Bin neu beim Dachs... hoher Heizölverbrauchl?

  • Reduziert sich damit auch die Ölaufnahme des Dachses von 1,8l/h (3200h x 1,8l/h = 5760l) auf 1,2l/h (3200h + 1600h a 1,2l/h = 5760l)?

    Im Prinzip ja. Vielleicht wird im Teillastbetrieb der Wirkungsgrad etwas schlechter, aber für eine erste Schätzung kann man so rechnen.

    16960 kWh x 0,11 €/kWh = 1.865,60 €

    11 ct/kWh Einspeisevergütung einschl. KWK-Zulage halte ich für optimistisch, oder ist das mit Umsatzsteuer? Der KWK-Vergütungssatz schwankt seit einem Jahr um 3,5 ct/kWh. Dazu kommen sagen wir 0,9 ct/kWh vNNG und 5,1 ct/kWh KWK-Zulage (altes Recht). Macht zusammen 9,5 ct/kWh netto. Mit mehr würde ich nicht rechnen.

    Ich denke etwa 2/3 der Stromproduktion wird eingespeist, also 11.300 kWh.

    Das würde bedeuten, dass Ihr 5.660 kWh im Jahr selbst nutzt. Wie hoch ist denn Euer jetziger Stromverbrauch für drei Leute? Laut Statistik unseres Stromversorgers verbrauchen drei Leute im Durchschnitt 3.800 kWh im Jahr; bei "sehr hohem" Verbrauch können es bis zu 4.900 kWh sein. Da Ihr aber Strom auch in den 5.560 Stunden verbraucht, in denen der Dachs nicht läuft, ist der Eigenverbrauch geringer. Meiner Meinung nach werdet Ihr im Jahr kaum mehr als 2.000 bis 2.500 kWh Dachs-Strom selbst verbrauchen können.

    Mein SchwiVa sagt er bekommt jährlich 2000 € Stromerzeugung zurück. Da er ja auch selbst Strom verbraucht kann das doch bei 3200 Betriebsstunden überhaupt nicht sein, sehe ich das richtig?

    Hängt davon ab wie er das meint. Wenn er vom Dachsstrom sagen wir 2.000 kWh selbst verbraucht und 15.000 kWh eingespeist hat, so war die Einspeisevergütung grob gerechnet 750 EUR. Die KWK-Zulage gibt's für die gesamte Erzeugung, das waren dann weitere 865 EUR. Darüber hinaus spart er für die selbst verbrauchten 2000 kWh die Differenz zwischen dem Bezugsstrom und der Einspeisevergütung, geschätzt weitere 400 EUR. Wenn er die dazu gerechnet hat, kommt er ziemlich genau auf 2000 EUR.

    Meine Rechnung schaut so aus (bitte korrigiert Fehler):



    ________ 5700 l __ 0,81 €/l __ Heizöl (Dachs) _______ 4.683,42 €
    Annahme: 1000 l __ 0,81 €/l __ Heizöl (zusätzlich) _____ 810,00 €
    __________________________ Stromeinkauf _________ 840,00 €

    Was meinst Du mit Stromeinkauf? Das, was Ihr abzüglich Eigenverbrauch noch für Bezugsstrom ausgeben werdet? Bei 120 EUR Grundgebühr und 26 ct/kWh wären das knapp 2.800 kWh. Zuzüglich geplantem Eigenverbrauch von 5.660 kWh wäre das ein Gesamtverbrauch von 8.460 kWh. Das ist für drei Personen unrealistisch hoch und passt auch nicht zu Deiner Aussage zu Euren gegenwärtigen Energiekosten. Wie oben gesagt würde ich bei einem realistischen Stromverbrauch von 4.000 kWh für drei Personen und davon 50% möglichem Direktverbrauch wie folgt schätzen: Stromeinkauf 2000 * 0,25 €/kWh = 500 EUR + Grundgebühr 120 EUR = 620 EUR

    __________________________ Dachswartung _________ 770,00 €


    ___________________________ Zoll (Stromsteuer) ____ -350,00 €
    ____ 11.300 kWh Strom Einspeisung 0,11 €/kWh ____ -1.243,00 €

    Das was man vom Zoll zurück bekommt ist die Mineralölsteuer (auf das im Dachs verfeuerte Heizöl).
    Wenn 2000 kWh selbst verbraucht werden, gibt es die Vergütung + vNNG (derzeit ca. 3,4 + 0,9 ct/kWh) auf 14.960 kWh Einspeisung: Macht 640 EUR. Die KWK-Zulage gibt es wie gesagt auf die gesamte Erzeugung: 865 EUR.


