Grundsatzfrage: PV+WP+BHKW

  • Hallo zusammen!


    Da dies mein erstes Posting ist, möchte ich mich kurz vorstellen:
    Mein Name ist Olivier, ich bin 47 Jahre alt und als selbstständiger Handwerker im Bereich Holzverarbeitung tätig. Beim Thema Gas, Wasser und Heizung bin ich völlig talentfrei. Daher habe ich mich zwecks Informationsbeschaffung hier angemeldet.


    Unsere (Öl-)Heizung soll in absehbarer Zeit erneuert werden und ich denke über den Einsatz eines BHKW nach. Im Bestand sind schon eine ca. 8-kW-PV-Anlage (2007) und eine Luft-Wärmepumpe (2001) für das Brauchwasser (keine Ahnung, wie lange die Wärmepumpe noch ihren Dienst erfüllen wird). Im Wohnbereich tut ab und zu ein Kaminofen seinen Dienst.


    Die benötigte Leistung für die Heizung wurde mir von unseren freundlichen Heizungsbauer mit 20 kW angegeben. Damit fallen wir ja gerade noch in die Machbarkeit mittels kleinem BHKW. So wie ich es hier gelesen habe, wäre das aber der obere Anschlag und sollte nicht gemacht werden. Wenn das stimmt, fällt ein BHKW als Heizung aus.


    Wenn ich es falsch verstanden habe, wäre die nächste Frage: Ist es generell sinnvoll ein BHKW zusammen mit PV und WP mit einer entsprechenden Steuerung zu betreiben?


    Hintergrundinfo:
    Gasanschluß ist nicht vorhanden, liegt aber schon in der Straße.
    Die Heizung läuft bei uns nur zwischen Ende Oktober bis Ende April (wir wohnen in einer relativ warmen Region in Deutschland).
    Der Strombedarf liegt bei durchschnittlich 12-15 kW pro Tag (mit WP) oder 9-12 kW pro Tag (ohne WP).
    Meine Bestrebungen gehen mehr in Richtung Umweltschutz und weniger in Richtung Wirtschaftlichkeit (wobei die Anschaffung- und Betriebskosten in einem vernünftigen Rahmen bleiben müssen).


    Zum Thema "Amortisation" noch eine Frage:
    Wie soll sich eine Heizung amortisieren? Außer Wärme bekomme ich doch nichts zurück?
    Stehe da etwas auf dem Schlauch ...


    Freue mich über Eure Antworten.


    Bis bald...
    Olivier

  • Etwas anders formuliert:


    http://www.bhkw-forum.de/board…483-funktioniert-ein-bhkw



    Für den Interessierten ist der Zeitpunkt, meiner Meinung nach, bis zu einer Amortisation nicht so zwingend wichtig, wenn dieser erlebbar ist. Tatsächlich scheinen kleine BHKW im Betrieb aber mehr zu kosten, als das sie absehbar einsparen.


    Ich bilde mir ein, dass viele sich das schöner testieren, als das es ist. Schaut man etwas umher, findet man Geräte beliebiger Hersteller die zum Schrottpreis von enttäuschten Besitzern abgestossen werden - oft mit vielen teuren Neuteilen.


    Insofern ist ein BHKW als kritisch zu sehen, zumal der Preis völlig überzogen ist.



    Die Beratung zu Deiner Heizung, vermutlich ist ein 10kW Brennwertgerät völlig ausreichend. Es wird nahezu immmer eine deutlich zu grosse Empfehlung ausgesprochen.

  • Wie soll sich eine Heizung amortisieren? Außer Wärme bekomme ich doch nichts zurück?


    Beim BHKW erhält man zusätzlich noch Strom. Mit de Wärme ist nichts zu verdienen. Mit dem Strom kann man die Energiekosten schon reduzieren. Wenn eine Gasleitung in der Straße liegt, würde ich in jedem Fall mich dort anschließen. Auch der Kaminofen sollte mit einbezogen werden.


    Ohne eine vernünftige Planung geht es nicht. Wenn man mehr an den Umweltschutz denkt, dann muss man eine Anlage doch etwas anders planen als wenn man nur den Gewinn sieht. Dafür muss man schon einige Gedanken und Ideen austauschen.


    Ich berate gerne auch in der Hoffnung (die stirbt bekanntlich zuletzt) einen Auftrag zu erhalten.
    Bei Interesse Email an: eh-perdok@t-online.de

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
    Gildeweg 14, 46562 Voerde
    Beratung, Planung und Installation von: KWK-Anlagen, PV-Anlagen, Stromspeicher mit Notstromfunktion, Eigene Herstellung von Ladestationen für E-Mobile, Energie-Effizienz incl. Kosten/Nutzen-Betrachtung, Ladestation für E-Mobile (kostenlos)

  • Na toll, jetzt hat mich das Forum schon wieder rausgekickt. Und wegen der ganzen Skripte hier komm ich mit Zurück auch nimmer an mein geschriebenes ran. ;(
    Nochmal in Kurzform:


    Die Beratung zu Deiner Heizung, vermutlich ist ein 10kW Brennwertgerät völlig ausreichend. Es wird nahezu immmer eine deutlich zu grosse Empfehlung ausgesprochen.


