Umfrage zur Eigenstromerzeugung

  • Hallo,


    auf der ZfK-Internetseite läuft eine Umfrage zur Belastung der Eigenstromerzeugung mit EEG-Umlage.


    Es wäre hilfreich, wenn es eine hohe Beteiligung und ein entsprechendes Ergebnis gäbe.


    Gruß,
    Gunnar


    Quelle: ZfK-Startseite vom 2014-01-29, rechte Spalte

    Ist die Wärme kraftgekoppelt, wird die Energie gedoppelt. (Ulli Brosziewski)

  • Was soll so eine sinnlose Umfrage bewirken? Lenken viele EEG-ist-blöd-Seiten Besucher dort hin, wird es a) - sind es mehr Anlagenbetreiber wird es c)


    Was es braucht ist ein geschlossenes Auftreten aller Verbände und eine konzentrierte Mailingaktion an alle Abgeordneten und das Ministerium, damit die unter Papier begraben werden. Das hat auch bei 50,2 Hz funktioniert.

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Es fällt mir schwer, dies ganze Gesäusel um EEG und KWK zu verstehen. Es mag ja sein, dass ich das vorgeschlagene System der Energiewende °Made in Germany° nicht nachvollziehen kann.


    Fakt ist: Mehr als 60% des Primärenergieverbrauches wird bei uns zur Wärmenutzung benötigt.


    Das EEG dreht sich aber fast ausschließlich um die Stromerzeugung - wollen wir denn mit Strom heizen? Nun wir heizen ja im Winter und dann mit dem Strom der Photovoltaik, der dann nur spärlich zur Verfügung steht oder was. Die fossil oder mit Atomkraft gespeiste Stromerzeugung im Großkraftwerk bläst fast vollständig die Wärme in die Atmosphäre. Und das nehmen wir alle hin? Warum?


    Die KWK-Technik wäre den Primärenergieverbrauch betreffend wesentlich effektiver, wenn sie dezentral eingesetzt werden dürfte.


    Das bhkw-forum hat doch eine schlaue Führung - warum nutzt man das nicht und schafft Beweise, um den Subventionsirrsinn abzuschaffen. Der Markt regelt das dann viel ehrlicher. Es fahren auch nicht alle Bürger ein Einheitsauto, obwohl es hier keine Förderung gibt.


    Ich empfehle den Einsatz von KWK in geeigneten Objekten, die eine Stromeinspeisung vorerst verhindern und rate dazu auf den Verzicht jedweder staatlicher Zuschüsse, um eine gewisse Freiheit des Handelns zu erhalten.


    Gruß Dietrich ;)

  • Es fällt mir schwer, dies ganze Gesäusel um EEG und KWK zu verstehen. Es mag ja sein, dass ich das vorgeschlagene System der Energiewende °Made in Germany° nicht nachvollziehen kann.


    Fakt ist: Mehr als 60% des Primärenergieverbrauches wird bei uns zur Wärmenutzung benötigt.


    Es gibt ja auch noch die EnEV, die ist auf Heizwärmenutzung gemünzt.



    mfg JAU

  • Hallo !


    Dieser Einwand hat nichts mit dem Thema zu tun: trozdem dieser Hinweis:


    Zitat von dBitt: Fakt ist: Mehr als 60% des Primärenergieverbrauches wird bei uns zur Wärmenutzung benötigt.


    Da gibt es aber auch andere Zahlen zum Anteil der Wärmenutzung in der (alten) BRD. Hier ein Zitat aus einem Bericht:


    „Der Anteil der Raumwärme sei 34% des gesamten Endenergieverbrauches der BRD“Dies ist die seit vielen Jahren immer wieder vorgebrachte bewußte Irreführung des Kunden, um ihm suggestiv den "gewaltigen Anteil" der Raumwärme vorzugaukeln und damit das "schlechte Gewissen" einzureden. Der "Endenergieverbrauch" ist der Verbrauch der fünf Endenergiesektoren. Beispielhaft werden die Werte der alten Bundesländer für 1986 genannt [57]:


    Endenergieverbrauch 7.608 PJ


    aus der Umformung + 3.865 PJ


    Primärenergieverbrauch = 11.473 PJ


    Verluste der Umformung + 6.751 PJ


    Gesamtenergieverbrauch = 18.224 PJ

    Die Haushalte lagen damals bei einem Energieverbrauch von etwa 2.000 PJ. Es wird mit gezinkten Karten gespielt, denn durch die auf eine kleine Basis bezogene Prozentangabe wird der Kunde gewaltig getäuscht. Wird die Raumwärme von 2.000 PJ nicht auf den "Endenergieverbrauch", sondern auf den Gesamtenergieverbrauch bezogen, so werden aus den hier vorliegenden 26% weniger als 11%. Interessant ist auch die Tatsache, daß die Verluste der Umformung über das Dreifache der Raumwärme ausmachen.


    Gruß Alfons B.

  • c) Falsch. Die Regelung wäre ungerecht und erschwert den Bau effizienter Anlagen.


    Meine Meinung.
    Auch weil Messung und Kontrolle massiv in die Eigentumrechte eingreifen und nicht durchführbar sind.
    Beispiel: Betrieb mit einer Grundlast von 10 kW. Dieser baut 2 BHKWs ein mit je 7,5 kW. Es wird nur ein BHKW offiziell gemeldet. Wer will ohne Hausdurchsuchung feststellen, dass nur 25% des Eigenverbrauchs mit der EEG-Umlage belastet werden.
    Oder folgende Ungerechtigkeit: Unternehmen A nimmt ein BHKW erzeugt damit Strom und verbraucht diesen Strom mit seiner Fertigungsmaschine und muss die EEG-Umlage bezahlen. Unternehmen B entfernt den Generator am BHKW und treib damit die Maschine direkt an und muss keine EEG-Umlage bezahlen, da er ja keinen Strom erzeugt. Unternehmen A ist dadurch gegenüber Unternehmen B benachteiligt. Ich bezweifele daher, dass die Regelung verfassungskonform ist.

    Rechnen hilft. Bleistift, Stück Papier und ein Taschenrechner und man wird sich über einige Ergebnisse wundern. ?(
    http://perdok.info/
    Oscar Perdok GmbH
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    Einmal editiert, zuletzt von ecopowerprofi ()

  • 1986... also diese Zahlen haben ja schon einiges Moos angesetzt. Außerdem ist die Angabe zu den sogenannten "Verlusten der Umformung" offensichtlich Unsinn. Aber egal: Über Zahlen von 1986 zu diskutieren ist Zeitverschwendung. Der Energiebericht des BMWi nennt für 2011 folgende Zahlen für Gesamtdeutschland:


    Primärenergieverbrauch 13.521 PJ (davon 11% aus erneuerbaren Energiequellen)
    Endenergieverbrauch 8.744 PJ (nach Umwandlungsverlusten 3.292 PJ, Eigenverbrauch 501 PJ, nichtenergetisch 1.004 PJ)
    davon Haushalte 2.194 PJ.


    Wichtiger ist der Anteil des reinen Wärmebedarfs (also für Raumheizung und Warmwasser) am gesamten Endenergieverbrauch. Bei den Haushalten ist das ca. 80%, bei Gewerbe etc. ca. 50%. Insgesamt beträgt der Anteil ca. 30,7% oder knapp 2.700 PJ. Das ist die Zahl, über die wir reden.


    Da der größte Teil davon aus Heizöl und Erdgas gedeckt wird, kann man wohl im Mittel einen Primärenergiefaktor von 1,1 ansetzen. Damit steht die Heiz-/TWW-Wärme für ca. 2.950 PJ Primärenergie oder 22% des Primärenergieverbrauchs in Deutschland.