    Die Summe der Kosten ist somit bei realistischem Stromverbrauch 6883 EUR, die Summe der Gutschriften 1855 EUR, bleiben Energiekosten von 5.028 EUR oder 419 EUR/Monat. Etwas besser als bei Deiner Rechnung, aber so richtig 'rausreißen tut's das nicht.


    Aber zum Vergleich: Mit einer normalen Ölheizung würdet Ihr (wenn Deine Schätzung zum Verbrauch des Zusatzkessels stimmt) immer noch knapp 4.800 l Heizöl verbrauchen, das kostet 3.880 EUR/Jahr. Die Wartung einer Ölheizung kostet 200 EUR. Der Stromeinkauf für 4.000 kWh plus Grundgebühr wäre 1.120 EUR. Macht zusammen 5.200 EUR/Jahr oder 433 EUR/Monat.


    Der Dachs verdient also momentan noch etwas Geld, jedenfalls solange nichts kaputt geht. Wenn Euer Stromverbrauch tatsächlich so hoch wäre wie von Dir geschätzt, ginge die Bilanz sogar noch deutlich mehr zu des Dachses Gunsten aus. In dem Moment wo die KWK-Zulage wegfällt (865 EUR im Jahr oder 72 EUR im Monat), ist es aber in jedem Fall vorbei. Dann muss er ins Tierheim. Zu den Alternativen hat Bernd schon alles gesagt.

    Zudem stimmt die Angabe der Wohnfläche mit 180m² + 70m² nicht.
    Beim Überschlagen komme ich auf etwa 180m² - lassen wir es 200m² sein - insgesamt, davon beheizt max. 100m². Aktuell heizen wir auch etwa 70-90m² unseres Hauses - Schlafzimmer, Flur und Abstellkammern natürlich nicht.


    Daher kommt es mir ja so viel vor ???

    Das Nichtbeheizen einzelner Räume spart schon etwas Energie, aber deshalb kann man die Räume nicht einfach unberücksichtigt lassen: Sie sind ja nicht von den anderen Räumen isoliert und werden daher von den beheizten Räumen über Wände und Decken mitbeheizt. Das gilt auch für die Einliegerwohnung. Insgesamt glaube ich kaum, dass Ihr auf diese Weise mehr als 10% Energie im Vergleich zur Vollbeheizung sparen könnt.


    Trotzdem stimmt es natürlich: Mit geschätzten 42.000 kWh Wärme-Endenergiebedarf für 250 qm (170 kWh pro qm) ist der Verbrauch hoch. Lass' es bei Vollbeheizung 200 kWh/qm sein, dann ist das genau der Verbrauch, der für ein Haus vor Einführung der Wärmeschutzgesetzgebung üblich war. Wenn Euch das Haus gehört, würde ich an Eurer Stelle mal mit einem Fachmann über die Wirtschaftlichkeit von Wärmeschutzmaßnahmen reden.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Wie kann ich erkennen ob der Pufferspeicher ausreichend gross ist?

    Sorry, hatte ich zu beantworten vergessen. Ein Beispiel zur Abschätzung:


    Wenn der Dachs 10,5 kW Wärme abgibt und keine Wärme anderweitig verbraucht wird, kann er damit 500 Liter Wasser in der Stunde um ca. 18 K erwärmen (von Verlusten mal abgesehen). Wenn man bei sagen wir 35°C Speichertemperatur anfängt, würde die Temperatur also nach drei Stunden auf 89°C ansteigen. Dann wäre der Speicher voll (bei 90°C ist aus Sicherheitsgründen Schluss).