    Was soll das?
    Du hast garnix! Kein Ölverbauch, kein Holzverbrauch, keine Wohnfläche, kein Isolierstandard, keine Heizkreistemperaturen, nichtmal die Leistung des alten Kessels und lässt dich zu einer Empfehlung hinreißen die halb so groß ist wie das was der Fachmann empfiehlt. Das finde ich hochgradig unseriös! :thumbdown:
    Es ist zwar korrekt das HZB gerne groß Dimensionieren. Aber kategorisch davon auszugehen ohne auch nur ein einziges Anzeichen dafür ist einfach nur falsch...


    Zum Thema "Amortisation" noch eine Frage:
    Wie soll sich eine Heizung amortisieren? Außer Wärme bekomme ich doch nichts zurück?


    Eine Heizung amortisiert sich gar nicht, sie kostet nur. Man kann das zwar abschreiben, damit teil man die Kosten aber nur auf die Betriebsdauer auf.
    Bei einem BHKW kann das anders sein, das generiert tatsächlich Einnahmen und kann die Stromkosten reduzieren, was man dann wieder als Einnahmen verrechnen kann.


    Aber im EFH/ZFH reicht es für eine Amortisation dennoch nicht. Im Vergleich zu einer normalen Heizung kann man besser wegkommen wenn die Rahmenbedingungen stimmen, aber von Amortisation oder gar Gewinn kann da keine Rede sein.
    Das ist auch die Postion des Forums seit ich hier mit dabei bin und die Empfehlungen für Mini- & Micro-Anlagen werden auf dieser Basis ausgesprochen. Auch wenn Gekritzel etwas anders andeuten möchte.



    Mein Gefühl sagt mir das ein BHKW für euch nix wäre, der Strombedarf ist noch zu gering. Was man für eingespeisten Strom bekommt deckt trotz Förderung nicht mal die Energiekosten.
    Aber warten wir mal was die Software von BHKW-Ultimate ausspuckt...



    mfg JAU

  • Hallo,
    ohne Ölverbrauch kann man wenig sagen.
    Dein Stromverbrauch ist zimlich knapp für ein BHKW aber aus Umweltschutzgründen vielleicht doch machbar.
    Die Solarzellen sind egal da diese nicht selber verbraucht werden.
    Gruß
    pfleger

  • Das Bauchgefühl sagt es mir, was ist daran schlimm ?


    Umweltschutz ist mit einem Gasherd effektiver

  • Esrt Mal danke für die bisherigen Antworten.


    Ich beginne Mal von hinten:


    Pfleger:
    Der Heizölverbrauch lag bisher bei durchschnittlich 3700 Liter pro Heizperiode. Allerdings wird man damit nicht viel anfangen können, da sich durch Um- und vor allem Rückbaumaßnahmen der "Wärmebedarf" (ist das der richtige Begriff?) drastisch verändert hat. Die jetzige Heizung hat eine Leistung von 40 kW, also doppelt so viel, wie ab jetzt benötigt wird.


    JAU:
    Reduzierung der Stromkosten hatte ich ganz vergessen. Danke für den "leichten Schlag auf den Hinterkopf" :D


    ecopowerprofi:
    Ich stehe noch ganz am Anfang. Unter anderem hängt die Entscheidung "Ja oder Nein zu BHKW" auch von den Antworten und Erfahrungsberichten hier im Forum ab (ich habe noch nicht Alles durchforstet). Auch wenn die Heizung jetzt überdimensioniert ist, will ich mich nicht unter Zeitdruck setzen. Schließlich muss ich mit dem Ergebnis zukünftig leben können.


    @Gekritzel:
    Würde unser Heizungsbauer zu den Geschäftsleuten gehören, die Du ansprichst, dann hätte er mir bereits vor drei Jahren ein BHKW verkauft, mit dem ich jetzt Probleme hätte (weil überdimensioniert). Hat er aber nicht - im Gegenteil, er hat in meinem Fall davon abgeraten. Dein Beitrag "Funktioniert ein BHKW" ist mir aufgefallen und ich bin sehr gespannt auf die Antworten, die dort gepostet werden.


