühe und nix bei rüber kommt, kann man mir hier sicherlich schneller meine Fragen beantworten.
    Wir ziehen in ein Haus das einen Dachs 5.3 und Heizöl besitzt.
    Als ich jetzt die Zollmeldung aus 2013 sah, trieb es mir Tränen in die Augen...
    - Wohnfläche etwa 180 m²
    - Betriebsstunden: ca. 3200 h
    - Heizölverbrauch: ca. 5700 l


    5.700l Heizöl für 180m² Wohnfläche (Hauptwohnung 2 Personen) und einer ungenutzten, daher nicht beheizten Einliegerwohnung (etwa 70m²) ? Das sind bei 0,81€ etwa 4.600 €/Jahr. Eine separate "Uhr" für die Einliegerwohnung gibt es nicht um den tatsächlichen Verbrauch zu berechnen, denn nicht-beheizt geht ja nicht sonst würde alles einfrieren. ?(


    Wir benötigen bisher bei 3 Personen für 130m² und Gasheizung 1.400 €/Jahr.



    Ist dieser hohe Heizölverbrauch normal?


    Für die gesamte Jahresrechnung an Heizöl und Strom fehlen mir noch einige Zahlen. Wenn ich aber lese, dass alle 2.500h eine Wartung fällig ist und diese um die 600€ kosten soll, muss ich ja nochmals mit 770€/Jahr rechnen. Zudem kommt gerade alle 1-2 Wochen der Kundendienst weil irgendwas eine Störung verursacht. Ist das auch normal?


    Im Internet habe ich gelesen, dass man einen Swimmingpool über den Dachs beheizen kann...
    Ich habe im Garten einen kleinen Pool mit 20m³ Wasser. Kann ich diesen tatsächlich an den Dachs anschliessen um das Wasser aufzuwärmen?


    Weiterhin würde ich gerne die Heizöltanks entsorgen und auf Gas umsteigen.
    Kann man den Dachs auf Gas umrüsten?


    Sorry über die vielen Fragen in einem Beitrag, aber mir brummt gerade der Kopf von den vielen Infos ;-_

  • Moin,


    wenn Du uns noch sagst wann der Dachs erstmalig in Betrieb gegangen ist können wir Dir sagen ob Du das Teil sofort oder erst in einigen Monaten rausreissen und bei e-bay verkloppen solltest!!


    Grüße

  • Also, bei 180m² und 3.200 Stunden/Jahr liegt die Heizlast im Gebäude bei etwa 20 kW. Es muss also noch ein Kessel vorhanden sein bzw. ein Heizstab im Pufferspeicher.... Mit den 12,x kW alleine bleibt die Bude kalt....


    Wenn noch ein Ölkessel da ist, ist der Gesamtölverbrauch als solches auch höher, denn in den Zollunterlagen steht nur der Verbrauch des Daches.... Prüf das!


    Der Vorteil wäre dann aber, dass Du selbst dann, wenn der Dachs mal wieder krank ist, eine Heizung hast.... Wenn da nur ein E-Heizstab verbaut ist, frierst Du, und das teuer!


    Da es sich um ein AUßen(!!!)schwimmbad handelt, wird dieses wohl im Sommer benutzt, hier ist dann eine Solarthermieanlage die bessere Alternative, gibt es für sehr schmales Geld...


    Ich würde weiter gehen als Alikante: Morgen früh raus mit dem Ding! Hier war seinerzeit wieder ein sehr guter Verkäufer am Werk....

  • 5.700l Heizöl für 180m² Wohnfläche (Hauptwohnung 2 Personen) und einer ungenutzten, daher nicht beheizten Einliegerwohnung (etwa 70m²) ?

    Ist dieser hohe Heizölverbrauch normal?

    Hi Retzge,


    ein Heizöldachs 5.3 verbraucht pro Betriebsstunde ca. 1,8lHeizöl und liefert dafür 5,3 kWh Strom und 10,5 kWh Wärme. Bei 3.200 Betriebsstunden hat er somit 33.600 kWh Wärme abgegeben. Bezogen auf insgesamt 250 qm Wohnfläche einschl. ELW wären das also 134,4 kWh Wärme pro Quadratmeter und Jahr einschließlich Warmwasser. Das ist nicht gerade ein Niedrigenergiehaus, aber für Häuser mit Baujahr vor ca. 1980 völlig normal. Mit vernünftigen Dämm-Maßnahmen sollte es möglich sein, diesen Verbrauch zu halbieren. Ob sich das aber rechnet, ist eine andere Frage. Solange Ihr nicht dämmt, werdet Ihr also mit dem genannten Wärmeverbrauch leben müssen, d.h. eine konventionelle Heizung dürfte so um die 3.600 l Öl oder 36.000 kWh Gas verbrauchen. Ob bei Euch Brennwert Sinn macht, hängt von den Rücklauftemperaturen ab - dann wären noch mal 5-10% Einsparung drin.

