Wer hat Wärmemengenzähler eingebaut ? ( Wirkungsgrad z.B. Vitotwin 300-W )

  • Hallo,
    hat jemand einen Wärmemengenzähler an seinem Nano BHKW installiert ? Wenn ja welchen und wie stellt sich der Wirkungsgrad dar ?
    Einsatz Gas / Wärmemenge + Strom im Verhältnis ? . Wie ändert sich der Wirkungsgrad z.B. beim Vitotwin wenn das BHKW an einer Fußbodenheizung ( Niedriger Temp. level ) hängt oder Radiatoren ( Hoher temp. Level ). ?(

  • hat jemand einen Wärmemengenzähler an seinem Nano BHKW installiert ?

    Hallo @Oldi,


    das Vitotwin hat einen Wärmemengenzähler eingebaut. Ich glaube allerdings, dass dieser für die absolute Bestimmung des Wirkungsgrades nicht genau genug ist. Relative Änderungen bei unterschiedlichen Betriebszuständen lassen sich aber daran ganz gut ablesen.

    Wie ändert sich der Wirkungsgrad z.B. beim Vitotwin wenn das BHKW an einer Fußbodenheizung ( Niedriger Temp. level ) hängt oder Radiatoren ( Hoher temp. Level ).

    Der Wirkungsgrad hängt von der Rücklauftemperatur (RLT) ab. Beim Vitotwin liegt der Normnutzungsgrad bei RLT = 30°C bei 96% (Hs). Bei RLT = 50°C ist laut Literatur der Wirkungsgrad um etwa 8%-Punkte niedriger. Oberhalb ca. 55-60°C verschwindet der Brennwerteffekt vollständig, d.h. dann ist die Differenz beim Wirkungsgrad etwa zehn Prozent .


    Wir haben eine Niedertemperaturheizung, d.h. wir fahren normalerweise bei fast allen Außentemperaturen eine RLT von 30-32°C. In der Übergangszeit läuft aber der Stirling bei uns wegen Strombedarf und zur Warmwasserbereitung oft länger und belädt dann den Pufferspeicher mit Rücklauftemperaturen zwischen 30°C und 55°C. Laut Wärmemengenzähler geht bei dieser Betriebsweise der Wirkungsgrad im Mittel um etwa fünf Prozent zurück. Weil bei einer "klassischen" Radiatorenheizung die RLT außentemperatur-abhängig in einem ähnlichen Bereich variieren, ist der Wert von 5% Wirkungsgradverlust wahrscheinlich eine gute Schätzung.


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Hallo ,
    danke für die Antwort. Ich beabsichtige einen Vitotwin 300 bei mir einzubauen. Allerdings will ich eine alternative in Sachen Pufferspeicher ( EFG Sandler ) daran anschließen. Nun ist noch nicht klar, ob man den Vitotwin 300 als Einzelgerät bekommen kann oder nur komplett mit Puffer etc.
    Weiterhin kann ich bei der EFG Anlage die Rücklauftemp. für den Vitotwin ggf. so beinflussen, das ich eine möglichts große Spreizung von Vor / Rücklauf bekomme. Evtl. sogar 20k oder so. Das ist allerdings noch nicht gekärt. Da ich auch eine 12m² Solaranlage besitze werde ich in Summe einen 2000 Ltr. Pufferspeicher haben, mit dem ich dann diese große Spreizung halten will / kann ;) .

  • Hallo @Oldi,

    Nun ist noch nicht klar, ob man den Vitotwin 300 als Einzelgerät bekommen kann oder nur komplett mit Puffer etc.

    War bei uns möglich: Wir hatten für unsere Solarthermie schon einen (Viessmann-) Pufferspeicher eingebaut und haben deshalb das Vitotwin ohne Puffer gekauft.

    Weiterhin kann ich bei der EFG Anlage die Rücklauftemp. für den Vitotwin ggf. so beinflussen, das ich eine möglichts große Spreizung von Vor / Rücklauf bekomme. Evtl. sogar 20k oder so.

    Meinst Du Vor/Rücklauf beim Haus oder beim Kessel? Erstere kann ggf. nur über einen hydraulischen Abgleich erhöht werden. Jedenfalls wirst Du aber den Rücklauf, der aus dem Puffer in das Vitotwin geht, kaum jemals unter die Temperatur drücken können, die als Rücklauf aus dem Haus in den Puffer geht (Ausnahmen ggf. kurzzeitig bei hohem WW-Bedarf). Beim Kessel-Vorlauf ist es so, dass der Stirling allein konstruktionsbedingt niemals mehr als 10-12 K Spreizung hinbekommt. Wenn also 30°C aus dem Puffer zum Vitotwin gehen (das ist eine realistische Rücklauftemperatur bei einer Flächenheizung), so kommt die Vorlauftemperatur, die in den Puffer zurückgeht, maximal auf 40-42°C. Wenn sich der Zusatzbrenner zuschaltet, sind Spreizungen von 20-30 K dagegen überhaupt kein Problem.