    Der Einsatz vom Energieträgern (Primäräquivalente) zur Stromerzeugung betrug 2011 5.200 PJ, also 38,5% des gesamten Primärenergieverbrauchs. (Davon stammten 710 PG aus erneuerbaren Quellen.) Daraus wurden ca. 2.200 PJ Endenergie erzeugt, d.h. die Umwandlungsverluste betrugen ca. 3.000 PJ.

    Fazit: Bezogen auf den Primärenergieverbrauch ist die Stromerzeugung in der Tat bedeutender als der Wärmeverbrauch. Außerdem ist die Stromerzeugung für den größten Teil der Umwandlungsverluste verantwortlich. Letztere sind allein so groß wie der gesamte Primärenergieverbrauch für Wärme. Es war also zweifellos richtig, bei der Energiewende die Stromerzeugung als erstes anzupacken. (Dass wir derzeit offenbar von der Kernenergie auf Braunkohle umsteigen ;-_ , hat natürlich mit Energiewende nichts zu tun. Aber das ist eine andere Geschichte :cursing: .)

    Andererseits ist der Anteil der Wärme am Primärenergieverbrauch mit 22% bedeutend genug um darüber zu reden. Mittelfristig ließe sich hier zweifellos die Hälfte (1.500 PJ) ohne Komfortverlust einsparen, und das ist mit Sicherheit mehr als bei Verkehr und Industrie möglich ist. |__|:-)


    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Zurück zum Thema.

    Wie üblich bei solchen Umfragen tut man sich schwer, eine Antwort anzukreuzen, weil die Sache differenziert betrachtet werden muss. Unter dem Strich ist meine Meinung c): Die Regelung wäre ungerecht und erschwert den Bau effizienter Anlagen.

    Zur Frage der "Gerechtigkeit": Die EEG-Umlage ist keine Erzeugungs-, sondern eine Verbrauchsabgabe. Sie ist nötig, um die Energiewende zu finanzieren, von der alle Verbraucher (soweit sie am Netz hängen) profitieren. Gerecht wäre daher in der Tat, wenn sie von allen Verbrauchern getragen würde. Damit meine ich dann aber wirklich ALLE. Das heißt: Wenn es überhaupt keine Ausnahmen gäbe (weder aus wirtschaftlichen noch aus sozialen Gründen) wäre es gerecht, auch die Eigenverbraucher einzubeziehen - zumindest alle, die mit ihren Erzeugungsanlagen am Netz hängen.


    Tatsache ist aber, dass es nun mal jede Menge Ausnahmen gibt. Ein (kleiner) Teil davon ist vermutlich volkswirtschaftlich gerechtfertigt, der überwiegende Rest kam auf Druck von Lobbyisten zustande.


    Gemäß http://www.agora-energiewende.…EEG-Umlagemechanismus.pdf sind 2014 ca. 160 TWh Verbrauch in so genannten stromintensiven Unternehmen von der EEG-Umlage befreit. Das sind ca. 25% der Bruttostromerzeugung in Deutschland. Interessant ist, dass ein konstanter Anteil von ca. 50 TWh seit 2003 sogenannte "Privilegierte Eigenerzeugung" sind, d.h. große Kraftwerke in der Chemischen und Schwerindustrie, die "immer schon" von der EEG-Umlage befreit waren. Der Rest betrifft industrielle Verbraucher, die ihren Strom aus dem Netz beziehen und die seit 2003 das Privileg erhalten haben.

    Zum Vergleich: Die gesamte Stromerzeugung aus PV-Anlagen betrug 29,7 TWh in 2013. Davon wurden ca. 20 TWh in Anlagen bis 150 kWp erzeugt, für die m.E. ein Eigenverbrauch überhaupt nur in Frage kommt. Angenommen der Eigenverbrauch aus diesen Anlagen betrug 30% (was ich für sehr optimistisch halte), so reden wir von 6 TWh Eigenverbrauch von Privatleuten und Gewerbebetrieben.