    Also, bei 180m² und 3.200 Stunden/Jahr liegt die Heizlast im Gebäude bei etwa 20 kW. Es muss also noch ein Kessel vorhanden sein bzw. ein Heizstab im Pufferspeicher.... Mit den 12,x kW alleine bleibt die Bude kalt....

    Ich weiß nicht... unser Haus hat einschl. Warmwasser einen Jahres-Wärmebedarf von 35.500 kWh und die Norm-Heizlast (-16°C) liegt bei 15 kW. Aber davon ab: Ein Heizstab wäre bei dem Stromüberschuss und der schlappen Einspeisevergütung sicher keine dumme Idee. Solange der Dachs läuft.

    Hier war seinerzeit wieder ein sehr guter Verkäufer am Werk....

    Keine Frage. Trotzdem würde ich den Dachs erst 'rausschmeißen, wenn die KWK-Zulage ausläuft oder größere Reparaturen absehbar sind. Es sei denn, man bekommt für einen gebrauchten Öldachs noch einen Haufen Geld... :S


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Danke für die Antworten...



    Zitat

    wenn Du uns noch sagst wann der Dachs erstmalig in Betrieb gegangen ist können wir Dir sagen ob Du das Teil sofort oder erst in einigen Monaten rausreissen und bei e-bay verkloppen solltest!!


    Wenn ich die gesamten Betriebsstunden runter rechne ist der Dachs vor 5-6 Jahren erstmalig gestartet.


    Ja, es ist noch ein weiterer Kessel in Betrieb, denn bei der letzten Störung hat niemand frieren müssen.

  • Mein Schwiegervater hat sich damals den Dachs aufschwatzen lassen und reagiert auf meine Rückfragen zum Dachs mittlerweile etwas genervt. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, wird der Dachs abgeschrieben. Daher kann man ihn wohl nicht so einfach verkaufen.

  • Wenn da noch ein Kessel ist, ist der Ölverbrauch noch höher....


    Und klar kann man den Dachs verkaufen.... Ein BHKW wird in der Regel 10 Jahre abgeschrieben, bin kein Steuerberater, aber wenn die Mühle 40.000 Euro netto gekostet hat, dann hat sie nach 6 Jahren einen Restwert von 16.000 Euro (die Experten zu dem Thema mögen das bitte prüfen).... die wird Dein Schwiegervater aber NIEMALS kriegen, wenn er den Dachs verkauft...


    Also macht er Verluste aus dem verkauf von Anlagevermögen, die seine Steuerlast mindern. Du stellst auf Erdgas um, denkst mal über nen Sterling oder 1.0er nach, evtl. über PV und heizt den Pool mit ner Thermieanlage....

  • Nur mal so als Tipp


    Mein Dachs ist jetzt auch über 10 Jahre alt.


    Ich habe ihn gedrosselt auf 4 KW.
    Ich brauche am Tag ca 2 KW / h
    Den Dachs lasse ich von morgens um 5.30 bis 10.00 Uhr laufen.
    Dann muß Trockner, Waschmaschine, Geschirrspühler laufen
    Das gleiche Abends nochmal. Im Winter etwas länger, weil man da ja auch noch etwas Lichtstrom braucht.
    Und wenn die Heizperiode zu Ende ist wird er ganz abgestellt.
    Gruß Matzi

  • Also noch 3 jahre Förderzeitraum.
    Meine Empfehlung
    - laufen lassen solange bis ein unwirtschaftlicher Schaden eintritt.
    - Leistung auf 3.5 kW-el reduzieren
    - Verbräuche auf die Laufzeiten des Dachs optimieren, also Trockner, Waschmaschine, sonstige Grossverbraucher
    - Laufzeiten Dachs an die Hochverbrauchszeiten im Haus anpassen.


    Nach Ablauf des Förderzeitraums wird sich ohne eine komplette Haussteuerung, evtl. mit Stromspeicher, kein wirtschaftlicher Betrieb darstellen lassen.
    Also hilft ab da nur Stilllegung und/oder Verkauf.
    Restwert ist jetzt bereits unter 5.000€, siehe diverse Verkaufsportale.


    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Warum auf 3,5 kW drosseln?
    Wenn der Dachs gedrosselt wird, bringt er doch auch nicht mehr ausreichend Heizleistung, oder?


    Das habe ich noch nicht verstanden.


    Wir haben eine Lampe die leuchtet wenn der Dachs läuft um dann Trockner etc. zu starten.


    Die Laufzeit des Dachses anzupassen wäre mir am liebsten, nicht dass der Trockner 2h läuft aber der Dachs nach 1h abschaltet. Wie ist das aber nun mit dem Heizen und den Temperaturen im Haus? Ich muss nachschauen, aber ich meine der Gasbrenner im jetzigen Haus wird über eine Zeitschaltuhr mehrmals am Tag ausgeschaltet, aber genau das tut ja dem Öl-Dachs auch wiederum nicht gut (Stichwort Verrußung).