    Da ich auch eine 12m² Solaranlage besitze werde ich in Summe einen 2000 Ltr. Pufferspeicher haben, mit dem ich dann diese große Spreizung halten will / kann .

    2000 Liter sind natürlich super. Bei uns hängt eine 14 qm Anlage an einem 750l Pufferspeicher (weil ein 1000l-Speicher schon nicht mehr durch die Kellertüre gepasst hätte). Im Sommer kann man mit 2000 l schon ein paar Tage Schlechtwetter durchhalten. Auch für das BHKW ist so ein großer Speicher natürlich prima. Aber für die Warmwasserbereitung im Winterbetrieb sollte das WW-Speichervolumen durch eine geeignete hydraulische Schaltung deutlich kleiner gemacht werden. Wenn Ihr - sagen wir - 60°C WW-Temperatur haben wollt, sollte der WW-Rücklauf möglichst nicht unter 48-50°C haben: Ist es mehr, so muss der Stirling - bis er fertig ist - das ganze WW-Volumen zweimal oder gar dreimal durchnudeln. In der Praxis bedeutet das, dass für die WW-Bereitung relativ oft der Zusatzbrenner anspringt.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

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  • Hallo,
    ja ich meinte den Vor /Rücklauf zum Vitotwin. Bei der Sandler Speedpower Steuerung kann jeder ( Einspeisemodul ) der Wärme in das System einspeißt bzw. Wärme entnimmt ( Entnahmemodul ) separat in Durchfluß geregelt werden. Ich weis allerdings noch nicht wie die einzelnen Gruppen ( Pumpe, Mischer ) für den Vitowtin , das Haus, den Feststoffkessel, die Solaranlage in Sachen Spreizung geregelt sind. Natürlich kann ich nur die tiefste vorhandene Rücklauftemp. als tiefste an den Vitotwin weiterleiten. Ich hoffe allerdings die 30Grad Rücklauf möglichst immer zu erreichen und nicht höher zu werden.
    Bezüglich Brauchwasser ... dies wird aus einer Schichtladung ( ca. 200 Ltr. ) die oben im Speicher existiert erhitzt. Somit ist die eigentlich Restgröße des Speichers egal.
    Meine Erfahrung sagt mir ( Solarthermie seit 1986 10m² ), das ich manchmal die 2000 Ltr. Puffer gut brauchen kann. Da ich das BHKW willkürlich bei Strombedarf laufen lassen will, muss im Puffer immer noch Platz sein für die Wärme die in dieser Zeit des Stromerzeugens anfällt und evtl. dann gerade nicht im Haus gebraucht wird.

  • Bei der Sandler Speedpower Steuerung kann jeder ( Einspeisemodul ) der Wärme in das System einspeißt bzw. Wärme entnimmt ( Entnahmemodul ) separat in Durchfluß geregelt werden.

    Hört sich toll an - ich hoffe nur, dass die Vitotwin-Regelung damit klar kommt. Beim Vitotwin wird der Durchfluss über die Drehzahl der internen Ladepumpe geregelt und scheint so eingestellt zu sein, dass im reinen Stirlingbetrieb stets eine Spreizung von 10-12 K auftritt. Mehr geht wohl nicht, weil bei geringeren Drehzahlen/Volumina die Wärmeabfuhr nicht mehr ordentlich funktioniert. Weniger habe ich noch nicht beobachtet.

    Bezüglich Brauchwasser ... dies wird aus einer Schichtladung ( ca. 200 Ltr. ) die oben im Speicher existiert erhitzt. Somit ist die eigentlich Restgröße des Speichers egal.

    OK, das müsste gehen. Man muss dann nur den Speicher bei WW-Bereitung mit Vor- und Rücklauf über ein Ventil hydraulisch anders (d.h. weiter oben) ansteuern als für den normalen Heizbetrieb. Wahrscheinlich muss man dazu der Vitotwin-Regelung vorgaukeln, dass sie im Anlagenschema 2 (d.h. mit separatem TWW- und Heizpufferspeicher) arbeitet und die Messfühler so setzen, dass das passt. Ist nicht ganz trivial, aber ein guter Heizungsbauer müsste das hinkriegen.

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  • Hört sich toll an - ich hoffe nur, dass die Vitotwin-Regelung damit klar kommt. Beim Vitotwin wird der Durchfluss über die Drehzahl der internen Ladepumpe geregelt und scheint so eingestellt zu sein, dass im reinen Stirlingbetrieb stets eine Spreizung von 10-12 K auftritt. Mehr geht wohl nicht, weil bei geringeren Drehzahlen/Volumina die Wärmeabfuhr nicht mehr ordentlich funktioniert. Weniger habe ich noch nicht beobachtet.