    Windkraft kommt für Eigenverbrauch kaum in Frage. Zahlen zu Biomasse und KWK habe ich nicht gefunden, aber nehmen wir mal an, der gesamte Eigenverbrauch um den es hier insgesamt geht wäre 16 TWh. Wahrscheinlich ist es weit weniger, aber das wären dann 2,5% der Bruttostromerzeugung in Deutschland oder ein Zehntel der Industrie-Privilegien. Oder 0,15ct/kWh (in Worten Null Komma fünfzehn) bei der EEG-Umlage. Und das nur, wenn alle einbezogen würden. Falls es nur um Neuanlagen geht, liegt die Entlastung weit unterhalb jeder Messgenauigkeit. Insoweit ist der Vorschlag nur noch lächerlich.

    Und jetzt komme ich zum Punkt, um den es hier geht: Die Verbraucher (d.h. die 95% Wähler, die weder EEG-Anlagen besitzen noch industrielle Verbraucher sind) ärgern sich darüber, dass sie die Energiewende bezahlen müssen und viele andere nicht. Nun könnte die Politik (hier: die "GroKo") an die Ursachen herangehen und z.B. alle seit 2003 hinzugekommenen Industrieprivilegien beseitigen. Das wären 110 TWh oder 1,1 ct/kWh weniger bei der EEG-Umlage. Oder man könnte z.B. das Reformmodell von Agora aufnehmen (siehe Link oben), das die übelsten Privilegien beseitigt, die Grundlage für die EEG-Umlage verbreitert und so ebenfalls ca.1 ct/kWh spart. Das geschieht aber alles nicht. Stattdessen geht man jetzt unter dem Mantel der "Gerechtigkeit" auf ein paar Privatleute und Gewerbebetriebe los und lässt voraussichtlich 95% der Privilegierten ungeschoren.

    Der Vorschlag hat also eine reine Alibifunktion. Er löst kein einziges Problem, lenkt aber sehr erfolgreich die Wut der Wähler von den wahren "Schuldigen" auf eine Gruppe von Leuten ab, die sich kaum wehren können und keine Lobby haben. Und von denen - so wahrscheinlich die eigentliche Kalkulation unseres "Erzengels" - die meisten wohl nicht SPD wählen und auch keine SPD-wählenden Arbeitnehmer haben, die man über die Angst um ihre Arbeitsplätze leicht manipulieren kann.

    Wie ich an anderer Stelle schon mal sagte, da geht mir das Messer in der Hosentasche auf :cursing: .


    Gruß, Sailor

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Wir wissen ale, wie teuer die Unterhaltung einer Kleinstmini-BHKW -anlage ist und wieviel Arbeit darin steckt. Hier wird fast aus dem Nichts Exergie geschöpft und bewahrt unsere Resourcen und die Qualität der Atemluft.
    Das nun zu besteuern, halte ich für den völlig falschen Weg. Die grünen Sünden zu Lasten unserer Kinder sollten wir mit den Energieträgern abzahlen, die tatsächlich zur Umweltzerstörung beitragen, und das sind alleine unsere fossilen und begrenzten Brennstoffe.


    Wer in der glücklichen Lage ist, viele umweltbewusste Nachbarn zu haben, kann sich einen Mittelspannungstransformator mieten und damit eine überaus günstige Stromversorgung aufziehen, wie ich gerade aus den Netzentgelten der Stadtwerke Schönau entnehme. Ich würde ohnehin vorschlagen, dann auch gleich ein Gleichstromnetz mitzuverlegen, eines zum Einspeisen und Versorgen von größeren Verbrauchern und eines für Niedrigstspannung zur Versorgung der zahlreichen elektronischen Geräte , dann ohne die Dauerstromverbraucher Netzgeräte.Eine Spannungsstabilisierung für Gühlampen im ganzen Haus, rote Dosen, ist bereits installiert.


    Auf den Herrn Gabriel lasse ich noch nichts kommen, solange noch die Chance besteht, dass er eines Morgens aufwacht und er hat die Zeichen der Zeit erkannt. Noch ist er für mich der große Hoffnungsträger.