    Bis bald ...
    Olivier

  • Moin

    Dein Beitrag "Funktioniert ein BHKW" ist mir aufgefallen und ich bin sehr gespannt auf die Antworten, die dort gepostet werden.

    da kommt nix Gehaltvolles mehr , Geschreibsel will sich nur amüsieren und verunsichert deswegen "Neulinge" wie Dich ganz geziehlt. Also links liegen lassen.



    |__|:-)

  • Also links liegen lassen. |__|:-)


    Ich hoffe, dass auch Neulinge Dumzeug von seriösen Beiträge unterscheiden können.
    Deshalb: "Don't feed a trol"
    |__|:-)

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  • Moin,


    jo Oskar, damit hast Du absolut recht. Deshalb weiter im Thema.


    @ Camillo : Bei Deiner Betrachtung spielt die vorhandene PV absolut keine Rolle, da - wie schon von Pfleger erwähnt - 2007er PV-Anlagen noch Voll-Einspeiser waren ( denke das ist bei Dir auch so ).


    Die Brauchwasser WP läuft im Sommer sicher Zufriedenstellen - nur eben mit Netzstrom !


    In Euren nun zu großen Ölkessel ne kleinere Düse einzusetzen sollte auch erstmal das Problem der Überdimensionierung beseitigen.


    Für die Zukunft solltest Du verschiedene Szenarien betrachten, allen gemein sollte die Abkehr vom Heizöl sein.


    Hast Du noch Platz für PV bzw. Solarthermie ? Bist Du Willens tiefer in die Tasche zu greiffen und in Technologien wie Stromspeicher oder Brennstoffzelle zu investieren?


    Bitte gib auch noch den Stromverbrauch p.a. an.



    Grüße

  • Der Hinweis, dass ich zu wenig Strom "verbrauche", hat mich doch etwas schmunzeln lassen. ;)
    Aber er hat mich überlegen lassen, das Brauchwasser während der Betriebszeit der Heizung nicht durch die Heizung, sondern weiter durch die Wärmepumpe erzeugen zu lassen. Mein Gedanke ist dabei:
    Der Gasverbrauch wird verringert und der Strombedarf erhöht, was zu einer besseren Ausnutzung der BHKW-Stromerzeugung führt. Ist die Überlegung richtig oder bin ich auf dem Holzweg?


    Und noch eine Frage hat sich aufgetan:
    Nach meinen Recherchen im WWW beträgt die durchschnittliche Lebensdauer einer Brennwertheizung ca. 12-15 Jahre. Die Lebensdauer eines BHKW wird durchschnittlich mit 50.000 Betriebsstunden angegeben. Bei meinem Fall wären das ca. 11,5 Jahre (angenommen: volle Laufzeit in sechs Monaten). Kann man diese Zahlen so stehen lassen?


    @alicante:


    Gerne beantworte ich deine Fragen:


    Weg vom Heizöl: ist für das Projekt oberste Priorität
    Dächer haben keinen Platz mehr für PV oder Solarthermie.
    Stromspeicher wird kommen, aber noch nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Grund: zu teuer.
    Brennstoffzelle ist interessant. Aber ich glaube, die Technik muss noch weiter entwickelt werden.
    (Der Wunschtraum eines Laien: Eine Technik, die Brennstoffzelle und Stromspeicherung verbindet.)
    Jahresstromverbrauch: 4500 kWh (Durchschnitt der letzten sieben Jahre)


    Gruß
    Olivier


    EDIT: Das mit der Düse hat mein Heizungsbauer auch schon angesprochen. Trotzdem danke für den Tipp.

  • Ok,


    dein Jahresstromverbrauch (ohne WP) ist für ein EFH recht hoch, für ZFH oder 4-6 Personen ist er im Rahmen .||.


    Deine Angaben als Grundlage zur Überlegung :
    - Heizung nur 1/2 Jahr bzw. verteilt über 4300h Ein
    - in dieser Zeit rund 15.000kWh Heizwärmebedarf + 550kWh WP Strom
    - übriges Jahr rund 550kWh WP Strom
    - WP läuft rund 3-4h täglich ( 1000Watt?? )


    Ausgehend vom kleinsten verfügbaren BHKW eco1.0 hättest Du in der Heizperiode genügend Wärmebedarf um das Gerät durchlaufen zu lassen. Aber der Strombedarf ist ungünstig. Nachts geschätzt 250-350Watt Grundlast bedeutet eben nur 30-40% Eigenverbrauch. Tags mit 4h über 1500Watt ( WP Betrieb ) gibt zwar 100% Eigenverbrauch aber auch ordentlich Netzbezug.
    Diese Konstellation scheint mir nicht Sinnvoll. Wenn die WP weniger Leistung hätte ( = mehr Betriebstunden ) oder gar Steuerbar und mit zweitem WT ausgestattet wäre, sähe die Sache besser aus.


    Grüße

  • Grund: zu teuer.


    Was bedeutet zu teuer in Euro und Cent ???

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