    Wenn natürlich gleichzeitig das Haus beheizt wird und sagen wir 5 kW Wärme abnimmt, muss der Pufferspeicher nur 5,5 kW aufnehmen. Dann geht die Temperatur nur um 9,5 K/h nach oben und Du kannst den Dachs knappe sechs Stunden betreiben bis 90°C erreicht sind. Wenn andererseits die Temperatur im Speicher zu Beginn höher liegt (z.B. weil Ihr sehr hohe Vorlauf- und Rücklauftemperaturen fahrt) ist es entsprechend weniger.


    Die richtige Größe hängt also sehr stark von den Verhältnissen in Eurem Haus ab. Aber normalerweise sollte man mit Speichergrößen zwischen 500 und 1000 Litern auskommen. Andere Methode: Der Dachs hat wahrscheinlich eine Mindestlaufzeit (wegen Ruß und so). Der Speicher sollte mindestens so groß sein, dass er die während der Mindestlaufzeit abgegebene Wärme in allen vorkommenden Betriebszuständen aufnehmen kann.

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  • Es ist generell schwierig, eine vor 7 Jahren getroffene Fehlentscheidung heute schönzubiegen...


    Ohne, dass ich jetzt nach einem anstrengenden Arbeitstag alles haarklein gelesen habe, sind einige Dinge schon erstaunlich. Es tobt im Markt ein regelrechter Glaubenskrieg bzgl. Modulation BHKW bzw. keine Modulation. Überraschender Weise ist die Senertec-Fraktion gegen Modulation, weil 1 Bh 1 Bh ist, sprich auch der Betrieb in Teillast die nächste Wartung wieder eine Stunde näher rücken lässt... Nur haben wir Variante 3, sprich die Maschine zu drosseln! Zählt denn die Stunde, wo der Dachs nur mit 3 kW elek läuft, bei der Wartung nur als 35 Minuten??? Was für eine Fummelei, sorry...


    Eine vernünftige Aussage kann man dann treffen, wenn man das Haus ohne Dachs und mit Dachs rechnet, und zwar für Strom und Gas. An der Berechnung von Retzge hab ich jetzt erstmal keinen Fehler gefunden, wenn man nun mal 200 kWh/m²/a rechnet für Hzg und WW, so kommt man bei 200m² auf 40.000 kWh. Die als Gas bei Nutzunggrad Gas-Brennwert sind dann eben 45.000 kWh Erdgas, die kosten 5,5 Cent inkl. Mwst oder aber dann eben 2.500 Euro. Die Wartung Gas-Brennwert kostet 150 Euro und für 2.650 Euro ist die Bude warm...


    Der Stromverbrauch in einem Haus ist noch mehr als der Heizenergieverbrauch vom Nutzerverhalten abhängig, ein EFH rechne ich immer mit 5.000 kWh Strom/Jahr. Diese sind dann ohne Dachs voll zu bezahlen, nehmen wir mal 28 Cent. Sind dann 1.400 Euro.


    Also hat man in diesem keineswegs schön gerechneten Beispiel für insgesamt 4.000 Euro einen warmen A...., den man sich sogar noch beim Schein einer Lampe anschauen kann... Freund Retzge redet aber beim Status Quo von 5.510 Euro, hat aber noch keine 2 Mark oder besser keinen einen Euro als Reparatur mit drinnen...


    Wenn er sich nun für die 3 Mille, die er bei Ebay noch für den Dachs kriegen wird, 2 kWp PV kauft, machen die evtl. 1.700 kWh/Jahr, von denen er aber bei O/W Ausrichtung sicher 50% selber verbrauchen kann.... Nur mal so als Idee...

  • Vielen vielen Dank für eure Geduld sailor773 und Hans_Dampf.


    Stimmt, den Eigenverbrauch am Strom habe ich viel zu hoch angesetzt. Wir haben einen Pool der 5 Monate lang mit einem elektrischen Sandfilter 10-12h/Tag gefiltert wird und einen gesamten Stromverbrauch von etwa 4900 kWh/Jahr; da benötigten meine Schwiegereltern deutlich weniger.