    Hört sich toll an - ich hoffe nur, dass die Vitotwin-Regelung damit klar kommt. Beim Vitotwin wird der Durchfluss über die Drehzahl der internen Ladepumpe geregelt und scheint so eingestellt zu sein, dass im reinen Stirlingbetrieb stets eine Spreizung von 10-12 K auftritt. Mehr geht wohl nicht, weil bei geringeren Drehzahlen/Volumina die Wärmeabfuhr nicht mehr ordentlich funktioniert. Weniger habe ich noch nicht beobachtet.

    OK, das müsste gehen. Man muss dann nur den Speicher bei WW-Bereitung mit Vor- und Rücklauf über ein Ventil hydraulisch anders (d.h. weiter oben) ansteuern als für den normalen Heizbetrieb. Wahrscheinlich muss man dazu der Vitotwin-Regelung vorgaukeln, dass sie im Anlagenschema 2 (d.h. mit separatem TWW- und Heizpufferspeicher) arbeitet und die Messfühler so setzen, dass das passt. Ist nicht ganz trivial, aber ein guter Heizungsbauer müsste das hinkriegen.


    Hallo ... Nachtrag:
    Die Pumpe im Vitotwin muss drin bleiben, weil sonst die Bauartzulassung entfällt. Eine neue beantragen will / kann ich nicht. Somit muss ich am Sandlersystem die Pumpe ausbauen bzw. abschalten. Damit bekomme ich wieder nur die 12K :( Spreizung die die Vitotwin Steuerung anfährt.

  • Somit muss ich am Sandlersystem die Pumpe ausbauen bzw. abschalten. Damit bekomme ich wieder nur die 12K Spreizung die die Vitotwin Steuerung anfährt.

    Die 12 K Spreizung im reinen Stirlingbetrieb sind zugegeben ärgerlich, aber (von der Sache mit der Bauartzulassung einmal abgesehen) glaube ich, dass es auch technisch nicht anders geht.


    Die 12 K werden bei ca. 30% Pumpenleistung erreicht. Ich habe an anderer Stelle schon mal berichtet, dass wir in der Anfangszeit unseres Vitotwin die eingebaute Pumpe versuchsweise händisch auf 15% Leistung zurückgeregelt haben. Es stellte sich auch tatsächlich eine höhere Spreizung ein, aber nach sehr kurzer Zeit ging das Gerät auf Störung und musste neu gestartet werden. Ich nehme auf Grund dieser Erfahrung an, dass sich bei zu niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten Unregelmäßigkeiten bei der Wärmeabfuhr einstellen (Hot Spots an unzureichend angeströmten Teilen), was zu einer Störungsmeldung wegen Überhitzung führt. Das wäre Dir natürlich mit der Sandler-Pumpe ganz genau so passiert - die Spreizung ist nun mal eine Funktion der Strömungsgeschwindigkeit. Denkbare Alternative: Störungsmeldung bleibt aus, aber irgendwann geht das Gerät kaputt. Da ist es m.E. besser, wenn man sich mit der geringen Spreizung arrangiert.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • In einer Anlage in Köln beobachte ich starke Schwankungen in der Wärmeproduktion, die an 10% heranreichen können.Gemessen wird mit zwei neuen Ultraschallwärmemessern, die ich zum Abgleich hintereinanderschalten kann, um Messungenauigkeiten ausschließen zu können. Es handelt sich allerdings um einen Gaskessel, also kein BHKW. Der Vergleich von Gasvolumen und Wärmeproduktion zeigt diese Abweichungen. Ich hege schon den Verdacht, dass die Gasqualität schwankt. Gasversorger: Brühlgas .
    Hat schon jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
    Meine Beobachtung kann auch andere Ursachen haben...
    Die Gasqualität schwankt bekanntlich, weil je nach Bedarf Erdgas, Luft, bzw. Abgas und Flüssiggas (LPG) in unterschiedlichen Mengen zusammengemischt werden. Im Winter ist der LPG/Abgas-Anteil höher. Ein Brennwertmessgerät gibt es wohl nicht?
    Vor etlichen Jahren fiel in Köln eine geringfügige Schummelei mit abweichenden Gastemperaturen für die Berechnung der Gasmischung auf. Zugunsten der Stadtwerke. Das wurde dann korrigiert.
    Es wäre ja schon wichtig, dass man sich auf die Brennwertangabe verlassen kann....

  • Die Gasqualität schwankt bekanntlich, weil je nach Bedarf Erdgas, Luft, bzw. Abgas und Flüssiggas (LPG) in unterschiedlichen Mengen zusammengemischt werden. Im Winter ist der LPG/Abgas-Anteil höher.


    Nach meinen Informationen kann ein Gasversorger nix billiger als Gas (Erdgas) anbieten. Der technische Aufwand etwas brennbares dem Erdgas beizugeben, wäre teurer. Das lohnt sich nur mit Subventionierung (EEG) wenn zb Biogas oder Wasserstoff in kleinen Mengen beigemischt wird.