  • Warum auf 3,5 kW drosseln?
    Wenn der Dachs gedrosselt wird, bringt er doch auch nicht mehr ausreichend Heizleistung, oder?

    Stimmt. Drosselung auf 3,5 kW (2/3 Leistung) bedeutet, dass dann auch nur 2/3 der Wärme erzeugt wird, also 7 kW. Damit kann der Dachs vor allem in der Übergangszeit länger laufen. Die aus Deinen Angaben errechenbare Jahresleistung von 33.600 kWh Wärme würde er dann in 4.800 Stunden erbringen statt in 3.200 Stunden.


    Warum ist das gut? Ohne Batterie kannst Du den Strom nur selbst nutzen, solange der Dachs läuft. Die Drosselung bringt ca. 1.600 mehr nutzbare Stunden. Angenommen Ihr hättet 500 Watt Grundlast (Kühlgeräte, Elektronik etc.), dann könntet Ihr auf diese Weise 800 kWh im Jahr mehr selbst nutzen. Dass dafür pro Stunde weniger Strom erzeugt wird, braucht Euch nicht zu stören: Mehr als 3,5 kW werden in einem normalen Haushalt so gut wie nie benötigt.

    Wir haben eine Lampe die leuchtet wenn der Dachs läuft um dann Trockner etc. zu starten.

    Das mit der Lampe ist schon mal eine gute Idee. Wenn Dein Pufferspeicher groß genug ist, könntest Du aber auch (v.a. im Frühjahr und Herbst) den Dachs über eine geeignete Schaltung z.B. gezielt jeden Abend 3-4 Stunden am Stück laufen lassen. Das ist die Zeit, wo für Licht, Küche, Fernseher etc. der meiste Strom verbraucht wird.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Soweit verstanden, vielen Dank.


    Reduziert sich damit auch die Ölaufnahme des Dachses von 1,8l/h (3200h x 1,8l/h = 5760l) auf 1,2l/h (3200h + 1600h a 1,2l/h = 5760l)?


    Ich rechne gerade die ganzen Energiekosten... habe ich etwas vergessen?


    3200 Betriebsstunden x 5,3 kW/h = max.mögliche Einspeisung 16.960 kWh
    16960 kWh x 0,11 €/kWh = 1.865,60 €
    Ich denke etwa 2/3 der Stromproduktion wird eingespeist, also 11.300 kWh.


    Mein SchwiVa sagt er bekommt jährlich 2000 € Stromerzeugung zurück. Da er ja auch selbst Strom verbraucht kann das doch bei 3200 Betriebsstunden überhaupt nicht sein, sehe ich das richtig?



    Meine Rechnung schaut so aus (bitte korrigiert Fehler):



    ________ 5700 l __ 0,81 €/l __ Heizöl (Dachs) _______ 4.683,42 €
    Annahme: 1000 l __ 0,81 €/l __ Heizöl (zusätzlich) _____ 810,00 €
    __________________________ Stromeinkauf _________ 840,00 €
    __________________________ Dachswartung _________ 770,00 €


    ___________________________ Zoll (Stromsteuer) ____ -350,00 €
    ____ 11.300 kWh Strom Einspeisung 0,11 €/kWh ____ -1.243,00 €


    Gesamte Energiekosten = 5.510,42 € / 12 Monate = 459,20 €/Mon.


    Ich hoffe ich habe etwas übersehen, denn aktuell haben wir Energiekosten von 200€/Monat.


    Zudem stimmt die Angabe der Wohnfläche mit 180m² + 70m² nicht.
    Beim Überschlagen komme ich auf etwa 180m² - lassen wir es 200m² sein - insgesamt, davon beheizt max. 100m². Aktuell heizen wir auch etwa 70-90m² unseres Hauses - Schlafzimmer, Flur und Abstellkammern natürlich nicht.


    Daher kommt es mir ja so viel vor ???

  • Noch eine Frage - es tut mir leid wenn ich nerve, aber nur so werde ich schlüssig wie es Energietechnisch bei uns weiter geht :rolleyes:


    Kann der Dachs auch nach Raumwärme gesteuert werden?


    Beispiel:
    Mit unserer aktuellen Gasheizung stelle ich den Heizkreislauf ein:
    Nachtschaltung ab 21 Uhr Absenkung auf 18°C
    Tagschaltung ab 5 Uhr auf 21°C


    Somit heizt der Wohnraum auf max. 22°C auf; alles darunter finde ich zu kalt und mit Strickjacke möchte ich nicht im Wohnzimmer sitzen und darüber ist mir dann doch zu teuer :D


    Kann dies der Dachs auch, oder ist es besser für sowas diese elektrischen Thermostate direkt an den Heizkörper zu schrauben?
    Mein SchwiVa hat auch teilweise 24°C in der Bude und das muss ja auch wiederum nicht sein...