    Somit reduziere ich die Dachs-Strom-Abnahme auf 1500 kWh/Jahr was auch schon zu hoch sein dürfte.
    Die KWK-Zulage habe ich in meiner Rechnung vergessen.
    Somit ist die "Stromrückzahlung" inkl. Steuer tatsächlich bei etwa 2.200 €.



    Mit Stromeinkauf meine ich das was mein SchwiVa im letzten Jahr an den Strombetreiber noch zusätzlich bezahlt hat um Strom zu nutzen der nicht über den Dachs erzeugt wurde.


    Nach einigen Diskussionen haben wir es geschafft... Der Dachs läuft noch max. 5 Jahre ausser es gibt eine grosse Reparatur die defintiv nicht ausgeführt wird und es wird dann auf Gas umgestellt.


    Um den erzeugten Strom auszunutzen, werden wir für unser Aussenschwimmbecken eine Wärmepumpe kaufen und diese dann laufen lassen, wenn auch der Dachs läuft - gekoppelt mit der Filteranlage - wird sich zumindest die Stromerzeugung in den Sommermonaten rechnen.

  • Also hat man in diesem keineswegs schön gerechneten Beispiel für insgesamt 4.000 Euro einen warmen A...., den man sich sogar noch beim Schein einer Lampe anschauen kann... Freund Retzge redet aber beim Status Quo von 5.510 Euro, hat aber noch keine 2 Mark oder besser keinen einen Euro als Reparatur mit drinnen...


    Nun habe ich es einigermaßen verstanden und meine Berechnung um die KWK-Zulage und den tatsächlichen Zahlen aktualisiert (Wartung ist mit 770€ bereits enthalten) und komme auf 4.700€ Gesamtkosten. Das kann ich im Laufe der Zeit sicherlich auch noch alles optimieren. Auf jedenfall schaut es nicht ganz so übel aus wie ich es erwartet hatte.


    Nochmals vielen Dank an euch alle.

  • Übel wird mir, wenn ich den Vorschlag höre, man solle den erzeugten Strom im Heizstab in Wärme zurückverwandeln, denn das ist reine Vergeudung von Energie und nur dazu gut, den Mitbürgern die Umlage aus der Tasche zu ziehen. Anderereseits ist es die einzige Methode, nicht allzuviel Geld zu verlieren. Diese ganze KWK-Geschichte ist unter den herrschenden Gesetzen nichts als eine Verdummung des Volkes und der erfolgreiche Versuch, dieses zu unsinnigen Taten hinzureißen.
    Nein, es gibt noch einen anderen Weg:
    Statt den erzeugten Strom für 3,7 Cent den wiederbelebten Aluminiumschmelzen zu verkaufen,erzeugt man mit diesem überaus billigen Strom lieber ein Vielfaches an Wärme, indem man ihn selber für Wärmepumpen nutzt. Die kleinsten besseren Mitsubishi-Klimaanlagen sind nicht nur in ihrer Stromaufnahme regelbar, sondern erzeugen auch noch im Jahresdurchschnitt das ca 4 fache an Wärme, wie dem Stromverbrauch entspricht, das heißt, aus dem Heizöl holt man mehr als das Doppelte an Heizenergie heraus.
    Die Brennstoffkosten werden halbiert, die Wartungskosten werden gesenkt, da infolge der zusätzlichen Wärmeerzeugung die Laufzeit verringert wird, das Kraftwerk hält länger.
    Benötigt man mehr Strom für andere Zwecke, lässt man die Wärmepumpen zurückregeln , die Laufzeit des BHKW verlängert sich dann.
    Es ist eben ein Unterschied, ob der erzeugte Strom 3,7 Cent Nutzen bringt oder 4 mal 7 Cent, also rund 28 Cent. In diesem Fall noch mehr, weil das Heizzöl noch teurer ist als Gas. Bei 81 Cent Heizölpreis sind es eher 35 Cent statt 3,7 Cent pro kWh.
    Fördermittel (eigentlich geraubtes Geld von den Mitmenschen) fließen trotzdem, aber auch die Gabrielsonderabgabe.
    Ich würde das Gerät mit regelbaren Wärmepumpen ergänzen und nutzen und Geld und fossilen Brennstoff einsparen.


    Also, ich sehe hier nichts so negativ. Wie kann man nur teuer erzeugten Strom für 3,7 Cent zum Fenster hinauswerfen? Es ist unfassbar, was in dieser Republik geschieht.

  • Das ist jedoch auch wieder eine Milchmädchen-Rechnung.


    So eine Wärmepumpe bekommt man auch nicht geschenkt und bis das alles sich wieder rechnet... Aber die Idee einen Raum im Winter mit diesen stromfressenden Heizlüftern zu heizen und so Laufzeit und Öl des Dachses zu sparen ist vor allem im Kinderzimmer eine gute Idee :D

  • Wenn Du den Strom für 26 Cent die kWh kaufen muss, rechnet sich eine elektrische Wärmepumpe nie, auch, wenn einige immer noch darauf schwören.
    Bedenke, Dein Überschussstrom ist aber nur 3,7 Cent wert.


    Meine Idee ist zusätzlich, dass Du keine Gabriel-Umlage bezahlen musst, wenn die Kabelverbindung zwischen BHKW und Wärmepumpe keinen Anschluss zum Stromnetz hat
    Vielleicht ist das auch noch so, wenn ein Zwischenzähler installiert ist. Das weiß aber nur unser Unweltminister.


    Ich kann Dir nur verraten, dass wir schon vor 10 Jahren Wärmepumpen gebaut haben, die ein COP von 5,5 aufweisen, immer noch zuverlässig laufen und bei 5,5 kW Wärmeleistung eine Stromaufnahme von 1kW haben. Es handelt sich allerdings um Wasser-Wasser-Anlagen. Bei diesen Anlagen muss man besonders darauf achten, dass für die Wasserpumpe nicht noch hoher zusätzlicher Stromverbrauch anfällt. Für Hochtemperaturanwendungen sind Wärmepumpen nicht geeignet. Die haben oft ein COP von unter 2,5. Jede der vier Wärmepumpen hat uns unter 500 Euro gekostet.
    Immerhin 20% der Stromaufnahme werden hier vom Solardach abgedeckt. Ein BHKW liegt da günstiger. Optimale Bedingungen sollten schon vorliegen (Tieftemperatur-Flächenheizung und für das BHKW ist ein größerer Pufferspeicher unverzichtbar, die Regelung gibt es nicht von der Stange).
    Jetzt rechne einmal!

  • Ich kann Dir nur verraten, dass wir schon vor 10 Jahren Wärmepumpen gebaut haben, die ein COP von 5,5 aufweisen, immer noch zuverlässig laufen und bei 5,5 kW Wärmeleistung eine Stromaufnahme von 1kW haben.

    Jede der vier Wärmepumpen hat uns unter 500 Euro gekostet.

    Jetzt rechne einmal!

    Bernd, bevor wir das Rechnen anfangen, sach' uns doch mal wo wir Deine Wärmepumpen mit COP von 5,5 für sagen wir 1000 € (Kosten € 500, Handelsspanne 70% = € 340, 19% USt) kaufen können. Da wäre sicher der eine oder andere dran interessiert.


    Ich habe jedenfalls in der Leistungsklasse nichts unter € 2.500 gefunden. Und das waren kleine Luft/Wasser-WP's für WW-Bereitung, wo der COP im täglichen Leben wahrscheinlich eher bei 2,5 liegt als bei 5,5. Sole/Wasser fängt z.B. bei Viessmann oberhalb € 5.000 an.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

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  • sailor773, schau' bei Tante Google nach Brilix XHP; für mich als Endkunde liegen die zwischen 700 und 1200€ - je nach Leistung und Seriösität des Verkäufers; sind aber keine W/W sondern L/W-Wärmepumpen für den Pool.

  • Brilix XHP; für mich als Endkunde liegen die zwischen 700 und 1200€ - je nach Leistung und Seriösität des Verkäufers; sind aber keine W/W sondern L/W-Wärmepumpen für den Pool.

    Retzge, danke, aber das ist es eben genau nicht. Schau mal ins Datenblatt, kann man da runterladen.

    Nehmen wir die Brilix XHP 60: Die hat eine Ausgangsleistung von 5 kW und laut Hersteller sogar einen COP von 6,25. Den hat sie aber bei 25°C Raumtemperatur und 27°C Pooltemperatur... :whistling:
    Bei 15°C Lufttemperatur geht die Wärmeleistung auf 3,65 kW und der COP auf 4,5 zurück. Ist ja auch OK für 'nen Pool. (Ich will hier keinesfalls etwas Negatives über Brilix-WP's sagen.)

    Eine Hausheizungs-WP muss aber ggf. mit Lufttemperaturen unter -10°C klarkommen und selbst bei Niedertemperaturheizungen gerade dann Vorläufe von 40-50°C schaffen, für Warmwasser auch 50-60°C. Ich bleibe dabei: Luft/Wasser-WP's im Hausheizungsbetrieb schaffen im Jahresmittel nicht mal einen COP von Drei. Egal ob sie 1000 oder 2500 oder 5000 EUR kosten. (Wir hatten übrigens selbst mal eine Luft/Wasser-WP, Baujahr 1980. Das Teil hat damals mit Einbau 15.000 Deutschmark gekostet und sollte aus 3 kW Strom 9 kW Wärme machen. Anfang der 90er haben wir das Teil verschrottet. Dreimal darfst Du raten warum.)

    Wenn man Wasser oder Sole als Medium nimmt, ist die untere Temperatur im Winter, wo man die WP im Heizungsbetrieb braucht, ca. 5°C (wenn Boden oder Grundwasser 10°C haben und der Wärmetauscher ein Delta T von 5 K schafft) und die obere regelmäßig um die 40°C, häufig auch drüber (vom Warmwasserbetrieb nicht zu reden). Unter den Bedingungen muss die WP einen COP von 5,5 schaffen, das war Bernds Vorgabe. Und kosten soll sie nicht mehr als 1000 EUR (einschl. MWSt ab Händler ohne Einbau), das war meine Vorgabe (das Doppelte von Bernds Zahl).


    Ich behaupte, dass es so etwas am Markt nicht gibt - nicht mal ansatzweise -, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.


    Zur Erinnerung: Es ging ja um die Frage, ob es sich für einen BHKW-Betreiber lohnt, eine Wärmepumpe anzuschaffen um (überschüssigen) billigen BHKW-Strom statt ihn einzuspeisen in (nutzbare) Wärme umzuwandeln. Thermodynamisch ist das sicher besser als ein Heizstab, aber ökonomisch wohl eher nicht (sagst Du ja selbst). Außer natürlich man hat einen Pool zu beheizen.

    Volkswirtschaftlich ist das übrigens ein ganz anderes Thema, insoweit gebe ich Bernd recht. Es gibt genügend (und mit den EnEV-Regeln zukünftig immer mehr) Häuser, deren Wärmebedarf so gering ist, dass sich weder ein BHKW noch eine Pelletsheizung o. dgl. wirtschaftlich einsetzen lässt, von Fernwärme ganz zu schweigen. Solche Häuser könnte man in der Tat mit einer elektrischen WP beheizen. Der Strom dafür könnte exakt zur gleichen Zeit, d.h. ohne jeglichen Speicherbedarf, von unseren BHKW's bereitgestellt werden. Tages- wie jahreszeitliches Angebots- und Nachfrageprofil gleichen sich hier aufs Haar, die Netzbelastung ist nahe Null (weil bei einem Mix aus WP's und BHKW's die ganze Stromverteilung über maximal ein paar hundert Meter abgehandelt wird).

    Daraus wird aber nichts werden, solange wir für den Strom 4 ct/kWh bekommen und der Nachbar mit seiner WP 20 ct/kWh bezahlen muss.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)